Romy, das musste ich jetzt 2x lesen, um es für mich in den richtigen Zusammenhang zu bringen.
Grundsätzlich machen wir beide das Gleiche, jedoch anders aufgebaut. Ich hatte geschrieben, dass ich - wenn ich der Meinung bin, die sollten jetzt ein Leckerchen bekommen - auch nett gucken (Traberspezialität) oder atmen belohne. Der Unterschied liegt darin, dass ich das konsequent nach einer Methode mache und somit für MICH geordneter. Ich finde übrigens immer einen Grund, meine Nase zu belohnen, es gibt nichts, was nicht lobenswert ist

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Ich sehe aber auch Unterschiede, Du zeigst in Deinen Reaktionen, dass Du etwas nicht gut findest, ich ignoriere das schlicht und ergreifend und belohne dann, wenn es so ist, wie ich mir das vorstelle. Beispiel: es bettelt (und ja, ich finde dass jede direkte Aufforderung Futter rauszurücken Betteln ist), das mag ich nicht und so passiert nichts. Drehen sie den Kopf zur Seite und signalisieren so gutes Benehmen, kommt der Click. Es gibt auch nicht wenige Momente, wo meine Pferde der Meinung sind, dass sie jetzt gerade extrem gut und genial waren und dafür etwas verdient haben. Dann gibt es da auch etwas, weil sich das schon deutlich von betteln unterscheidet. So geschehen gestern in der Halle, wo der Schinken einen traumhaften Trab hingelegt ha und mit Recht nach der Belohnung gefragt hat. Ich bin übrigens nicht der Auffassung, dass denen das Futter gehört und ich das nur tragen darf. Aber das ist Ansichtssache

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Bei der Gabe der Leckerlies habe ich auch Untertöne. Bei Sachen, die vorher noch nie geklappt haben, oder dieses mal besonders gut, freue ich mich unwahrscheinlich und kann das offensichtlich auch so intensiv vermitteln, weil ich dann gerne mal ein Höhö bekomme (etwas, wo ich dahin schmelze

). Aber ich freue mich grundsätzlich immer, wenn sie etwas gut machen und das zeige ich auch, nur manchmal freue ich mich halt etwas mehr

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Noch einmal zum Thema betteln: da ist die Grenze manchmal nur hauchdünn. Speziell der Zwerg ist gerne mal übereifrig, auch bei der Belohnung, da muss man gegen steuern, der hat das Zeug zum Taschenräuber. Außerdem braucht der Zwerg klare Regeln, die ihm sagen, wo er wie laufen soll. Weicht man diese Regeln auf, wird er unsicher und macht Sachen (kann man immer sehr gut beobachten, wenn die PB sich anders verhält, das kann er nicht zuordnen und dann wird er komisch). Der Traber ist ein alter Herr und der kennt mich besser wie ich mich selber. Der weiß genau, wie er zu Leckerchen kommt, der ist ein Schlawiner

(und ich schmelze wie Butter in der Sonne, wenn der mich anbrubbelt) . Der Schinken ist vom Typ her nicht mit jedem Leckerchen zu kaufen, manchmal überhört er bewußt den click, weil ihm das an der Stelle nicht passend erscheint. Aber er hat einen hohen Anspruch daran, dass man seine Leistungen würdigt und wie man sie würdigt. Er liebt es gelobt zu werden und das bekommt er von mir. Alle Pferde bekommen nicht nur nach dem click das Leckerchen, sondern immer auch eine Berührung und ein verbales Lob. Das aber erst als Nachschlag, der click an sich ist ja das Signal für das jetzt war es, was ich wollte.
Sheitana, für mich war das die schwerste Übung, als ich mit dem clickern angefangen habe. Damit hatte ich am Anfang zu kämpfen, weil ich der Meinung war, dass nur bei Leistung was kommt. Inzwischen sehe ich das völlig anders, weil irgendwie alles, was sie mir geben, eine Leistung ist. Meine Pferd können auch sehr gut unterscheiden, ob ich gerade nett gucken belohne, weil mir danach ist, oder ob es etwas für eine besondere Leistung gibt. Wenn wir miteinander "arbeiten" ,ist da eine ganz andere Stimmung. Hohe Konzentration auf beiden Seiten und immer der Wille von Mensch und Pferd, das Gegenüber möglichst schnell und möglichst genau zu verstehen. Der Schinken ist da mein absoluter Streber und manchmal feilen wir die gesamte Einheit an einer Übung, weil wir beide nicht ohne Ergebnis raus gehen wollen. Das kann soweit gehen, dass weder Pferd noch ich etwas von der Außenwelt mitbekommen. Der Zwerg wird dem Schinken immer ähnlicher, da finde ich das Verhalten auch immer öfter.