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Ich habe gestern das erste Mal nach 1,5 Jahren wieder Reitunterricht gehabt. Mein alte Reitlehrerin gibt leider keinen Unterricht mehr, aber sie war sooo toll, ich wollte niemand anderen! Leider sieht es aber auch nicht danach aus, als ob sie bald wieder Unterrichten würde, und bei uns am Hof haben noch mehr Leute nach einer Reitlehrerin gesucht, also haben wir uns zusammengeschlossen. Gestern war dann meine Probestunde, die "Neue" reitet und unterrichtet klassisch, sie soll auch sehr gut sein und gibt in ganz Deutschland Lehrgänge. Mein Pferd lief auch ganz gut, aber ich mach mir so meine Gedanken und vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen oder mögt mir sagen, wie ihr das so seht.
Mein Pferd braucht lange, bis sie locker wird und den Kopf fallen lässt. Je nach Tagesform 20-40 Minuten. Bislang habe ich eben immer sanft die Zügel aufgenommen, leichten Kontakt hergestellt und bin dann viele Wendungen und Tempowechsel geritten. In dieser Zeit war die Kopfhaltung natürlich nicht super und mein Pferd ist mir viel über die Schulter weggelaufen, wir hatten oft Probleme, den Weg zu treffen, den ich gerne wollte. Irgendwann kam dann aber der Punkt, wo sie sich fallen lassen hat und ab da lief sie super. Total fein, hat toll auf die Hilfen reagiert usw. Die "Diskussionen" darüber, wo sie nun lang gehen soll, waren nervig, aber insgesamt war das alles recht sanft und vor allem "freiwillig". Sie hat den Kopf runter genommen, sobald sie wirklich locker war, so kenne ich das.
Gestern nun sollte ich zunächst am ganz langen Zügel reiten und dann zum arbeiten Zügel kurz. SO kurz hatte ich die sonst echt selten! Außen Druck, Innen spielen, wenn sie kaut und abkippt loben und Zügel lang. Das dann immer verlängert - also halten, dann irgendwann im Schritt los und auch recht schnell im Trab. Es war am Anfang ziemlich deutlicher Druck, aber sobald sie abgekippt ist war sie weich und meine Hand auch. Sie sollte halt lernen, dem Druck nachzugeben. So haben wir erreicht, dass sie ziemlich von Beginn an den Kopf unten hatte und eben die falsche Kopfhaltung gar nicht erst trainiert wurde. Sie lief noch recht "triebig", aber daran wollen wir arbeiten, wenn die Haltung sitzt. Eben nicht alles auf einmal.
Ich bin nun hin und her gerissen. Ich kenne es halt, dass man sagt, das Pferd nimmt den Kopf von alleine runter, wenn man "richtig" reitet und es locker ist. Er soll nicht durch Zwang oder Druck runtergeholt werden. Aber es ergibt für mich auch Sinn, dass es natürlich blöd ist, gut 30 Minuten in eher schlechter Haltung zu reiten - das ist auch in all den Jahren nur minimal besser geworden. So hatte sie insgesamt vielleicht maximal 10 Minuten Druck auf dem Gebiss, lief aber ansonsten in toller Kopf-Hals-Haltung und auch druchaus locker dabei.
Wie seht ihr das? Soll der Kopf von eurem Pferd von "alleine" runterkommen, oder ist es okay, am Anfang Druck aufzubauen um dann nicht so lange in schlechter Haltung zu reiten?