Hufrehefälle ohne Ende....
Moderator: Stjern
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
so hatte ich auch gedacht - aber Pony hatte seit anfang 2011 kontinuierlich abgenommen, über gut zwei jahre hinweg langsam weniger werdend. bei ner Radikaldiät hätte ich es ohne weiteres verstanden..
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Vielleicht hat sie es bis dahin ausgleichen können und da war das Fass voll?lungomare hat geschrieben:so hatte ich auch gedacht - aber Pony hatte seit anfang 2011 kontinuierlich abgenommen, über gut zwei jahre hinweg langsam weniger werdend. bei ner Radikaldiät hätte ich es ohne weiteres verstanden..
Ist wie gesagt nur eine absolute Theorie.
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
tja, man weiß es nicht... wär schön, wenn man wirklich die ursachen ermitteln könnte - und sei es der "typische" Fall, zuviel frisches Gras/ zuviel Kraftfutter auf einmal. dem könnte man begegnen.
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Naja, ich hatte halt damals auch keine Ahnung, Schulpferdereiter der sich das Lieblingsschulpferd kaufen wollte und ich hab mich halt erstmal auf die Leute dort am Hof verlassen, das Pferd am gleichen Stall gelassen, weil die Haltung auf den ersten Blick gar nicht so schlecht wirkte und bezüglich der Figur meinten damals alle "die ist schon immer so dick und außerdem ist sie ja ein Isi vom alten Schlag, die sind halt so" und 24h Weide ist für nen Isi genau das richtige, die kann man doch nicht aus der Herde nehmen usw. Und es sind ja auch nicht alle Pferde dort bei der Haltung fett geworden, Veranlagung spielt da denke ich schon auch eine sehr große Rolle.Biggi hat geschrieben:@Lilith
Hut ab! Du reflektierst aber ohne pardon für dich!
Im Nachhinein ist völlig klar, dass das so nicht gut gehen konnte.
Aber man kann ja nur aus den Fehlern lernen, wenn man sich diese bewußt macht.
Ich hab schon irgendwie die Befürchtung...weil bei Gletta war es halt so, dass nach der Rehe (die war 2010 glaub ich) die Blutwerte wirklich grauselig schlecht waren (also Insulin, Glukose, der Quotient, Trygliceride, Leberwerte usw). Nach 2 Jahren Fütterung und Diät optimieren waren die Werte immer noch grauslig (um den Bogen zu lungomare zu spannen, sie war da auch schon schlank und die Werte trotzdem kaum besser als als sie fett war) und das mit der Rehe null im Griff (laut ihrem Glukose/Insulin Quotient war Gletta praktisch totWas allerdings alle Pferde gemeinsam haben, ist, dass sie zumindest in früheren Jahren über viele viele jahre viel zu dick waren. Und alle Pferde haben gemeinsam, dass sie zumindest phasenweise viel zu wenig bis gar nicht bewegt wurden.
Liegt darin wirklich der Ursprung allen Übels?????? Du hast das ja auch schon so reflektiert.

Ich glaub so einen entgleisten Stoffwechsel wieder in den Griff zu bekommen ist wirklich sehr schwierig. Vielleicht klappt es besser wenn man das Pferd wirklich in eine perfekte Haltung stellen kann, mit echten Magerweiden und echtem Magerheu und super Klima und Paddock Paradise und was weiss ich alles, aber wer kann das schon. Meist ist man räumlich ja so gebunden, dass man die Futtergrundlage gar nicht wirklich verändern kann. Und dann muss man ja auch noch nen guten Schmied/Hufpfleger finden und Geld verdienen und und und

Das klingt so ähnlich wie der Schulpferdestall aus dem ich meine hatte. Wobei sie da im Winter immer eher wenig Futter hatten und im Sommer dann in den Ferien 24 Stunden Weide. Da ist sie im Sommer auch aufgegangen wie ein Hefekloß, vor allem in den Sommerferien wenn weniger Reitstunden waren. Ich könnt mir vorstellen, dass wenn die Frau so ein Pony an eine Privatperson verkaufen würde und das Pony da bliebe und wenig bewegt würde, dass dann etwas ähnliches passieren könnte wie bei mir. Ich glaube diese 3-4 Stunden Bewegung am Tag sind halt echt nicht zu unterschätzen. Aber sowas kann man als Privatpferdehalter ja gar nicht leisten.Wir haben in der nachbarschaft einen Reitstall. Die Frau hat 10 Schulponys, die fast jeden Tag bis zu 3 Stunden laufen und obendrein noch alle RBs haben. Die Frau hat definitiv Weidegrasweiden, die sie von einem Gülle-Kuhbauer übernommen hat. Im Frühjahr schmeißt sie die Ponys nach 3 Tagen Anweidezeit drauf. Die Ponys gehen auf, wie die Hefeklöse. Aber ich habe noch nie gehört, dass eines dieser fetten Tiere Rehe hatte. Sie hat seit über 10 Jahren den gleichen Ponybestand und alle laufen noch.
Hier übrigens ne kleine fotographische Doku:
Das war zu ihrer schlimmsten Zeit (Mensch versteckt sich schamvoll):

