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Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 09:39
von Sheitana
Ach ja und was noch wichtig sein kann: Die Fließrichtung vom Regenwasser beachten.

Wir hatten letztes Jahr das Problem (erstes Jahr in dem OS, nicht von uns gebaut), dass das Wasser wunderbar durch den Unterstand floß. Daran war nix zu machen... :roll: Bei 6 Wochen Dauerregen wird das ganz schön widerlich.

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 09:52
von norikermädchen
Und solltet ihr betonieren, täuscht euch nicht über das Gefälle des Bauplatzes. Eigentlich wirkt der Bereich bei uns recht eben, aber dennoch kommt es ruckzuck zu einer eine Kante von einem knappen Meter, die mit Schalungssteinen befestigt werden muss :ohhh:

Ach ja: unser Paddock hat ca. 60 * 30 Meter bei derzeit 2 Pferden und ich würde dann auch guten Gewissens dann dort ca. 8 Pferde sehen. Leider unbefestigter Lehmboden und darum bin ich heilfroh, dass ich genügend Ausweichweiden habe, damit sie aktuell nicht auf der Buckelpiste laufen müssen. Und die große Paddockfläche ist ansonsten schon genial, weil auch darin durchaus mal gefetzt werden kann.
Und obwohl der Boden heftig lehmig ist und unbefestigt noch dazu, war es nie so schlimm morastig, dass sie richtig versumpft sind. Stärker als bis zum Kronrand sind sie nie eingesunken, weil sie eben Platz zum Verteilen hatten.
Bei einer kleineren Fläche möchte ich mir das wahrscheinliche Matschloch nicht ausmalen :geek:

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 09:55
von Sheitana
Und man unterschätzt leider sehr schnell, was selbst wenige Pferde innerhalb von kurzer Zeit aus einer leicht matschigen Fläche machen... :schock:

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 12:48
von Stjern
Hei,

entschuldigt, dass ich jetzt erst wieder einen Zwischenton von mir gebe. Ich habe zwischendrin kurz reingespickt, finde jetzt aber erst Zeit. Zunächst einmal ein supergroßes :danke2: an alle. Immer her mit den Ideen, Erfahrungen und auch Reinfällen. Ich werde sicher mehr als genug Fehler machen. Je mehr man umgehen kann, desto besser.
Dann werde ich mal ein bissele ausholen und erzählen, vielleicht fällt ja dem Einen oder Anderen noch etwas Schlaues zu meinem Plan ein oder sogar ein besser.
Wir haben es geschafft an einen Hof zu kommen :happydance: . Der Anwalt wird diese oder nächste Woche den Vertrag aufsetzen und dann können die Formalien laufen. Einziehen können wir so rund Ende Juni . Das Wohnhaus ist absolut brauchbar und bereitet zunächst keine Schwierigkeiten, die Pferdeleute umhauen. Die Scheune schon. Man könnte sie freundlich ausgedrückt als sehr eingeschränkt brauchbar bezeichnen, da völlig verbaut und tlw.marode und nirgends ausreichend Pferdehöhe mit sicherem Boden und wo die HÖhe ausreichend ist, da fallen die PFerde garantiert durch den nicht tragfähigen Boden durch :wah: . Allerdings gibt es einen Steinanbau, der einen Betonboden und ein dichtes Dach hat, das hoch genut ist. Ich schätze das Teil als Notoffenstall gross genug ein (ich notier mir gerade, dass ich messen muss :schreiben: ). Ist aber jahreszeitlich bedingt (da Weidezeit) erstmal nicht so dramatisch.
So, nun habe ich im Geiste die Scheune schon abgerissen, wobei ich soviel Holz wie möglich retten will und das alte Natursteinfundament (eigentlich ja toll) ebenfalls beiseite legen will für spätere Projekte. Hin soll dafür ein Gebäude, dass folgende Funktionalitäten aufweist. Offenstallbereich für Pferde, Warmwasserwaschplatz, trockenem "warmen" Raum für Pferdeausstattung, Heutrocknungsanlage und Lager für gepresstes Heu, Futtervorbereitungsplatz. Dabei ist ein schräges Gelände zu überbrücken, somit kann das Gebäude zwei Etagen haben (in manchen Bereichen). Theoretisch super Idee, dafür braucht man aber Geld, Planungszeit und Arbeitszeit. Die Jahreszeit wird dann schon fortgeschritten sein. Aber träumen darf man ja wohl.

