Das Verladen ist SEHR Pferdeabhängig.
Ich hab eine Stute mit Verladevergangenheit. Im 2002/2003 Hängerunfall... In der Kurve Hänger gekippt, Pferd unter Mittelwand. Ergebnis, Rausschneiden und rausheben mit Kran... Damals ohne Sedierung... TA meinte wohl, der Schock reicht und sie blieb ruhig... Bloss innerlich hat sie das ziemlich geprägt.
Sie ist ein sehr extrovertiertes Pferd, sieht sie aber den Hänger, wird sie innerlich klein wie eine Kirchenmaus. Dann hat die Vorbesitzerin sie halt in den Hänger 'gezwungen' (Panel, Longe, Nasenkette und und und, dazu natürlich die Peitsche nie vergessen) und so haben wir das heutige Ergebnis.
Ich hab im 2012 einen Hänger gekauft und da gings ans Verladen üben. Jetzt gut 4.5 Jahre später, bin ich bei dem Thema einiges schlauer und weiss, wie ich bei MEINER Stute reagieren muss. Wenn mir einer beim verladen zuschaut, schüttelt den Kopf und geht weg... Naja, für mich ist es der Weg.
Mit Futter muss man bei meiner nicht kommen. Also doch,bis sie 1x oben stand und man hinten zumachen will, dann geht das Hirn in 'Panik'modus über und sie verweigert JEDES Futter. Als C&B hilft, solange ich hinten nicht mal zumachen will. Sobald sie merkt, 'jetzt' wirds ernst, ists vorbei. Daher verzichte ich jetzt schon ganz aufs C&B.
Ich hab sie jetzt immer alleine innert 10-15min reingekriegt. Ging mal schneller, mal weniger. Nach hause ging es gleich. Ich hab am Ende eine Verladeprofi letztes Jahr im Mai (arbeitet nach DougMills) geholt und sie zeigte mir noch eine Technik im richtigen Momentan 'nervlich' Druck machen (dh. NULL Zug am Strick, nur erst mit Schnalzen, dann vorsichtig mit Gerte antippen). und damit gings dann bald mal... Nur, ich habs alleine nicht hingekriegt und naja... Hab jetzt meine Methode... Aber das gute am Profi war, seitdem steigt mein Pferd HEIMWÄRTS in einem Rutsch ein... Hinstehen, einmal klingeln am Strich taps tapps, drin und in Ruhe zumachen und nach Hause fahren.
Nur von Zuhause weg ist halt ein Problem. Sieht man Pferd den Hänger, wird erstmal der Darm entleert (SB freuts = weniger zu misten nachher). ich verlade hinten nur mit Gamaschen, vorne ohne... Dann Trennwand quer, hinstellen, am Strick zuppeln, beim Schritt vor = Leckerli (das geht...). Meistens zieht sie 1x retour.. ich lass sie dann aussteigen und schick sie dann aber gleich nochmals 5Meter energisch zurück. dann vorne in Ruhe hinstellen, Strick klingeln, beim Schritt vorwärts leckerli... Joa, das Spiel geht dann relativ schnell bis sie mit den Vorderfüssen drin steht... Folgen die Hinterfüsse auf die Rampe, steht sie gerne quer... Daher hinten die Gamaschen, falls sie mir nochmals retour drückt und die Rampe erhöht verlässt (ich hasse das, aber gerade korrigieren ist nicht so einfach). Aber das haben wir selten... Meist, wenn sie die HH auf der Rampe ist, muss ich vorne auch nur nochmals 1-2x klingeln, sie 'überreden' (man merkt richtig, wie sie innerlich zu ist und überlegt - soll ich - soll ich nicht?) und ruhig locken und plötzlich, whupps, sie geht scön ruhig rein, bleibt stehen (war anfangs nicht einfach, mit gerte hinhalten hat sie gelernt, sie MUSS drin bleiben... und wenn wir 100x vor und zurück sind). ich kann dann in Ruhe nach hinten gehen und zumachen. Drückt sie dann retour, halt wieder nach vorne und ich zieh ihren Kopf dann zur inneren Seite (das sie nach hitnen schaut), wenn sie mal am glotzen ist, dann bleibt sie nämlich stehen

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manchmal ist das anklingeln bei mir aber halt schon auch ein ziehen. also ich häng etwas im strick und bau druck auf, meine stute hat gelernt, wenn sie dem druck nachgibt, lass ich sofort locker und leckerli gibt... diese überzeugungstaktik brauchts dann nur 2-3x und wenn sie mal rückwärts zieht, gehts halt rückwärts bis ich stopp sage...
meine stute hat total stress, sie zittert ab und an recht stark (lustig ist, nur morgens... verlädt man sie abends ist sie eher die ruhe selbst!). und aufm heimweg frisst sie teilweise sogar heu oder ihr mash. ich hab das gefühl, sie durchlebt jedes mal ihre ängste...
aber ich verlade teilweise 3x die woche und manchmal gehts halt schnelle rmit zuhause einsteigen (1x anklingeln und rein) und manchmal brauchen wir 5...
Wichtig ist halt immer, NICHT stressen lassen und mit der Einstellung "Egal wie lange es dauert, wir hören nicht auf bis du drin bist" an die Sache ranzugehen. Die Pferde merken, wenn man bestimmt ist und wann nicht.
Jeder hat seine Methode... Ich pauschalisiere mal... ich bin im Freibergerverein Zürich Oberland. von 20 Pferde gehen 10 einfach rein, 3 mit Leckerli, 3 mit ziehen, und der Rest mit dem Besen aufm Hintern. Unkonventionell, man schüttelt den Kopf... Aber wenns funktioniert

Lieber so als 1h auf der Rampe zu stehen und zu verzweifeln.
Und bei grösseren Anlässen parkier ich mein Hänger immer irgendwo weit weg. Den wenn ich mal 5min brauch, steht keiner mit seinem doofen Rat zur Seite... die helfne teilweise ohne zu Fragen
