Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Moderator: Stjern

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Nelchen
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Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von Nelchen »

Mhm, du Ärmste, ich kanns mir vorstellen. Das ist ja auch kein Zustand. Weder für dich noch fürs Pony.
Vielleicht solltest du mal dein Knäul im Kopf an einer Stelle auftröseln. :?
Aus welcher Gegend kommst du denn? Setz doch selbst mal eine Anzeige auf, was du suchst für dein Pony. Manchmal kommen Ställe zu Tage, die man garnicht erhofft hat! ;) Zumindst sollte sich dein Pferd sattesssen können!(aber nicht 24 Stunden auf Gras!)
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
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Biggi
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Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von Biggi »

Das Thema Futter hattest du doch schonmal an anderer Stelle diskutiert, oder? Da hat sich also nichts geändert.

1. Fakt ist, das du bei einem Rehepferd mit dieser Futterkarenz ziemlich sicher eine neue Rehe auslöst. Ein Faktor für Rehe ist Streß und die damit verbundene Cortisolausschüttung.

2. Fakt ist auch, dass man mit dieser Futterkarenz natürlich Magenprobleme erzeugt. Der Magen des Pferdes produziert permanent Magensäure, die Nahrung haben will, sonst kann sie die Magenwände schädigen.

3. Nimmt ein dickes Pferd zu schnell ab, kann es zu weiteren gesundheitlichen Störungen kommen. Dem braucht man nicht mit teuren Maiskobs zu begenen, sondern einfach mit billigerem Heu. Mais macht übrigens eher dick, als sonst irgendwas.

4. Erezugt ein Asi-Kumpel beim Pferd wiederum Streß. Sreß begünstig Magenprobleme und Hufrehe.

Es müssen nicht 7/24 Heu sein, aber überleg mal, ob dein Pferd wenigstens 2% seines Körpergewichts an Heu bekommt. Bei 4 kg Rauhfutter dürfte es sich allenfalls um ein 200 kg schweres Shetty handeln. Und selbst ein Shetty kommt mit 4 kg Heu gesundheitlich nicht zurecht. Es braucht Knabber stroh dazu und Äste, Zweige, Knabberhölzer, an denen es seinen Fressdrang befriedigen kann. Sonst setzt Streß ein -> siehe oben.

Das alles kann deine Sb im i-net nachlesen bei C. Röhm zum Beispie oder Dr. Fritz oder Dr, Maroske. Alle renomierte Futterberater.

5. Solltest du dich ganz schnell fragen, ob du Unterstützung brauchst bei der Beantwortung deiner vielen Fragen.
Du kommst mir vor, wie jemand, der völlig ziellos sein Lebensschiff über die Lebensmeere steuert. Du brauchst unbedingt mal einen Lehrgang im navigieren. :P

Vielleicht findest du dann Antworten auf die Fragen, warum du am liebsten vor den Problemen deines Pferdes weglaufen möchtest. Warum du dich ihnen nicht stellen magst, nicht hinsehen möchtest.

Vielleicht findest du Antworten, warum du trotzdem dieses pferd brauchst, warum dichihr Wiehern berührt, was diese Hilflosigkeit des Tieres bei dir auslöst.

Es ist möglich, dass die Probleme deines Pferdes ganz viel mit dir selbst zu tun haben. Du musst das angehen. Du eierst jetzt ja schon ziemlich lange damit rum. Probleme sind dazu da, dass man sie anpackt. Du schaffst das. Nimm dein Leben und das dieses tollen Pferdes in deine Hand und verändere es.
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!

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elcaracol
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Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von elcaracol »

Ja das mit den Futter habe ich schon hier diskutiert und mir ist eigentlich klar, was zu tun ist. Aber ich habe das Gefühl, dass ich einen passenden Stall nicht finde bzw. keinen finde der es für mich und das Pony umsetzt.

Also die Situation war die letzten 2 Monate besser, da konnte Pony 24h auf einer Koppel stehen, da hatte sie definitiv langes, altes Knabbergras und dazu 3mal am Tag Heulage. Ich weiß Heulage ist nicht so toll sondern besser Heu und altes Gras ist vermutlich pilzbelastet, doch war es für mich erstmal das kleinere Übel zu dem jetzigen oder vorherigen Zustand.
Aber möchte ich jetzt nicht vertiefen.

