Wer füttert eigentlich wen?

Moderator: Stjern

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Cate
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Cate »

Bei uns steht sogar ausdrücklich in der Stallordnung, dass das Füttern der anderen Pferde strikt verboten ist.
Als Besitzer eines Rehe-Kolik-Magen-Pferdes kann ich da auch SEHR kleinlich sein, und fuchsteufelswild werden :motz:

Also: ich finde dich und deine Reaktion völlig normal :hug: .... und sehr höflich .... :whistle:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
roniybb
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von roniybb »

wallinka...das mit den Kindern hab ich anderen Leuten auch schon an den Kopf gehauen...

..und ich belohne meine Pferde nur mit den Mineral Weide Cobs die sie eh bekommen...reicht völlig aus für eine Arbeitseinheit...zwischendrin haben sie Heu und Weide zum Fressen. Alles andere halte ich für überflüssig.
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Berry
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Berry »

Vor Jahren, als ich noch nicht neben den Pferden gewohnt habe, habe ich mal was im Auslauf gearbeitet. Da kommt das Bäckerauto, hupt und die Pferde lassen alles stehen und liegen und rennen zum Zaun. Hm... Ich schau, was passiert und die Bäckerfrau schmeisst denen ganze Brotlaibe in den Auslauf! :-o Ich bin gleich hin und hab ihr erklärt, dass das schädlich ist und sie nichts mehr füttern soll. Die Laibe waren noch weich, teilweise warm, waren nur ein bisschen verbrannt, deshalb hat sie sich gedacht, die bekommen die Pferde... Die Bäckerfrau war total erstaunt, hätte nie gedacht, dass das schaden könnte. Scheinbar ging das schon länger so, ich war nur mal zufällig zur "richtigen" Zeit dort...
Und einmal sehe ich, wie an der Straße neben der Koppel ein Auto hält. Das Fenster geht auf und Möhren fliegen in hohem Bogen auf die Koppel!
Ich habe dann Schilder gedruckt, auf denen erklärt wird, dass das Füttern schädlich ist und warum. Damals hatte ich ein Pony ohne Zähne, das sich ständig verschluckt hat und das auch so aufs Schild geschrieben.
Geholfen hat wohl aber nur, dass wir dann direkt neben die Pferde gezogen sind und ich fast immer da war, da hat sich wohl keiner mehr getraut, zumindest habe ich nie wieder was beobachtet.
Zum Glück, mein Pony hat EMS und da kann ich das Gefüttere gar nicht brauchen. Aber hier auf dem Land ist es halt so, da versteht keiner, warum man sich wegen ein paar Möhren oder einem Stückchen Brot so aufführt. Der Nachbarbauer hat auch schon mal "netterweise" ein paar Schaufeln Maissilage in den Auslauf geworfen.... :roll:

Den Satz mit den Kindern finde ich ehrlich gesagt blöd.... Es ist immer noch ein Unterschied, ob Tier oder Mensch und viele verstehen das erst recht nicht, wenn man ein Tier mit ihren Kindern vergleicht...
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
Wolfgang von Goethe aus: Zahme Xenien
roniybb
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von roniybb »

warum nicht??? Ich finde es z.K. wenn meine Kinder ständig mit Süßigkeiten vollgestopft werden...ist nichts anderes...kann zb ne Milcheiweißallergie haben....???? Oder auf Glukose reagieren???? Oder einfach zu dick werden????
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Sheitana
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Sheitana »

Aber hier auf dem Land ist es halt so, da versteht keiner, warum man sich wegen ein paar Möhren oder einem Stückchen Brot so aufführt. Der Nachbarbauer hat auch schon mal "netterweise" ein paar Schaufeln Maissilage in den Auslauf geworfen....
Das ist bei uns auch so. Letztens ist der Besitzer unserer Weide (unser SB hat die gepachtet) mit Trecker und Kind und Kegel auf die Weide gefahren zum Kirschen pflücken. Als ich kam krabbelte das Kleinkind gerade zwischen Abbys Beinen rum (die Mutter hatte ihm den Rücken zugedreht) und fütterte sie munter mit Kirschen.
Ich bin total ausgerastet, habe es noch geschafft relativ ruhig dem Bauern zu erklären was Sache ist ("keine Sorge Kindchen, ich weiß schon was ich tue"). Meine SB hat leider entsprechend eine Ansage bekommen :shy: Bis jetzt habe ich niemanden mehr beobachtet. Ich mag mir gar nicht ausmalen was hätte passieren können, der Traktor fährt über eins der Fohlen was im hohen Gras liegt, das Kind wird von den Pferden verletzt, sei es aus Versehen, oder weil die sich um den Futterspender kloppen oder oder oder.... Dabei müssten die nur mal kurz Bescheid sagen und wir würden die Pferde in den Auslauf sperren :gaah:
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Sunny77
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Sunny77 »

