Jungpferde als Handpferde

Moderator: Sheitana

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HP-Manu
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

überfordern sehe ich als Handpferdereiten in dem Alter nicht. Wir gehen ja keine Stunden, sondern meistens sind es 30 bis 60 Minuten und dabei viel Schritt...auch weil das Pferd, dass ich reite schon 27ig ist. Wen ich sehe was Pferde in der freien Natur tagtäglich an Kilometer zuirück legen, dann ist das ein Klacks dagegen.
Zum Thema Konzentration kann ich nur sagen, dass sie in der Herde das auch sein müssen, denn auch da darf sich kein Jungpferd erlauben vor den Ranghöheren oder Herdenchef zu laufen. Sie läuft bei mir total entspannt mit ...siehe Foto.
Sie wächst ansonsten artgerecht auf, steht bei mir im Offenstall mit 24 Stunden Weidegang unter Pferde im verschiedensten Alter, sprich sie wird dort gut erzogen :-D
Die Frage, wieso man nur schweirige Charakter als Handpferd mitnehmen darf hab ich mich auch gestellt. Für mich spielt es keine Rolle, welchen Charakter das Pferd hat.
Ich weiss, dass Isländer Spätentwickler sind (habe 2 davon ;) ), und gerade aus dem Grund will ich sie auch erst mit 5 anreiten. Vorher darf sie Kind genug sein, soll aber auch vieles kennen lernen, wie eben anbinden, Hufe machen und stillstehen dabei, das gelände, auch mal alleine spazieren gehen mit mir, etc.

Was ich nicht versteh ist was ich unter "saure Pferde" verstehen soll.
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Hina_DK
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Hina_DK »

Die Frage nach dem Charakter bezog sich nicht auf das Handpferdereit, sondern auf Deine offensichtliche Angst, dass sie, wenn sie älter und reifer für die Handpferdearbeit wäre, nicht mehr ausreichend geländetauglich werden könnte.
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von ehem User »

HP-Manu hat geschrieben:Wir gehen ja keine Stunden, sondern meistens sind es 30 bis 60 Minuten und dabei viel Schritt.
Bis zu einer Stunde (60min sind bei uns in Hessen eine Stunde)? Mindestens einmal die Woche? Mit einem noch nicht mal 3-jährigen Isländer?? :shock: :-o

Ich muss aber auch gestehen, dass ich noch nie eine Herde in freier Wildbahn gesehen habe, die ihre Jungpferde als Handpferde mitlaufen lässt,....

(Jaja, schon klar, jeder kann und darf mit seinem Pferd so machen, wie er es für richtig empfindet. Aber wenn man soetwas in einem Forum schreibt, dann muss man auch damit rechnen, dass Gegenstimmen kommen! Aber ich lerne immer wieder gerne dazu. Deswegen jetzt die ernst gemeinte Frage: Welche vernünftigen Grund gibt es, ein so junges Pferd schon so zu fordern?)
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HP-Manu
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

Hina, je früher die Jungen alles kennen lernen, desto weniger Probleme hast du einfach später. Je jünger das Pferd, desto weniger Selbstbewustsein, sprich die Jungen vertrauen noch am schnellsten und wenn sie merkt, dass sie mir im Gelände vertrauen kann und alles jetzt schon kennen lernt, dann ist es beim einreiten umso unkomplizierter ;) Das sind einfach meine Erfahrungen, die ich gemacht habe.

Aber ich seh gerade, ich hab was falsches geschrieben :oops: ich meinte nicht mind. 1x in der Woche sonder MAX. 1x in der Woche. :wall:
Ich muss aber auch gestehen, dass ich noch nie eine Herde in freier Wildbahn gesehen habe, die ihre Jungpferde als Handpferde mitlaufen lässt,....
:shock: :-o wie? erlich noch nicht?
:lol: so war das auch nicht gedacht, aber in der herde müssen sie beim wandern auch aufpassen, sprich in 30 bis 60 Minuten überfordere ich kein Jungpferd, wenn es mitlaufen soll. Es trägt weder eine Last, noch muss es längere Zeit am Stück traben, noch in Versammlung laufen o.ö. Sie läuft lediglich mit und da sie nach Parelli ausgebildet wird, ist sie auch beim kleinsten feinen Schütteln des Strickes wieder langsamer.
(Jaja, schon klar, jeder kann und darf mit seinem Pferd so machen, wie er es für richtig empfindet. Aber wenn man soetwas in einem Forum schreibt, dann muss man auch damit rechnen, dass Gegenstimmen kommen! Aber ich lerne immer wieder gerne dazu. Deswegen jetzt die ernst gemeinte Frage: Welche vernünftigen Grund gibt es, ein so junges Pferd schon so zu fordern?)
Ich habe nichts gegen kritik, nur mag ich es nicht, wenn man mich gleich so darstellt, als würde ich gleich ein Pferd quälen. ...zumindest kam es jetzt so bei mir an.
Die Gründe habe ich ja oben bereits genannt ;)
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Hina_DK
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Hina_DK »