Nun hat der ganze Hof aber auch keine Garagen oder Gerätegebäude.
Deswegen war mein Mehrstufenplan folgender:
Erstmal hin. PFerde auf die Weide und den o.g. Notoffenstall in Gebrauch nehmen.
Dann einen Offenstall bauen, der später Garage und Gerätelager wird. Bietet sich an langs der Auffahrt zum Hof. Ich habe vor zwei Jahren ein Stallsystembauer gefunden, der einen modulartig ausgestattetes Kaltstallgebäude a la Vikingerhaus zu einem sehr gut verträglichen Preis hat. Dazu muss man sich an 3 oder 3,50 m-Raster halten. Wir versuchen aktuell Kontakt zu ihm aufzunehmen, ob er das noch anbietet. Dahinter einen Paddockplatz (also erstmal Schlamm, dann bei etwas Geld befestigen mit Paddockplatten). Von dort ausgehend auf einen Trail und die Weiden am Haus. Luft holen und Kassensturz machen.
Danach schauen, ob man die oben angestrebte Multifunktionsgebäude-Lösung sinnvoll in die Realität umsetzen kann. Dann bleibt mir aber auch Zeit Angebote einzuholen, Eigenarbeit :buddeln: zu leisten oder das Ganze als völlig bekloppt zu verwerfen. Wenn es aber machbar ist, dann hat man ein vernünftiges Garagen-, Traktor- Gerätegebäude ohne nochmal Mehrkosten. Die Paddockplatten lassen sich umlegen. Eine Heutrocknungsanlage garantiert mir billigeres und sicheres Heu (Bodentrocknung kann ich hier vergessen, wir haben astronomische Niederschlagsmengen und völlig unberechnbares Wetter). Das beiseite gelegte Abrissholz kann ich nehmen für Weideunterstände auf den Weiden, die nicht am Haus sind. Damit kann ich die PFerde auch dort sicher 24 h draussen lassen.
Ich hoffe somit, dass ich eine Sofortlösung habe mit der ich auch durch den nächsten Winter und notfall übernächsten Winter kommen kann. Eine sehr tragfähgie Zwischenlösung, die notfalls auch Endlösung sein kann. Und eine sehr funktionale Endlösung, die auch komfortabel machbar ist, wenn man älter wird.
Dann habe ich mir noch schlau in den Kopf gesetzt, dass ich 2 - 3 Kühe von einer historisch alten Rasse haben will, evtl. ein paar Wildschafe und Hühner (aber erstmal müssen die Pferde unter Dach und Fach sein). Die Viecher müssten dann auch noch in den "Megastall" bzw. ihre Häuschen bekommen. Ist das nicht vernünftig realisierbar, dann werden sie von der Wunschliste gestrichen.

Auch wenn das :schildi: wirkt, erhoffe ich mir einen realitätsnahen und finanziell stemmbaren Plan.

So. Und nun bin ich echt offen dafür, dass Ihr Euren Senf und Eure Erfahrungen dazugebt. Denn von je mehr Seiten das Ganze beleuchtet wird und mich dazu zwingt alle Aspekte zu betrachten und in die Waagschale zu legen, desto weniger laufe ich in eine Sackgasse aus der ich mich mühsam wieder rausarbeiten muss.

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 13:02
von norikermädchen
Das hört sich doch toll an :hug:
Heutrocknungsanlage - WOW. Wieviel Land ist denn dabei und hat der Vorbesi euch die entsprechenden Gerätschaften hinterlassen?
Möchte nur noch mal kurz nachhaken: die Umnutzung in Pferdehaltung ist ok?
In Bayern muss man sich das nämlich genehmigen lassen...

