Das Reitwaisen Forum

Dustin stand die letzten beiden Winter in Robusthaltung draußen.Seine Ex-Besi hat hn letzten Winter eingedeckt,weil die TÄ dazu geraten hattte.Seine Rückenmusklen waren verspannt und er hatte Untertemperatur.Den Winter vorher hat er aber super ohne Decke überstanden,sah aus wie ein Teddy mit seinem Winterpelz.
Da es an dieser Stelle nichts gab,kein Reitplatz,geschweige denn eine Halle,bin ich gemütlich raus geritten.Mich und ihn schön warm eingemummelt,war auch schön!Spazieren bin ich nicht,er stand auf 14ha Wiese,da hatte er genug Bewegung.Mal schauen,was ich diesen Winter mache.Ich habe auf alle Fälle seinen Rücken im Blick,sollte mir da auch nur die kleinste Verspannung auffallen,kommt sofort seine Winterdecke drauf.Wie der Platz im Winter ist,muß ich mich überraschen lassen,keine Ahnung.Leider ist er schlecht drainiert,steht Wasser drauf.
Ich werde sehen,was auf uns zu kommt.
Aber so ein Schrittausritt im WinterWald,wenn der Schnee leise rieselt,der Atem vom Pferd in der kalten Luft dampft,die Schritte im Schnee knirschen......HERRLICH!Nur die kalten Zehen,die bräuchte ich nicht.....aber gut,nichts ist perfekt.

Also ehrlich - wann immer ich lese, dass Pferde auf ner großen Wiese oder im Offenstall viel Bewegung hätten, muss ich ein bisschen in mich grinsen.

Nach meiner Erfahrung bewegen sich die Pferde genau soviele Meter, wie es nötig ist vom Heu zum Wasser und wieder zurück zu gehen. (Junge Wallach-/Hengstherden mal ausgenommen, die noch Tobespiele spielen)

Wie schrieb noch neulich jemand im GPS-Logger-Thread - 3-4 km am Tag habe er/sie gemessen. Das ist für ein Pferd lächerlich.
Soviel bewegt sich mein mittlerweile im Winter-Nachts-Boxenpferd in der Zeit auf der großzügigen Winterweide mit Heuraufe tagsüber auch. Der ging in der Robusthaltung keinen Meter weiter als jetzt.

Wenn man das will, muss man die Pferde schon zwingen indem man einen Aktivstall mit Rundläufen oder ein Paddock-Trail aufbaut.

Mit zunehmenden Alter hab ich bei meinem leider bemerkt, dass die Kopfbeschäftigung, Stehgymnastik und die eine Runde im Wald die pro Woche möglich ist, kein Stück halfen, die Kondition aufrecht zu erhalten über Winter und wir jedes Frühjahr komplett bei Null angefangen haben. Als ich dann auch noch eingestehen musste, dass er gegen die Heustaubsauger nicht mehr ankam und zu all dem auch noch zu wenig Futter ab bekam, sind wir zu unser beider Vorteil denn doch in den Boxenstall umgezogen.

Ja - Schneewaldwanderungen sind toll. Kann ich allerdings in den letzten Wintern an den Finger einer Hand abzählen. Entweder konnte ich nicht zeitig genug Feierabend machen oder es hatte dann so geschneit, dass der Wald wegen Schneebruchgefahr gesperrt war oder es hatte angetaut und aufgefroren, sodass alles ein einziger Eisspiegel war.

Ich mag euch den Spaß am Offenstall nicht nehmen. Aber so romantisch hab ich das leider alles nicht erlebt und bin doch öfter zähneknirschend raus gefahren, weils halt wegen der Fütterung oder/und dem auf Bespaßung wartenden Pferd sein musste, denn weil es wirklich Spaß gemacht hat. Und einfach mal ein, zwei Tage länger nix machen, weil er steht ja im Offenstall und kann sich selbst bewegen - ooooooh ha, das gab ein saures Pferd. Denn es war doch soooooo langweilig.