Nun, da habe ich eine ganz andere Erfahrung gemacht. Mein Jungspund war es im Gelände bei Spaziergängen oftmals alles zu viel. Einfach zu viele Eindrücke mit großen Landwirtschaftsmaschinen, Autos, Kühen, Ziegen, aufflatternden Vögeln und was man da eben alles immer noch unterwegs zu sehen bekommt. Also habe ich ihm nochmal ein weiteres halbes Jahr Zeit gegeben. Danach war nichts, aber auch wirklich nichts mehr ein Problem. Er ist unglaublich gereift, stabil in seinem Wesen, unerschütterlich, konzentriert, aufmerksam, interessiert. Das Einreiten geht regelrecht "geräuschlos" und es war von Anfang an überhaupt kein Problem, mit ihm ins Gelände zu gehen. Anfangs hatten wir auch ein erfahrenes Pferd dabei. Das war aber im Prinzip nichtmal nötig.

Natürich tun sich auch viele Jungpferde draußen im Gelände nicht schwer, sehe ich ja an unserem kleinen Luka, der frohen Mutes, wenn wir mal ab und an ein wenig spazieren gehen, neugierig und interessiert ist. Diese Eigenschaft wird er aber ganz sicher auch in den nächsten Jahren nicht einfach so verlieren. Da würde ich also keinen Grund sehen, jetzt schon regelmäßig mit ihm irgendwas zu arbeiten.
Viele Grüße
Hina

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HP-Manu
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

Nun, da habe ich eine ganz andere Erfahrung gemacht. Mein Jungspund war es im Gelände bei Spaziergängen oftmals alles zu viel. Einfach zu viele Eindrücke mit großen Landwirtschaftsmaschinen, Autos, Kühen, Ziegen, aufflatternden Vögeln und was man da eben alles immer noch unterwegs zu sehen bekommt. Also habe ich ihm nochmal ein weiteres halbes Jahr Zeit gegeben. Danach war nichts, aber auch wirklich nichts mehr ein Problem. Er ist unglaublich gereift, stabil in seinem Wesen, unerschütterlich, konzentriert, aufmerksam, interessiert. Das Einreiten geht regelrecht "geräuschlos" und es war von Anfang an überhaupt kein Problem, mit ihm ins Gelände zu gehen. Anfangs hatten wir auch ein erfahrenes Pferd dabei. Das war aber im Prinzip nichtmal nötig.
siehst du, so hat jeder seine Erfahrung gemacht. Meine Junge läuft entspannt am durchhängenden Seil (siehe Foto) mit, ist neugierig, aber auf keinenfall überfordert wegen zuvieler Eindrücke. Wir müssen ein paar Meter erst an der Straße entlang, alles kein Problem, egal ob Schlepper, Auto mit oder ohne Hänger, Motorräder, Fahrradfahrer, etc. Sie läuft entspannt weiter. Sie ist aufmerksam, sprich sie schaut neugierig durch die Landschaft, aber mehr nicht. Selbst wenn wir mal kurz angalloppieren, dann galloppiert sie entspannt mit, ohne zu buckeln, loszurasen o.ä.
Vielleicht sollte man nicht immer alles gleich über einen Kamm schehren :roll:
ehem User

Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von ehem User »

Das Problem, welches ich bei solchen Aktionen sehe (und ich vermute, Hina auch), ist einfach, dass die Pferde überfordert werden und das nicht auffällt. Nicht jedes Jungpferd fängt an zu buckeln/ rennt los oder wird wie Hina`s Kleiner schreckhaft, wenn es ihm zuviel wird. Es gibt leider genug, die alles mitmachen, der Besitzer freut sich, weil die Kleinen so brav sind und dann kommt der Tag, an dem den Kleinen doch alles zuviel wird, sie ausflippen und dann wundert man sich, was das aufeinmal soll. An dem Zeitpunkt, an dem die Ausbildung eigentlich erst losgehen sollte, sind die pferde schon "sauer" gemacht worden.

Es stimmt, dass die Jungpferde in freier Natur mitlaufen. In der Herde haben die Kleinen ihren Platz, an dem sie laufen und der ist nicht auf gleicher Höhe wie das Leittier! Wenn sie das versuchen würden, gäbe es ganz schön was drauf. Beim Handpferdereiten sind sie aber gezwungen, direkt neben dem Chef zu laufen. Zudem müssen sie das gleiche Tempo laufen, müssen Stimmkommandos beherrschen, müssen auf Zug am Strick richtig reagieren und gleichzeitig noch mit allen Umwelteinflüssen zurecht kommen. Zu sagen, es wäre keine Arbeit für sie, ist also Unsinn.

