Lisa-Marie hat geschrieben:
Mir ist heute (beim Spazierengehen mit dem Pferd ) noch was eingefallen:
Das Verschmelzen miteinander (z.B. in der Bewegung)!
Das geht wohl nur in gegenseitigem engen Kontakt. Und bedarf als Grundlage (meiner Meinung nach) jedoch den Mut, einen Teil von sich aufzugeben und im Gegenzug einen "fremden" Teil in sich aufzunehmen - von BEIDEN Seiten! Also, sowohl Mensch muss ein Stück von sich "aufgeben" und dafür etwas vom Pferd in sich aufnehmen, das Pferd muss etwas abgeben und ein Stück vom Mensch Teil von sich werden lassen.
Weiter gesponnen, setzt dies unabdingbar (meiner Meinung nach) ein tiefes gegenseitiges Vertrauen voraus, so dass aus der Verschmelzung weder eine "Vergewaltigung" noch ein Mißbrauch wird - auch wiederum von beiden Seiten (naja, wobei der Mensch meist eher der "Mißbraucher" sein wird...)
D.h., das Einverständnis, zusammen etwas zu entdecken, was vielleicht ungewohnt, ggf. auch beängstigend ist, muss von beiden vorhanden sein. Und immer das Risiko dabei, das es einem von beiden weniger gut tut, aber jedoch auch mit der Chance, dass beide ein Stück Himmel erleben können, wenn die Verschmelzung zur harmonischen Einheit wird?!
Hm...
Wenn Du ein Pferd wärst...
Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Und warum strebt der Mensch zu derart Himmel, bei dem das Pferd einen so großen Anteil hat?
Darin liegt eine tiefe Verletzung des Getrenntseins vom Großen Ganzen verborgen und das Pferd hilft uns sie zu heilen! Sind sie nicht Wundervoll?
Darin liegt eine tiefe Verletzung des Getrenntseins vom Großen Ganzen verborgen und das Pferd hilft uns sie zu heilen! Sind sie nicht Wundervoll?
LG Katrin
Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Das klingt schön...würde jedoch auch wiederum heißen, dass die Pferde "unsere Therapeuten" sind... und den Wunsch haben, uns zu helfen?!
Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Mag sein, aber ich mag den Gedanken nicht, dass das Pferd dazu berufen sei mich zu therapieren. :-ü Das Pferd ist ein eigenständiges Lebewesen und hat seine eigenen Sorgen. Es braucht meine nicht.
Mein alter Herr läuft gerne weit und schnell. Am Boden bin ich ein Klotz am Bein, also hoch mit mir. Gelegentlich erleben wir dann auch etwas, wie eine gemeinsame Euphorie und das ist alles wert. Warum er nicht auch allein einfach rumrennt? Keine Ahnung - er scheint Wert auf meine Gesellschaft zu legen.
Mein alter Herr läuft gerne weit und schnell. Am Boden bin ich ein Klotz am Bein, also hoch mit mir. Gelegentlich erleben wir dann auch etwas, wie eine gemeinsame Euphorie und das ist alles wert. Warum er nicht auch allein einfach rumrennt? Keine Ahnung - er scheint Wert auf meine Gesellschaft zu legen.
Viele Grüße Angela
Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)
In memoriam
Traber(bilder)geschichten
Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)
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Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Mich stößt der Gedanke auch ab, dass Tiere dazu da sind uns zu "heilen"... Das klingt für mich sehr egoistisch und egozentrisch. Als würde die Welt nur dafür da sein um mich herum zu kreisen, auf meine Bedürfnisse einzugehen, mir den Weg zu zeigen - statt ihn selbstständig zu begehen - ohne jemanden oder etwas dafür als Therapheuten zu benennen.
Sehe das wirklich auch wie A.Z. und einige Andere. Das Ganze ist doch ne sehr pragmatische Sache. Ich grübel ja auch nicht warum ich gerne mit Freunden was mache - es ist schön, es lenkt ab, man darf gemeinsam Spass haben oder sich der Ruhe und Natur hingeben. Ich glaube mein Pferd genießt das so wie ich auch. Darum stört es ihn nicht, dass er geritten wird. Es ist sein Job und den macht er mit Bravour!
