Einfluss von Pferden auf die Persönlichkeitsentwicklung
Moderator: Stjern
Re: Einfluss von Pferden auf die Persönlichkeitsentwicklung
Ich mußte jetzt erst mal mit lesen und nachdenken....Was habe ich von Dustin gelernt.....Als ich ihn kennen lernte,gehörte er jemand anders,war völlig in sich zurück gezogen,verschlossen,funktionierte nur.Ich liebte ihn von dem Moment an,als ich zum ersten Mal auf ihm saß und geführt wurde.Nach 35 Jahren zum ersten Mal wieder auf dem Pferd.Was ihn immer ausmachte,war seine Ruhe und Gelassenheit.Da habe ich schon was übernommen,denke ich.Und daß man sehr viel mehr ertragen kann,als man eigentlich denkt,daß man viel mehr Kräfte in sich hat.Er hat mich immer getragen,nicht nur körperlich.Da er immer schon mein Pferd war,mir aber nicht gehörte,brauchte ich viel Kraft,um das ertragen zu können,auch die Schrullen seiner Ex-Besi.Als sie ihn mir dann weg genommen hat,indem sie mir die RB kündigte(aus Gründen,die bis heute nur ihr verständlich sind),und ich ihn wirklich gehen lassen MUßTE,damit er zu mir zurück kommen kann,hat mich seine Ruhe weiter begleitet,hat mir Kraft gegeben.Als sie ihn dann doch verkaufen wollte/mußte,habe ich die Kraft gehabt,um ihn zu kämpfen,wieder mußte ich kämpfen.Aber da nun mal nur in der Ruhe die Kraft liegt,habe ich es geschafft,schaffe es bis heute.Hatte die Kraft,mich von seiner Ex-Besi endgültig zu trennen,habe die Kraft,seiner Allergie zu trotzen,habe die Kraft,für ihn einem nicht gerade leichten Beruf nachzugehen.Ich ruhe mehr in mir selbst,was natürlich auch mit anderen Dingen zu tun hat,meinem zunehmenden Alter,meiner spirituellen Lebensweise.Natürlich könnte man nun einwenden,ohne ihn bräuchte ich diese Kraft gar nicht,aber wir haben eine karmische Verbindung,ich lerne von ihm,er lernt von mir.
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
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Re: Einfluss von Pferden auf die Persönlichkeitsentwicklung
Tja... zum Teil, weil ich plötzlich "musste"- die Variante "hinterm Computer verstecken und die Welt kann mich mal" funktioniert nicht mehr, wenn man ein Pferd hat. Nachdem ich ihn gekauft hab, hab ich auch meinen ersten Vollzeitjob angenommen, alles vorher waren Praktika oder ein Teilzeitjob in der elterlichen Firma..Anni. hat geschrieben:Es wäre toll, wenn du auch noch erläutern könntest, wie dein Pferd dich dahingehend beeinflusst hat?Rennfisch hat geschrieben:Mittlerweile kann ich von mir sagen, dass ich viel gelassener geworden bin, mir mehr zutraue, mehr Biss habe. Ich nehm eigene Fehler und Niederlagen nicht mehr so tragisch
Funky selber hat mir dann recht bald beigebracht, dass ich mit halbherzigem rumprobieren bei ihm nicht weit komme. Am Anfang hat er mich nicht die Bohne ernst genommen. Er hat mich herumgestoßen, mir seinen Kopf drübergezogen, ist mir auf die Füße gestiegen, hat mich in die Finger gebissen. Führen sah so aus, dass er vorne lief, und ich am gespannten Strick hinterhergezogen wurde...
Sich darüber aufzuregen und einen auf Rumpelstilzchen zu machen, oder ihm fürs beißen eine mitzugeben, hat sowas von gar nicht funktioniert. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich angefangen hab, mich zu verändern, so zu werden, dass er mich ernst nehmen und mir vertrauen konnte, aber nachdem es angefangen hatte, hab ich gemerkt, wie er sich mir gegenüber auch ändert. Dadurch bin ich umgekehrt wieder selbstsicherer geworden. Zwischendurch hätte ich das ganze dann mal fast zerstört, weil ich unsere Beziehung auf clickern aufbauen wollte, Funky darin aber offensichtlich nur Bestechung sah, und aus meinem unsicheren Verhalten geschlossen hat, dass doch besser er wieder die Führung übernimmt. Die Krönung war eine Attacke auf mich vom anderen Longenende, als er Schluss machen wollte, ich aber nicht...
Danach konnte ich nochmal von vorn anfangen, nur mit dem zusätzlichen Handicap, dass ich mich jetzt vor meinem Pferd auch noch gefürchtet hab. Aber zumindest wusste ich jetzt, wo ich hinwill. Das clickern wurde für eine Weile aufgegeben, die Erkenntnisse daraus hab ich aber behalten. Wie bei so vielen hier hat es mir nämlich auch sehr geholfen, das Positive zu sehen, und ein paar interessante Einblicke, wie Pferde denken, hab ich dadurch auch gekriegt.
So langsam hab ich mich dann auf meine jetzige Linie eingependelt. Ich hab Mark Rashids Bücher für mich entdeckt, der mir viel von meiner Angst genommen hat. Davor war ich mir nicht sicher, ob der sanfte Weg wirklich funktioniert, oder ob ich uns damit gleich wieder direkt in die Ka*** reite.
