Das Reitwaisen Forum

Es gibt von der Bayerischen Landwirtschaftskammer eine gute Vorlage, wie sich ein Pensionspreis kalkulieren kann: https://www.stmelf.bayern.de/idb/pensionspferd.html

Allerdings: das macht kaum einer der alteingesessenen Pensionsstallbetreiber - auch, wenn es für die Nachprüfung der Wirtschaftlichkeit oftmals sehr sinnvoll ist. Ich habe beruflich hin und wieder mit solchen Kalkulationen zu tun, wenn mal wieder ein Kunde mit derartigem Hintergrund um eine Finanzierung anfragt. Meist wird da einfach ein Vergleichspreis aus der Gegend herangezogen und fertig. Kaum einer kalkuliert wirklich auf einer solchen Basis.

Des weiteren: ich kann Dich insoweit auch nur warnen, das dem Pensionsstallbetreiber so vor die Nase zu halten. Nach deinem bisherigen Bericht hat der dazu nämlich keine Zeit und Muße und vor allem: keine Lust. Denn: er kann verlangen, was er möchte und Punkt. Ob der sich damit einen angeblichen Luxusurlaub finanziert, braucht Dich da ja nicht zu interessieren. Damit mußt Du Dich arrangieren oder eben etwas anderes suchen. Ich hatte eine ähnliche Situation mal vor ettlichen Jahren, als ich unseren Verpächter (wir haben einen Offenstall gepachtet und machen alles selbst) mal nach einer Mieterhöhung darauf hingewiesen habe, wie sich sowas kalkuliert und wieviel Gewinn er eigentlich jeden Monat macht. Fazit: dann geht halt. So ist das. Friß oder stirb.

Ich würde das so machen, wie Biggi geschrieben hat: mir selbst was zusammen rechnen, das anbieten und schauen, was passiert.

Ich habe das nicht so im Vertrag. Die "Kaltmiete" ist mein Vertrag mit der SB und die VP läuft über jemand anderes.

Schnucke hat geschrieben: ↑Mo 1. Aug 2022, 20:40 Liebe Stefanie, ich lass einfach mal ein da, das klingt wirklich alles andere als ein Wohlfühlstall. Beim Lesen deines Beitrags fühlte sich bei mir nach nur weg da an.

Liebe Schnucke,

Danke Dir sehr fürs Mitfühlen und den
Ich hätte wirklich gern eine Alternative. Mal sehen wie die Dinge sich entwickeln, das ist ja immer ein Gärungsprozess und manchmal tut sich dann irgendwann etwas auf. Als wir vor 11,5 Jahren in diesen Stall gezogen sind hatten wir einen 365-Tage-Offenstall beim Stall, also mit perfekter und damals noch sehr gepflegter Reitanlage. Der SB war damals nur manchmal schlecht gelaunt (wie wir alle mal) und hat an Weihnachten jedem Einsteller noch eine kleine Aufmerksamkeit in den Spind gelegt.
2017 hat der die Offenstallhaltung gekündigt und schon damals wollte ich weg, weil ich diese Haltungsform nicht aufgeben wollte. Allerdings auch nicht die Trainingsmöglichkeiten und da fängt es dann schon an. Dazu sind die Weideflächen hier für den Großraum Rhein-Main recht großzügig und das Ausreitgelälnde ist einfach sehr schön. Es gab also Kompromisse für uns und die Ponies am Stall, die okay waren. Aber seither geht es im Grunde stetig bergab mit der Laune des SB, der Kommunikation und jetzt im letzten Winter so massiv mit der Heuqualität. Letzteres muss ich mich im Sinne der Gesundheitssorge weigern meinem Pferd zu verfüttern, er sagt mir sehr klar, dass ihn das krank macht.

Ich werde mal meditieren und für den Winter mit der Stallkollegin vor allem einen Plan im Sinne unserer Pferde stricken.
Danke Dir nochmal - ich merke gerade, dass mir das Schreiben hilft...

Herzlichst,
Stefanie

Biggi01 hat geschrieben: ↑Mo 1. Aug 2022, 20:53 Aufgeschlüsselte Posten in einem Einstellvertrag hatte ich auch noch nie .

Überlegt euch doch mal, was ihr so als "Kaltmiete " bereit wärt zu zahlen. Was das enthaltenen sollte (Weide, Mistentsorgung, Strom, Wasser, Anlagennutzung,…? ). Und dann bietet ihr das an, und guckt, was passiert.

Es hört sich ja so an, als wäre weiteres Bleiben in Vollpension sowieso keine Option für euch.

