Hufrehefälle ohne Ende....

Moderator: Stjern

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Biggi
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Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von Biggi »

Hallo Zusammen,
ich muss diese Geschichten jetzt mal loswerden: Was ist blos los mit unsern Pferden. Vor ein paar Tagen bekam ich eine mail, das J ihre F hat einschläfern lassen. Der letzte hufreheschub war so schlimm und J finanziell am Ende und keine Aussicht auf Besserung.

Das Pony von P bekommt immer wieder Reheschübe, obwohl es nur auf dem Paddock steht und nur Heu bekommt. P hat den Heuanbieter schon 3 mal gewechselt, weil sie glaubte es könne daran liegen. Cushing tests waren negativ. P ist inzwischen ratlos.

Die Warmblutstute W von Jo bekommt immer im Winter wiederkehrende Reheschübe und Jo hat es aufgegeben, nach den gründen zu fanhnden. W bekommt dann nur Heucobs und Stroh. Meist geht es nach ein paar Tagen wieder.

Auch unser M hat jetzt seinen 3. Schub seit Dezember. Auch hier ist die Ursache völlig unklar, Cushingtest negativ. M geht es inzwischen besser. Pony V von P hatte ebenso wie Pony F von J und unser M Anfang Februar den schlimsten Schub. Pony F hatte diesen Schub sogar unter neu angepasster Prascend-Behandlung.

F ist jetzt im Pferdehimmel, V kämpft schon seit 2 Wochen und wird mit allen Medis vollgestopft, ohne dass es wirklich besser wird. M geht es besser.

Es ist alles so zum kotzen. Man kennt die Ursachen nicht, die TÄ haben auch keine Ahnung. Man wird eine Unmenge an Geld los und gibt es bereitwillig jedem, der Hoffnung verspricht.

Was wardie Welt früher einfach: Jahrzehntelang war es das Eiweiß und Rehe gabs nur im Frühjahr oder wenn die Futtertonne geplündert wurde. Dann war es das fructan und Rehe gab es auch im herbst und Winter. Inzwischen gibt es Rehe das ganze Jahr über und ohne ersichtlichen Grund.

Im Mment habe ich das Gefühl, mit anderen Krankheiten ist es ähnlich. Zum Beispiel mit Diabetes. Früher erkrankten vorwiegend alte dicke Menschen an Typ-II-Diabetes. Der Typ-I-Diabetiker war die Ausnahme. Dann war es das dicke, bewegungsarme Kind, was vornehmlich an Diabetes erkrankte ( meist Typ I, also Insulinpflichtig). Oder es waren Kinder mit erblicher disposition, wenn bspw. beide Eltern Diabetiker waren. Inzwischen erkranken immer mehr Kinder anDiabetes und alle Welt fragt sich warum. Denn es sind Kinder ohne erblich Disposition, schlanke Kinder und auch bewegungsfreudige. Und keiner weiß so recht warum. Vorsichtig (um die Industrei nicht zu sehr zu verschrecken) fängt man an darüber zu diskutieren, ob es Phosphate in der Nahrung sind, die für den Anstieg verantwortlich sind. Oder Weichmacher im Kleinkindspielzeug.

Immer häufiger beschleicht mich die Ahnung, dass wir uns systematisch selbst kaputt machen. Und wir verstecken das hinter lustiger Mäkkes-Werbung, hinter glücklichen Familien und buntes Sackaufdrucken beim Pferdefutter. :cry: :cry: :cry: :cry:
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

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Sch(r)ecken-Fersehen
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Cate
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von Cate »

:schulter:

Das Rehepony bei uns im Stall hatte vor ca. 3 Wochen einen Schub, und gestern war der TA da, und meinte, sie hätte schon wieder Pulsation an den Füßen ... :?
Warum? Ich weiß es nicht wirklich :nix: Evtl. zuwenig Bewegung, ich vermute, das es ein "Cushi" ist, aber sonst .... keine Weide, kein Kraftfutter, sowieso kein "Zuckerzeug" .... *auchratlosbin*
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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sacramoso
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von sacramoso »

Vielleicht hat es ja wirklich was mit der Pferdefütterung zu tun. Bei mir am Stall stehen ca 65 Pferde aller Alterklassen. Ich bin da seit über 10 Jahren, derzeit haben wir ein reheanfälliges Pferd (Cushing) sonst weiß ich aus der ganzen Zeit keinen Rehepatienten. Gefüttert wird bei uns quasi wie in alten Zeiten, Heu, Gras auf der Koppel, Heukops und als Hauptkraftfutter gequetschter Hafer.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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blex
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von blex »

Auf eine Art und Weise vergiften wir uns alle selbst - es kommt irgendwie alles zurück, was der Mensch der Natur antut... :?

