Boxenproblem

Moderator: Sheitana

Benutzeravatar
Calicion
Einhorn
Beiträge: 7176
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:19
Wohnort: Im Badischen

Boxenproblem

Beitrag von Calicion »

....evtl hat ja jemand von euch einen guten (machbaren) Tipp...

Folgendes Problem:
Meine Pferde stehen in einem netten Boxenstall.

Sie kommen momentan täglich gegen 5:30 Uhr auf die Koppel und gegen 20 Uhr wieder zurück...

Bei sehr heiß bleiben sie tagsüber im Stall und kommen nachts raus...

Bei moderaten Temp. dürfen sie 24 h auf der Koppel bleiben.

Nu hab ich aber zwei Pferde, die dick befreundet sind, aber unterschiedliche Bedürfnisse haben :azuck:

Während das eine Pferd ein Stoffwechselproblem hat und keine 24 h Weide (auch nicht mit Fressbremse) verträgt, ist das andere Pferd absolut kein Boxenpferd.
Stoffwechselpferd findet diese Haltung ziemlich genial - anderes Pferd "hält" sie aus....solange sein Kumpel auch in der Box steht.

Sind die Pferde auf der Koppel habe ich keine Probleme sie getrennt zu arbeiten - sobald sie aber in der Box stehen sieht die Sache anders aus :seufz: (alle anderen Pferde zählen dann nicht mehr)...

Bis vor kurzem konnte ich wenigstens auf dem Reitplatz = Sichtweite von der Box arbeiten.....gestern wollte mein Schummeliger tatsächlich aus der Box klettern als ich mit dem anderen Pferd zugange war :panik:

Ich würde nur äußerst ungern den Stall wechseln (ganz ehrlich, ich weiß auch nicht nach was genau ich da suchen soll :nix: ) - da es dort wirklich gut läuft - ich will aber auch kein Magengeschwür bei meinem Pferd.....

Gibt es irgendeinen guten Tipp, wie ich dem Schummeligen den Stress nehmen und die Box schmackhaft machen kann?
Beruhigungskräuter bekommt er schon.....
Mein Schimmelchen-TB
Vom Hoffen auf bessere Zeiten
Die Keinfriesen

Wir ändern die Anforderung von "reiten" in "bewegen" und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag :breitgrins:
ehem User

Re: Boxenproblem

Beitrag von ehem User »

Vorab - ich kann dir keinen Mut machen. Meiner war auch so, er versuchte sobald sein kumpel weg war, uber 2,50m hohe Gitterboxen zu gehen, stieg dabei auch gerne in die futterkrippe um hoch zu kommen und überschlug sich dabei mehrmals :(
Dann war die zeit da, seinen kumpel wegen hufrehe (endlich) einzuschläfern, er lebte die letzten drei jahre seines lebens eigentlich nur, weil keiner wusste was "meiner" dann veranstaltet (ich hatte meinen zu der zeit nur in beritt, er gehörte mir noch nicht).
Seit dem tag hat er an jedem pferd geklebt was den stall verlassen hat...das spektakel hat sich erst geändert, als er in einen offenstall umgezogen ist. Seitdem hat er keine Probleme mehr mit dem alleinsein.

In dejner Situation wenig hilfreich, aber ich glaube da darf man sich keine falschen hoffnungen machen... kannst du ihn vielleicht mitnehmen und jn der nähe anbinden/grasen lassen?
Benutzeravatar
Calicion
Einhorn
Beiträge: 7176
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:19
Wohnort: Im Badischen

Re: Boxenproblem

Beitrag von Calicion »

Momentan ist es echt wieder übel bei ihm...aber es schwankt - mal ist es besser mal schlechter.

RP ist so kein Problem, da ist ein Paddock daneben.

Wobei er da gestern auch nicht wirklich zufrieden war, da es "junge Hunde geschüttet hat".

Er mag bei Regen schon lieber drinnen stehen :augenroll: :langweilig:

Also "tobte" er auf dem Paddock, während ich das andere Pferd auf dem RP gearbeitet habe.....

Er wurde zuerst bespaßt und ich denke, ich weigere mich "unagrische Post" anzufangen, nur damit gnä Herr auch mit dabei sein kann :-ü

Manchmal könnte man sie ungespitzt in den Boden rammen :motz:

Da er aber immer mal wieder gelassenere Phasen hat :kratz: gibt es da nicht ein Pülverchen, das ihm da helfen kann....

