Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Moderator: Sheitana

Shieldmaiden

Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Shieldmaiden »

Hallo Ihr Lieben :-)

Nur mal so aus neugierde, weil ich doch sehr viele Diskussionen zu dem Thema gesehen habe, und sich doch nicht alle einig sind - was haltet ihr fuer eine optimale Aufzucht fuer Jungpferde in kleinem Rahmen (also bei 5 - 10 Pferden sagen wir mal)?

Es scheint ja immer noch Gang und Gaebe zu sein, PFerde in Gruppen von gleichaltrigen aufzuziehen, was ich halt bedenklich finde.

Eine Freundin von mir hat ein Fohlen gezogen (stute) und dazu einen kleinen absetzer gekauft (6 monate, bereits wallach, ist hier ueblich). Ich glaube, die beiden waren kurz als absetzer mit ein oder zwei anderen stuten, und wurden dann in die herde integriert, die Mama ist auch dabei. Aber das sind 8 Pferde + zwei Fohlen, 4 stuten und 4 wallache, alle so im alter zwischen 10 und 20 Jahren.

Der kleine langweilt sich, weil die stute nie spielen will, aber dafuer wird er zumindest gut erzogen. Also, was faendet ihr optimal?

Und halt auch passend zum thema - Angeregt durch die Tierschutzdiskussion hatte ich ueberlegt, ob man nicht einem kleinen ein zuhause geben koennte zb, aber ich kann mir irgendwie keine konstellation vorstellen, die klappt :-?

Ich haette ja dann ein pony um die 1m gross (stute oder wallach so im alter von 15 jahren oder so), ein reitpferd fuer mich (so um die 4-5, hoechstwahrscheinlich stute), und dann einen 2 jaehrigen Wallach dazu? Und eine 3 jaehrige STute? (das sind die zwei derzeit im angebot beim Tierschutz). Von den Finanzen sehen wir mal ab, dazu hab ich ein paar ideen. Aber schon Futtertechnisch irgendwie schwierig, oder? Und da fehlt irgendwie ein oder zwei aeltere Pferde dabei, oder nicht?

So genau hab ich mir ueber die Aufzucht noch nie gedanken gemacht, frage mich halt, ob ich irgendwie helfen kann...



Klingt nach chaos irgendwie ;-)
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Sheitana
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Sheitana »

Also ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn die Herde altersmäßig gut gemischt ist.

2 Absetzer, etwas Ältere, die aber durchaus noch spielen und ruhig auch welche im schon zweistelligen Bereich. Wichtig ist aber eher, dass das Leittier wirklich eine Führungspersönlichkeit ist, nicht nach dem Motto "ich kann nicht, aber ich machs halt, weil kein Anderer da ist/weil ich am fiesesten Beiße" etc.

Problematisch ist es u.U., wenn die Absetzer nicht vom gleichen Geschlecht sind, weil Hengste/Wallache ja nun doch anders spielen als Stuten.

Das regelt sich bei uns ganz gut, Abby hat bei Jamie nix drum gegeben, dass Stuten angeblich anders spielen, so sieht man sie derzeit auch oft sich mit Ron kabbeln. Das war ein bisschen meine Sorge, dass er sich langweilt, ist aber nicht der Fall.

Nichts desto trotz fehlt ihm ein Wallach, der ihm als Vorbild dienen kann und der ihn als Kerl etwas in Schach hält. Das ist wohl der Kompromiss, den wir eingehen. Das wäre noch schön, wenn es so wäre, aber sicherlich auch ohne machbar. Da er nächstesn Frühjahr eh kastriert wird... :nix:

Also am Optimalsten wäre für mich wohl eine gute Leitstute, ein guter Leitwallach dazu und noch min. 2 jüngere Exemplare, die mit den Jungen mithalten.
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kolyma
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von kolyma »

Ich glaube bei Fohlen gibt es da noch nicht so die Unterschiede. Erst später sieht man, dass Stuten deutlich anders spielen als Wallache. Ich kenne wenige Stuten, die wie Wallache spielen. Stuten spielen lieber treiben und fangen und Rennspiele, während Wallache doch eher ihre spielerischen Hengstkämpfe austragen.
Wenn bei uns die Youngsters spielen steht die Stute meist dumm rum, obwohl sie oft die Spiele initiert. Das heißt, sie stachelt die anderen zum Rennen an und wenn die Jungs dann animiert sind, fangen sie an zu raufen und die Stute schaut mit dem Ofenrohr ins Gebirge...

