pferd stürmt im trab

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ehem User

pferd stürmt im trab

Beitrag von ehem User »

hallo liebes forum!

meine rb stürmt im trab wie wahnsinnig und geht sehr schnell gegen den zügel. leider habe ich reiterlich noch nicht die erfahrung ihn, wenn er so schnell ist, nur über den sitz zu reiten, vor allem beim aussitzen nicht, denn sobald er schneller wird, kann ich ihn nicht mehr über den sitz bremsen, weil ich ihn eben nicht mehr sitzen kann und so entsteht der teufelskreis - er schnell - ich unruhig in/auf seinem rücken- er wird noch schneller. eh klar! im leichttraben schaff ich es manchmal schon ein bisschen ihn langsamer zu kriegen, allerdings muss ich da trotzdem noch viel mit den zügeln arbeiten, muss da aber immer voll schnell sein mit annehmen und nachgeben, sonst ist er sofort oben.

wobei, er ist von haus aus ein schneller, auch im schritt (auch wenn keiner oben sitzt und er im offenstall rumläuft). er wird aber nicht erst schnell, wenn man die zügel aufnimmt, er läuft auch am langen zügel mit einer ordentlichen geschwindigkeit :shock: . sobald man nur ein kleines bisschen bremsend über die zügel einwirkt hat er sofort den kopf in der höhe. beim galoppieren allerdings ist er ganz anders. da ist er richtig gemütlich.

der bub hat keine wirkliche (gute) grundausbildung genossen, d.h. ich glaub er weiß auch gar nicht, wie er richtig laufen soll. deshalb bin ich auf jeden fall der meinung, dass es wichtig wäre, ihn von einem profi bereiten zu lassen,weil wir beide, sein besitzer und ich noch nicht das dafür erforderliche niveau haben. leider bin ich mir nicht sicher, ob ich den besi auch davon überzeugen kann, werd aber da auf jeden fall dran bleiben.

nun stellt sich halt für mich die frage, was ich derweil tun kann. ich habe nun bereits in diversen foren nachgelesen und da tauchten immer wieder diese vorschläge auf:

1. beim leichttraben hinter der bewegung des pferdes aufzustehen und einzusitzen
2. sobald das pferd schneller wird, wieder zum schritt durchparieren - und wieder antraben
3. kleine volten und enge wendungen reiten
4. so wenig wie möglich über den zügel reiten

1. leuchtet mir ein, finde ich gut, werd ich gleich ausprobieren morgen
2. stört man da nicht auch den rhytmus des pferdes,wenn man es ständig ausbremst (obwohl, wenn ich ihn über den zügel bremsen möcht, stör ich ihn auch :roll: ) hm
3. machen wir, aber sobald wir auf die große dur kommen wirds wieder schnell. bzw. die sich daraus ergebende situation wäre, ständig, die ganze zeit, immer kleine volten zu drehen, sprich voltenverschieben und 8ten ohne unterlass während der ganzen trabphase. soll das so sein? wäre das richtig?
tja - und 4. eben oben genannter kreislauf

meine frage wäre nun, was ist eure meinung zu diesen "lösungsansätzen" und kennt ihr vielleicht auch noch welche, die uns helfen könnten!

ich würde mich sehr über eure antworten freuen!!
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Equester
Pegasus
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Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von Equester »

Ich gehe die Sache mal von einer anderen Seite an:

- passt der Sattel
- passt die Trense
- sind die Zähne in Ordnung
- ist der Rücken in Ordnung
- läuft er taktklar oder wirkt es ein wenig unrund?

Wenn alles stimmt, würde ich ihn am Boden vorbereiten, indem ich das langsam traben übe und unter Stimmkontrolle bringe. Das kann man dann wunderbar mit in den Sattel nehmen und es hilft, bis man dann so sicher ist, dass es nur über Gewicht klappt.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
ehem User

Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von ehem User »

Hi Pawnee,

meine Antwort ist bestimmt nicht sehr populär, aber ich selbst würde erstmal auf das Reiten, bzw. Traben verzichten. Wenn er keine Schmerzen hat und deswegen so schnell wird, hat er Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und stürmt deswegen los. Also muss er erst mal lernen, sich selbst zu halten und "richtig" zu laufen - ohne Reitergewicht. Kennst Du nicht den Longenkurs?

