Jungpferd an putzen gewöhnen

[Diana]

Hey, klasse das es bei euch klappt.

Es gibt auch empfindliche Pferde die grobe Bürsten nicht ausstehen können. Bei meiner kleinen kann ich mit allen Bursten und Striegeln arbeiten bis auf die grobe. Weiche echthaar Bürsten sind ihre Lieblingsbürsten auch den Federstriegel aus Metall findet sie super aber alles was härter ist als eine Kadätsche geht gar nicht.

[Reitmaus]

Nun stellt sich mir aber die Frage:
Warum hat er sich bei der Bürste so in die Box gemacht, während ich anschließend eine ganz normal Putzprozedur vollziehen konnte ohne ein einziges aufschauen??????
Wie kann das sein?
Kann sich da wer einen Reim drauf machen?

..

Du hast das Pferd erst seit kurzer Zeit, bist also noch *relativ* fremd für's Pferd. Eins meiner Pferde ist auch ziemlich fremdenscheu, und auch wenn sich Fremde nähern dürfen und streicheln (da kann aus Pferdesicht ja "nicht viel passieren" da Mensch "unbewaffnet"), so sieht die Sache gaaaanz anders aus, wenn diese "Fremden" was in der Hand haben, denn "wer weiss was die mit diesen 'Waffen' dem Pferd antun könnten..."). Dabei ist es egal was es ist (ausser wenn es auf den ersten Blick als essbar identifiziert werden kann). Aber wenn diese Leute irgendwas "Unidentifizierbares" in der Hand haben, ist das Pferd extrem misstrauisch. Selbst wenn es den Gegenstand beschnüffeln durfte, war es noch lange nicht okay, dass der Fremde mit dem Teil das Pferd auch berühren durfte! Mich selber hat es am Anfang auch viel Zeit und Geduld gekostet, bis ich mich mit allem dem Pferd nähern und es damit berühren durfte. Aber wie gesagt : selbst wenn es von mir das Putzen kennt, ist es noch lange nicht sebstverständlich, dass es sich mit genau der gleichen Bürste von jemand anders putzen liesse.

Es ist also möglich, dass dein Pferd gar keine Aversion gegen irgendwelche Sorten von Bürsten hat, sondern generell skeptisch ist, wenn du (als "Noch-Fremder") mit irgendwas ans Pferd willst. Ausser wenn das Pferd massiv abgelenkt ist (Gras), und der Ablenkungsreiz stärker ist als das Misstrauen gegen "mysteriöse Gegenstände"in deiner Hand. Zeit und Geduld werden das Problem lösen. Und wenn das Pferd artgerecht gehalten wird, muss man es auch nicht uuunbedingt putzen. Sollte man zwar trotzdem ab und zu üben, muss aber nicht aus gesundheitlichen Gründen sein, da artgerecht gehaltene Pferde ihren Winterpelz durchaus auch alleine loswerden können. (Dass ein 2-jähriger in der Box gehalten wird, finde ich ehrlich gesagt traurig. Das soll kein Vorwurf sein, denn ich weiss dass es manchmal keine andere Möglichkeit gibt. Aber ich würde doch anstreben, ihm ein artgerechteres Leben zu verschaffen. Und putzen üben habe ich bei Jungpferden immer nur FREI im Paddock oder auf der Weide gemacht. Allein schon das Bewusstsein beim Pferd, Platz zu haben zum Weggehen trägt viel dazu bei, dass sie gar nicht weggehen. In einer Zwangssituation wo kein wirkliches Ausweichen möglich ist (Anbinder, enge Box) ist es dem Pferd doppelt unbehaglich, mit gewissen Situationen (z.B. "beängstigende" Gegenstände) konfrontiert zu werden.

[Katja1]

Ich danke euch allen sehr für eure Ratschläge und Ermunterungen
Werde das die nächste Zeit immer mit Fressen probieren und dann sollte er sich ja sowieso nach und nach dran gewöhnen, oder?

Reitmaus: Danke für deine lange Antwort. Er wird nicht in der Box gehalten. Er kommt von morgens bis abends auf die Weide und ist nur Nachts in seiner Box. Er würde seinen Winterpelz tatsächlich so los werden, allerdings möchte ich es etwas vorantreiben, da es teilweise doch schon recht heiß bei uns ist und außerdem juckt es ihm auch teilweise wenn er Verklebungen etc hat.

Viele Grüße, werde berichten wie es die nächsten Tage so wird

[ehem User]

Mein alter Reitlehrer hat uns immer gelehrt, niemals ein Pferd in einer Box putzen oder auch behandeln oder so. Seine Begründung lautete, das sei das minimale Reich der Pferde und das habe man zu akzeptieren. Noch dazu, wo viele Pferde auf Weiden aufwachsen und dann in Boxen gesperrt werden. Da soll man sich als Mensch nicht mit rein drücken außer zu Service, der sich außerhalb nicht machen lässt. Daran habe ich mich mit jungen und alten Pferden immer gehalten und hatte nie ein Problem dieser Art - außer mit Federstriegeln. Die hasst meiner und zeigt es auch. Verspannt an den Stellen, wo ich ihn damit berühre, bis ich wieder was anderes nehme.