Rehe im Winter ist wirklich oft ein ECS-Problem. Die ganzen Krankheiten, wie EMS und Borreliose, die eine Rehe auslösen können, kannte man früher auch gar nicht.

Anonsten denk ich, wir füttern uns und unsere Tiere krank. Früher hab es Heu, bischen Gras und nach getaner Arbeit eine Handvoll Hafer, das war's! Vielleicht mal ne Möhre.
Nicht diesen Müsliquatsch mit all dem ungesundenen Zeugs usw...

Rehe ist ein Stoffwechselproblem und meist liegt das am Futter :(
Weniger ist mehr ist die Devise.

Hinzu kommen auch die ganzen Düngemittel, die das Gras und das Heu auch "vergiften". So kommt eins aufs andere und das Pferd wird krank. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen - aber irgendwann knallts dann eben :(

Ein interessanter Artikel über Gras und Co

http://agrimont.de/images/weidekrankhei ... evue-1.pdf

... und ganz ehrlich - ist es immer eine Rehe? Wenn das Pferd nicht gut laufen kann, sagen die TÄ gerne -Hufrehe. Aber stimmt das auch immer?

Kennt jemand dieses Buch?

http://www.amazon.de/Bitte-dass-nicht-w ... 3942304007
*************************************************
LG
Gabi

Gebisse sind der Ausdruck der Angst des Reiters vor dem Freiheitswillen des Pferdes
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Berry
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von Berry »

Doch, mir fällt auch auf, dass es immer mehr Rehe-Pferde gibt! Früher war Rehe der seltene "Super-Gau", schon bein ersten Schub meistens ein Todesurteil fürs Pferd. Und wie Biggi sagt, schuld war (zu) viel junges Gras oder zu viel Kraftfutter. Und jetzt ist Rehe schon fast "normal", man hört es ständig, dass wieder ein Pferd Rehe hat, ohne einem besonderen Grund, kein Gras, kein Hafer.... Woran das liegen könnte, darüber mache ich mir auch schon länger Gedanken. Sicher ist die zu gute Fütterung bei einigen schuld und auch Krankheiten wie Cushing und EMS (aber davon hat man früher auch nichts gehört, und dicke Pferde gabs schon immer). Aber es erkranken ja auch Pferde, wo wirklich niemand weiß, woran es liegt. Es kann ja wohl (hoffentlich) nicht an der artgerechteren Haltung liegen mit mehr Auslauf und weniger Futterkarenzen? Früher, mit 24 Stunden Ständer/Box und 2 x am Tag Heu Kolik, jetzt Rehe?
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
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lungomare
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von lungomare »

Doch, Berry, ein wenig vermute ich schon, dass es an der vermehrten "Freilandhaltung" liegt. in Kombination natürlich mit unseren Pferde-untauglichen Gräsern. und evtl dem extreneren Wetter der letzten Jahre. Siehe 2013: lange Zeit schnee, bzw andernorts dann eben Kahlfrost. Nix gewachsen aber supersonnig, dann im Mai/Juni der Dauerregen und die Vegetation explodierte. Letztes Jahr gabs Rehefälle wie noch nie zuvor, so zumindest meine Wahrnehmung.

Grad aber dadurch, dass immer mehr Pferde rausdürfen, wird es irgendwie auch deutlicher: plötzlich gibt es Großpferde mit SOmmerekzem - das hatten doch früher nur die Isis von der insel ... waren aber auch die einzigen, die bei den Stechviechern draußen standen, während der rest in der Box vergammelte.

Ich glaub, da spielen inzwischen so viele Faktoren rein - Industriefutter, überdüngte Weiden, überweidete weiden deren Gräser sich zur Wehr setzen ... ich hab neulich schon gedacht: keine Ahnung, ob ich mir nochmal ein Pferd anschaffen mag, wenn meine irgendwann in hoffenltich ferner Zukunft nciht mehr ist. es wird immer schwieriger, irgendwie....
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Sheitana
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von Sheitana »

lungomare hat geschrieben:Ich glaub, da spielen inzwischen so viele Faktoren rein - Industriefutter, überdüngte Weiden, überweidete weiden deren Gräser sich zur Wehr setzen ...
Und zu wenig Bewegung. Es gibt immer mehr reine Freizeitpferde, die nur zum Tüddeln gehalten werden und sich gemütlich bei 24h Heu die Beine an der Raufe in den Bauch stehen.
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von calista »