Sehe das wirklich auch wie A.Z. und einige Andere. Das Ganze ist doch ne sehr pragmatische Sache. Ich grübel ja auch nicht warum ich gerne mit Freunden was mache - es ist schön, es lenkt ab, man darf gemeinsam Spass haben oder sich der Ruhe und Natur hingeben. Ich glaube mein Pferd genießt das so wie ich auch. Darum stört es ihn nicht, dass er geritten wird. Es ist sein Job und den macht er mit Bravour!
Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
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Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, werde ich später nachholen ...
Ein Beispiel aus meiner Praxis im Umgang mit meiner Stute;
Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich länger nicht reiten, auch Bodenarbeit war mir nicht möglich. Also stand sie die meiste Zeit auf der Koppel, eigentlich durchgehend. Wenn ich abends kam, um sie zu holen, blieb sie unten stehen. Früher kam sie immer, wenn ich sie rief. Was ging in ihr vor ...?
Sie war völlig demotiviert, lustlos. Seit einigen Wochen kann ich wieder etwas mit ihr machen, longieren, ab u. an ein bißchen reiten. Seit 3 Wochen wartet sie wieder auf mich. WEnn ich in den Stall komme, oben am Tor stehe u. sie rufe, geht der Kopf hoch u. sie kommt im gestreckten Galopp auf mich zugerast. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob wir vorher einen guten Reittag hatten oder nicht .... Sie freut sich, sichtlich.
Mein Pferd ist ein Arbeitstier, lauffreudig ... Beim longieren bedarf es viel Motivation meinerseits, um sie zum Laufen zu motivieren. Beim Reiten muss ich sie stets drosseln. Derzeit reitet hauptsächlich ein junges Mädchen meine Stute, aber ich bin stets zugegen. Auch sie sagte mir, dass Jakari unglaublich viel Spaß bei der Arbeit hat.
So ist es auch bei unserem Pony Tenor. Ich glaube, sie sind sich ihrer Anmut sehr wohl bewußt, wenn sie sich präsentieren dürfen.
Ein Beispiel aus meiner Praxis im Umgang mit meiner Stute;
Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich länger nicht reiten, auch Bodenarbeit war mir nicht möglich. Also stand sie die meiste Zeit auf der Koppel, eigentlich durchgehend. Wenn ich abends kam, um sie zu holen, blieb sie unten stehen. Früher kam sie immer, wenn ich sie rief. Was ging in ihr vor ...?
Sie war völlig demotiviert, lustlos. Seit einigen Wochen kann ich wieder etwas mit ihr machen, longieren, ab u. an ein bißchen reiten. Seit 3 Wochen wartet sie wieder auf mich. WEnn ich in den Stall komme, oben am Tor stehe u. sie rufe, geht der Kopf hoch u. sie kommt im gestreckten Galopp auf mich zugerast. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob wir vorher einen guten Reittag hatten oder nicht .... Sie freut sich, sichtlich.
Mein Pferd ist ein Arbeitstier, lauffreudig ... Beim longieren bedarf es viel Motivation meinerseits, um sie zum Laufen zu motivieren. Beim Reiten muss ich sie stets drosseln. Derzeit reitet hauptsächlich ein junges Mädchen meine Stute, aber ich bin stets zugegen. Auch sie sagte mir, dass Jakari unglaublich viel Spaß bei der Arbeit hat.
So ist es auch bei unserem Pony Tenor. Ich glaube, sie sind sich ihrer Anmut sehr wohl bewußt, wenn sie sich präsentieren dürfen.
Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Täuscht das oder fragen eher Leute, die ein bisschen Muffe vor dem Reiten haben, nach dem Wozu? Oder muss das sein? Mag es das Pferd? Usw.
Für mich ist das kein Problem, dass vielleicht das Pferd hat. Für mich ist es ein Problem, dass der Mensch hat.
Ob es nun als Ausrede fungiert, damit man seine Angst nicht zum Thema machen muss? Weiß ich nicht. Soll auch keine Kritik sein. Aber jemand, der weiß wie schön das Reiten MIT dem Pferd sein kann, fett merkt, dass das Pferd Spaß dran hat, der würde es nie hinterfragen.
Nur Leute, die Angst haben, unsicher sind und nicht auf sich vertrauen (was da Reiten ) wollen sich "rausreden" (mit fällt gerade kein passendes Wort ein)-ob ein Pferd das überhaupt mag? ???
Natürlich kann ich mich irren. Aber wer vom Sattel aus Spaß und Gemeinsamkeit hat und dieses sich seinem Pferd vermitteln konnte (ganz wichtig! !!), der fragt sich sowas nicht.