Wenn ich übrigens von dem Zustand ausgehe, den unser Altholz hatte, da hätten wir nix mehr von verwenden können.
Das mit dem Fertig-Stall hört sich interessant an. Magst du mir bitte per PN den Anbieter nennen?
Und: Nebengebäude kann man echt nie genug haben. Irgendie sammelt sich ständig etwas an :roll:

Und ganz wichtig: unterschätze nicht, wie schnell der Winter einbricht. Realisiert ihr eure Pläne in Eigenregie oder habt ihr (fachkundige) Hilfe?

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 13:13
von Hina_DK
Glückwunsch, dass es mit dem Hof geklappt hat :) . Oh ja, da kann ich Deine Aufregung und Planfreudigkeit sehr gut nachvollziehen. Am liebsten würde man ja dann immer gleich loslegen.

Die Überlegungen finde ich sehr gut. Wie sieht es aber bei Euch da oben im hohen Norden mit den Baugenehmigungen für alles aus? Das kann manchmal sehr viel Zeit und Geld fressen, je mehr Bedingungen erfüllt werden müssen und manchmal passt das dann nicht zu den eigenen Vorstellungen. Das würde ich als erstes abklären, bevor Du in irgendeiner Weise loslegst, zu planen, damit nicht zu viel Kraft in Dinge gesteckt werden, die dann nicht abgenickt werden. Ich weiß nicht, wie es da bei Euch ist aber hier müssen dann für die Ställe auch in puncto "Raumklima" und die Lichtverhältnisse die Vorschriften eingehalten werden. Bei Ställen, die geschlossen werden können, gehts meistens nicht ohne zusätzliche Belüftungsanlage und eben noch so irrsinnig viele "Kleinigkeiten", die bei solchen Bauprojekten zu beachten sind.

Die Erstlösung mit dem Offenstall in Sytembauweise finde ich eine gute Möglichkeit, erstmal den Rücken für alles weitere frei zu bekommen. Würde ich auch versuchen, so anzugehen und dürfte solider sein, als wenn man sich selbst erstmal an einer "Bretterbude" versucht ;). Kann ja gut möglich sein, dass sie da recht lange mit auskommen müssen, je nachdem, wie das Gesamtprojekt realisierbar ist.

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 11:35
von Stjern
Sodele, ich habe Eure Beiträge mit den Offenstallgrößen, Laufflächengrößen und immer-offen-Weiden analysiert und bin optimistisch, dass sowohl meine Notlösung als auch meine Systembaustalllösung funktionieren kann. Die Idee mit den zwei getrennten Offenställen werde ich wohl aufnehmen für die Weiden, die nicht am Haus sind. Ein kleineres Gebäude lässt sich leichter und schneller errichten und hat nicht die Wind- und Schneelastprobleme, die ein größeres Gebäude hat.

Sheitana`s Schlammwarnung zum Dank werde ich direkt die Preisanfrage und Speditionskostenanfrage für die Paddockplatten starten. Und sobald es möglich ist, dann drücke ich nur noch aufs email-Knöpfchen und gebe die Aufträge raus.

@ norikermädchen: an Gerätschaften bekommen wir nix, aber das feste Angebot, dass die Vorbesi, die selber noch aktiv einen weiteren Hof bewohnen und betreiben, kommen und Gras schlagen und zu Ballen binden würden. Ist zumindest erstmal eine Sicherheit. Wir haben knapp 30.000 qm Ernteweide und 15.000 qm Fressweide, wobei ein Teil der Ernteweide unseren Plänen mit dem Paddocktrail und als Lauffläche zum Opfer fallen wird. Dann noch viel Wald und von der einen Fressweide aus können sie in den Wald gehen. Ich muss dann vor Ort abchecken, wie weit ich sie reingehen lasse bzw. lassen gehen kann.
Die Pferdenutzung ist o.k.. Die positive Rückmeldung sich unseren Stallbauplänen nicht in den Weg zu stellen, haben wir auch schon. Gut, es praktisch durchzusetzen ist immer so ein Ding. Ich traue Neubauten immer erst wirklich, wenn sie stehen und die Endabnahmebescheinigung im Ordner liegt. Ausserdem gibt es noch einen Nachbarn und wie der tickt, weis ich ja noch nicht. Zumindest lässt er sich als Wachhund anstellen, wenn wir weg sind, denn er blickt dann schön auf den neuen Stall ;) . Bevor er vom Stallbau erfährt, werde ich ihm fein die Pferde vorführen und meiner ist schon immer die Show egal wo er hinkommt und unser Bärchen erlegt die Menschenherzen interessanterweise mit Leichtigkeit.
Deswegen wähle ich auch so ein schrittweises vorsichtiges Vorgehen, weil ich nicht eine Bauchlandung hinlegen will durch überhastetes Handeln. Irgendein Stolperstein schlummert immer irgendwo :stein:

