Ja, schwarzes Pferd - ein sogenannter Traum mit Vornamen Alp (= Alptraum) für jeden Fotografen.
Aber ich würde mich wirklich sehr über Fotos freuen.
So - jetzt kann ich hier auch etwas schreiben:
Jacky ist Sonntag Abend leider nicht wieder in den Hänger eingestiegen und zeigte (wohl aufgrund der Verladesituation und dem "Alleinsein" in der Stallgasse) leichte Stress/Koliksympthome - so dass ich nachdem wir das mit dem Verladen gelassen haben und ich sie eine Nacht länger dort lassen wollte - erstmal noch drei Stunden bei ihr war - die erste zum Ohren kraulen und Hufe halten und die anderen zwei zur SIcherheit... danach bin ich nach Hause gefahren. Nur um dort selbst mit Übelkeit zu kämpfen (wahrscheinlich habe ich Jackys Unwohlsein dann übernommen)... also Montag kurzfristig frei genommen und dann habe ich meine Süße abgeholt, die dann sehr schnell - unter drei Minuten - bei alleine verladen im Hänger stand. Daher hatte ich gestern auch keinen Kopf für einen Kursbericht - meine Sorge galt erstmal nur der Heimkehr von meiner tollen Tinkerin.
Im Übrigen muss ich auch dem SB noch ein Kompliment machen - er ist der erste, der mir helfen wollte und dabei wirklich absolut lieb zu ihr war und sie nicht als "stur" abgestempelt hat, sondern wirklich versucht hat mir ihr in Kontakt zu kommen und uns weiter zu helfen. Aber er hat dann auch kapituliert mit den worten "so ein Pferd habe ich auch noch nicht gehabt, der darfst du auf gar keinen Fall in der Situation mit Druck kommen - da hilft nur Geduld"
Aber: er wäre einer der wenigen, denn ich tatsächlich auch ein 2. Mal nach Hilfe fragen würde...
Aber zurück zu den positiven Dingen:
HInfahrt:
Ich verlade mal wieder alleine - alles klappt problemlos, Jacky steht nach 5 Minuten auf dem Hänger und das Wochenende kann beginnen. Vor Ort bezieht sie ihre grosszügige und schön fertig gemachte Gastbox mit leckerem und viel Heu und ist nur erstaunt, dass es dort so gar keine Pferde zu geben scheint (Stallgasse war nur für unsere Gastpferde und auch die anderen Pferde des Stalls waren alle auf der Weide) - aber nachdem ich offensichtlich bei ihr bleibe ist ihr das erstmal egal... kein wiehern, keine Aufgeregtheit, sondern mampfendes Tinkerlein.
Ich packe meine Sachen aus - dann gehe ich mit Jacky in die Halle und weil sie so schön entspannt ist spielen wir frei ein wenig... sie ist gut drauf, findet Spass daran und ich kann mich total entspannen. Meine Tinkerin strahlt so viel an "innerer Gelassenheit" aus, dass ich mir daran nur ein Beispiel nehmen kann, dabei ist sie so achtsam... es ist toll...
Danach darf sie auf ein Paddock, was netterweise auch ein paar Grasstellen aufweist, so dass Jacky nach einem kurzen Sprint und der Erkenntnis: Hier gibt es doch Pferde - 1! Wiehern, dann Fressen - gut versorgt ist.
Ich bringe alles schon mal in die Stallgasse (dort stehen auch Tische und Bänke für unser Frühstück und Mittagessen), baue schon ein wenig auf und fahre noch kurz Getränke usw. einkaufen.
Die ersten Pferde kommen an.
Dann ist es schon Zeit Babette und eine Freundin A. abzuholen, die freundlicherweise meine "rechte Hand" beim Kurs sein wird, damit mir auch die Zeit für meine eigenen Einheiten mit Jacky bleibt.
Babette und A. lassen sich auf dem Hauptbahnhof schnell finden und wir beziehen unsere Wochenend-WG-Ferienwohnung und essen noch lecker zu Abend, danach wird es doch sehr schnell ruhig bei uns

- ach stopp: das Seelchen des Kurses kommt auch noch an

))
Frühstück am nächsten Tag - alle Teilnehmer, das letzte noch fehlende Teilnehmerpferd und die Zuschauer trudeln langsam ein. Die Stimmung ist entspannt - die Vorstellungsrunde zeigt schnell: die aktiven Teilnehmer können aus der Masse an Möglichkeiten kaum eine Auswahl treffen

)))
Ich entscheide mich für einfach Longe und Langzügel.
Jacky ist von Anfang an einfach nur toll - sie zeigt genau an, wo sie/wir gerade noch Probleme haben, ist aber immer willig sich auf Hilfe / Korrekturen einzulassen. Babette springt uns helfend zur Seite und die Tipps sind wie über super-wertvoll und ich merke, dass ich noch penibler werden muss/sollte/darf.
Mich freut schon allein die Bestandsaufnahme: Jacky geht einen guten Schritt und trabt locker und fluffig, der Galopp ist gut - darf aber noch deutlich gesetzter werden, nur Linksgalopp ist am WE etwas kaputt. Sie schiebt noch über die rechte Schulter, lastet dort schwerer, aber mit der Zeit wird es besser.
Dafür, dass Jacky mit so einigen körperlichen Probleme zu kämpfen hat ist das ultrasupergut und die Problemchen werden immer unwichtiger im Verlauf des Kurses.
Nachmittags:
Wir arbeiten am Slalom, der wird mit der Zeit richtig gut, dann kommen die Handwechsel dazu, auch das klappt am Ende auf beiden Händen im Trab (nicht immer, aber ich verheddere mich nicht mehr und kann dies jetzt weiter üben...

)) Daraus dann Galopp entwickeln.
In der letzten Einheit wähle ich als erstes Langzügel - an der spannenden Ecke klappt zuerst das Lenken noch nicht 100 % aber dann bekommen wir immer mehr Fluss da rein: Schritt und Trab von beiden Seiten geführt, Wechsel hinterm Pferd, Schulterherein, Konterschulterherein, Wechsel durch die Bahn und Slalom funktionieren irgendwann. Nach dem Trab baut Jacky leider immer eine Bremse ein - mit einem kleinen Umweg über den Kurzzügel bekommen wir dies aber auch in den Griff.
Danach geht es nochmal an die einfache Longe, nochmals Handwechsel üben... Babette darf mich noch mal "entwirren" was die Handwechsel angeht...
und dann gibt es auch nochmal eine kurze Sequenz gelockte Seitengänge: Travers und eine Traversale von der Mittellinie zum Hufschlag... Jacky macht einfach toll mit und auch dieses Experiment gelingt.
Ich bin super super super zufrieden mit Jacky und mir. Mit mir vor allem, weil ich mich so entspannen und einzig auf Jacky konzentrieren konnte und die Zeit mit ihr und den anderen Teilnehmern einfach nur genossen habe. Es war für mich ein sehr entspanntes Wochenende.
Und mit diesen Gedanken möchte ich diesen Eintrag auch beenden - das zuerst genannete versuche ich gerade auszublenden und mich auf die tolle Entwicklung von Jacky ihre Ausstrahlung auf dem Kurs und ihre Persönlichkeit zu konzentrieren, die mir wieder so viel gegeben haben.
Danke an alle die dieses WE mit uns geteilt haben - es war toll.