@Biggi: Ja, mein Leben ist vollkommen Ziellos. Jede Woche neue Idee, die dann eine Woche später wieder verworfen werden. Und andauernd es geht nicht jetzt sondern erst in x- Jahren... Genauso habe ich es auch mit dem Pony in den jetzigen Stall gemacht. Als ich merkte, dass es nicht optimal lief habe ich mir immer gesagt Pony muss es nur noch bis Zeitpunkt xy schaffen, dann wird alles besser. Aber wann soll es denn besser werden...
Nucades
Einhorn
Beiträge: 9185
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 21:33

Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von Nucades »

elcaracol hat geschrieben:Aber wann soll es denn besser werden...
Wenn Du es in die Hand nimmst/nehmen kannst! Mein Eindruck ist, dass Du Dich ohnmächtig und ausgeliefert fühlst und das macht einen traurig, wütend und hoffnungslos... Aber Du bist nicht machtlos, Du kannst Deine Situation und die Deines Pferdes ändern, Du musst "nur" dran glauben. Vielleicht gibt es in Deiner Umgebung einen lieben Menschen, der mit Dir zusammen die Stallsuche angeht und Dich immer wieder einnordet auf diesem Weg. Ich denke nicht, dass Du Dich wirklich von diesem Pferd trennen möchtest und ich denke auch nicht, dass Dir eine Trennung gut tun würde...
trollpony
Nachwuchspferd
Beiträge: 478
Registriert: Do 31. Mai 2012, 12:19

Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von trollpony »

Liebe elcaracol, erstmal :hug:
Ich glaube, dass du an deine Grenzen gekommen bist und gerade verzweifelt bist und nicht mehr weiter weißt. Entsprechend verständlich finde ich es, dass du darüber nachdenkst dein Pferd abzugeben/zu verkaufen, und dir vielleicht einfach wünschst es kommt jm. vorbei, nimmt dein Pferd mit und dir damit die Verantwortung ab!! Aber wie wahrscheinlich ist das Ganze?? ;)
Ich sage mir immer, ich muss meine Probleme selbst lösen, ein anderer wird das nicht für mich tun!!!!

Ich möchte mich den anderen hier anschließen.
Du wirst vermutlich derzeit keine Entscheidung treffen können ob du dein Pferd wirklich abgeben möchtest (und dann wäre ja auch die Frage ob du überhaupt einen geeigneten Platz finden würdest, man gibt sein Pferd ja auch nicht jedem!!) sondern solltest erst einmal das derzeit akuteste Problem in Angriff nehmen!! Und meiner Meinung nach ist das die Haltung!! Die Haltung die für dein Pferd inakzeptabel ist, aber auch für dich und dir ein so schlechtes Gewissen bringt und dich wütend macht!!
Natürlich ist es sehr schwierig einen wirklich guten Pensionsplatz zu finden. Ich glaube das wissen wir alle hier!! Aber so wie du die aktuelle Situation beschreibst wäre fast jeder andere Stall besser!! Ein Umzug würde auch dir helfen wieder klar denken zu können, ohne das schlechte Gewissen, und dann ganz in Ruhe entscheiden zu können was du denn tatsächlich möchtest!!
Ich rate dir, nimm dir einen ganzen Tag Zeit, nimm dafür Urlaub oder den Sonntag, und such aktiv einen Stall - im Internet bei Stal*frei.de und wie die ganzen Seiten heißen, setz dich in dein Auto, fahr rum und halte bei Ställen an, frag Pferdemenschen in deiner Umgebung die du kennst oder beim Ausritt triffst, und dann mach dir eine Liste! Parallel schalte eine Anzeige dass du einen Stall suchst, schreibe hier im Suche/Postleitzahlen-Thread. Es wird einen Stall geben in deiner Umgebung, der vll nicht perfekt ist, aber der akzeptabel ist für euch beide!!
Nucades Tipp finde ich auch sehr gut!! Sprich mit jm der dich unterstützt, der dich in den A** tritt dass du die Stallsuche in Angriff nimmst, der dich begleitet bei Gesprächen mit Stallbetreibern. Eine Pferdefreundin wäre natürlich gut, muss es aber nicht sein! Es reicht schon eine nette Freundin, dein Partner, deine Mutter, irgendjm. der bei dir ist und dich unterstützt!! Du kannst das schaffen!!
Ich wünsche dir und deinem Pferd alles Gute!!
HABE MUT ZU TRÄUMEN DENN NUR WER DEN MUT HAT ZU TRÄUMEN HAT AUCH DIE KRAFT ZU KÄMPFEN
calista
Sportpferd
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Registriert: Di 15. Mai 2012, 12:27

Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von calista »

Liebe elcaracol, die Verzweiflung, die Dich lähmt, kann man deutlich hören. Ich denke nicht, dass es sich hier nur ums Pferd dreht, es dreht sich um Dich und die Richtung, die Dein Leben gerade hat (oder eben nicht hat). Ich kenne lähmende Verzweiflung nur zu gut, habe selber in meinem Leben einige solcher Situationen erfahren müssen. Mein Rat an Dich: such Dir Hilfe. Wenn das Loch tief genug ist, in dem Du steckst, dann such Dir Unterstützung, um da wieder herauszukommen.