Eine Frage an die Hufexperten: könnte es auch an den vielen beschlagenen "Freigängern" liegen? Nur so eine Idee, Hufeisen und dazu Weidegang statt Arbeit, wie früher für beschlagene PFerde? Ich will niemanden zu Nahe treten und das Für und Wieder von Beschlag diskutieren, nur ob die Kombi aus Beschlag und Weide evtl. ein Riskikofaktor ist?
Lilith79
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von Lilith79 »

Hmm, ist das alles in der gleichen Gegend und sind es die gleichen Tierärzte, die die Cushing Tests vornehmen?
Also bei einer auffälligen Häufung von wiederkehrenden Schüben im Winter und negativen Cushing Tests würde ich ehrlichgesagt an der Diagnostik zweifeln.
Amerikanischen Studien zu Folge liegen wiederkehrende Schübe am Winter eigentlich fast "immer" (ich glaube es waren Prozentwerte über 70 %) an Cushing und nicht primär an der Fütterung. Auch wenn die Entstehung von Cushing neuesten Forschungen zu Folge häufig ja auch ernährungsbedingt ist.

Außerdem: Wenn das alles in der gleichen Gegend ist, wird es sich ja vermutlich auch um ähnliche Futtergrundlagen handeln...vielleicht sind die Weiden (von den ja auch das Heu gemacht wird, die Grundlage ist ja die selbe egal ob Gras oder Heu) einfach wirklich mehr als suboptimal. :?

Wo bist du denn?

Ich denke die meisten Pferde heutzutage kriegen einfach schon in jungen Jahren zu viel zu fressen und haben viiiiel zu wenig Bewegung und dass die Futtergrundlage immer ungeeigneter wird spielt natürlich noch mit rein. In dem Buch Wohlstandserkrankungen unserer Pferde ist so ne Tabelle über "Arbeit" von Pferden und ich glaube da fing "leichte Arbeit" mit 2 Stunden täglich mit überwiegend Trab an. Ich denke die "Moderne" Ansicht von artgerechter Pferdehaltung wo "keine Fresspausen" mit 24h Heu AdLib und 24h offener Weidezugang gleichgesetzt wird begünstigt das auch alles. Das ist meiner Meinung nach halt auch ein Fütterungsextrem, dass man grade mit ungeeignetem Weidegras und Heu nicht so durchführen kann. Eingegriffen wird dann halt oft auch nicht wenn das Pferd anfängt etwas zu dick zu werden, sondern wenns schon jahrelang zu dick war und dann die Probleme anfangen.
Wenns Pferd dann schon krank ist, ist das Kind ja eigentlich schon in den Brunnen gefallen.

Meine war als Schulpferd im Alter von 5-9 Jahren schon zu dick, die richtigen gesundheitliche Probleme bezüglich Stoffwechsel fingen dann aber erst an als sie nach ihrer Schulpferdezeit viel weniger bewegt wurde (also statt 3h Schulpferdunterricht am Tag nur noch typisch Freizeitpferdmäßig 4-5x die Woche 1 Stunde mit gleichbleibender Fütterung - nur Heu und Wiese). Vorher hat das Schulpferdarbeitspenum die Insulinresistenz wohl einigermaßen in Schach gehalten und im ersten Jahr wo ich sie gekauft hatte haben wir noch einen Wanderritt gemacht und im Sommer mit langen Ausritten dafür trainiert, da gings auch grade noch gut. Die Rehe kam dann im Jahr danach ohne Wanderritt übrigens genau in dem Monat als wir im Jahr davor den Wanderritt gemacht haben.

In dem Jahr vor der Rehe als sie kein Schulpferd mehr war und mir schon gehörte haben wir im Juni/Juli/August lange Ausritt gemacht und im September war der Wanderritt, in Oktober kam sie in Beritt. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass sie in dem Jahr trotzdem schon ganz leichte Reheanzeichen hatte, die wir wohl durch die Bewegung grade noch so abgefangen haben.

In dem Jahr der ersten Rehe hatte sie im Juni/Juli so typisches Freizeitreiterprogramm, im August war dann ein Zirkuslektionenkurs wo sie ziemlich mit Futterlob vollgestopft wurde obwohl sie sonst kaum Leckerlis bekam. In den 2 Wochen danach hatte ich viel Stress bei der Arbeit und meine RB war im Urlaub, deswegen wurde sie überdurchschnittlich wenig bewegt und Anfang September hats dann BÄNG gemacht und sie hatte ihren ersten richtigen Schub. Da war der Energiestoffwechsel laut Blutbild völlig entgleist.