Hey Biggi,

Danke Dir!
Ja, das ist eine gute Idee und feine Grundlage für ein Angebot. So gehen wir das mal an...
Herzlichst,
Stefanie

-Tanja- hat geschrieben: ↑Mo 1. Aug 2022, 22:08 Es gibt von der Bayerischen Landwirtschaftskammer eine gute Vorlage, wie sich ein Pensionspreis kalkulieren kann: https://www.stmelf.bayern.de/idb/pensionspferd.html

Allerdings: das macht kaum einer der alteingesessenen Pensionsstallbetreiber - auch, wenn es für die Nachprüfung der Wirtschaftlichkeit oftmals sehr sinnvoll ist. Ich habe beruflich hin und wieder mit solchen Kalkulationen zu tun, wenn mal wieder ein Kunde mit derartigem Hintergrund um eine Finanzierung anfragt. Meist wird da einfach ein Vergleichspreis aus der Gegend herangezogen und fertig. Kaum einer kalkuliert wirklich auf einer solchen Basis.

Des weiteren: ich kann Dich insoweit auch nur warnen, das dem Pensionsstallbetreiber so vor die Nase zu halten. Nach deinem bisherigen Bericht hat der dazu nämlich keine Zeit und Muße und vor allem: keine Lust. Denn: er kann verlangen, was er möchte und Punkt. Ob der sich damit einen angeblichen Luxusurlaub finanziert, braucht Dich da ja nicht zu interessieren. Damit mußt Du Dich arrangieren oder eben etwas anderes suchen. Ich hatte eine ähnliche Situation mal vor ettlichen Jahren, als ich unseren Verpächter (wir haben einen Offenstall gepachtet und machen alles selbst) mal nach einer Mieterhöhung darauf hingewiesen habe, wie sich sowas kalkuliert und wieviel Gewinn er eigentlich jeden Monat macht. Fazit: dann geht halt. So ist das. Friß oder stirb.

Ich würde das so machen, wie Biggi geschrieben hat: mir selbst was zusammen rechnen, das anbieten und schauen, was passiert.

Tanja, vielen Dank Dir, sowohl für den LInk als auch für Deine geteilten Erfahrungen. Die passen ja ins Großgrundbesitzer-Bild . Den Link emfinde ich dennoch sehr hilfreich und werde ihn mir abspeichern.
Ich bin halt so ein Gerechtigkeitsfuzzi und hab beruflich viel mit Trainings in gelingender Kommunikation und Konfliktklärung und so zu tun, da ist das echt schwer auszuhalten. Aber Eure Erfahrungen und der Austausch helfen mir gerade wirkich arg.

Ja, wir werden das wie Biggi vorschlägt angehen!
Liebe Grüße,
Stefanie

Riff, stimmt, das mit dem Konstrukt hattest Du in Deinem TB so geschrieben (mich hiermit als hmL oute )

Ich hatte halt gehört, dass angeblich "viele" SB ihre Posten aufschüsseln Kann ein Märchen oder Wunschdenken gewesen sein...

Wie dem auch sei... jetzt lass ich das Jammern mal und gehe ins Konstruktive.
Liebe Grüße,
Stefanie

hafibande hat geschrieben: ↑Mo 1. Aug 2022, 20:12 Ich wohne im Großraum Rhein-Main-Gebiet, da gibts Ställe, in denen man Pferde halbwegs artgerecht halten kann nicht wie Sand am Meer...

In welcher Ecke des Großraums wohnst du denn?
Ich habe das Glück, einen für mich/uns tollen Stall gefunden zu haben.
Es gibt einen Pauschalpreis: beinhaltet VP, Koppelshuttle. Heu und Stroh sind gut und reichlich, die Koppeln sind groooß, die Gruppen klein, getrennt nach Geschlechtern.
Extra kosten Reitplatznutzung, Hängerparkplatz, nasses Heu.

Dein SB scheint noch nicht verstanden zu haben, daß ihm Großgrundbesitz alleine kein Geld bringt, wenn nicht irgendwie bewirtschaftet wird.

Liebe Tara,

die Ponies und wir wohnen im Untertaunus, konkret im schönen Taunusstein
Ihr seid auf der anderen Seite, stimmt das? Rheinhessen? Hat mein Hirn irgendwie so verknüpfelt... toll. dass Du so einen Stall gefunden hast. Ich denke öfter, dass das nur funktiniert, wenn der/die SB selbst Pferdemensch ist. Dann kann oder konnte das bisher in einer Weise klappen, dass Mensch und Pferd glücklich und gesund sein können, allerdings um den Preis, dass es für SB immer knapp bleibt, denn dass ein gut geführter Stall - also so wie Du schreibst - Unsummen verschlingt ist mir klar. Aber zwischen vielen "schwierigen" Einstellgeschichten höre ich immer einmal wieder von solchen Kleinoden. Die SB sind dann regelmäßig selbst Pferdeleute und haben Freude daran, ihren Stall im Sinne der Pferde und Einsteller zu gestalten. Unser SB... ich weiß nicht, was ihn reitet und wohin das führt. Tatsächlich kenne ich aber in Wiesbaden z. B. einen sehr großen Hof, da ging es jahrelang den Bach herunter mit der Qualität und dort ist es sackteuer. Aber - Stall ist voll.... Darauf kann man sich auch ausruhen, auch wenn das wirklich nicht schön ist.