Es gibt Verbände, die Dir in Krisen helfen, z.B. sowas wie kirchliche Lebensberater, ProFamilia, Selbsthilfegruppen. Und entscheide dann, wenn es Dir wieder besser geht, was mit Deinem Pferd werden soll. Denn es soll eine gute, gewachsene Entscheidung sein, nicht eine, die Dich wieder verzweifeln lässt. Außerdem hört es sich so an, als ob Du im Moment Deine ganze Kraft für Dich brauchst. Ja, für Dein Pferd ist die Situation im Moment nicht optimal, ja, es könnte Deine Unterstützung brauchen. Aber die kannst Du nur einigermassen vernünftig gewähren, wenn Du selber wieder intakt bist. Tu was für Dich selber, nimm Deine Kraft für Dich und brauche sie nicht am Pony auf. Dann wirst Du auch wieder für Dein Pferd Kraft finden. Und dann kannst Du auch entscheiden, ob Du wieder genug Energie für Euch beide hast. ich wünsche Dir, dass Du ein Licht findest, um diese Krise zu überwinden.

n Schleswig-Holstein gibt es Kontaktstellen von

KISS (Kontakt- & Informationsstelle für Selbsthilfe im Gesundheitsamt)
KIBIS (Kontakte, Information, Beratung und Selbsthilfe)
DRK (Deutsches Rotes Kreuz)
APS (Arbeitsgemeinschaft der Patientenverbände und Selbsthilfegruppen)

Diese Selbsthilfekontaktstellen der Kreise sowie 400 Selbsthilfegruppen in und um Schleswig-Holstein sind zu finden über den Online-Gesundheitsinformationsdienst "MedFindex", der vom Patientenombudsmannverein getragen wird.

zum MedFindex
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Heupferdchen
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Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von Heupferdchen »

Erst mal :hug: -
ich geb Calista recht, du hörst dich GAR nicht gut an. Und es gibt Zeiten im Leben, in denen man sich erst mal um sich selbst kümmern muss.Ich würde keine schnellen Entscheidungen treffen, sondern dir erst mal eine Verschnaufpause gönnen.

Die Haltung ist sicher alles andere als ideal. Natürlich sollte dein Pferdchen da weg. Aber immerhin wird sich - so höre ich das zwischen den Zeilen raus - so weit drum gekümmert, dass du mit halb schlechtem Gewissen einige Zeit wegbleiben kannst. Und selbst wenn du da bist - an den Haltungsbedingungen kannst/darfst du ja nichts ändern, oder?

Und nach deinem 'Kurzurlaub vom Pferd' packst du das Stallthema noch mal an.

Wir wollen ja alles was von unseren Pferden. Wenn man den Eindruck hat, man kriegt nix zurück (oder nicht das, was man gerne hätte), wird es schnell frustrierend. Ich kann schon verstehen, dass dir das alles über den Kopf wächst.
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Cate
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Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von Cate »

Ich glaube auch, du mußt dich erstmal um dich selbst kümmern :hug:

Lungomares Vorschlag, für dein Pony einen Beistellplatz zu einem anderen Rehepony/-pferd zu suchen, finde ich sehr gut. :gut: Ob das dann dauerhaft oder nur für einige Zeit ist, das würde ich mal abwarten .... manches ergibt sich auch einfach im Leben. :-)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
ehem User

Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von ehem User »

Liebe elcaracol,

denk bitte und zu allererst einmal an Dich selber, okay? Nur mit klarem Kopf kannst Du eine Entscheidung treffen, sowohl für Dich als auch Dein Pony. Ich kann Deine Verzweifelung und Hilflosigkeit nachfühlen, habe eine ähnliche Erfahrung machen müssen - alles war zuviel, die Gedanken haben sich nur noch im Kreis gedreht und jede Entscheidung war irgendwie unmöglich.
Such Dir jemanden Externen, der Dir bei objektiv zur Seite steht und bei der Umsetzung der wie auch immer gearteten Entscheidung hilft. Näheres gerne per PN.

Um auf Deine Frage vom Anfang nochmal einzugehen: Ich habe meine Stute erst einmal für ein Jahr zur Verfügung gehabt, quasi zur Probe bis ich sie endgültig übernommen habe. Die alten Besitzer haben immer noch ein vertraglich garantiertes Vorkaufsrecht. Für mich hat sich das als sinnvolle Lösung erwiesen. Ich konnte mein Wunschpferd zu mir nehmen, hatte aber die Sicherheit, dass ich sie im Zweifel zurückgeben konnte in verantwortungsvolle Hände. Das war mir wichtig, da meine Große Athrose hat und ich keinerlei Erfahrung mit der Erkrankung.
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elcaracol
Nachwuchspferd
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Registriert: Di 17. Jul 2012, 12:58

Re: Gedanken zum Pferd abgeben/ zur Verfügung stellen

Beitrag von elcaracol »

:hug:
Vielen Dank euch allen!
Ich muss jetzt erstmal ein wenig nachdenken...

:grouphug:
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