Kommt aber auch immer auf den OS an....
Bewegungsanreize müssen schon da sein.
Man hört aber sehr häufig das Problem, dass Pferde aus dem OS raus müssen, weil nicht genug Futter etc. pp. Das ist aber ein Problem der Organisation, nicht des OS-Konzeptes an sich.

Da gebe ich dir recht, Angela. Das habe ich auch so beobachten können. Die Pferde bewegen sich auf dem Paddock auch häufig nur, um vom Unterstand zur Heuraufe bzw. zur Tränke und wieder zurück zu gehen...

Waldsuse: Winterausritte sind sicher schön. Aber wenn man tagsüber im Büro rumsitzen muss, kann man davon leider nur träumen (oder sowas aufs WE verschieben).

Dass es aber auch so zeitig dunkel werden muss...

Naja aber man muss auch sehen, nur so als Beispiel:

In meinem alten Stall standen die Pferde den ganzen Tag, "STANDEN" 24h am Tag wenn der Besitzer nicht da war und das obwohl sie 3-4 h auf ein Paddock kamen ( einzeln außer meine die standen zu zweit) und da ist auch kein Bewegungsanreiz gewesen durch weder Heu noch Wasser, Koppeln gibt es nur im Miniformat ebenfalls Einzelhaltung und nur Minuten bzw Stundenweise.
Insofern sind dann doch 3-4km für mich erheblich mehr als das was meine Ponys vorher gelaufen sind, als sie von der Paddockbox zum Paddock gebracht wurden und wieder zurück (100m doppelte Strecke).
Ja klar heißt Offenstall nicht, dass die jetzt den ganzen Tag rumlaufen - jeder Mensch bewegt sich auch nur soviel wie er muss oder ?

Bei uns gibt es bisher leider nur einen einzigen mir bekannten Offenstall, bei dem ich Hoffnung haben könnte, dass mein übervorsichtiger "lieber etwas mehr Abstand halten" Blüter für seine Bedürfnisse genug ab bekommen würde.
Und der ist so weit in die falsche Richtung außerhalb ...

Ja, es ist ein Frage der Organisation, der Herdenzusammenstellung und, und, und

Auf die wenigstens dieser Sachen hab ich als Einsteller Einfluss. Am wenigstens, wenn ich auf Vollversorgung angewiesen bin. Einstellerei ist immer ein bisschen die Suche nach dem am wenigsten schmerzhaften Kompromiss.


Frau Gretel - ein Stall wie du deinen alten Stall beschreibst, ist für mich inakzeptabel. Das sind wir ganz einer Meinung.

Wie ich schon geschrieben hatte,er stand auf 14 ha!Und das einigermaßen gescheite Gras war am einen Ende,der Unterstand samt Heu am anderen....Und die Pferde haben diesen Platz genützt.Ich bin eine Strecke 20 min. gelaufen,um ihn vom anderen Ende zu holen.Und dann 20 min zurück zum Hänger,da konnten die Pferde dann angebunden werden.Die Herde war gemischt,Jungspunde und ältere Pferde.Und die Jungen haben die Älteren schon zum Toben aufgefordert....Er hatte wirklich Bewegung.
Was diesen Winter ist,muß ich erst mal schauen.Aber so viel Bewegung hat er nun natürlich nimmer.Da bin ich stärker gefragt. Und schöne Schneeausritte gibt es bei uns am Bodensee eher selten...meistens Nebelschmuddelnieselregenausritte.....

ich denke, die art der haltung hängt unter anderem einfach stark von der gegend ab. nicht jeder hat die möglichkeit selbstversorger zu sein, also muss er halt das bestmögliche für sich und sein pferd finden. es gibt wirklich schlechte offenställe und gute boxenställe, aber das wissen wir ja eigentlich eh alle
und was die bewegung betrifft: ich glaub auch nicht, dass es viel unterschied macht zwischen einem offenstall und einem boxenstall mit wirklich sehr viel weidegang. ABER es gibt halt auch viele boxenställe, in denen die pferde nur stundenweise raus kommen und da macht es sicher einen unterschied. ich finde, das ist einfach ein abwägen und kommt ganz drauf an...

