der Hinweis: nicht länger als 6 Monate füttern ohne Rücksprache mit dem TA, steht bei fast allen "medizinischen Futterergänzungsmitteln" drauf. Damit ist das Futtermittel aber nicht "gefährlicher" als andere. Es geht vielmehr darum, dass in Fällen, in denen das Zeug angewendet wird, der Kontakt zum Tierarzt erhalten bleiben soll- das ist grad wichtig, weil man vieles ja inzwischen nicht mehr nur über den TA kaufen kann sondern halt auch im Netz. Sodaß viele Besitzer erst mal Selbstversuche starten nach dem Motto: mein Tier hat die gleichen Symptome wie das Tier vom Nachbarn, hol ich mir doch gleich das Zeug und spar mir den TA. Da aber die gleichen Symptome nicht immer die gleiche Grunderkrankung bedeuten, steht das da drauf. Auch zur Absicherung des Herstellers.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Bestimmte Stoffwechselerkrankungen kann man auch über ein Blutbild und über Urinproben feststellen. Mangelerscheinungen über Blutbild festzustellen, ist dagegen so eine Sache für sich. Da sollte man schon ganz genau hingucken, was gefüttert wird und ob das tatsächlich ein organisches Problem sein könnte oder weil es schlicht und einfach nicht (ausreichend) im Futter vorhanden ist. In der Hinsicht sind Blutbilder nicht immer sehr aussagekräftig. Ist dagegen sehr viel von irgendwas im Blut, ist das nicht immer als gutes Zeichen zu sehen, wenn nicht von vornherein zuviel davon gefüttert wird. Ist die zugeführte Menge im Bereich des täglichen Bedarfs, landet aber fast komplett im Blut, kann es ein Verwertungsproblem sein und dann bleibt wieder die Frage nach der Ursache, ob es eine Erkrankung ist oder weil irgendwas anderes, was die Aufnahme beeinflusst, nicht passt. Insgesamt ist das eine sehr komplexe Sache. Echte Mängel sieht man aber meistens viel eher an der Vitalität und am Fell des Pferdes, auch an der Klarheit der Augen, an den Nüstern, am Maul und dabei immer in Zusammenhang mit dem Futter stellen.
Du schriebst aber, dass er die Gallen schon von Anfang an hatte. Da ist durchaus auch möglich, dass er schlicht und einfach zu sehr beansprucht wurde und sie dadurch entstanden sind. Meist sind ja die Gallen viel eher auf "mechanische" Ursachen, als auf Stoffwechselprobleme zurückzuführen.
Mir kommt da noch was in den Sinn. Wird bei Euch Heulage gefüttert? Heulage entzieht dem Körper Kalzium, um die Säure zu neutralisieren. Auch solche Dinge sollte man da im Auge haben.
nein, er bekommt loses Heu in guter Qualität so viel er möchte aus einem 4,5 cm Netz.
Das mit der Beanspruchung kann ich natürlich nicht sagen. Die Vorbesitzerin hatte ihn ca. 1,5 Jahre und hatte ihn direkt aus Spanien importiert. Da diese noch 2 andere Pferde sowie 2 kleine Kinder hatte (und das 3. war unterwegs), wurde Viento verkauft. Dort stand er im Offenstall und es wurde nicht sehr viel mit ihm gemacht. Wäre natürlich interessant zu wissen, ob er die Gallen schon hatte bevor er nach Deutschland gekommen ist. Kann ich aber nicht mehr nachprüfen da ich mit der Verkäuferin wegen der PA von Viento prozessiert hatte.
Bei mir wird er täglich fast ausschließlich im Geländer geritten. Ab und zu auch Halle - aber eher selten.
Er läuft barhuf und hat für vorne Hufschuhe. Im Geländer sind wir schon flott unterwegs und die Wege sind meistens nicht so super weich da wir auf der Alb wohnen und alles ziemlich steinig ist.
Das könnte durchaus schon aus Spanien mitgebracht worden sein. Die bilden ja teilweise dort sehr hart aus. Wenn die Frau selbst nicht so viel gemacht hat und er da eher rumstand, dann ist es weniger anzunehmen, dass das erst bei ihr kam. Die Frage ist nur, ob Euer Pensum, und täglich im Gelände auf eher hartem Boden, ist ja nicht unbedingt eine Wohltat für die Beine, nicht vielleicht auch ein bißchen viel Belastung für die vorgeschädigten Gelenke ist. Legt Ihr gar keinen Ruhetag ein oder vielleicht an einem Tag nur Bodenarbeit ohne Belastung für die Gelenke? Vielleicht hilft das ja sogar schon etwas. Trotzdem würde ich, wenn der TA sowieso kommt, ihn auch mal dazu befragen.
Ich kenne das auch so, dass die Gallen von "Schäden in den Gelenken"/Überbeanspruchung und sowas kommen.
Meine jetzt 5 jährige Stute hat die auch schon seit mindestens 2 Jahren (solange kenne ich sie). Aber groß gemacht wurde mit ihr nichts. Ich mache mir da zwar auch Gedanken drum, aber behalte das alles erstmal im Auge. Allerdings laufen ihre Beine auch nicht an....
Wobei ich angelaufene Beine auch eher mit ner Herzschwäche in Verbindung bringe!? Muss natürlich nicht sein..man macht sich selbst immer schnell verrückt wenn es um das Wohl des Lieblings geht
Ich glaube so wirklich angelaufen sind die Vorderbeine nicht. Das kommt mir oft nur so vor, weil die Gallen mal größer und mal kleiner sind. Da ist das echt schwer zu beurteilen ob das ganze Bein etwas dicker ist oder nur die einzelnen Gallen.
Einen Ruhetag hat Viento eigentlich nicht. Wir reiten wo die Wege sehr hart sind immer nur Schritt, am Wegrand wo Laub liegt wird auch mal getrabt oder galoppiert.
Im Sommer reiten wir immer in die andere Richtung, da gibts viele Wiesenwege und kaum Schotter. Nur im Winter nach der Arbeit reichts mir halt oft nur eine kleine Waldrunde weils gleich dunkel ist.
Ich werde die Sache im Auge behalten und von der Gesamtkonstitution ist er grade sehr gut beieinander. Wir hatte auch schon lange keine Hautprobleme mehr, was Anfang letzten Jahres auch der Fall war. Die PA haben wir seit nunmehr 3 Jahren auch im Griff - nicht einmal mehr ein versteckter Schub seither.
Also alles in allem hat Viento seit er in der Paddockbox steht weniger Wehwehchen als vorher. Der erste Winter klappt auch ohne eindecken prima und er steht echt gut da (vielleicht ein bischen zu viel auf den Rippen).
Aber trotzdem vielen, vielen Dank für Eure Anregungen.
ich habe gerade viel positives über Gamaschen mit Keramik gelesen die auch sehr gut bei Gallen helfen sollen. Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht? Es gibt ja günstige von Fedim** und dann die teurere Variante von BOT.
Die Gamaschen werden meist dann verwendet, wenn man sich dessen bewusst ist, dass die Gallen durch eine zu hohe Belastung entstehen. Ich finde diesen Ansatz auch alles andere als sinnvoll.