Hitzewelle

Moderator: Sheitana

Reitmaus
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Hitzewelle

Beitrag von Reitmaus »

Bis zu 40 Grad am kommenden Wochenende. Und leider die Tage davor und danach auch schon weit über 30 Grad. Was kann man tun damit die Pferde nicht umkippen? Oder haben die da gar keine Probleme mit? Es sind ja keine Wüstentypen, und sie sind solche Temperaturen in unseren Regionen auch nicht gewöhnt. Ich kann sie ja nicht zwingen, mehr zu trinken. Ich hoffe zwar dass sie es von selbst tun, aber wenn nicht? Sollte ich beim Nachfüllen des Tränkekübels verhindern, dass sie sofort trinken und dabei zu kaltes Wasser trinken, welches den Kreislauf belastet?

Sollte ich sie öfter mal abduschen, oder belastet kaltes Wasser den Körper umso mehr (weil der Körper dann zusätzliche Energie aufwenden muss um die Körpertemperatur wieder aufzuheizen?) Sollte ich sie öfter mit kühlem, aber nicht kaltem Wasser abwaschen (Eimer + Schwamm), oder belastet das ebenso oder bringt das überhaupt nichts?

Die Pferde haben zwar einen Unterstand, der ist aber nicht sehr gross und da drinnen wird's auch heiss. Es sind Lamellen davor aus dunkler LKW-Plane, derzeit ist ca 1/4 der Lamellen hochgebunden zwecks besserem Luftaustausch (die mach ich normalerweise nur runter, wenn die Insektenplage extrem ist). Lass ich die Lamellen bei der Hitze besser oben (damit sich die Luft im Unterstand nicht staut und es nicht umso mehr zum Backofen wird), oder mach ich sie alle runter damit es drinnen so dunkel wie möglich bleibt (in der Hoffnung auf 1-2 Gard weniger da drin?

Was kann man tun, wenn ein Pferd bei solcher Hitze tatsächlich Kreislaufprobleme bekommt? Schatten schaffen bringt wohl nicht viel Kühlung bei 40 Grad.

Wie ich selber bei solchen Temperaturen noch den Paddock abäppeln soll, weiss ich auch nicht. Immerhin kann ich vorher und hinterher kühl duschen, und mich ansonsten im etwas kühleren Haus aufhalten. Die Pferde kann ich leider nicht an kühleren Stellen unterbringen.
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lungomare
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Re: Hitzewelle

Beitrag von lungomare »

die distanzreiter kippen in den pausen immer wasser über den hals - bei ottonormalfreizeitpferd würde ich evtl über großes nasses (helles!) handtuch über Hals, evtl bis in die sattellage nachdenken, so von wegen verdunstungskälte. ansonsten nehm ich stark an, dass sich die Hühs selbsttätig in den Schatten begeben und gut. wenn möglich vllt wasser dort in der nähe hinstellen, nicht, dass einer meint, bei warm und flugsaurier-alarm das traute heim besser nciht mehr verlassen zu wollen.
meine madame parkt morgens in ihrem weidezelt ein, hat dort drinnen Heu und wasser in ein paar Schritt entfernung - find ich vom bewegungsanreiz nicht soo toll, bei dem wetter aber durchaus ok.
Choose being kind over being right and you'll be right most of the times.
... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
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Cate
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Cate »

Wir lassen die Pferde dann nur morgens raus, spätestens am Mittag sind sie drin, damit sie sich auch wirklich in den Schatten stellen und was saufen - unsere sind teilweise nämlich etwas zu sehr gras-geil, die bleiben wirklich draußen, wenn die Wiese offen ist, auch wenn sie fast umkippen :-& - außerdem will ich nicht, dass die armen Maulkorb-Träger mit den Dingern in der Hitze rumstehen müssen. :?
Wir haben unseren Lamellenvorhang komplett auf die Seite gebunden, die ein oder zwei Grad kühler machen gefühlt weniger Unterschied als ein bißchen "Durchzug" im Unterstand. Wir versuchen, die Tränkebottiche immer möglichst voll zu halten, damit das Wasser nur kühl, nicht kalt, ist, ich habs auch schon gebracht, warmes Wasser dazu zu kippen :tuete: . Meine "Kreislaufkandidaten" bekommen jetzt schon Weißdorn (als Kraut, Globuli oder Saft gehen aber auch gut) ins Futter, das macht zumindest bei meinen wirklich einen Unterschied. :gut:
Außerdem schwamm ich meine beiden Rappen fast täglich ab, dazu stell ich mir einfach einen Eimer Wasser in die Sonne bis er lauwarm ist, und wasch sie dann damit ab - Beine, Hals, Brust - das mögen sie lieber als eine eiskalte Dusche aus dem Schlauch, und vertragen es auch besser. Manche Pferde schätzen dagegen bei solchen Temperaturen die kalte Dusche an den (Hinter)Beinen, muß man ausprobieren :nix:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
Ramona
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Ramona »

Unsere haben mit der Hitze eigentlich keine Probleme. (Alles VA. ;)) Die sind zurzeit aber auch nur von ca. 22-6 Uhr draußen wegen der Bremsen. Tagsüber stehen sie im schattigen, aber gut belüfteten OS.

Ich würde auch für "Durchzug" statt "Backofen" plädieren. Wenn duschen/waschen, dann nur lauwarm.

Wasser regelmäßig nachfüllen, damit es nicht zu kalt ist.

Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du ja vielleicht den bevorzugten Wälzplatz gründlich einschlämmen, falls die Pferde das mögen. Eine Schlammpackung dürfte auch eine Weile kühlen. Reiten wirst du bei der HItze ja wohl nicht unbedingt wollen. Und falls doch geht ja dann auch Dusche nach dem Schlammbad.
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Jackeline
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Jackeline »

Reitmaus, ich hab die gleichen Bedingungen und Sorgen. :hug: Wir werden überleben! :aufblas:

Bringt das was, Wasser in den Unterstand zu kippen, sodass durch die Verdunstung sich die Luftfeuchte ändert und dann angenehmeres Klima ist? Oder kann man sich das schenken?
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Cate
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Cate »

Jackeline, das würd ich nicht machen :-ü - trocken-heiß ist meist besser zu ertragen als feucht-heißes Saunawetter :nix:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

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Jackeline
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Jackeline »

Okay, klingt auch logisch.

Ich war gestern Abend "spät" bei den Pferden, so gegen 18.30 Uhr. Hab meinen Schwarzen angefasst und wollte schon den Arzt holen. Der war kalt. :staun: Vielleicht mache ich mir wieder mal viel zu viele Sorgen. :augenroll:
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A.Z.
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Re: Hitzewelle

Beitrag von A.Z. »

Wenn ich mir vorstelle, dass es zu den Temperaturen auch noch (luft)feucht ist *Erstickungsanfall krieg*

Ich bin gerade sehr glücklich, dass mein Pferd jetzt tagsüber im Wald wohnt. Wasser in den Tränkbottichen läuft automatisch immer nach.

Ansonsten ist er auch eher ein Südpferd, dass Wärme deutlich besser verkraftet als Kälte.

Ich würde die Pferde ehrlich gesagt auch garnicht so großartig nass machen. Wenn der Körper Verdunstungskälte braucht, dann macht er das schon allein indem er schwitzt. Pferde können ja glücklicher Weise schwitzen. Das macht er auch genau in der richtigen Dosierung.
Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass ein Zuviel an Nässe das dann eher auch behindert.

Etwas aufpassen muss man wohl mit älteren Pferden, weil die Fähigkeit zur Thermoregulation im Alter wohl nachlässt. Da gabs letztes Jahr mal eine krasse Geschichte in einem andern großen Pferdeforum. Die Alten muss man wohl manchmal regelrecht zwingen in den Schatten zu gehen, weil sie garnicht mehr mitkriegen, dass es in der Sonne eigentlich zu heiß ist.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

In memoriam
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Schnucke
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Schnucke »

Jackeline das würde ich auch nicht machen, ich spreng meine Stallgasse derzeit nicht mal zum kehren, denn das verwandelt sich wirklich in ein Damfbad in dem man schwer Luft bekommt.

Meine Pferde gehen früh morgens auf die Wiese raus, dürfen aber jederzeit auf der Winterkoppel das Laubdach für Schatten nutzen. Dort gibt es auch Heu und Wasser, somit müssen sie nicht wählen zwischen Hunger oder Sonnenstich.
Wenn dann die Boxen fertig sind, und ich merke sie drücken eher in den kühlen Stall dürfen sie auch wieder rein. Je nach dem wie heiß es ist und wie die Pferde aussehen, stall ich dann auch auf, um sie später noch mal raus zu lassen.

Ganz über Nacht draußen lassen geht leider nicht.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Reitmaus
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Re: Hitzewelle

Beitrag von Reitmaus »

Also Wasser im Bottich rechtzeitig nachfüllen ist schonmal eine gute Idee.

Schlammlöcher anlegen ist leider unmöglich bei unserem leichten Sandboden. Schon gar nicht bei DEN Temperaturen (plus oftmals obendrein noch kräftiger Wind, der zusätzlich alles austrocknet). Ich sprenge eh schon 1-2x täglich Unmengen Wasser, damit nicht bei jedem Schritt meterhoche Staubwolken aufwirbeln. Da im Unterstand leider das gleiche Problem herrscht, muss ich da auch regelmässig leicht übersprengen, lediglich zur Staubbindung, denn da bleibt das Aufgewirbelte zum allem Überfluss auch noch drin hängen. (Ich wollte so feinen Sand nicht, aber manchmal hat man keinen Einfluss...). Eins der beiden Pferde hat eh schon öfter Hustenprobleme. Also im Unterstand nicht zu sprengen, dafür die Pferde ausdauernd in derartiger Staubkonzentration stehen lassen, ist auch wieder heikel. Immerhin hoffe ich, die Feuchtigkeit so gering halten zu können, dass es grad mal eben den Staub am hochwirbeln hindert, andererseits nicht zuviel Luftfeuchtigkeit einbringt. Die Stroheinstreu im Unterstand hatte ich im Frühjahr eben wegen der Husterei komplett rausgeschafft. Wenn ich jetzt wieder etwas einstreue, was gegen das Aufwirbeln des Sandstaubs helfen würde, hätten wir wieder das Problem der Husterei wegen dem Stroh.

Boxen sind derzeit leider nicht nutzbar, und eine andere kühle Alternative steht auch nicht zur Verfügung. Die Idee mit dem nassen Handtuch wär evtl noch was. Anstatt des Handtuches (das die Spielkinder sich sicher gegenseitig in Nullkommanix wieder runtergezogen hätten), könnte ich die (hellen) Fliegendecken nass machen und nass auflegen. Wenn die Pferde nass sind, wälzen sie sich gern im Sand, und hätten dann auch eine Sandpanade. Vielleicht nicht so effektiv wie ein Schlammpanzer, aber evtl besser als nix?
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