Hallo!
Wenn Dein Pferd noch nicht so lange Eisen hatte, dürfte eine Barhufumstellung nicht allzu schwierig werden, denn dann sind die inneren Strukturen ja ganz gut ausgebildet worden in den ersten Jahren.
Die krankhaften Bereiche an den Hufen, die ihn daran hindern, schmerzfrei über jeden Boden zu laufen, müssen quasi gesund werden (Strahl, Lamellenschicht, wand, Sohlenwölbung, Sohlendicke, Hornqualität, Strahlpolster, Ballenpolster, Hufknorpel uvm. ), bei adäquater Barhufbearbeitung geht das super. Je kranker der Huf war, desto länger dauert es, in der Übergangszeit soll sich das Pferd aber auch schmerzfrei bewegen können. Also greift man z.B. zu Hufschuhen, denn Bewegung ist das A und O!
Oft wird versucht, das Hornwachstum entweder über Geschmiere mit Cremes und Salben anzuregen (Lorbeer an Kronrand usw.) oder eben über Zusatzfutter. Das Futter kann helfen, wenn Dein Pferd einen Mangel hatte. das kannst Du schon mal feststellen, indem Du das Fell und die Haut anschaust. Hufe sind Hautanhangsorgane... meist liegt kein Mangel vor.
Man muss den Hufen den Abrieb und das Kürzen gönnen, denn der huf versucht, sich in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Wenn nun das Horn weich und brüchig ist, ist das, weil der Huf gemerkt hat, dass er immer zu lang wurde unter dem Abriebschutz Eisen, und um sich dann ins Gleichgewicht zu bringen, bildet er fortan dünneres, weicheres und brüchigeres Horn, wird er nun ohne Eisen kurz, merkt er das, und schwupps, beginnt er, Horn in härterer und besserer Qualität zu bilden. Die Wand muss nun aber einmal durchwachsen... Die Sohle schafft das schon in den ersten drei Wochen, sich mit zusätzlichen Hornwülsten ein kleines "Fundament" zu bauen. Um die Zeit zu überbrücken, bis die Wand unten angekommen ist.
Es gibt ganz viele Studien, bei denen Zusatzfutter getestet wird, und selbst der Hersteller der teuersten Produkte gibt zu, dass es ohne eine sinnvolle B<earbeitung nicht funktioniert, Wegbrechen, Risse und Spalten zu kurieren...
Pferde mit echt gesunden Hufen laufen über jeden Boden barhuf schmerzfrei. Man braucht dann schlußendlich nur noch den Abriebschutz, wenn man mal auf Böden reitet, die der Huf nicht gewöhnt ist, der passt sich nämlich an den Boden an. Lebt das Pferd nur weich, sollte man bei hartem steinigen Gelände einen schutz anziehen (Hufschuhe), und während der Umstellungsphase, damit das Pferd sich nicht verspannt...
Das klappt, wenn der Huf darf und man dem Pferd und der Natur mal etwas vertraut und dem Pferd die Zeit gibt, die es braucht!
LG