Daher würde ich schon darauf achten, dass die Herde - egal ob es jetzt Fohlen oder Jährlinge sind - bzw. auch ältere Pferde - möglichst homogen ist, so das jeder zum Zug kommt.
Ich beobachte bei uns, dass selbst die arthrosegeplagten Rentner-Wallache noch gerne Raufspiele spielen. Die älteren Stuten sind eher gemütlich und ich beobachte sie so gut wie nie beim Spiel. Dafür stehen die dann lieber eng zusammen und wedeln sich die Fliegen vor der Nase weg.

Meine ideale Herde bestünde aus Stuten und Wallachen so gemischt, dass jedes Pferd seinen individuellen und geschlechtsspezifischen Bedürfnissen nachgehen könnte. Dass sich Freundschaften bilden könnten. Es ist immer schade, wenn ein Pferd zurück stecken muss aus Mangel an Partnern. Und selbst wenn sich alle gut vertragen - wie bei unserer 3er-WG, der Stute fehlt ganz sicher eine Freundin, die ihre Spiele mit ihr spielt und mit der sie Stutenkram machen kann.

Und gerade bei der Aufzucht fände ich es wichtig, dass möglichst viele Spielkameraden im selben Alter da sind und noch ein paar ältere Pferde, die Ruhe in die Herde bringen und die jungen erziehen. Wobei ich das Spiel für die körperliche und geistige Entwicklung durchaus höher werte als die Erziehung durch die Erwachsenen.
Wenn ich die Wahl hätte ein Pferd aus klassischer Fohlenaufzucht zu kaufen (homogene Herde, hauptsächlich Fohlen/Jährlinge) oder ein Pferd welches alleine, ohne Spielkameraden bei erwachsenen Pferden aufgewachsen ist, würde ich mich immer für die klassische Aufzucht entscheiden.
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Berry
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Berry »

Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit einer Hengst/Wallachherde mit ca. 30 Pferden von 1 - 6jährig. Mein Kleiner war zuhause total gelangweilt, obwohl der Araber viel mit ihm gespielt hat, aber eben nicht so viel, wie der Kleine wollte. In der Herde hat er sich dann einfach einen anderen Spielkameraden gesucht, zuhause hat er die anderen so genervt, dass sie nach ihm gekeilt und ihn verjagt haben. Er stand dann immer ganz bedröppelt in der Ecke...
In der altersgemischten Herde war er 2 Jahre lang, dann musste er raus, weil er angeblich zu groß war. Über den Winter war er hier bei mir und das war echt nicht optimal. Er hat wieder die älteren Wallache genervt und aus Langeweile alles kaputt gemacht, was nicht niet- und nagelfest war. Also ist er im Frühjahr dreijährig nochmal in eine Herde gekommen mit einem gleichaltrigen und fünf sonst nur jüngeren Hengsten. Das hat prima geklappt, sie haben sich alle gut verstanden und er konnte sich noch mal richtig "austoben". Im Spätherbst kam er wieder heim. Er war viel ruhiger und erwachsener, hat nichts mehr kaputt gemacht und auch die anderen Wallache nicht mehr bedrängt. Er war ein richtig angenehmes Jungpferd geworden. Das eine Jahr "Freiheit" hat er wohl einfach noch gebraucht...
Mir war bei der Aufzucht vor allem wichtig, dass sehr viel Platz ist, die Pferde nie eingesperrt sind (also nachts Box oder so) und dass es viele (mindestens 5) gleichaltrige Spielkameraden gibt. Die älteren Pferde waren ein zusätzliches Plus, aber auf die hätte ich eher verzichtet, bevor ich meinen Kleinen in eine Herde ohne gleichaltrige und gleichgeschlechtliche Pferde gestellt hätte.
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von ehem User »

