back to barhuf

Moderator: Sheitana

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faraway
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back to barhuf

Beitrag von faraway »

Also, meine Umzugsbemühungen nehmen ja immer mehr Formen an. Vina wird Anfang September zu mir ziehen!

Und nun zum Problem:
Das Pony lief bei mir immer barhuf, was auch auf Wiese, bei gelegentlichem Spaziergang auf befestigtem Weg (beton) und Sandplatz kein Thema war. Als ich begann, sie ins Gelände zu reiten, stellte sich aber raus, dass sie auf unebenen Böden bzw. Böden, wo Steine rumliegen (z.B. Übergang von Kieseinfahrt auf Asphalt) recht fühlig läuft. Sie hat wohl eine sehr empfindliche Sohle, sagte der Hufmann, und riet zu Beschlag. :?

Aufgrund meines eigenen Umzugs hatte sie dann Pause und dann kam sie in Beritt. Dort haben sie ihr (eine Entscheidung, die ich nicht beeinflussen konnte, weil zu dem Zeitpunkt das Pony noch nicht 100% unter meiner "Fuchtel" war) rundherum Eisen verpasst. Damit läuft sie jetzt auf allen Böden problemlos, aber ich will das nicht beibehalten. Zumal im neuen Stall natürlich Barhuf-Gebot herrscht. Wohlmeinende Menschen sagen: "Die wird nieniemalsnicht barhuf laufen, vieeeel zu empfindlich!" Ich denke aber doch, dass mit vernünftiger Bearbeitung und passenden Schuhen sich der Huf auch positiv entwickeln kann?

Mein Hauptproblem ist jetzt aber: Wie soll ich die Umstellung angehen? Eisen schon vor Umzug komplett runter (Nachteil: Kein Barhuf-Spezialist vor Ort, keiner, der mir beim Schuhe-Aussuchen helfen könnte) oder ihr an den empfindlicheren Vorderhufen die Eisen noch bis nach der Eingewöhnung lassen und sie dann mithilfe der am Stall vorhandenen Barhuf-Frau umstellen?
Wenn nur die Liebe, die Liebe existiert - so ist Zeit ein absurdes Konzept.
Forugh Farrokhzad an Ebrahim Golestan


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Hina_DK
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Re: back to barhuf

Beitrag von Hina_DK »

Eine tragfähige Sohle kann sich mit Beschlag ja auch nicht entwickeln, weil sie keinen direkten Bodenkontakt hat. Das ist vergleichbar wie bei uns, die immer Schuhe tragen. Wir können auch nicht von einem Tag auf den anderen nur noch barfuß gehen, da muss sich auch unsere Fußsohle erstmal dran gewöhnen, entsprechend drauf einstellen. Manche Menschen tun sich da schwerer, bei manchen geht es schnell aber letztendlich könnten wir alle barfuss gehen, hätten wir nicht irgendwann mal angefangen, Schuhe zu tragen. Bei manchen Pferden dauert das seine Zeit, manchmal bis zu einem Jahr, je nach Huf- und Bodenbeschaffenheit und nicht zu vergessen, auch abhängig von der Bearbeitung. Bei einem Pferd, das fast nur auf weichem Boden lebt, dauert das meist länger, als bei einem Pferd, das auch schon am Stall, wo es sich die meiste Zeit des Tages aufhält und läuft, die verschiedensten Böden zur Verfügung hat. Ich würde die Eisen aber auch erst nach dem Umzug runter nehmen und von Anfang an jemanden ranlassen, der auch was von Barhufen versteht, sonst habt Ihr womöglich gleich einen schlechten Start. Ein Hufschmied der von vorne herein entscheidet, dass das Pferd nur mit Eisen gehen kann, ist da sicher nicht hilfreich. Dein Pferd ist ja nicht krank, nur in der Hinsicht untrainiert.
Viele Grüße
Hina

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faraway
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Re: back to barhuf

Beitrag von faraway »

Hallo Hina,

danke für deine Einschätzung. Ich seh das eigentlich genau so. Sie wird sicher nach der Abnahme noch ein bisschen fühliger sein als vor dem Beschlag, insofern hätte ich es auch für eine schlechte Idee gehalten, sie mit frisch befreiten Hufen zu transportieren.
Und im neuen Stall kommt der Vorteil hinzu, dass sie viel unterschiedliche Untergrund 24h zur Verfügung hat: Teilweise gepflasterten Auslauf, Sandhalle, Auslauf und Wiese.
Und halt ne Barhuf-Frau die dort selbst ihre Pferde hat und deshalb eng betreuen kann! :freu:

(ich hoffe, dass sie nicht so ewig Probleme haben wird - war ja auch vorher nur auf echten sch...Böden fühlig)
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Re: back to barhuf

Beitrag von ehem User »

Ich kann dir nur dazu raten. Deine entscheidung ist richtig.
Hinten sind die umstellung meistens nicht so problematisch, schlimm wirds erst vorne.

Eine miteinstellerin hat auch ein pferd, wo gesagt wurde, das der nie und nimmer ohne eisen laufen kann.
Nun läuft er komplett barhuf und das auf allen Böden.

Bei meinem wurde auch gesagt, das er vorne auf jeden fall Eisen braucht. Der wird nie ohne laufen können.
Hinten war er nach knapp 2 Wochen durch und läuft ohne Probleme.
Vorne hab ich ein halbes jahr später ab machen lassen.
Jetzt ist er seit 15 Wochen vorne ohne eisen.

Der erste tag: Fühlig
der zweite tag: Fühlig im Trab
der dritte tag: fühlig auf Schotter.