ICH WILL NE PILLE, DIE DAS VERHALTEN ABSTELLT *nöl*

Ich hab so schon genug Drumrum *hmpf*
Mein Schimmelchen-TB
Vom Hoffen auf bessere Zeiten
Die Keinfriesen

Wir ändern die Anforderung von "reiten" in "bewegen" und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag :breitgrins:
Benutzeravatar
Berry
Sportpferd
Beiträge: 1479
Registriert: Di 15. Mai 2012, 17:01
Wohnort: Oberpfalz

Re: Boxenproblem

Beitrag von Berry »

Das ist echt schwierig.... Ich habe meine Pferde im Offenstall und wenn ich mit meiner Stute ausreite, sind im Moment zwei Wallache zuhause. Trotzem dreht der Hafi voll ab, brüllt ständig und rennt hin und her. Bei mir ist das Problem eher, dass sich die Nachbarn aufregen, wenn er 2, 3 Stunden ununterbrochen brüllt. Der Araber brüllt natürlich mit, wenn der ganz alleine bleiben muss, ist es nur halb so schlimm, dann brüllt er inzwischen nur noch ein, zwei Mal und wartet dann brav, bis wir wieder kommen. Ich habe auch schon probiert, die Pferde in eine Box zu sperren, wo sie uns nicht beim Wegreiten sehen können, hilft nicht viel und die Verletzungsgefahr (Panelbox) war mir zu groß. Ich habe sogar schon eine richitige Sedierung probiert, die hat genau so lange gewirkt, bis wir weggeritten sind :roll:
Vor vielen Jahren stand mal in einer Pferdezeitschrift, dass jemand eine große Fototapete auf eine Holzplatte geklebt hat und die immer vor die Box gegenüber gestellt hat, wenn sie ausgeritten ist. Scheinbar hat das geklappt, das zurückbleibende Pferd hat gesehen, dass der Kumpel noch da ist und war brav. Aber ob sowas wirklich klappt?
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
Wolfgang von Goethe aus: Zahme Xenien
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 20745
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: Boxenproblem

Beitrag von Wallinka »

Hast du deinen THP zu dem Thema schon mal befragt? soweit ich weiß, gibt es in der Homöopathie und auch bei Bachblüten einiges, was, wenn richtig fürs Pferd ausgesucht, da wirken könnte.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Benutzeravatar
Calicion
Einhorn
Beiträge: 7176
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:19
Wohnort: Im Badischen

Re: Boxenproblem

Beitrag von Calicion »

Die THP hab ich schon angeschrieben - wobei sie mir bei dem Supergau am Anfang des Jahres auch nichts raten konnte :nix:

Mal sehen, ob ihr jetzt was einfällt *hoffhoffhoff*
Mein Schimmelchen-TB
Vom Hoffen auf bessere Zeiten
Die Keinfriesen

Wir ändern die Anforderung von "reiten" in "bewegen" und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag :breitgrins:
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 20745
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: Boxenproblem

Beitrag von Wallinka »

Dann vielleicht wirklich jemanden suchen, der sich mit Homöopathie richtig gut auskennt. Denn der Stress kann ja so unterschiedliche Ursachen haben. Meine Kleine hat zB wirkliche Verlassenpanik, mein Jungpferd platzt vor Wut, weil er in solchen Momenten keine Kontrolle hat. Und diese unterschiedlichen Gefühle benötigen unterschiedliche Behandlung.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Benutzeravatar
Calicion
Einhorn
Beiträge: 7176
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:19
Wohnort: Im Badischen

Re: Boxenproblem

Beitrag von Calicion »

Ich verstehe bei ihm dieses Auf und Ab nicht :-e

Wenn er immer panisch wäre, dann könnte man das irgendwie einordnen....so geht es manchmal und manchmal geht es gar nicht.

Ich habe das Gefühl, dass er öfter selber nicht weiß, was er will....aber irgendwas will er und das :sofort:

Nachdem er sich gestern in der Box so aufgeführt hat wurde er in den Paddock (neben dem Reitplatz) gestellt.

Da stand er dann - im strömenden Regen - und bockte rum, weil DAS wollte er auch nicht!!!

Echt schwierig!

Persönlich habe ich die Pferde auch lieber im Offenstall - aber da ist mir noch keiner in die Quere gekommen, der auch für den Stoffwechselprobelmatiker passen würde - für den ist momentan ziemlich optimal....

Ich hätte wirklich mal gerne ein wenig einfacher :langweilig:
Mein Schimmelchen-TB
Vom Hoffen auf bessere Zeiten
Die Keinfriesen

Wir ändern die Anforderung von "reiten" in "bewegen" und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag :breitgrins:
Benutzeravatar
Nelchen
Schulpferd
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 22. Jun 2012, 23:57
Wohnort: Bahnsteig 9 3/4

Re: Boxenproblem

Beitrag von Nelchen »