Wir haben in eine vorher seit 2 Jahren bestehende 4er-Herde mit einem Klopphengst (der Herdenchef, 18) zwei Wallachen (14 und 21) einer Stute (das Leittier, 6) nach 4wöchiger Angewöhnung zwei Junghengste (6 Mon) eingegliedert und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die wichtigste Erfahrung: Es ist absolut abhängig von den Individuen, was da passiert und was sich da entwickelt und je mehr und unterschiedlichere Pferde in der Herde sind und je größer die Weide ist, desto größere Chancen hat jedes Tier, eine Gruppe, einen Partner oder einen Freund zu finden. Im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen Situationen (Spielen, Wasserstelle, Futtergabe, Portionsweide, Rosse, Tiere werden vorübergehend z.B. zum Reiten oder aus anderen Gründen aus der Herde genommen und und und) ändern sich auch die Konstellationen vorübergehend oder dauerhaft.
Das Geschlecht und der Charakter spielt sicher eine größere Rolle als das Alter und die Größe der Pferde, auf die Dauer sind sich bei uns die beiden Stuten (die zweite kam letztes Jahr als 7. Pferd dazu), die beiden Vollbrüder, welche ihr ganzes Leben lang zusammen gelebt haben (Klopphengst und der jüngere Wallach), die beiden rangniedrigen, schüchternen (der alte Wallach und der eine Hengst) sind einander näher als andere Konstellationen und bilden oft Zweiergruppen auf der Weide. Die beiden Hengste haben von Anfang an bis heute miteinander oft sehr spielerische Kämpfe und Rennen ausgefochten, der dominantere der beiden Hengste fordert auch die anderen Pferde und vor allem den Klopphengst=Herdenchef immer wieder zu kämpferischen Spielen heraus, die aber sichtlich weniger spielerisch sind. Die beiden Hengste wurden von den anderen sehr gut erzogen, da mussten wir nicht viel dazu tun, der Schüchterne ist nach wie vor guter Kumpel von dem alten Wallach und die beiden sind die Rangniedrigsten, der Dominantere setzt sich zunehmend durch und wird sicher irgendwann "König", aber einen echten Freund (außer mir ;-) ) hat er nicht. Sie wurden aber trotzdem nach ca. 1 Jahr kastriert, um etwas Dampf aus der ganzen Herde zu nehmen. Das hat auch gut geklappt, grundsätzlich hat sich dadurch nichts an den Rollen und Abläufen in der Herde geändert und es macht immer noch viel Spaß, der Herde beim Herdenleben zuzuschauen oder daran teilzunehmen, aber alles ist etwas entspannter und weniger temperamentvoll geworden.
Shieldmaiden

Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Shieldmaiden »

Wirklich sehr spannend, danke fuer eure antworten!

Ich hatte bisher ja immer zweierkonstellationen und einmal eine vierergruppe. Die zweier waren erst zwei wallache 3 und 10 Jahre alt, dann zwei wallache 4 und 5, dann zwei wallache 4 und 10 und dann wallach und stute 5 und 13. Das klappte alles gut wobei bilbo den 5 jaehrigen, also gleichaltrigen, eindeutig am tollsten fand und die stute doof und langweilig.

Dann 4 Wallache - einer 4, einer 5, einer 12 und einer 13. Der 12 jaehrige ist schuechtern und hielt sich ueberall raus, der rest war total schwierig. Der 13 jaehrige war erst chef (4, 12 und 13 standen vorher zusammen und kamen dann in das 'revier' des 5 jaehrigen). Dann hat 13 immer 4 geschickt, alle haben 12 geschickt, 4 hat 5 geschickt und 5 die 13. Sehr seltsames dreieck, keiner von dreien hatte irgendwie das sagen, und mir schien auch keiner war damit ganz gluecklich. 5 stand fast immer allein (12 und 13 waren uebrigens vollbrueder).

Ich wuerde sagen das stimmt mit sheitana's beobachtung ueberein, es ist doof, wenn keine wirkliche fuehrungsperson dabei ist.


Was ich mir schwierig vorstelle - ich merke im moment, das mich stuten zb mehr ansprechen als Wallache. Stuten zweierkonstellationen finde ich schwierig - aber die obengenannten 12 und 13 wuerden die sache auch nicht vereinfachen. 2 Wallache und 2 Stuten finde ich auch schwierig irgendwie - aber die kleine waere ja zwischen 3 und 5, und dann waere halt ein pony dabei, so um einen meter gross und aelter.

Und bei ponys muss ich sagen beobachte ich irgendwie immer noch mehr spieltrieb. Aber wenn ich einen pony-wallach kaufen wuerde, und ein WB jungpferd 4 oder 5 jahre (Stute), dann die beiden 13/14 inzwischen dazu... :kratz:

Und dann waere da halt noch ein toller, 2 jaehriger, VB-mix zur adoption. und ich hatte halt ueberlegt, ob man ihm mit sponsorship ein zuhause bieten koennte. Aber der hat ja dann auch noch mal so richtig ansprueche :ohhh:

Ist das kompliziert...
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Sheitana
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Sheitana »

Ich denke ob Wallache und Stuten harmoniert hängt immer von den Individuen ab. Sind die Wallache noch sehr hengstig, bekriegen sich dadurch oder decken (ob jetzt von ihnen oder den Stuten ausgehend) wird es eher schwierig. Ich finde mehrere Wallache mit Stuten eher ungünstig, da kommt es wirklich drauf an klappt es oder nicht.