[ehem User]

Ich würd auch sagen: Hab Geduld und lass dir Zeit ! Meinen Youngster hab ich im übrigen auch immer mit Futter beschäftigt und unser "neuer" Youngster wird ebenso "bedient" während putzen und Hufe geben...... das kann man dann nach und nach "ausschleichen".

Viel Erfolg

[Katja1]

Ja, das üben wir gerade, danke

[Katja1]

Hmm..
Muss mich nochmal einklinken:
Also putzen mit Federstreigel und Echthaarbürsten klappt anstandslos.
Die anderen Bürsten sind sicher auch noch bewältigbar

Nur sieht die Mähne mittlerweile irgendwie..Ungut aus. Er hat jetzt zwar neue Koppeln, aber auch wecheselnde Untergründe, auf denen man sich so richtig schön suhlen kann
An sich klasse, nur hat die Mähne heute 2 Filzknoten und war zugeflust mit lauter Einstreuh und Gras und Steinchen
Habe dann versucht den Großteil auszuklauben..
Doch trotzdem hat das nicht viel genützt..
Wenn er grad mit Fressen beschäftigt ist, dann geht es meistens schon wenn ich seine Mähne kämme. Ab und zu weicht er mir noch aus.. Aber insgesamt ist er schon relativ ruhig. Nur wenn ich ihn sein Mähnenspray draufsprühen möchte bekommt er Angst..
Also er rennt nicht gleich weg, sondern er zieht nur etwas unwillig den Kopf weg.
Also vermutlich keine echte Panik..

Aber was kann ich tun, damit er sich an das Spritzgeräusch gewöhnt, bzw es ruhig erduldet wenn ich ihn kämme?
Kann das sein, weil er es unangenehm findet, wenn man in seiner Mähne so ''zuppelt'' ?

LG
eure Katja

[Katja1]

Ach ja, als ich ihn bekommen habe, hatte er das nicht.
D.h. entweder er war so selten draußen, dass er seine Mähne nie beschmutzt hat (glaube ich nicht)
Oder er macht das nur bei mir aus Gründen, die ich nicht kenne (das möchte ich nicht glauben)

Hat jemand Ideen?
Danke euch schonmal!

[Hina_DK]

Ich würde ihn erstmal gar nicht mit etwas einsprühen, sondern erstmal mit einer weichen Bürste an das Mähne bearbeiten gewöhnen, später mit einer Mähnenbürste. Da macht sich manchmal eine normale Haarbürste besser, als ein Mähnenkamm. Ich habe eine Mähnenbürste, die genauso wie eine Menschenbürste ist, nur größer. Mit der geht das hervorragend. Aber nicht alles auf einmal machen, wenn er da so zimperlich ist. Wieso sprühst Du die Mähne überhaupt ein? Das sind "gefährliche" undefinierbare Geräusche fürs Pferd. Hab ich noch nie gemacht, wüsste auch nicht wozu das gut sein sollte. Unsere kleine Josi neigt auch gerne zu Rastalocken mit viel Heu und Stroh drin und mag die ganze Putzerei nicht. Um so geduldiger und behutsamer gehe ich daran, sie daran zu gewöhnen und das seit einem halben Jahr. Wenn ich da alles auf einmal machen würde, würde sie wieder anfangen, auszukeilen. Die Phase haben wir zum Glück überwunden. Aber bei den drei anderen bin ich auch noch nie auf die Idee gekommen, die Mähne oder den Schweif einzusprühen und die haben alle dicke Doppelmähnen, der eine sogar krause Haare und sie lieben es, sich auch im Matsch zu suhlen, besonders der Schimmel .

[Katja1]

Danke dir für deine Antowrt!

Also, da ich ja extrem empfindlich bin, was die Mähne von Blondi angeht, bin ich großer Spray-Fan, weil dabei einfach nicht so viele Haare ausgerissen werden und es auch leichter bzw schneller zu kämmen geht..
Außerdem wird sie dadurch auch eher wieder weißer und schmutzabweisender.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass er es nicht duldet,wenn man an seiner Mähne rumfummelt. Ich glaube eher, dass irgendwas entweder mit der Bürste oder mit der Kombination Spray+Bürste nicht passt..
Werde mal bei uns zuhause suchen gehen und nach Bürsten forsten
Denn ausgekeilt, weggelaufen o.ä. hat er noch nie gemacht.
Es ist eher so ein vorwursvoller Blick,den er mir da immer zuwirft.. :roll2:
Und manchmal eben auch ein kleiner Schritt zur Seite zB.

Als er zu mir kam, war er ja auch auf Schauen etc, d.h. er müsste das ja kennen.. Außerdem war seinn Fell total quietschig weil die Züchter ihn so dolle mit Mähnenspray eingeräuchert haben, dass sich gar kein Schmutz drin halten konnte.
Deshalb wundert es mich etwas, wieso er das dann bei mir macht..