Viele Grüße

Tanuschka
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Equester
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Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von Equester »

Nach Tanuschkas Beitrag fällt mir noch ein: wie alt, welche Reitweise, welche Haltung, welches Futter?
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
ehem User

Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von ehem User »

hallo equester und tanuschka,

vielen vielen dank für eure schnellen antworten!!!
Equester hat geschrieben:Ich gehe die Sache mal von einer anderen Seite an:

- passt der Sattel
- passt die Trense
- sind die Zähne in Ordnung
- ist der Rücken in Ordnung
- läuft er taktklar oder wirkt es ein wenig unrund?
sattel, trense, zähne passen auf jeden fall, da ist der besi sehr dahinter und läßt es wirklich an nichts mangeln! bezüglich des rückens denke ich, dass er halt von dem problem, das wir haben, sich da sicher verspannt. sein lauf wirkt auf jeden fall unrund, wie gesagt, beim leichttraben schaffen wir es phasenweise das tempo und den takt zu halten, fallen aber immer wieder raus.
Tanuschka hat geschrieben:meine Antwort ist bestimmt nicht sehr populär, aber ich selbst würde erstmal auf das Reiten, bzw. Traben verzichten. Wenn er keine Schmerzen hat und deswegen so schnell wird, hat er Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und stürmt deswegen los. Also muss er erst mal lernen, sich selbst zu halten und "richtig" zu laufen - ohne Reitergewicht. Kennst Du nicht den Longenkurs?
ich bin auf jeden fall froh um deine antwort, weil mir eben der plan fehlt, wo ich ansetzen soll!! ich tippe auch eher auf schwierigkeiten mit dem gleichgewicht, wobei er, wie oben bereits geschrieben, sich sicher beim traben, so wie es jetzt ist verspannt. den longenkurs habe ich mir gekauft und werde jetzt anfangen, mit ihm danach zu arbeiten. meinst du, dass ich ihn gar nicht mehr reiten soll? auch nicht ausreiten? habe nämlich das gefühl, das ihm das schon sehr gefällt (und mir auch ;) ) bzw. schrittarbeit - vor allem v/a üben, hätte ich mir gedacht, wäre vll drin. blöde frage vll, aber woran würd ich denn erkennen, wenn er von der longierarbeit soweit ist, dass wir es auch im sattel mit der trabarbeit wieder probieren können?
Equester hat geschrieben:wie alt, welche Reitweise, welche Haltung, welches Futter?
er ist 12 jahre, steht im offenstall, gefüttert wird heu und hafer. reitweise klassische dressur.

und könnt ihr mir vll auch erklären, weshalb es aber beim galoppieren "rund" läuft? da kann ich ihn schön mit dem sitz kontrollieren und können tempo und takt halten bzw. ist hier "langsamkeit" möglich. natürlich ist der galopp ansich schon eine besser zu sitzende gangart, aber ist nur das der grund? und hierzu gleich noch eine frage, wäre es dann eine idee ihn zb. unter dem sattel nur schritt und galopp zu arbeiten und den trab übers longieren zu erarbeiten und dann miteinzubauen?

danke für eure unterstützung!
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Katniss
Schulpferd
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Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von Katniss »

Pawnee hat geschrieben:hallo equester und tanuschka,

vielen vielen dank für eure schnellen antworten!!!
Equester hat geschrieben:Ich gehe die Sache mal von einer anderen Seite an:

- passt der Sattel
- passt die Trense
- sind die Zähne in Ordnung
- ist der Rücken in Ordnung
- läuft er taktklar oder wirkt es ein wenig unrund?
sattel, trense, zähne passen auf jeden fall, da ist der besi sehr dahinter und läßt es wirklich an nichts mangeln! bezüglich des rückens denke ich, dass er halt von dem problem, das wir haben, sich da sicher verspannt. sein lauf wirkt auf jeden fall unrund, wie gesagt, beim leichttraben schaffen wir es phasenweise das tempo und den takt zu halten, fallen aber immer wieder raus.