Manchmal hilft es auch, dass unter Verlustangst leidende Pferd so zu "parken", dass es sich nicht verletzen kann, um selbst eine gewisse Ruhe zu haben. Oft putscht man das Pferd noch unbewusst hoch mit dem, was man fühlt und empfindet.
Wenn er neben dem RP in dem Paddock relativ sicher ist, dann lass ihn doch bocken. :nix: (Du könntest ihm netter Weise noch eine Regendecke anziehen, aber mehr ist schon emotionale Abhängigkeit! :lol: ;) )Solange sollte ihn keiner beachten.
Wenn er sich dann irgendwann mal abreagiert hat, dann gibts Zuneigung, oder Keks. Wenn man dann noch halb mit den Gedanken bei dem randalierenden Pferd ist, verstärkt man solches Verhalten unbewusst. Pferde wären keine Pferde, wenn sie nicht hervorragende Gedankenleser wären! ;)
Es muss für dich das normalste von der Welt sein, dass du ein Pferd zurücklassen könntest. Und, das Wichtigste dabei: Du musst es authentisch fühlen und ausstrahlen. Das ist der schwerste Part. (...und es ist deiner! ;) )
An der Box liegt das Verhalten sicher garnicht, die ist nur der Auslöser.
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
Benutzeravatar
hottemaxi
Remonte
Beiträge: 251
Registriert: So 20. Mai 2012, 22:41
Wohnort: Zuhause am Fuße der Schwäbischen Alb

Re: Boxenproblem

Beitrag von hottemaxi »

Hallo Calicion,

wir (ich bzw. meine Schwester *gg) hab ja auch so einen Spezialisten. Wir haben den (ebenfalls) Schimmelwallach damals mit dem Stall von einem alten Mann (leider fast 80 und total überfordert mit der Tierhaltung) übernommen - sozusagen mit lebendem und totem Inventar - wenn man so sagen darf ;)

Der Wallach war damals so etwa 14 Jahre alt und stand da schon mindestens 3 Jahre komplett allein, nur eine Katze und ein Hund waren dort am Stall. :shock:
Als wir dann meine Haflinger-Stute (bis dahin im Pensionsstall) dazustellten fand er das natürlich super und hat sich wahnsinnig an sie rangehängt. Wir konnten alles zusammen machen - nur ihn nicht allein im Stall lassen oder zusammen mit einem anderen Pferd/ Pferden ausreiten oder gemeinsam auf den Platz oder in die Halle (wir hatten mal kurzzeitig den Verdacht er sei ein Klopphengst weil er dann echte Hengstmanieren auspackte und teilweise auch gefährlich wurde, aber das hat sich dann nicht bestätigt).
Er ging allein überall hin, wenn die Stute am Stall blieb. Aber ich konnte mit der Stute nicht allein weg. Er rannte dann in der Box mit Paddock immer im Kreis, hat auch versucht, über die Tür zu steigen, hat getropft vor lauter Schweiß und für die Box war nachher eine Generalsanierung angesagt. :irre:

Dann habe ich versucht, meine Stute immer dann ganz kurz rauszunehmen, bis er sie nicht mehr sah und in dem Moment zurückzubringen, wenn er gerade mal kurz einigermaßen ruhig war. Das haben wir dann solange gesteigert und geübt, bis er irgendwann nicht mehr schweißnass tropfend in der Box stand, wenn mein Stütle mal ne halbe Stunde weg war. Begleitend bekam er Bachblüten, die haben das ganze vermutlich etwas beschleunigt. Dauerte aber trotzdem immer noch ein gutes halbes Jahr.

In der Zwischenzeit ist es so, dass er zwar nie ruhig in der Box wartet bis wir wiederkommen, aber er rennt nur noch ein bisschen im Kreis und brüllt halt ab und an mal nach ihr. :roll:

Was allerdings gar nicht geht, ist - mit meiner Stute in Sicht- oder Hörweite auf der Koppel oder direkt neben dem Stall was zu machen. Also wir müssen außer Sicht-und Hörweite, dann kann er es einigermaßen aushalten und das geht dann auch mal länger.
Allerdings darf niemand im Stall sein (da wir nur die beiden Pferde haben ist das in der Regel kein Problem) - wenn sich jemand im Stall aufhält dann rennt er wieder so, dass der Schweiß sogar von den Ohrmuscheln tropft. :roll:

Wenn ich auf der Koppel longieren will oder Handarbeit machen möchte, dann binde ich ihn so in der Nähe an, dass er sie gut sehen kann und achte darauf, dass er kurz angebunden ist. Dann kann er ganz still daneben stehen und zugucken. Wenn er zuviel Spielraum hat (Strick etwas länger angebunden) dann versucht er den Kopf unter den Strick zu nehmen und sich das Halfter auszuziehen... :augenroll2:

Was ich damit sagen will ist eigentlich, dass ein kleines bisschen Ignoranz dazu gehört (fällt leider nicht leicht) und ein bisschen Mühe, für alle Seiten einen Kompromiss zu finden. Ich habe mich damit abgefunden dass der Schimmel nach mittlerweile 6,5 Jahren sich nicht mehr zu einem ruhig in der Box wartenden Pferd entwickelt und geh dann halt außer Sicht- und Hörweite wenn ich mit meiner Stute was machen will. Es kostet einiges an Erfindungsgeist und Ideen, aber für uns hat es sich gelohnt.

Ich drück Dir alle Daumen, dass Du eine Lösung bzw. einen Kompromiss für Euch findest, auch wenns nicht leicht ist! :umaermel:
Antworten