Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Moderator: Stjern

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Neddie
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Neddie »

Das wusste ich gar nicht Cate. Schade, dass das nur die SBs haben müssen ;)

Man könnte selbstverständlich nie alle Fälle abdecken. Aber vielleicht die erwischen, die sich echt nicht genug Gedanken machen?

Ich denke bei der Familie der Cousine meines GöGa wären sie vielleicht doch weich geworden, wenn nur die Tochter ihnen vorgerechnet hätte, wie "günstig" so ein Pferd ist.
Soll jetzt wirklich kein Eigenlob sein, aber die "Ausgabenliste" von Bo hat sie sicherlich auch davon Abstand nehmen lassen, und das ist gut so.

http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads ... cationFile

Das ist der Link zu den erwähnten Leitlinien. Sie decken bei weitem nicht alles ab und sind auch tlw. nicht durchgreifend genug, aber wenigstens in die Richtung sollte Aufklärung gehen, finde ich.
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
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Cate
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Cate »

Der Sachkundenachweis "Pferd" ist mWn nach für alle gewerblichen Pferdehalter, die keine Berufsausbildung oder Trainerlizenz im Bereich Pferd haben, Pflicht. Über den Inhalt kann man noch diskutieren ;) , zumindest bei uns war es recht FN-lastig, aber in meinen Augen auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich Aufklärung der Stallbetreiber. :gut:


Wen willst du denn erreichen? Also welche Zielgruppe?
Prinzipiell gilt ja für jegliche Tierhaltung das Tierschutzgesetz, in dem allerdings wirklich nur die rudimentärsten Grundbedürfnisse erfasst sind. Da sehe ich z.B. noch Handlungsbedarf, dass eben solche Leitlinien eine verbindliche Ergänzung zum Tierschutzgesetz werden.
Ansonsten finde ich es wichtig, im Reitunterricht mehr Theorie zu unterrichten, und zwar nicht nur Reit-Theorie, sondern allgemein Wissen rund ums Pferd und seine Bedürfnisse. Da kann sich jeder von uns, der unterrichtet oder sich auch nur um ein paar Pflegemädels kümmert, einbringen. :-)
Bei den Profis ist es natürlich schwieriger, die haben immer auch wirtschaftliche Interessen, trotzdem gibt es auch da bereits Kampagnen bzw. Auszeichnungen für fairen pferdegerechten Umgang etc.
Schlimm sind die Unbelehrbaren, wie Animal hoarder, diese Leute sind meist krank und mit normalem Menschenverstand kommt man ihnen nicht bei, da hilft dann echt meist nur die Anzeige beim Vetamt. :-z

Insgesamt kommt man mMn aber mit freundlicher Aufklärung weiter als mit der Holzhammermethode. :nix:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Lottehüh
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Lottehüh »

Hi Cate,

um was geht's da, kannst Du das ein bisschen genauer ausführen?
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Cate
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Cate »

Wobei? Beim Sachkundenachweis?


EDIT - mich erinnert :mrgreen:

Pferdeverhalten und Umgang mit dem Pferd
Fütterungskunde, Giftpflanzen
Stallbau, Arbeitswirschaft
Pferdegesundheit, Hygiene, Hufe
Rechtliche Grundlagen, Tierschutz, Transport
Betriebsführung, Organisation
Grundlagen Reitlehre

Wie gesagt, teilweise etwas sehr konservativ bis FN-lastig, aber mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung :-)
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november
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von november »

Hab gerade zufällig einen Link zum Thema Boxenhaltung gefunden. Schade, dass so etwas nicht häufiger im fernsehen kommt und wenn, dann mitten in der Nacht.
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=39753
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Neddie
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Neddie »

Leider lädt der PC den Film nicht, aber "Pferdeethologin" ist ja wirklich eine interessante Berufsbezeichnung :kratz:

Ich habe in einer Pferdezeitschrift auch mal gelesen, dass eine Frau verurteilt worden ist, weil sie ihre drei Pferde über zwei Jahre (nachweisbarer Zeitraum) nur in der Box gehalten hat.
Sie sagte, sie hätte so große Angst vor Verletzungen der Tiere gehabt. Hat das Gericht aber nicht interessiert :-d
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Neddie
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Neddie »

Ich hatte jetzt als Zielgruppe am ehesten die "unwissenden, potentiellen Pferdebesitzer" vor Augen. Also z.B. Eltern von Mädels, die seit Ewigkeiten voll gelabert werden und langsam weich geklopft sind, wo Töchterchen aber natürlich nur die schönen Seiten erwähnt (oder Kosten verschweigt respektive selbst nicht genau bescheid weiß).


Oder Leute, die gerade die Midlife-Crisis haben und sich denken "boah, so engen Kontakt mit einem edlen Tier und auch noch durch die Prärie heizen, DAS hol` ich mir", aber eigentlich NULL Plan haben.