Ich merk grad, ich kann gar nicht so genau beschreiben, WIE mich Funky so beeinflusst hat... es war glaub ich vor allem die Erkenntnis, dass ich eben doch irgendwas richtig machen kann, weil unsere Entwicklung im Großen und Ganzen doch in die gewünschte Richtung ging. Das clickern hat meinen Blickwinkel verändert weg vom Fehlersuchen, die Katastrophe, dass ich besser ganz genau wissen sollte, was ich will, und wie wichtig eindeutige Grenzen sind. Ich hab ziemlich viel verbockt bei Funky, aber er hat mich immer wieder neu anfangen lassen, dadurch waren Rückschläge plötzlich nicht mehr ganz so schlimm. Früher hab ich beim kleinsten Hindernis alles hingeschmissen. Mich selber im Griff zu haben, nicht jedes Mal in die Luft zu gehen, wenn was nicht funktioniert, hab ich so auch gleich mit gelernt, meistens hab ich ihn nämlich recht unfein behandelt, was mir hinterher dann Leid tat. Wenn pferd dann am nächsten Tag nicht mal beleidigt ist, kommt dann noch die Scham dazu- und das Versprechen, es nächstes Mal besser zu machen. Und ich musste gezwungenermaßen das Dranbleiben lernen, weil ein Pferd halt nicht von heute auf morgen perfekt bemuskelt und super ausgebildet wird...
Momentan bringt er mir grade bei, Entscheidungen nicht immer aufzuschieben (ich hätte ihm COB ersparen können, wenn ich früher von unserem alten Stall weggezogen wäre), nicht gleich in Panik zu verfallen weil mir etwas an ihm komisch vorkommt (ich dachte er hätte Spat- war dann eine geprellte Trachte ), meinen Mund aufzumachen, wenn ich etwas will (Heu gewässert und das alte Heu NICHT unterm neuen liegengelassen wenn frisch gefüttert wird ), und ja... reiten
Re: Einfluss von Pferden auf die Persönlichkeitsentwicklung
Ich habe da jetzt mal eine Stunde gründlich drüber nachgedacht.
Bin zu folgendem Schluss gekommen:
Verschiedene Pferde haben mein Denken, Handeln, Fühlen geändert, ja. Allerdings eben auf der Ebene "Pferd". ich gehe jetzt mit Pferden anders um.
Wenn ich das auf mein Arbeitsumfeld oder Mitmenschen oder Familie umwälze - nein, da haben Pferde meine Persönlichkeit nicht beeinflusst.
Ich sage das jetzt so, obwohl ich seit ich 14 bin das erste eigene Pferd habe - vielleicht hat es mich unbewusst verändert.
Aber: Im Umgang mit Pferden bin ich ruhig, absolut geduldig, hör auf meinen Bauch.
Im restlichen Leben bin ich eher der anstrengende Typ, sehr aufgeweckt, absolut ungeduldig, allers andere als ruhig und treffe auch Kopfentscheidungen meistens.
Deswegen glaube ich eher, dass Pferde meine Persönlichkeit nicht verändert haben
Bin zu folgendem Schluss gekommen:
Verschiedene Pferde haben mein Denken, Handeln, Fühlen geändert, ja. Allerdings eben auf der Ebene "Pferd". ich gehe jetzt mit Pferden anders um.
Wenn ich das auf mein Arbeitsumfeld oder Mitmenschen oder Familie umwälze - nein, da haben Pferde meine Persönlichkeit nicht beeinflusst.
Ich sage das jetzt so, obwohl ich seit ich 14 bin das erste eigene Pferd habe - vielleicht hat es mich unbewusst verändert.
Aber: Im Umgang mit Pferden bin ich ruhig, absolut geduldig, hör auf meinen Bauch.
Im restlichen Leben bin ich eher der anstrengende Typ, sehr aufgeweckt, absolut ungeduldig, allers andere als ruhig und treffe auch Kopfentscheidungen meistens.
Deswegen glaube ich eher, dass Pferde meine Persönlichkeit nicht verändert haben
Pferde sollten so geritten werden, wie ein Surfer eine Welle reitet.
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.
viewtopic.php?f=14&t=4214
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.
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Re: Einfluss von Pferden auf die Persönlichkeitsentwicklung
Ich finde es auch schwierig zu beurteilen, ob der Umgang mit den Pferden meine Persönlichkeit beeinflusst hat. Bereits mit ca. 9 Jahren hing ich in Pferdeställen rum und von einigen Pausen abgegesehen spielten Pferde immer ein große Rolle in meinem Leben. Aber wie könnte ich sagen ich wäre eine Andere, wenn dem nicht so gewesen wäre ? Das weiß ich nicht.
Grundsätzlich finde ich den Umgang mit Tieren/Pferden für Kinder und Jugendliche sehr postiv (für Erwachsene natürlich auch), da sie lernen wie man mit einem anderen Lebewesen umgeht, erste Verantwortung übernehmen können, sich überlegen müssen wie sie sich selbst verhalten, ein gewisses Maß an Disziplin üben müssen. Und ich glaube auch, dass Pferde mit ihrer wunderbaren Art eine heilende Wirkung auf die Seele eines Menschen haben, sofern er das zulässt.
Grundsätzlich finde ich den Umgang mit Tieren/Pferden für Kinder und Jugendliche sehr postiv (für Erwachsene natürlich auch), da sie lernen wie man mit einem anderen Lebewesen umgeht, erste Verantwortung übernehmen können, sich überlegen müssen wie sie sich selbst verhalten, ein gewisses Maß an Disziplin üben müssen. Und ich glaube auch, dass Pferde mit ihrer wunderbaren Art eine heilende Wirkung auf die Seele eines Menschen haben, sofern er das zulässt.
LG Christa
Urteile nie über einen Fremden bevor Du nicht 1000 Schritte in seinen Mokassin getan hast
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