Ich war gerade heute spazieren und musste an den Fred denken. Klar, ist nett so zufuss im Wald, aber Tabaco macht mir unterm Sattel einen munteren Eindruck. Klar will der auch mal durch den Wald traben und galoppieren und nicht immer hinter mir herschleichen. Ich glaube, das einzige Gute dabei ist das Grasen lassen, lach.
Ja, man kann auch am Boden zusammen sein, aber das Einssein gibt es nur von oben. Das geht durch beide durch.
Für mich ist das kein Problem, dass vielleicht das Pferd hat. Für mich ist es ein Problem, dass der Mensch hat.
Ob es nun als Ausrede fungiert, damit man seine Angst nicht zum Thema machen muss? Weiß ich nicht. Soll auch keine Kritik sein. Aber jemand, der weiß wie schön das Reiten MIT dem Pferd sein kann, fett merkt, dass das Pferd Spaß dran hat, der würde es nie hinterfragen.
Nur Leute, die Angst haben, unsicher sind und nicht auf sich vertrauen (was da Reiten ) wollen sich "rausreden" (mit fällt gerade kein passendes Wort ein)-ob ein Pferd das überhaupt mag? ???
Natürlich kann ich mich irren. Aber wer vom Sattel aus Spaß und Gemeinsamkeit hat und dieses sich seinem Pferd vermitteln konnte (ganz wichtig! !!), der fragt sich sowas nicht.
Ich war gerade heute spazieren und musste an den Fred denken. Klar, ist nett so zufuss im Wald, aber Tabaco macht mir unterm Sattel einen munteren Eindruck. Klar will der auch mal durch den Wald traben und galoppieren und nicht immer hinter mir herschleichen. Ich glaube, das einzige Gute dabei ist das Grasen lassen, lach.
Ja, man kann auch am Boden zusammen sein, aber das Einssein gibt es nur von oben. Das geht durch beide durch.
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Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Deswegen meine Frage...Lisa-Marie hat geschrieben: Durch intensive Beschäftigung mit dem Thema der Pferdefreundlichkeit, artgerechter Haltung und Umgang, was muss, was kann und was darf nicht, erlebe ich gerade mit meinem ersten eigenen Pferd eine wunderschöne erste Zeit.
ABER:
ich habe das Gefühl, er findet einen Menschen auf seinem Rücken tatsächlich eher unheimlich und fraglich
UND:
ich frage mich, was mir das "Recht" verleiht, auf einem Tier zu sitzen, das ganz grundsätzlich nicht zum Last tragen geschaffen ist
Da ich ein absoluter "Reiter in meiner Freizeit" bin, also keine Notwendigkeit habe, auf einem Pferd von A nach B zu kommen, überlege ich gerade selbst, mit welcher Erklärung ich sowohl mir als auch (innerlich) dem Pferd das Ganze nahe bringen kann.
ICH selbst bin immer selbstverständlich auf den Pferden gesessen, merke aber eben (leider) obiges "Gefühl" von meinem Pferd...
Nur deshalb denke ich darüber nach...
Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Aber es ist dein Job, ihm das positiv zu vermitteln. Ein Fohlen findet ein Halfter am Kopf auch buhu. Aber das ist Grundlage für den gesamten Umgang.
Vielleicht hast Du das Gefühl auch nur, weil du eben so unsicher bist. Das merkt er ja auch.
Vielleicht hast Du das Gefühl auch nur, weil du eben so unsicher bist. Das merkt er ja auch.
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Re: Wenn Du ein Pferd wärst...
Riff hat geschrieben:Täuscht das oder fragen eher Leute, die ein bisschen Muffe vor dem Reiten haben, nach dem Wozu? Oder muss das sein? Mag es das Pferd
So eine ähnliche Frage gab es hier schon mal u. ich habe ziemlich genauso reagiert.
Die Bilder von To*ilas zieren gerade FB, keine Frage, DIESES PFERD will SOOOOOOOOOOOO nicht geritten werden. Aber ich habe dein Video gesehen u. Dein Pferd machte auf mich nicht diesen Eindruck. Ganz einfach; du reitest so nicht! Keiner von den Menschen hier in diesem Forum reitet so, da bin ich mir ganz sicher.
Bewegung macht Spaß, auch unseren Pferden. Wenn man einmal dieses EINS SEIN mit sich u. dem Pferd gespürt hat, dann weiß man, dass das gelebte Harmonie sein kann.