Er läuft auf grob schotter noch etwas fühlig aber das darf er auch. Für längere ausritte bekommt er Hufschuhe an.
Ich bereue nichts, er läuft seitdem nicht mehr über die Schulter und ist viel lauf freudiger. ja in seinem Alter (er ist 21) hat er sogar das Spielen angefangen. Nach 5 Tagen ohne Eisen Gallopierte er wie ein Jungtier über die Wiese und machte Kapriolen und Bock sprünge.
Vorher konnte ich froh sein, wenn er mal schneller schritt gegangen ist. Traben von sich aus wollte er bis dahin nie.

Ich drück dir die daumen, das alles gut abläuft und die umstellung reibungslos abläuft.


Mal eine frage: Wie lange sind die Eisen denn drauf?
Meine HO riet mir: Direkt nach der Abnahme entweder in eine Box für 3 tage oder auf die Wiese. 3 tage soll das Pferd sich ruhig verhalten und nur einen Boden unter den Füßen haben.
Wenn das gefühl in die Hufe wieder kommt, braucht das pferd die Zeit zum gewöhnen. ;)
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Re: back to barhuf

Beitrag von faraway »

Hallo Träumerin,

die Eisen sind jetzt 2,5 Monate drauf. Vorher lief sie immer ohne Hufschutz, nur auf Schotter o.Ä war sie fühlig. Wie gesagt, ich hätte sie nicht beschlagen lassen, aber da durfte ich noch nicht entscheiden :(
Ich hoffe, dass die Umstellung nicht soo schlimm wird für sie, denn es ist ja jetzt keine Ewigkeit, dass sie beschlagen ist. Das Einzige, wo ich noch nicht ganz sicher bin, ist halt der Zeitpunkt.
Also:
- vor Transport und ohne HO dabei mag ichs nicht machen
- wenn sie ankommt, müssen aber zur Eingewöhnung mindestens die hinteren Eisen runter
- Nehm ich dann auch gleich die vorderen runter, oder darf sie sich damit erst eingewöhnen und danach die Umstellung (Weil, ist vllt. sonst bisschen viel, neue Herde, fühliger Huf?)

Welche Hufschuhe hast du denn für deinen?

Und ja, umgestellt wird auf jeden Fall!!!!
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Re: back to barhuf

Beitrag von Hina_DK »

Meiner hatte auch nur für die Zeit des Korrektuberitts Eisen drauf. Ich habe ihn in der Zeit gekauft und gleich die Eisen wieder runternehmen lassen. War überhaupt kein Problem. Leider musste ich nun aber vorne wieder welche raufmachen, weil er mit den Vorderhufen scharrt und sie damit total ramponiert hat (das scheint er sich im Beritt angewöhnt zu haben, denn vorher war er ja Barhufer), nicht aber wegen der Barhufumstellung. Nach so wenigen Monaten ist das eigentlich auch keine echte Umstellung. Da ist ja das Horn auch nicht schon einmal komplett durchgewachsen.
Zuletzt geändert von Hina_DK am Mo 20. Aug 2012, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Hina

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Re: back to barhuf

Beitrag von faraway »

Du machst mir Hoffnung! :danke2:
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Re: back to barhuf

Beitrag von ehem User »

Hallo, lese hier höchst interessiert mit. Unseren 4-Jährigen haben wir vor zwei Monaten mit Eisen vorne gekauft. Ein paar Tage später hat der Hufschmied die Eisen entfernt (sie waren total dünn und die Hufe rausgewachsen und brüchig). Nun ist der Hufabrieb im Gegensatz zum Hufnachschub größer, und es dauerte nicht lange und er lief vorne lahm. Aus dieser großen Not heraus habe ich ihm vor vier Tagen vorne wieder Eisen draufmachen lassen und seitdem läuft er wieder lahmfrei (auf steinigem, hartem Weg allerdings sehr fühlig).

Nun habe ich mir im I-net was bestellt, was das Hufwachstum auf natürliche Weise beschleunigen soll. Eine Miteinstellerin hat bei ihrer Stute sehr gute Erfahrungen damit gemacht ("Den Hufen beim Wachsen zugeschaut"). Obwohl mein Pferd nun prima mit Eisen läuft, möchte ich trotzdem i-wann auf barhuf umstellen. Wie geht man das am besten an?

Danke für Hinweise!
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Hina_DK
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Re: back to barhuf

Beitrag von Hina_DK »

Wenn der Abrieb so stark ist, dass das Horn gar nicht so schnell nachwachsen kann und das auch noch im Sommer, wo das Horn sowieso schneller wächst, dann würde ich mir als erstes nicht um irgendwelche Mittel, die nicht wirklich immer Erfolg haben, Gedanken machen, sondern um einen geeigneten Hufbearbeiter. Hilfsmittel wären für mich bei einem gesunden Huf immer die letzte Wahl. Ein versierter Barhufbearbeiter kann auch mit dem anfänglichen starken Abrieb bei der Barhufumstellung umgehen, indem der ganze Huf erstmal darauf abgestimmt wird und nicht auf Teufel komm raus, alles was geht abgeraspelt wird. Beim reiten würde ich auf jeden Fall aber erstmal Hufschuhe verwenden. Je besser die Hornqualität dann im Laufe der Zeit wird, desto mehr kann man dann auch wieder drauf verzichten, die immer zu benutzen. Und aus eigener Erfahrung vielleicht auch mal drauf achten, ob das Pferd scharrt. Meiner hatte auch nach wenigen Wochen Beschlag total abgenutzte Eisen aus dem Beritt mitgebracht, die fielen vorne schon regelrecht auseinander und mich wunderte das sehr. Heute bin ich schlauer.
Zuletzt geändert von Hina_DK am Mo 20. Aug 2012, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Hina

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Re: back to barhuf

Beitrag von Sheitana »

Was ist denn das, was die Hufen wachsen lassen soll? :shock:
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