Im Nachhinein alles gut gemeint falsch gemacht mit dem Erstpferd :? , aber bringt ja nichts sich da im Nachhinein Vorwürfe zu machen. Ich denke bei ihr hat sich das Cushing auch durch das frühe EMS entwickelt. Und bei ihr hat sich halt über die Jahre rausgestellt, dass ihr Futterbedarf (Stichwort: bedarfsgerechte Fütterung) wirklich sehr niedrig ist. Ich denke mit ihrer Insulinresistenz (das ist ja eigentlich keine "Krankheit"!, sondern ein Überlebensmechanismus für harte Zeiten) würde sie karge Winter auf Island super gut überleben und wäre deutlich überlebensfähiger als viele ihrer Pferdekollegen, aber in Wohlstandshaltung in Deutschland wird ihre genetische Prädisposition ein echter Nachteil.

Und ich denke dass was in ihrer Jugend falsch gemacht wurde, kann man jetzt wo sie älter wird nur noch "kontrollieren", nicht mehr rückgängig machen. Ich war die ersten Jahre nach der Rehe auch viel verzweifelt, wir haben 3 Jahre gebraucht um die Schübe in den Griff zu kriegen. Fütterungsmäßig bin ich nach 3 Jahren bei "weniger ist mehr" gelandet, also keine Zusätze und Pülverchen und Kräuter und blablub sondern einfach konsequent rationiert Heu und 1 Mineralfutter. Sonst vielleicht mal eine Flohsamenschalenkur oder 1 Bentonitkur. Und konsequent 6x Bewegung die Woche.

Ich denke wenn das Pferd schon Rehe hatte ist der Schlüssel, dass man unbedingt einmal an den Punkt kommen muss wo die Hufe gesund genug sind, dass man das Pferd wieder ernsthaft bewegen kann.
Lilith79
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Re: Hufrehefälle ohne Ende....

Beitrag von Lilith79 »

Berry hat geschrieben:Doch, mir fällt auch auf, dass es immer mehr Rehe-Pferde gibt! Früher war Rehe der seltene "Super-Gau", schon bein ersten Schub meistens ein Todesurteil fürs Pferd. Und wie Biggi sagt, schuld war (zu) viel junges Gras oder zu viel Kraftfutter. Und jetzt ist Rehe schon fast "normal", man hört es ständig, dass wieder ein Pferd Rehe hat, ohne einem besonderen Grund, kein Gras, kein Hafer.... Woran das liegen könnte, darüber mache ich mir auch schon länger Gedanken. Sicher ist die zu gute Fütterung bei einigen schuld und auch Krankheiten wie Cushing und EMS (aber davon hat man früher auch nichts gehört, und dicke Pferde gabs schon immer).
Ich denke nicht, dass EMS und Cushing so "neu" sind. Ich hab neulich ein Uraltbuch übers Reiten gelesen, da stand in so nem Nebensatz über Robustpferde, dass die oft eine Disposition zu Insulinresistenz haben (wurde minimal anders ausgedrückt, war aber genau das beschrieben). Einfach als Fakt zum Unterschied im Stoffwechsel zwischen Ponies/Robustrassen und dem typischen deutschen Warmblut. Ich denke die häufige Entstehung der Krankheit EMS/Cushing ist auch dadurch bedingt, dass diese Prädisposition in der Haltung jahrzehntelang nicht genug beachtet wurde. Bzw. GRADE die Ponies/Robustrassen wurden ja vermehrt in "Freizeitpferd mit wenig sportlicher Bewegung/viel Futter und Weide" Haltung gehalten während Vollblüter/Warmblüter als "Sportpferd" dann halt mit Koliken in der Box mit 2x täglich Heu rumstanden. Auch wenns irgendwie fies ist, wahrscheinlich wärs grad vertauscht sogar noch gesünder gewesen...

Und ich denke früher gabs auch recht viele Rehefälle, bloß wurden die Pferde damit gar nicht so alt, dass sie ständig "wiederkehrende Schübe" hatten konnten. Ich glaube die früher üblichen Rehebeschläge waren auch nicht grad heilungsfördernd. Ich weiss noch in den 80ern als ich Reiten gelernt habe, da hatte ich von Pferden und Krankheiten eigentlich keine Ahnung aber über Hufrehe hatte ich auch gelesen und damals stand in allen Büchern immer, dass das mit die allerschlimmste Krankheit ist die ein Pferd kriegen kann und dass das da das Hufbein durch die Sohle bricht und dann muss das Pferd eingeschläfert werden. ich weiss noch dass das als Kind ein richtiges Schreckgespenst war, diese Krankheit.
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