Wenn du sagst, du willst möglichst früh möglichst viel machen, weil die Kleinen da weniger Selbstbewusstsein haben, dann frage ich dich, wie du Pferde ausbildest, wenn du Sorge haben musst, dass die Pferde sich widersetzen, sobald sie körperlich dazu in der Lage sind! Verstehe das bitte nicht als Angriff, ich versuche nur, dir zu erklären, wie ich die Sache sehe!

Von Parelli kann jeder halten was er will. Wer sein Pferd mit Druck ausbilden möchte, möge dies tun. Meins ist es nicht.

Oje, ich hoffe, das Thema artet nicht in irgendeiner Art und Weise aus. Entschuldige bitte, Manu, wenn ich teilweise etwas "direkt" geschrieben habe. :panik: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich auf das Thema "Zu frühe Belastung bei (Island-)pferden" sehr allergisch reagiere. :hatschi:
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von cabrito »

Ich bin ja auf jeden Fall der Meinung, dass man nicht alle Pferde über einen Kamm scheren kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass Manus Kleine mit den Spaziergängen durchaus klar kommt, ist bestimmt gegeben. Aber wir als diejenigen, die vielleicht nur dieses eine Jungpferd großziehen, können ja auch gar nicht sagen, ob die an unserem Jungvolk vorgenommenen frühkindlichen Erziehungsmaßnahmen später Folgen haben werden oder nicht...
Wenn ich mir das Gestüt ansehe, aus dem Klein-Frida kommt, ist dies ein recht großes Gestüt. Dort wird mit Jungvolk wenig bis fast gar nix gemacht. Bis zum 3-4 Jahr, sofern sie nicht vorher verkauft sind, leben die in altersgerechten Gruppen mit einigen älteren Tanten zusammen, da passiert außer Hufe/Tierarzt kaum etwas. Dieses Gestüt genießt einen ausgezeichneten Ruf, die Pferde sind nervenstark, menschenbezogen (!!!) und lernwillig. Ich denke, das ist nicht ohne Grund so. Wenn man nur dieses eine oder vielleicht nur wenige Pferde hat, meint man immer, alles supertoll machen zu müssen. Ist das wirklich so? Oder wollen nur wir als Mensch das?
Ich glaube auch nicht, dass die Mädels hier zu heftig reagieren, oder sehr mit dem erhobenen Zeigefinger alles besser wissen als wir Jungpferdebesitzerneulinge. Ich mag gerne andere Meinungen hören, mir Denkanstöße mitnehmen und mich auch mal selber in Frage stellen! Was jede(r) Einzelne von uns schlussendlich daraus macht, bleibt ja uns überlassen.
LG cabrito
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Hina_DK
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Hina_DK »

Klein-Luka ist ja auch so ein Pony, mit dem man jetzt schon wirklich alles machen könnte, wenn man wollte. Der ist nicht nur vollkommen unerschrocken und neugierig, er ist auch unglaublich lernwillig, drängelt sich ständig auf und ist sauer, wenn er noch nicht, wie die Großen darf, macht dann selbst einiges nach usw. Wenn ich mit dem alles das machen würde, was er selbst gerne machen würde, dann würde ich mir garantiert ein Pony ranziehen, das ich mit den ganzen Inputs auf Dauer total überreize. Das KANN gut gehen, mit sehr viel Glück aber garantieren kann mir das niemand. Die Wahrscheinlichkeit, dass er später die eine oder andere Auffälligkeit zeigen würde, wäre dagegen durchaus recht hoch. Er muss sich weiterhin damit begnügen, zusammen mit seiner kleinen Gefährtin von den Großen zu lernen. Da hat er eigentlich ausreichend Beschäftigung. Denn die Sozialisierung der Pferde untereinander passiert ja auch nicht so von jetzt auf gleich.
Viele Grüße
Hina

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cabrito
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von cabrito »

zustimmendnicke!!!
Frida versucht sich immer mit durch den Zaun zu drängeln, wenn ich nur meine alte Dame hole. Sie ist total eifrig und fast beleidigt, hat mich aber dann auch sofort vergessen und kümmert sich um ihre Kumpels.
Ich glaube auch, dass Pferdekinder, wenn sie dem Menschen zugetan sind, bestimmt versuchen, auf jeden Fall zu gefallen. Da ist es dann an mir/uns, den lieben Kleinen den Riegel vorzuschieben.
LG cabrito
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