Da hatte sie schon stark abgenommen (ich glaub das war so 2 Jahre nach der ersten Rehe?), aber man sieht ihr das EMS finde ich noch sehr stark an, sie wirkt ausgebeult und aufgeschwemmt


Und das ist jetzt vom letzten Frühjahr/Sommer, da hat es langsam angefangen ihr richtig gut zu gehen, Hufe waren aber noch nicht wieder gesund (die Bilder lassen sich nicht direkt einbinden, sind zu breit):
https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/ ... 9834_o.jpg
https://fbcdn-sphotos-c-a.akamaihd.net/ ... 2086_n.jpg
https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/ ... 5975_n.jpg
Und ganz aktuell (da hab ich jetzt irgendwie blöderweise kein gutes Ganzkörperbild), man sieht den Unterschied zu früher aber sowieso eher in der Ausstrahlung als in der Figur, Figur kann man im Winterfell eh nicht erkennen

https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/ ... 2072_n.jpg
https://fbcdn-sphotos-f-a.akamaihd.net/ ... 0142_n.jpg
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Das trifft es so ziemlich, was ich am Anfang meinte. Man rätselt und weiß die Ursache nicht genau. Ich hab ewig mit der Besi von V gegrübelt, was bei V der neuerliche Auslöser gewesen sein könnte. Wir haben nichts gefunden.lungomare hat geschrieben:tja, man weiß es nicht... wär schön, wenn man wirklich die ursachen ermitteln könnte - und sei es der "typische" Fall, zuviel frisches Gras/ zuviel Kraftfutter auf einmal. dem könnte man begegnen.
Mein Hufschmied hat mal gesagt, Rehe wäre "wie ein Infarkt im Huf." Wenn jemand einen herzinfarkt oder einen Schlaganfall bekommt, gibt es ja oft auch keinen direkten Auslöser. Die Vorarbeit wurde womöglich in den Jahren davor gelegt, mit Übergewicht, zu fettem essen, rauchen etc. Und irgendwann kommt eine kleine Störung und der Supergau Schlägt zu.
Es könnten ja auch irgendwelche inneren hormonellen veränderungen sein. Eben was, was früh angelegt wird und was jetzt nicht mehr beeinflussbar ist.
Wenn ich da so an unsere Katze denke, was hormone so alles anrichten können: Kathy war ihr Leben lang immer so am Rande zwischen gesund und krank. Sah nie wirklich gut aus, hatte schuppiges Fell, haarte viel zu viel. Hatte oft einen aufgezogenen Rücken udn war anfällig für allerlei Infekte. Die Tierärztin tippte auf VIP, Katzen-Aids oder sonstwas. Als Kahty 12 Jahre alt war, wurde ihr Verhalten plötzlich auffällig, Sie wollte ständig raus und rein, raus und rein und hatte immer hunger, nahm aber dabei ab. Die TÄ machte einen Schilddrüsentest und siehe da Kathy hatte eine Schilddrüsenfehlfunktion.
Seit dem bekommt sie täglich eine Tablette und sie ist ein anderes Tier geworden. Sie wird dieses Jahr 14, ist ausgeglichen und fast normalgewichtig. Die Schuppen sind verschwunden und sie haart kaum noch. Sie ist viel schöner als früher und hat keinen Infekt mehr gehabt. So können Hormone wirken.
Viele Grüße
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen!
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Birgit
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Der Knackpunkt ist da doch, das ich es grundsätzlich erst mal sinnvoll finde, einen Reheverdacht (so kenne ich es von unseren TÄ, das "sieht nach Rehe aus") auszusprechen. Selbst wenn es am Ende keine Rehe ist, ist eine Rationalisierung des Futters, ggf. eine bessere Bearbeitung der Hufe, und wenn die Hufe selber wehtun, entsprechende Maßnahmen (feucht stellen oder Verbände etc) ggf. dennoch sinnvoll, auch wenn es am Ende keine Rehe war. Da würde ich noch immer als TA den weg des "geringsten Risikos" gehen, und die Rehe zumindest immer "mitbehandeln", selbst wenn es am Ende dann doch keine Rehe ist.blex hat geschrieben: ... und ganz ehrlich - ist es immer eine Rehe? Wenn das Pferd nicht gut laufen kann, sagen die TÄ gerne -Hufrehe. Aber stimmt das auch immer?
Das wäre noch ein Ansatz. Leider ist ja der Wert, der für die Cushingdiagnostik genommen wird, nicht so eindeutig, und noch dazu muß immer sehr genau darauf geachtet werden, das die Entnahmetechnik auch korrekt ist, ebenso der Versand, das ist halt noch ein wenig anders als eine "normale Blutprobe". Der Bereich, in dem man sagen kann, " es ist nicht sicher, das es Cushing ist", ist im Vergleich zu anderen Laborwerten extrem weit. Wurde auch wirklich festgestellt, das der ACTH im absoluten Negativbereich liegt?Lilith79 hat geschrieben:Hmm, ist das alles in der gleichen Gegend und sind es die gleichen Tierärzte, die die Cushing Tests vornehmen?