Ich würde das Sattelthema so nicht einfach abtun. Die meisten Besitzer denken ihr Sattel passt, was leider nur selten der Fall ist. Auch ein Sattler ist leider keine Garantie. Es gibt in einem großen deutschen Reitforum einen Sattelbeurteilungsthread, da könntest Du ihn mal einstellen.
Tanuschka hat geschrieben:meine Antwort ist bestimmt nicht sehr populär, aber ich selbst würde erstmal auf das Reiten, bzw. Traben verzichten. Wenn er keine Schmerzen hat und deswegen so schnell wird, hat er Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und stürmt deswegen los. Also muss er erst mal lernen, sich selbst zu halten und "richtig" zu laufen - ohne Reitergewicht. Kennst Du nicht den Longenkurs?
ich bin auf jeden fall froh um deine antwort, weil mir eben der plan fehlt, wo ich ansetzen soll!! ich tippe auch eher auf schwierigkeiten mit dem gleichgewicht, wobei er, wie oben bereits geschrieben, sich sicher beim traben, so wie es jetzt ist verspannt. den longenkurs habe ich mir gekauft und werde jetzt anfangen, mit ihm danach zu arbeiten. meinst du, dass ich ihn gar nicht mehr reiten soll? auch nicht ausreiten? habe nämlich das gefühl, das ihm das schon sehr gefällt (und mir auch ;) ) bzw. schrittarbeit - vor allem v/a üben, hätte ich mir gedacht, wäre vll drin. blöde frage vll, aber woran würd ich denn erkennen, wenn er von der longierarbeit soweit ist, dass wir es auch im sattel mit der trabarbeit wieder probieren können?
Equester hat geschrieben:wie alt, welche Reitweise, welche Haltung, welches Futter?
er ist 12 jahre, steht im offenstall, gefüttert wird heu und hafer. reitweise klassische dressur.

Was meinst Du mit klassische Dressur? Klassische Reitkunst oder konventionelle FN-Reitweise? Rollt er sich ein?

und könnt ihr mir vll auch erklären, weshalb es aber beim galoppieren "rund" läuft? da kann ich ihn schön mit dem sitz kontrollieren und können tempo und takt halten bzw. ist hier "langsamkeit" möglich. natürlich ist der galopp ansich schon eine besser zu sitzende gangart, aber ist nur das der grund? und hierzu gleich noch eine frage, wäre es dann eine idee ihn zb. unter dem sattel nur schritt und galopp zu arbeiten und den trab übers longieren zu erarbeiten und dann miteinzubauen?

danke für eure unterstützung!
Ich denke, dass er im Galopp den Schwung besser "unterbringen" kann, und nicht seinem Gleichgewicht hinterher läuft. Ist aber nur eine Vermutung. :-D
ehem User

Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von ehem User »

ich bin auf jeden fall froh um deine antwort, weil mir eben der plan fehlt, wo ich ansetzen soll!! ich tippe auch eher auf schwierigkeiten mit dem gleichgewicht, wobei er, wie oben bereits geschrieben, sich sicher beim traben, so wie es jetzt ist verspannt. den longenkurs habe ich mir gekauft und werde jetzt anfangen, mit ihm danach zu arbeiten. meinst du, dass ich ihn gar nicht mehr reiten soll? auch nicht ausreiten? habe nämlich das gefühl, das ihm das schon sehr gefällt (und mir auch ;) ) bzw. schrittarbeit - vor allem v/a üben, hätte ich mir gedacht, wäre vll drin. blöde frage vll, aber woran würd ich denn erkennen, wenn er von der longierarbeit soweit ist, dass wir es auch im sattel mit der trabarbeit wieder probieren können?
Naja, Verspannung ist ja immer Ausdruck von einem gestörten Gleichgewicht, bzw. vom Versuch, das Gleichgewicht über eine Verspannung wieder herzustellen. Irgendwie sind wir alle ja alle, mensch wie pferd chronisch ungleichgewichtig, bzw. chronisch verspannt. Ist ein langer Weg, das alles aufzulösen :) .
Aber was jetzt Deine Fragen betrifft, wenn Ihr zwei Spaß an gemütlichen Ausritten und Schrittarbeit habt, warum nicht? Das Pferd zeigt Dir dann schon, ob und wann es gestresst ist und solange das nicht der Fall ist, why not?

