Ich hab mich mal mutig deinem Projekt "alleine ausreiten üben" angeschlossen.
Mein Pferd mag nämlich eigentlich nicht alleine sein. Heute war unser dritter Ritt alleine im Wald. Auf dem Hof wie immer Diskussion im Sinne von "Ich geh mal lieber nur rückwärts, bei vorwärts kämen wir ja in den Wald"

Sie war dann aber sogar zu überzeugen - ganz freundlich! Und hat dann am Waldeingang auch gar nicht so lange gezögert wie sonst

allerdings war sie wieder der Meinung, lieber nicht den Hauptweg direkt in den Wald reingehen zu wollen, sondern lieber außen lang aufs Feld. War letztes Mal auch schon so, fand ich okay und hat auch gut geklappt. Sie war auch schon echt entspannter als die letzten beiden Male, also hab ich die Zügel etwas länger genommen. An der ersten Kreuzung dann aber

in Richtung nach Hause - ich wollte einfach weiter gerade aus, plötzlich biegt sie ab und trabt los

so schnell konnte ich gar nicht schalten! Also wieder gewendet auf den ursprünglich geplanten Weg, hat auch geklappt, aber ich war etwas neben der Spur. Das war schon sehr entschieden von ihr

Danach war sie dann auch etwas trippelig. Eigentlich wollte ich doch wieder Trab üben - hat letztes Mal sehr gut geklappt - und vielleicht sogar einen kleinen Galopp einlegen. Naja, so erstmal nicht, und als wir dann auf den Weg am Waldrand entlag kamen - gaaaaaanz langer Weg zum schön laufen lassen - meinte die Kleine auch, man könnte doch gleich mal wieder schneller werden. Also ruhig geatmet und mich auf Scheeeeeeritt konzentriert. Ging auch dann gut. Als die dann so entspannt war, das sie den Hals wieder fallen gelassen hat, dachte ich mir - vielleicht doch noch ein bisschen Trab zum Schluss? Sie hat es ja lieb gemacht! Also angetrabt... Pony wurde schneller, ich hab sie gelassen... sie fiel in einen langsamen Galopp, ich dachte, na gut in dem Tempo ja okay... und dann wurde sie schneller und schneller und schneller. Eigentlich mag ich das ja und ich weiß dass die das liebt und auch einfach braucht, weshalb ich das Ganze ja nur übe! Aber das erste mal ganz alleine - ich war mir echt nicht sicher ob sie je wieder anhält

hat sie dann aber doch... und den Berg, den wir gerne im Galopp hochfetzen, ist sie dann ganz brav im Schritt hoch, ab der Hälfte dachte ich mir, wir üben das nochmal, bin angetrabt und die letzten paar Meter bin ICH dann angaloppiert und sie bleib ruhig und gesittet und ist wieder angehalten oben. Also eigentlich alles gut. Und es war auch kein Fluchtgalopp - eher ein "Ich will laufen, das macht Spaß, jetzt lass mich ich kann das"

Prinzipiell bin ich da ja auch immer für zu haben... aber eine kleine Unsicherheit bleibt. Vielleicht wollte sie auch einfach nur schnell nach Hause zu den andern? Ich will, dass sie Spaß an dem Ganzen hat, nur dafür mach ich das ja. Aber kann es sein, dass sie das einfach immer doof finden wird und immer lieber nur bei den andern in der Herde bleibt? Auch auf dem Reitplatz ist es nach einem Jahr üben immer noch so, dass sie alleine Anfangs oft echt Probleme hat. Manchmal denke ich, sie würde am liebsten nur in iherer Herde stehen und tu ihr mit dem reiten - vor allem alleine - gar keinen Gefallen. Ich hätte nur gerne, dass sie es auch so schön findet wie ich...