Falls Du doch viel näher an Wiesbaden bist als ich es denke schreib gern eine PN. Auch sonst gern, vielleicht können wir mal ein Mini-Forentreffen Rhein-Main machen! Schattenstern und Bilbo habe ich vor Jahren schon mal ganz kurz kennengelernt. Sunny ist doch auch in der NÄhe und bestimmt fänden sich noch ein paar liebe Menschen!

Viele herzliche Grüße,
Stefanie

Tara und ich kommen tatsächlich aus Rheinhessen Ich kenne auch nur Pauschalpreise ohne Aufschlüsselung. Ich bilde ja auch Sachkundenachweise Pferdehaltung aus und den Link von Tanja verwenden wir da auch zum Thema Wirtschaftlichkeit. In meinem früheren Einstellvertrag steht extra drin, dass man 50% Leerstandsmiete zahlen muss, wenn der Platz frei gehalten werden soll. Ich glaube aber, an Marge bleibt pro Pferd auch bei gestapelten Isländern hier deutlich weniger übrig.
Wenn man unzufrieden ist hilft eigentlich nur ansprechen, ggf. schriftlich machen und Frist zur "Behebung" der Einschränkungen setzen sowie Kürzung der Stallmiete und Sonderkündigung ankündigen, wenn nichts passiert entweder Stallmiete kürzen oder gehen. Die Stallbesitzerin hier hat auf sowas aber eine Pauschalantwort: Wenn es Dir nicht paßt, geh doch! Kann halt auch passieren.
Viel Glück Dir! Ich kenne einige Ställe in Kloppenheim, falls Du mal einen Kontakt brauchst

Liebe Sunny,

Danke für die Erläuterungen. Dann war meine Einordnung, dass doch einige Einstellverträge detaillierter sind schlussendlich ein Hirngespinst - so Viele haben jetzt hier geantwortet und überall Fehlanzeige diesbezüglich.

Ansprechen: Nope. Ihm sind Gespräche außer ab und an Smalltalk in Gestalt allgemeiner Klagen über Gott und die Welt (Regel: Grundsätzlich ist alles schlimm, alle sind doof, niemand hat Ahnung...) ein Graus. Stell Dir mal vor: Die angekündigten Veränderungen mit Selbstversorgung, Preiserhöhung und all dies wissen von insgesamt 70 exakt drei Einstellerinnen von ihm. Die sind auch Trainerinnen am Stall und deswegen hat er die einmal alle drei zusammengetrommelt und es ihnen gesagt - verbunden mit dem Auftrag, das bitteschön an ihre jeweiligen Leute weiterzutragen. Das ist, als würde die Geschäftsführung die Firmenveränderungen nicht selbst kommunizieren, sondern das an die Abteilungsleiter/innen delegieren. Kannste Dir nicht ausdenken. Er mag selbst in einer so weitreichenden Sache noch nicht mal einen Brief schreiben, den x mal ausdrucken und allen an den Spind hängen: Dann würden Leute ihn ja fragen und er müsste mit all den Pferdeweibern reden Daneben gab es ab und zu schon mal jemand, der den irrwitzigen Versuch gemacht hat, schwierige Dinge anzusprechen und seine Antwort.... *trommelwirbel*... ist sicher wie das Amen in der Kirche die Deiner Stallbesitzerin

Wir werden auch gut durch Eure Antworten hier inspiriert etwas aufsetzen und ihm als Vorschlag unterbreiten. Ich bin gespannt wie das ausgeht und kann mir generell die ganze Spanne vorstellen, zwischen Einverständnis zu unseren Wünschen und Preisvorstellungen und der Antwort "nur mit meinem Futter und Versorgungsplan oder ihr könnt gehen". Wenigstens bin ich sicher, dass er uns nicht kündigt deswegen. Ist ja irgendwie auch schön! Und sicher schau ich mich um und lasse mich mal hier und da auf eine Liste setzen... Ich komme dann halt gleich mit Zweien mit besonderem Futterbedarf (etrem leichtfuttrig). Das macht es nicht so einfach bzw. haut etliche Ställe raus. 24h Heuraufe z. B. würde ich meinen wirklich von Herzen gönnen, habe ich versucht mit super engmaschigem Heunetz - geht nicht. Pro Jahr ~ 40 kg zugenommen, im zweiten Jahr die Reißleine gezogen... sie können das einfach nicht und nein, sie hören auch nicht irgendwann auf zu fressen und regulieren das selbst. Sie fressen und fressen und fressen und hören nur zum schlafen auf und wenn ich etwas mit ihnen mache. Die restliche Zeit fressen sie...

Aber es gibt ja auch Ställe, die Diätgruppen haben und deshalb schau ich mal ganz in Ruhe. In Kloppenheim bin ich paarmal im Jahr auf der Geländestrecke und war paarmal auf dem Turnier dort Im Zweifel pinge ich Dich gern an, Danke!

Herzliche Grüße,
Stefanie