Nunja, das Problem sind viele Leute mit "gefährlichem Halbwissen". Ich sage nur Gestüt Meura... Hat hat jemand sich gedacht "ach, Grünschnitt ist doch toll für Pferde, da haben wir mal was anderes" und *schwupp* sind 10 Jährlinge tot.
Bei uns ist Füttern im Auslauf absolut und total verboten. Die Weiden liegen zum Glück so, dass da eigentlich nie jemand dran vorbei kommt.
Was ich besonders unmöglich finde ist, wenn ich doch WEISS, dass das Pferd nichts haben darf (weil es z.B. krank ist), dann TROTZDEM etwas zu geben von dem ich wissen sollte, dass es SCHLECHT für's Pferd ist. Das ist das, was ihc mit "gefährlichem Halbwissen" meine.
Liebe Grüße,
Sunny
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Sheitana
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Sheitana »

Ich glaube das ist das Problem.
Der Bauer bei uns auf der Weide hat sich auch gedacht, er weiß schon, was er tut, hatte selbst lang Vieh und konnte nicht verstehen, warum ich da so einen Affentanz mache. Sagte noch zu mir "wenn was passiert nehme ich das auf meine Kappe".
Die Leute sind oft so blauäugig. Wenn dem Kind was passiert interessiert es leider niemanden mehr, ob er gesagt hat er nimmt es auf seine Kappe.
Auch meine SB wollte mir nicht glauben, dass es dann mein Problem ist, sprich Tiergefährdung. Auch nicht, dass evtl. sie auch noch Probleme bekommt, weil nicht aufgepasst etc.pp.
Für die bin ich Schwarzmaler mit meinem "was ist wenn, was kann alles passieren".

Dabei haben wir es im Stall erst letztens erlebt, wie schnell es gehen kann. Eine Freundin hat jetzt einen halben Finger weniger. Und die hat auch "nur" ein Pferd angebunden, was nichts gemacht hat außer ruckartig den Kopf zu heben.
Den Schaden haben letztlich meist die Anderen. Sei es, weil jemand mein Pferd vergiftet, mit dem Traktor übers Fohlen fährt oder sogar ein Kind dabei verletzt wird.

(ich merke ich krieg immer noch Blutdruck wenn ich das schreibe :tuete:)
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lunimaus
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von lunimaus »

:umaermel:
"Lebenskunst ist nicht zuletzt, auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten." (Vittorio de Sica)
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-Tanja-
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von -Tanja- »

Wallinka hat geschrieben:Ich frag dann gern mal provokativ, was die Leute wohl sagen würden, wenn fremde Menschen ihren Kleinkindern in der Karre einfach Bonbons, Kekse oder anderes Essbares in den Mund stecken würden. Das hilft manchmal beim nachdenken. ;)
:lol: Ähnlich isses ja auch mit dem dauernden Betatschen. Ich möchte mal manche Eltern sehen, deren Kinder dauernd unsere Pferde beknuddelt haben, wenn ich zu deren Kindern hinginge und dauernd an denen rumnestle. :twisted:

Bei uns ist seit einiger Zeit Ruhe. Nachdem unsere Stallnachbarn das Ponyreiten auf deren Shettys (vor allem am Wochenende *genervtguck*) aufgezogen haben, hatte es mal ganz schlimme Auswüchse bei uns angenommen.

Traurig, aber wahr: wir haben dann von außen mittels Abstandsisolatoren nochmals einen Zaun gezogen, damit niemand mehr den Pferden die Nase tätscheln kann, ohne sich zu verrenken.

Richtig ausschlaggebend ist aber wohl der Umstand, daß ich meine Wildbeobachtungskamera dauernd auf den Bereich ausgerichtet habe, wo die Leute vor dem Stall stehen. Ob die nun läuft oder nicht: jedenfalls ist seither Ruhe im Karton. Es gibt auch sehr günstige Kameraattrappen, die ein rotes Blinklicht haben (also so tun, als ob sie was filmen), und die auch auf Bewegungen reagieren und den sich Bewegenden quasi "verfolgen". Das wäre meine nächste Steigerung gewesen, wäre die Wildbeobachtungskamera nicht ernst genommen worden.

Wenn ich sage, ich will nicht, daß gefüttert oder betatscht wird und man fragt mich, warum, gebe ich auch keine Begründung mehr ab. Vielmehr: mein Pferd, meine Verantwortung, Punkt. Ich wüßte nicht, warum ich mich dauernd erklären soll - wo es doch ohnehin nichts bringt.

Wenn es sich im Gespräch ergibt, lasse ich mal einfließen, daß die Leute doch mal überlegen sollen, warum sie Grasbüschel füttern oder das Pferd tätscheln wollen. Doch nicht, weils ums Pferd geht. Sondern nur, um sich selbst zu befriedigen. Da dürfen sie sich aber gerne einen eigenen Zossen für kaufen.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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