Anhand von "Schicken" festzustellen wer letztlich Chef ist find ich schwierig. Bei uns ist Georgia unangefochten Chef, sieht man deutlich, wo sie voran geht folgt die Herde. Trotzdem lässt sie sich von Motte schicken. Ich glaube das ist ihr manchmal einfach zu heikel, Motte kann doch gut zickig sein. Und Georgia streitet nicht gern, ist sich ihres Postens aber sowas von sicher. Als Charmer am Anfang der Trächtigkeit super zickig war (die hatte Hormonschwankungen sag ich euch, das war nicht mehr schön) sind ihr alle ausgewichen, obwohl sie in der Rangordnung erst an dritter Stelle frühestens steht (und das obwohl ihre Mama Leitstute war). Das sah immer so aus als wenn alle gedacht haben " :roll: " und einfach gegangen sind.
Aber natürlich, Tina, wenn es nur Schickerei ist stimmt da was nicht.

Ich denke die schönsten Herden sind wirklich die gewachsenen Familienverbände, das erlebe ich jetzt erst richtig. Charmer ist dazu gekommen, da war sie keine 2 Jahre alt und Georgia erst 6. Jetzt ist sie selbst Mama mit Georgia zusammen und Abby ist mit 4 Jahren und als Georgias Tochter die große Tante. Man merkt auch deutlich den Unterschied im Verhältnis zu ihrem kleinen Bruder und der kleinen Phoebe. Ich glaube schon, dass Abby die Verbindung zwischen ihr und ihrem Bruder erkennt in gewisser Weise.

Allerdings ist schon klar, dass wir großes Glück haben, dass das so geht und das zu 90% einfach utopisch ist. Und auch nicht unbedingt sein muss, auch so gibt es schöne Herden.

Ich weiß allerdings nicht, ob ich wirklich viele verschiedene Rassen zusammenmischen würde.
Ich war letztes Wochenende auf einem Fütterungsvortrag von C. Rö**. Es ging da auch um die Genetik und sie betonte, dass die verschiedenen Rassen gar nicht so verwandt sind, wie man glauben mag. Es GIBT deutliche Unterschiede.
Sie sprach als Beispiel den allseits bekannten "rassistischen Isländer" an. Das ist im Grunde nur ein Kommunikationsproblem der Pferde untereinander. Isländer kommunizieren z.B. feiner als ein WB, der ist ein wenig langsamer ;-) Deswegen klappt es häufig nicht. Zudem die unterschiedlichen Fressbedürfnisse (rundrippige Pferde haben tatsächlich mehr Darm und damit eine bessere Verwertung als schmalrippige) etc. Ich glaube da würde ich schon auch drauf achten.
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kolyma
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von kolyma »

Ja, das mit den Rassen glaube ich sofort. Mein Tinker steht mangels Alternativen mit einem Anglo-Araber und einer Traber-Stute zusammen. Zwei Blüter und ein Kaltblut. Er funktioniert erstaunlich gut. Dennoch, gäbe es eine Alternative würde ich meinen Tinker lieber bei ähnlich gepolten Pferden sehen.
Die andere Seite der Medaille ist aber, dass seit mein Pferd bei den zwei Blütern steht, die zwei deutlich augeglichener und ruhiger geworden sind. Er strahlt aufgrund seiner eher stoischen Mentalität einfach sehr viel Ruhe aus. :mrgreen:
Im Gegenzug wird er auch hin und wieder etwas aufgemischt, was ihm sicher auch gut tut.