Ja Hina, die Vorschriften für neue Ställe sind auch hier entsprechend. Deswegen ist mir Dein Tipp Gold wert, dass man zwischen offen und geschlossenem Stall unterscheiden muss. Da werde ich bei der Planung und den Gesprächen mit den zuständigen Personen schwer drauf achten, mich da differenziert beraten zu lassen.

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 11:43
von Sheitana
Willst du die Pferde im Sommer ausschließlich von Gras ernähren?

Wenn ja, dann sind 1,5 Hektar viel zu wenig. Unsere 6 Pferde brauchen dafür 4 Wochen. Und das bei ausschließlich hohem, überständigem Gras, also schon gut was drauf.

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 11:55
von Stjern
Sheitana hat geschrieben:Willst du die Pferde im Sommer ausschließlich von Gras ernähren?

Wenn ja, dann sind 1,5 Hektar viel zu wenig. Unsere 6 Pferde brauchen dafür 4 Wochen. Und das bei ausschließlich hohem, überständigem Gras, also schon gut was drauf.
Das werde ich so machen, wie es kommt. Ich kann wohl noch etwas von einem Nachbarn dazubekommen und eigentlich habe ich noch Weiden etwas weiter weg an zwei "Standorten". Den einen werde ich dann wohl eher aufgeben. Und an dem anderen Standort kann es sein, dass noch 30.000 qm zusätzlich dazu kommen können. Wobei ich die Wegfahrerei eher eingrenzen als ausdehnen möchte. Aber der genannte "andere Standort" hat den Vorteil, dass dort auch Pferdbekannte sind und wir uns die Weiden, sowie die Aufsicht teilen können.
Dieses Jahr bleibt es bei den 3 Hotties. Auch die Heutrocknungsanlage werde ich von meinen Ressourcen und was ich noch dazu bekommen kann, abhängig machen.

Ansonsten bin ich ein Angsthäschen was Futter angeht. Ich gehe immer mit Vorjahresfutter über den Sommer, weil ich auch krankenbedingtes Vollaufstallen abgesichert haben will (futtermäßig).

Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 08:34
von ehem User
Wenn du so viel Platz hast und alles langfristig selber genauso anlegen kannst, wie du möchtest, hast du dann schon mal darüber nachgedacht ein "Paddock ****" nach Jamie Jackson anzulegen? Wird in D auch oft Paddock Trail genannt. (Bitte ausschließlich den Begriff Trail verwenden. Für den anderen hat Herr Jackson ein Copyright. Danke Angela)

Statt auf einem Paddock zu stehen, gibt es einen gerne kilometerlangen Rundweg wo verschiedene Fresstationen, Wälzplatz, Leckstein usw. integriert sind. Der Trail sollte möglichst viele unterschiedliche Böden (Schotter, Steine, Sand, Wasser, Wald etc) bieten, um so die natürliche Abnutzung der Hufe zu fördern. Der Grundgedanke ist, dass wildlebende Pferde beim Fressen immer in Bewegung sind und Nicht stundenlang an nur einem Heunetz stehen.

Falls dich das interessiert, kannst du mal hier http://www.weideparadies.de/weideparadies.html schauen, oder einfach mal googeln. Du findest auch Videos dazu auf Youtube.

Für mich wäre so ein Trail ein Traum, aber wir haben dafür bisher noch zu wenig Platz. Wenn wir evtl. irgendwann die Nachbarwiese dazu pachten können, dann wird definitiv so ein Trail angelegt :-D