ich fürchte mich vor dem winter, ich geb´s zu
mein pferd steht ganzjährig im offenstall. die herde besteht aus 16 pferden und ich bin die einzige besitzerin, die vollzeit arbeitet. die anderen sind entweder schüler, studenten, lehrer, hausfrauen, pensionisten. heißt, die haben die möglichkeit sich ihren tag einzuteilen und sind alle tagsüber da. ich kann nur abends und bin den ganzen winter über unter der woche komplett alleine. ich hab eigentlich normalerweise kein problem damit, alleine mit meinem pferd zu sein (ist mir sogar lieber ), aber irgendwann bekommt man einfach das gefühl, es fällt einem die decke auf den kopf.

dazu kommt noch, dass der stall total in der pampa steht. nix als wiesen, wald und feld nebenan und das ist schon unheimlich irgendwie....

und zu guter letzt: hier gibt es WIRKLICH viel schnee. unser reitplatz hat zwar licht, aber wird im winter nicht geräumt. das schadet wohl dem boden, hat mir meine SB erklärt
etwas abseits vom stall wird ein reitplatz in den schnee rein gemacht. das ist natürlich toll, bringt mir aber gar nix, denn da gibt´s kein licht. wenn vollmond ist, geht das mit schnee ja noch, aber ansonsten ist es wirklich stockfinster da draußen und ich bin da einfach zu feig dazu. für die anderen einsteller total egal, für mich halt leider nicht.

ich muss sagen, dass ich wirklich verstehen kann, wenn jemand eine halle möchte. ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mein pferd über den winter im training halten kann. momentan ist er noch jung, da stellt sich das problem nicht, aber später find ich das wirklich schwierig und ich stell mir das auch sehr frustrierend vor, wenn man den ganze sommer, herbst über trainiert und dann kommt der winter und man muss im frühling fast wieder von vorne anfangen.
trotzdem wird es bei uns keinen stall mit halle geben. wir werden uns irgendwie arrangieren müssen. ställe mit hallen haben hier ausnahmslos eine pferdehaltung, die ich meinem pferd nicht antun möchte.
da nehm ich den schnee, die finsternis und die eiseskälte dann doch eher in kauf.

trotzdem - ich freu mich schon wieder, wenn der winter vorbei ist

Laura:

Mein Pferd steht auch im Offenstall, ohne Halle und mit Reitplatz, der bei Nässe schlecht und bei Frost eher gar nicht zu bereiten ist.. Zum Glück kann ich meistens in der Mittagspause zum Pferd, kann mir da gut 2 Stunden Zeit nehmen. So kann ich bei Tageslicht raus, das hilft schon viel. Wenn man nicht auf den Platz kann, gehen wir ausreiten oder spazieren. Dabei ein paar Biegeübungen, Übertreten ect. Ins Schwitzen kommt Pferdi dabei eher nicht, darum haben wir auch keine Decke, sondern Winterfell. So sind wir bisher immer ganz gut über den Winter gekommen, ohne dass das Pferd sehr abgebaut hätte. Eine Halle oder einen guten Reitplatz fände ich natürlich schön, aber guten Offenstall und Halle gibts hier einfach nicht. Es war schon schwierig, wenigstens was mit Reitplatz zu finden.

Wenn es matschig ist, bewegen sich bei uns die Pferde im Offenstall eher wenig, dann stehen sie lieber auf der befestigten Fläche herum, und ich finde es wichtig, mein Pferd möglichst oft zu bewegen. Bei Frost ist es besser, da wandern sie gerne mal bis ganz nach hinten, oder toben und rennen bei Schnee auch gerne mal.