Also bei einer auffälligen Häufung von wiederkehrenden Schüben im Winter und negativen Cushing Tests würde ich ehrlichgesagt an der Diagnostik zweifeln.
Amerikanischen Studien zu Folge liegen wiederkehrende Schübe am Winter eigentlich fast "immer" (ich glaube es waren Prozentwerte über 70 %) an Cushing und nicht primär an der Fütterung. Auch wenn die Entstehung von Cushing neuesten Forschungen zu Folge häufig ja auch ernährungsbedingt ist.
Ich könnte mir das jedenfalls vorstellen. Die schon erwähnte Insulinresistenz ist ja auch ein Problem, das über eine längere Zeit entsteht, und man man unter Umständen eben nicht direkt wieder los wird, selbst wenn das Pferd wieder abgespeckt hat. Ich denke, auch wenn das hormonbildende Fettgewebe durch Diätmaßnahmen, angepasste Arbeit etc. weggeschmolzen ist, ist der Stoffwechsel dennoch anfälliger. Es ist ja nicht nur der Huf selber, der einen Schaden davonträgt, sondern es ist auch so, das der Stoffwechsel, wenn er einmal so entgleist ist, einfach schneller entgleist, als das bei einem gesunden Pferd der Fall ist, das nie solche Probleme hatte.Biggi hat geschrieben: Was allerdings alle Pferde gemeinsam haben, ist, dass sie zumindest in früheren Jahren über viele viele jahre viel zu dick waren. Und alle Pferde haben gemeinsam, dass sie zumindest phasenweise viel zu wenig bis gar nicht bewegt wurden.
Liegt darin wirklich der Ursprung allen Übels?????? Du hast das ja auch schon so reflektiert.
Als Beispiel, meine Freundin hat vor vielen Jahren eine Shettystute gekauft, und die hat ebenfalls jedes Jahr Rehe gehabt. Mit fünf Jahren hat sie sie gekauft, und wirklich ALLES für das Pony getan. Es hat abgenommen, es wurde bewegt, nicht nur für die Tochter zum Reiten, sondern auch viel spazieren gegangen, longiert und so weiter, und dennoch hat sie auf eine Handvoll Leckerlies der damals dreijährigen Tochter (der man das einfach nicht komplett verbieten konnte) ihren letzten Reheschub bekommen. Ich bin immer noch überzeugt davon, das der Stoffwechsel bei dieser armen Maus so im Eimer war, das auch die ganzen Diäten ihr Leben eben nicht mehr retten konnten. Die hat allerdings auf der Weide gestanden, auf der sie geboren war. Und stand dort immer, bis sie vor Schmerzen keinen Schritt mehr laufen konnte. Dann (Besitzerin kam alle Jubeljahre mal) hat irgendein mitleidiger Mensch sie mit Wasser und einer Handvoll Heu aufs Sandpaddock gestellt, wo sie stand, bis der nächste mitleidige Mensch dann das "arme hungrige Pony" wieder auf die Weide gestellt hat. Das ging so im Großen und Ganzen im Monatstakt. Und ich war SEHR glücklich, als meine Freundin sie übernahm, weil ich einfach wußte, die wird sie vernünftig versorgen....
In den Kliniken, in denen ich im praktischen Jahr gearbeitet habe, wurde bei Rehepferden das Heu gewaschen. Aber wie Luju schon sagt, vermutlich wirst Du auch genug finden, die sagen, ist vollkommen unnötig. Ich glaube, hätte ich ein Rehepony, würde ich es wohl machen.lungomare hat geschrieben:da scheiden sich die geister mit jeder studie aufs neuemusst dir nur suchen, was du lieber möchtest, und findest garantiert 10 studien pro-heuwaschen und 10 studien contra-heuwaschen
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Zuletzt geändert von GilianCo am Do 20. Feb 2014, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Was für ein Pferd! Vor allem die Fotos 3 und 5 von den zu langen sind toll. Da sieht sie ja super drauf aus. Wie alt ist Gletta?
Viele Grüße
Birgit
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Ergänzend zu dem was GilianCo schon geschrieben hat ist es ja auch so, dass es durch jede Rehe zu Schädigungen im Huf kommt und ich denke mal, dass durch die Vorschädigungen der Huf dann auch immer anfälliger wird für Rückfälle.
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Sie wird jetzt 14. Jetzt sieht sie aber irgendwie 10 Jahre jünger aus als vor 4 Jahren. Als sie damals ihre erste Rehe hatte meinte eine Miteinstellerin zu mir sie hätte eh gedacht, die Gletta sei schon ein altes Pferd, 20 oder soBiggi hat geschrieben:Was für ein Pferd! Vor allem die Fotos 3 und 5 von den zu langen sind toll. Da sieht sie ja super drauf aus. Wie alt ist Gletta?

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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
@ Lilith: Bei Gletta würd ich die Hufe aber auch als Faktor mit zuzählen. Hohe, enge "Coladosen" sind der Hufgesundheit halt auch nicht förderlich... 

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
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