Wenn du nach dem Longenkurs arbeitest- und das hat ja eigentlich nichts mit herkömmlichem Longieren zu tun - , schulst Du damit nicht nur Dein Pferd, sondern auch Dich, Dein eigenes Körperbewusstsein und vor allem Deinen Blick und auch Dein Gespür. D.h. Du wirst das irgendwann selbst erkennen und erspüren, wann Dein Pferd soweit ist UND wann DU soweit bist, den Trab dazu zu nehmen. Es hat doch keine Eile, oder?
und könnt ihr mir vll auch erklären, weshalb es aber beim galoppieren "rund" läuft? da kann ich ihn schön mit dem sitz kontrollieren und können tempo und takt halten bzw. ist hier "langsamkeit" möglich. natürlich ist der galopp ansich schon eine besser zu sitzende gangart, aber ist nur das der grund? und hierzu gleich noch eine frage, wäre es dann eine idee ihn zb. unter dem sattel nur schritt und galopp zu arbeiten und den trab übers longieren zu erarbeiten und dann miteinzubauen?
Da kann ich Dir nicht viel zu sagen. Ich sehe Euch zwei ja im Galopp nicht. Kannst Du denn wirklich völlig zügelunabhängig galoppieren? Alles andere, ob nur Schritt und Galopp und wann den Trab etc., ich denke, das wirst du selbst herausfinden, sobald dir der Longenkurs, bzw. die dort vermittelte Sicht- und Arbeitsweise in Fleisch und Blut übergegangen ist und Du dann daraus vielleicht noch eigene Ideen entwickelt hast (für mich war der LK "nur" der Ausgangspunkt, goldwert, aber ich entwickele das für mich und meine Stute unserer Persönlichkeit entsprechend weiter). Dann kann dir niemand mehr was erzählen. Dann bist Du in der Lage, selbst zu beurteilen, was für Euch stimmt und was nicht und wie viel Zeit Ihr Euch nehmen wollt.

Viele Grüße

Tanuschka
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Pirat
Nachwuchspferd
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Registriert: So 27. Mai 2012, 11:13

Re: pferd stürmt im trab

Beitrag von Pirat »

leichttraben:
ich finde es sehr schwierig ein pferd "langsam" leichtzutraben.
also ein schnelles pferd übers leichttraben zu bremsen.
denn beim leichttraben "steckt man schnell energie ins pferd"...
jeder hoch ist ja auch irgendwie ein vorwärts...
das muss man schon sehr bewusst reiten, damit man keine zusätzliche energie weitergibt.
bei meinem schaff ich das mittlerweile (denn aussitzen kann ich dann auch nicht mehr...).
ich denke aber nicht mehr an "leichttraben", sondern an:
ich lass mich minimal anheben, verharre dort einen minimoment und gleite dann wieder in den sattel.
den hauch einer bewegung sozusagen. ich verlasse den sattel kaum...
das thema: "sich langsamer" bewegen als das pferd... das krieg ich nicht in meinen kopf.
aber das "minimalistisch" bewegen, kaum schwung erzeugen, das kann ich mir gut vorstellen!

2. reitest du in der bahn?
wir haben mit unserem die bahn "verkleinert".
4 pylone und mehr 4eck, als rechteck daraus gemacht.
er hatte also quasi kaum platz zum gas geben.
(er hat gerne an der langen seite beschleunigt)
nach einigen runden hatte er raus, daß er da immer abbiegen muss...
und dann haben wir einfach mal das abbiegen vergessen... :mrgreen:
und so haben wir immer mal wieder eine runde ganze bahn dazugenommen, ohne, daß er das rennen anfing.

3. entlastungssitz!
ich schwöre ja mittlerweile auch einen guten (!) entlastungssitz. (KEIN leichter sitz!)
schön ausbalanciert , die bewegungen schön mitschwingend.
das gibt keine zustätzliche energie ins pferd (wie beim leichttraben passieren kann).
es ist weniger anstrengend -> ich hab mehr zeit kraft und gedanken das pferd mit der stimme zu beruhigen...
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