Also ich möchte das auch nicht grundsätzlich verteufeln.
Ich mache mir nur gern darüber Gedanken, was mein Pferd mit mir lernt- und es lernt ständig. Wenn ich mich da also nicht reflektiere, kann auch was dabei rumkommen, was ich gar nicht wollte.
Verstehen kann ich den Gedanken schon. Meine eine Stute hat z.B. gerade gelernt, den Riegel des Paddocktores zu öffnen, sofern der innere Riegel (wenn ich etwa miste) geschlossen ist.
An den äußeren kommt sie nicht ran, da muss man durch die Tür greifen.
Jetzt probiert sie morgens immer, ob sie das Tor öffnen kann- wenn nciht (weil ich den äußeren Riegel schließe), fängt sie an ein fach mit den Vorderfüßen auf das TOr einzutreten udn versucht es eben mit Gewalt. Dabei hat sie das Tor so verzogen, dass ich den Riegel nur mit viel Mühe noch öffnen konnte. - In dem Moment, indem sie in das Tor reintritt, wünsche ich mir schon mal so ienen Sprühstoß! Ganz ehrlich. Nur müsste der automatisch kommen....
Ansonsten ist es gerade bei einem unerwünschten Verhalten in der Interaktion Mensch-Pferd so, dass wenn auf dieses Verhalten eine negative KOnsequenz folgt (Sprühstoß), kein neues, erwünschtes Verhalten gelernt wird, sondern nur die Auftretenswahrscheinlichkeit für das Unerwünschte sinkt. Dabei ist aber zusätzlich noch zu beachten, dass, da kein Austausch des Verhaltens stattfindet, das Individuum dazu neigt, zu versuchen, die Strafe (Spühstoß, nichts anderes ist es), zu umgehen.
So könnte es sein, dass das Pferd immer noch beißt, direkt danach aber dann auch noch zur Seite springt, um dem unangenehmen Reiz zu entgehen.
Kann ich das unerwünschte Verhalten austauschen gegen ein erwünschtes, kann ich sehr konkret meinem Pferd sagen, was genau ich möchte UND es dann auch noch belohnen- das macht den Umgang mit mir noch viel attraktiver

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Ein "lass das" ist unkonkret. Ich soll nur ein Verhalten nicht zeigen, aber was sollich denn zum Teufel sonst tun! Da sit ein "ich möchte statt dessen, dass du...." sehr viel genauer.
Und wenn sich mein Pferd darauf einlässt, wird es auch einen Weg finden, mir zu kommunizieren, wenn es das Verhalten zeigt, weil es etwa Schmerzen hat, weil ich ja an einem positiven Verhältnis gearbeitet habe udn das Vertruaen wächst, ebenso wie die geistige Agilität meines denkgeförderten Pferdes.
So war es auch mit meinem Wallach, der an manchen Tagen an manchen Stellen nicht gebürstet werden möchte. Früher kamen dann 2 Reihen Zähne auf mich zugeflogen, jetzt tippt er mit seiner Nase auf die Stelle, schaut mich an und fragt, ob er nun ein Lecker bekommt, weil er mir die Stelle lieb angezeigt hat. Und: Ja, bekommt er dann. Und er hat das NIE ausgenutzt und damit etwas erbettelt!
Das ist nur ein Beispiel, das speziell passt sicher für 1000 andere Pferde nicht, weil es SEIN Weg war, mit mir zu kommunizieren! ER hat einen Weg gefunden, MIR etwas zu sagen, weil er gelernt hat, auszuprobieren, sich positiv auszutauschen.