Etwas OT, aber bei "Die Pferdeprofis" auf VOX (von denen kann man halten was man will) war eine Frau dabei, die noch NIE auf einem Pferde gesessen hatte, sich aber eins gekauft hat und sich nun nicht mal traute, es zu putzen :azuck:
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Nucades
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Nucades »

Neddie hat geschrieben: Oder Leute, die gerade die Midlife-Crisis haben und sich denken "boah, so engen Kontakt mit einem edlen Tier und auch noch durch die Prärie heizen, DAS hol` ich mir", aber eigentlich NULL Plan haben.
Ich stosse mich hier etwas an der Wortwahl - vielleicht weil ich ü40 bin, wenn auch nicht in der sog. "Midlife-Crisis". Immerhin muss man Menschen im mittleren Lebensalter m.E. zu Gute halten, dass sie in der Regel die Verantwortung, die die Anschaffung eines Pferdes mit sich bringt, ganz gut einschätzen können, diese Entscheidung abwägen und in aller Regel einen finanziellen Background haben, mit dem sie das Pferd gut versorgen lassen und bei Bedarf Trainer usw. bezahlen können.


Etwas OT, aber bei "Die Pferdeprofis" auf VOX (von denen kann man halten was man will) war eine Frau dabei, die noch NIE auf einem Pferde gesessen hatte, sich aber eins gekauft hat und sich nun nicht mal traute, es zu putzen :azuck:
Ich meine mich erinnern zu können, dass diese Frau das Pferd aus dem Tierschutz übernommen hat.
Aus meiner Sicht ist Mitleid der schlechteste Ratgeber bei der Anschaffung eines Tieres!
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Neddie
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Neddie »

Das stimmt Nucades, Mitleid ist ein schlechter Berater (so bin ich zu ca. 50 % zu Bo gekommen :verlegen:). Und nein, die Dame hat den Wallach für einen recht hohen Preis (meine ich mich zu erinnern) ganz normal gekauft.


Ich kenne einige Fälle (vor allem Männer), die aus solcher Überlegung (boah, durch die Prärie brettern wie ein Cowboy) heraus ein Pferd angeschafft haben (o.k., es sind drei, aber bei der Männer-Quote generell ist das schon recht viel). Die meisten anderen schaffen sich Gott sei Dank ein Motorrad an :blue:

Gestern hat mir mein Schmied erzählt, dass ein Vater seiner 15jährigen Tocher, die die ganze Zeit gequengelt hat, ein Pony für 1200 € gekauft hat, weil er nicht mehr Geld hatte und er hatte dann eigentlich fürs erste Jahr Unterhalt auch nichts mehr übrig. Der Vater dachte, dass sie das Pony doch hinters Haus stellen können und gut ist.
Und obwohl die Tochter, die vorher in einem "normalen" Reitbetrieb RBs hatte, es definitiv hätte besser wissen müssen, hat sie ihren Vater nicht aufgeklärt.

Also stand das arme Pony da zwei oder drei Monate, dann wurde tatsächlich mal der Schmied gerufen. Als der dann sagte, dass da mal ein TA drauf schauen solle, weil das Pony wahrscheinlich was an der Hufrolle hat und man Beschlag nicht ein oder zwei Mal im JAHR (!!!) macht, sondern alle 6 bis 8 Wochen, wurde der Vater sauer und er durfte wieder gehen.

So Leute würde ich gerne vom Kauf abhalten :-z
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Sanojlea
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Re: Pferde im Tierschutz: Welche Hilfe ist am sinnvollsten?

Beitrag von Sanojlea »

Cate hat geschrieben:Der Sachkundenachweis "Pferd" ist mWn nach für alle gewerblichen Pferdehalter, die keine Berufsausbildung oder Trainerlizenz im Bereich Pferd haben, Pflicht. Über den Inhalt kann man noch diskutieren ;) , zumindest bei uns war es recht FN-lastig, aber in meinen Augen auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich Aufklärung der Stallbetreiber. :gut:
Ich überleg den auch zu machen. Ich bin ja nicht gewerblich aber ich will was in der Hand haben wenn mich irgendwer kontrolliert. Allerdings schreckt mich diese FN lastigkeit schon ab...

Wen willst du denn erreichen? Also welche Zielgruppe?
Prinzipiell gilt ja für jegliche Tierhaltung das Tierschutzgesetz, in dem allerdings wirklich nur die rudimentärsten Grundbedürfnisse erfasst sind. Da sehe ich z.B. noch Handlungsbedarf, dass eben solche Leitlinien eine verbindliche Ergänzung zum Tierschutzgesetz werden.
Ansonsten finde ich es wichtig, im Reitunterricht mehr Theorie zu unterrichten, und zwar nicht nur Reit-Theorie, sondern allgemein Wissen rund ums Pferd und seine Bedürfnisse. Da kann sich jeder von uns, der unterrichtet oder sich auch nur um ein paar Pflegemädels kümmert, einbringen. :-) jawoll :-n
Bei den Profis ist es natürlich schwieriger, die haben immer auch wirtschaftliche Interessen, trotzdem gibt es auch da bereits Kampagnen bzw. Auszeichnungen für fairen pferdegerechten Umgang etc.
Schlimm sind die Unbelehrbaren, wie Animal hoarder, diese Leute sind meist krank und mit normalem Menschenverstand kommt man ihnen nicht bei, da hilft dann echt meist nur die Anzeige beim Vetamt. :-z :-z schön wärs! Zitat AmtsTA "Wenn ich könnte wie ich möchte ständen da schon lange keine Pferde mehr!" Zum bekannten Hoarder mit mittlerweile 18 Pferden...

Insgesamt kommt man mMn aber mit freundlicher Aufklärung weiter als mit der Holzhammermethode. :nix:
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
Reitmeister Nuno Oliveira
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