Jedenfalls brauchen die zwei Blüter ihren Dicken. Die Traber-Stute kommt vom hintersten Eck der Koppel im Schweinsgalopp angebrettert, wenn ihr heißgeliebter Nero von der Reitstunde zurück kommt :-D

Trotzdem - ideal ist es nicht. Sehe ich an der Herde wo ein Noriker, ein Hafi und ein Mix zusammen stehen. Alles Wallache und die Kombo ist einfach super schön miteinander anzusehen. Harmonie pur.
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Shieldmaiden

Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Shieldmaiden »

mit dem schicken, das fand ich deswegen interessant, weil's um's heu ging. Wenn sagen wir mal 12 und 13 am heu standen, und bilbo tauchte auf, dann gingen diese sofort. kam dann jack (4) vorbei, hat bilbo sich schnellstens verzogen. Spaeter war's dann ok, aber bevor wir die raufe fertig hatten, war das schon sehr auffaellig.

Nachdem ich bilbo rausgenommen hab hat Jack (4) die beiden anderen dermassen vermoebelt udn gejagt dass N. ihn an ihren Besitzer zurueckgeschickt hat.

Mit den Rassen, das ist ebenfalls interessant. Die beiden vollgeschwister sind Tinker x VB. Der aeltere ist vom typ her seiner tinker-mama aehnlicher, guter futterverwerter, entspannt. Der juengere ist ein geschecktes VB, so vom typ her. Mein zukuenftiges PFerd waere wohl auch eher vom typ her VB-aehnlich, trakehner oder so. Eher halt kein normales WB, und der zur adoption stehende kleine ist ein VB mix, aber vom typ her VB.

Problematisch wird wohl immer das kleine pony werden, das ich fuer artie (und 'little bean' ) gerne haette- das wird so nicht wirklich zum rest passen... und ich kann ueber welsh und shetland nur mutmassen, wie die sich verhalten. Ich fand auffaellig, das wir im alten stall eine pony-herde hatten - da war ein shetty, ein pony-mix, ein welsh A und noch ein welsh B dabei. Und die haben fast den ganzen tag gespielt, sind herumgerannt, waren alles wallache, aber das fand ich sehr auffaellig. Alter waren 4 und 5, 18 und ueber 20. DAs hat aber keinen unterschied gemacht, die haben alle sehr ausfuehrlich gespielt (oder gefressen).

Wir hatten ja noch eine zweite wallachherde, bei der Pip der jungspunt war - der rest waren alles wallache ueber 18. Die haben nie gespielt, nur pip hatte zwischendurch seine '5 minuten' und ist wie ein irrer ueber die weide getobt - allein.

Und nachher er mit 3 stuten zusammen war eine katastrophe. schon sehr interessant - vorraussehen kann man es natuerlich nie, ob's passt...

Aber was ich mit dem pony mache, ist mir ehrlich nicht ganz klar. DAs wird nicht so einfach werden, so oder so. Selbst wenn ich nur meine beiden haette - sagen wir mal eine 5 jaehrige, hoch im blut stehende STute - und dazu ein welsh A oder shetty, am liebsten so um die 10 - 15 jahre alt, koennte wallach oder stute sein... Die Frage waere, was man da am besten dazumischt, wenn ueberhaupt.

Ehrlich, boxenhaltung ist einfacher :kicher:
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Lottehüh
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Re: Herdenkonstellation fuer Jungpferde - was ist optimal?

Beitrag von Lottehüh »

Ich fand eigentlich unsere 8er-Herde, wo von Pony über Hafi und Appi, Warmblut bis Lotti alles dabei war und 3 Stuten mit 5 Wallachen zusammen standen, total nett. Nein, Familienverband war es auf keinen Fall. Aber irgendwie gab es da schöne Szenen, freundschaftliche Szenen.

Jeder hatte seinen Platz in der Herde, die Jungs konnten raufen, die Mädels waren da raus.

Obwohl ich ja auch der Meinung bin, dass es zum Beispiel für eine Lotti schöner wäre, mit lauter Lottis zusammen zu leben. Ich hab schonmal irgendwo geschrieben, dass Lotti anfangs total Schiss vor anderen Pferden hatte und ich schon befürchtet habe, dass sie alleine gelebt hat. Aber nein, sie hat halt unter belgischen Kaltblütern gelebt, und die kommunizieren etwas dezenter. Für sie muss die Kommunikation der blütigeren Pferde wie „schreien“ sein, diese schnellen, extremen Bewegungen. Sie hat sich mehr oder weniger daran gewöhnt, optimaler wäre es sicher anders, oder zumindest, wenn sie schon immer auch mit anderen Pferden zusammen gelebt hätte. Ich denke, da kann man schon viel machen, wenn man sie von klein auf dran gewöhnt. Quasi wie Eltern, die ihre Kinder zweisprachig erziehen ;-)
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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