Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Moderator: Sheitana
Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Hallo liebe Fori's!
Ich wollte dieses Jahr unsere Hausweide mit einem beweglichen Zaun portionieren - sprich "vorne" immer ein wenig neues Gras freigeben und dahinter abgegraste Stellen wieder wegzäunen. Ich ging davon aus, hiermit eine schonungsvolle Art und Weise von Weidemanagement zu haben. Jetzt habe ich aber gelesen, dass diese Art der Weideführung die Pflanzen sehr stark beansprucht. Habt ihr damit Erfahrungen?
Ich wollte dieses Jahr unsere Hausweide mit einem beweglichen Zaun portionieren - sprich "vorne" immer ein wenig neues Gras freigeben und dahinter abgegraste Stellen wieder wegzäunen. Ich ging davon aus, hiermit eine schonungsvolle Art und Weise von Weidemanagement zu haben. Jetzt habe ich aber gelesen, dass diese Art der Weideführung die Pflanzen sehr stark beansprucht. Habt ihr damit Erfahrungen?
Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Das System funktioniert bei uns leider eher nicht, abgesehen davon ist es ziemlich aufwendig. 
Ich fange beim Anweiden mit solchen Streifen an (damit die Pferde nicht soviel zertrampeln und ich sie überhaupt wieder eingefangen kriege
), und sobald das etwa 1/4 unserer Weide umfaßt, wechsel ich zu Portionsstücken, jeweils ca. 1/3 der Weide, und das wird dann nach Bedarf umgesteckt.
Die Variante mit dem streifenweise Weiterstecken klappt bei uns nicht, weil unsere Monster nach ein paar Wochen lieber den Millimeter nachgewachsenes Gras fressen als das lange ältere
und mir das tgl. Umstecken von zwei Zäunen zu blöd war
. Unsere Herde umfasst mittlerweile aber auch 11 Pferde, die brauchen einfach auch eine gewisse Fläche zum Toben und um sich zu verteilen, sonst ist Weide nur Streß statt Wellness.

Ich fange beim Anweiden mit solchen Streifen an (damit die Pferde nicht soviel zertrampeln und ich sie überhaupt wieder eingefangen kriege

Die Variante mit dem streifenweise Weiterstecken klappt bei uns nicht, weil unsere Monster nach ein paar Wochen lieber den Millimeter nachgewachsenes Gras fressen als das lange ältere


Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock


Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Danke Cate! Also bei uns ist es praktisch gut realisierbar, ich hab aber auch nur drei Hü's und die Herren können außer auf der "Portion" auch immer noch zurück zum Paddock oder Trail.
Den Aufwand vom Zaun weiterstecken würde ich gerne auf mich nehmen wenn ich denn weiß, dass es gut ist für die Weide *seufz*

Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Wie groß ist denn deine Hauskoppel? Wie breit soll der freigegebene Streifen jeweils sein?
Hast du weitere Weideflächen zur Verfügung?
Hast du weitere Weideflächen zur Verfügung?
Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Die gesamte Fläche der Hausweide ist ca. 5 Are groß. Gedacht hatte ich an einen Streifen von jeweils ca. 15 Metern. Ich habe noch drei andere Flächen zur Verfügung, eine kleine (Haus)Koppel, die ich bei Halbtagesbegrasung ca. eine Woche nutzen kann und zwei größere Flächen, je 5 und 7 Are.
Wir haben Sand-Lehmgrund, und auf 2/3 der Fläche einen artenreichen Bewuchs mit eher schwachem Grasanteil. Das vordere Drittel (oder vielleicht auch weniger - ich bin sehr schlecht im Schätzen) ist allerdings verdichtet und dort wächst mir zuviel Klee. Entweder ginge das mit durch das Portionsverfahren oder aber wird es ausgzäunt und später gemulcht. Ich steh ein bisschen vor dem Dilemma, dass ich den Artenreichtum der Weide dauerhaft erhalten, die Fläche aber auch maximal nutzen möchte. Andere Möglichkeit wäre natürlich, die Fläche abwechselnd um's Jahr als Heuwiese zu nutzen. Bei der Mini-Fläche ist der Kostenaufwand im Verhältnis aber ziemlich groß da wir keine eigenen Maschinen haben
Wir haben Sand-Lehmgrund, und auf 2/3 der Fläche einen artenreichen Bewuchs mit eher schwachem Grasanteil. Das vordere Drittel (oder vielleicht auch weniger - ich bin sehr schlecht im Schätzen) ist allerdings verdichtet und dort wächst mir zuviel Klee. Entweder ginge das mit durch das Portionsverfahren oder aber wird es ausgzäunt und später gemulcht. Ich steh ein bisschen vor dem Dilemma, dass ich den Artenreichtum der Weide dauerhaft erhalten, die Fläche aber auch maximal nutzen möchte. Andere Möglichkeit wäre natürlich, die Fläche abwechselnd um's Jahr als Heuwiese zu nutzen. Bei der Mini-Fläche ist der Kostenaufwand im Verhältnis aber ziemlich groß da wir keine eigenen Maschinen haben

Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Also wenn ich richtig gerechnet habe, hast du insgesamt nur ca. 2000 qm zur Verfügung?
Problem bei kleinen Flächen ist zum einen der tiefe Verbiss zum anderen Trittschäden, weil die Pferde zwangsläufig immer wieder überdieselbe Fläche laufen müssen. Eine hohe Belastung für die Grasnarbe.
Andererseits treibt Gras erst 5 Tage nach dem letzten Verbiss wieder aus. Insofern könnte es ein Vorteil sein, runtergefressene Teile möglichst früh wieder zu sperren.
Ich habe selbst keine Erfahrung mit Portionsweide, sondern nur Umtriebsweide. Evtl. musst du einfach ausprobieren, ob Portionsweide bei dir funktioniert bzw. vorteilhafter ist.
Problem bei kleinen Flächen ist zum einen der tiefe Verbiss zum anderen Trittschäden, weil die Pferde zwangsläufig immer wieder überdieselbe Fläche laufen müssen. Eine hohe Belastung für die Grasnarbe.
Andererseits treibt Gras erst 5 Tage nach dem letzten Verbiss wieder aus. Insofern könnte es ein Vorteil sein, runtergefressene Teile möglichst früh wieder zu sperren.
Ich habe selbst keine Erfahrung mit Portionsweide, sondern nur Umtriebsweide. Evtl. musst du einfach ausprobieren, ob Portionsweide bei dir funktioniert bzw. vorteilhafter ist.
Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?


Hab letztes Jahr unsere Weide mit abgesteckten Umtriebsweiden beweiden lassen und war eigentlich nicht so begeistert. Die Pferde verbeissen die Stellen wo eh schon viel Klee wächst außerdem sehr tief - das macht es natürlich noch schlimmer. Die Pachtweiden sind dieses Jahr neu hinzu gekommen, weiß ich noch nicht. Die sollen auch als ganzes Stück beweidet werden. Wenn der blöde Klee nicht wäre würde ich einfach alles abweiden lassen und "Überschuss" mulchen….

Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Also ca. 1,8 ha für drei Pferde. Da würde ich das ehrlich gesagt nicht machen mit der Portionsweide.
Was für Klee wächst denn bei dir? Weißer oder roter? Ich habe inzwischen gelernt, dass man bei Weißklee möglichst spät und wenig beweiden lassen sollte. Rotklee breitet sich dagegen aus, wenn zu spät / wenig beweidet wurde. Je nach dem kannst du den Teil mit dem Klee ja entsprechend einplanen, um ihn einzudämmen.
Was für Klee wächst denn bei dir? Weißer oder roter? Ich habe inzwischen gelernt, dass man bei Weißklee möglichst spät und wenig beweiden lassen sollte. Rotklee breitet sich dagegen aus, wenn zu spät / wenig beweidet wurde. Je nach dem kannst du den Teil mit dem Klee ja entsprechend einplanen, um ihn einzudämmen.
Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Sowohl roter als auch weißer, aber letzterer ist in der Mehrheit.
Re: Gutes Weidemanagement mit Portionsweide?
Ich habe 1,5 Hektar Sommerweide und beweide diese von Mai bis Anfang Oktober mit 4-5 Pferden, ein weiteres Pferd steht dort und hat kein Gras sondern 4 Heumahlzeiten.
Ich hab dort 10 Portionsweiden angelegt, die durch Laufgänge zugänglich werden. Meine Pferde bekommen 12 Stunden Weidegang und danach drei Heumahlzeiten. Die Heumahlzeiten in abgetrennten Bereichen werden zugänglich, genau wie die Weide, durch automatisch sich öffnende Tore, also Technik, aber ohne Hausstrom. Diese Weidestücke werden 3-7 Tage beweidet und ruhen dann bis sie wieder dran sind. Da meine Weide sehr wüchsig ist und mit Wasser von unten versorgt ist durch einen aufgestauten Kanal, habe ich die letzten Sommer von 6000 m² einen Heuschnitt machen lassen und dann lieber mehr Heu zugefüttert. Die tägliche Abäppelei und dann bei teils hüfthohem Gras, welches dann nicht gefressen wird, sondern zugeschissen.... ist obermühsam, Heuschnitt, wenn man einen Bauern findet, der es macht, ist einfacher..... Es waren im letzten Sommer 100 Kleinballen von 9-10 kg. Ein Jahr hab ich das hohe Gras beweidet, es sehr bereut und hinterher dann gemulcht, was auch blöde war, weil ich einen dicken Teppich Mulch drauf liegen hatte und den dann mühsam entfernt habe, weil da sonst kein vernünftiges Gras nachgewachsen wäre.....
Ansich ist mulchen super fürs Land, aber nicht wenn zuviel Gras vorhanden ist und der Mulchteppich sehr dick liegen bleibt.....
Dem Land und dem Gras bekommt es gut nicht so tief verbissen zu werden, deshalb nur die wenigen Tage Beweidung.
Außerdem dünge und kalke ich im März, bzw. mein Nachbarbauer.... dieser schleppt die Weide im Frühjahr wegen der Maulwurfshügel auch ab und holt mir die eingesammelten Äppelhaufen-Berge
auch ab.
Eine Weide nutzen wir als Reitplatz und auch sie wird regelmäßig mit beweidet, damit sie trittfester ist.
Wenn du Interesse hast, könnte ich dir per Mail eine Zeichnung schicken wie ich die Portionsweiden samt Laufgänge gelöst habe.
Ich musste im letzten Sommer ein Pferd mit Hufrehe (ausgelöst durch Unverträglichkeit von Gras und PSSM) ganz vom Gras nehmen. Für sie hab ich einen Laufgang - graslosen Bereich - von etwa 1500 m² neben den anderen (enthalten in den 15.000 m²). Sie hat 3 automatisch sich öffnende Tore und bekommt 4 Heumahlzeiten am Tag. Sie zieht auch erst zur Weide um, wenn die anderen ihren Bereich vom Gras befreit haben.
Wir Versorgenden fahren einmal täglich zu den Pferden, äppeln ab, füttern Mineral, befüllen die Wasserstellen, befüllen die Heustationen und bespaßen unsere Pferde
Gegen Hahnenfuß, kl. Sauerampfer hab ich mal spritzen lassen und hätte ich ein größeres Kleeproblem, würde ich auch dagegen spritzen lassen. Ich habe spritzen lassen, bevor wir auf die Weide umgezogen sind (2 km vom Winterstall entfernt) und eben gewartet bis wir ungefährlich zum Beweiden drauf durften. Ich hab zwei Rehepferde mit unterschiedlicher Ursache und bin von daher recht vorsichtig was Klee betrifft.
Ich hab dort 10 Portionsweiden angelegt, die durch Laufgänge zugänglich werden. Meine Pferde bekommen 12 Stunden Weidegang und danach drei Heumahlzeiten. Die Heumahlzeiten in abgetrennten Bereichen werden zugänglich, genau wie die Weide, durch automatisch sich öffnende Tore, also Technik, aber ohne Hausstrom. Diese Weidestücke werden 3-7 Tage beweidet und ruhen dann bis sie wieder dran sind. Da meine Weide sehr wüchsig ist und mit Wasser von unten versorgt ist durch einen aufgestauten Kanal, habe ich die letzten Sommer von 6000 m² einen Heuschnitt machen lassen und dann lieber mehr Heu zugefüttert. Die tägliche Abäppelei und dann bei teils hüfthohem Gras, welches dann nicht gefressen wird, sondern zugeschissen.... ist obermühsam, Heuschnitt, wenn man einen Bauern findet, der es macht, ist einfacher..... Es waren im letzten Sommer 100 Kleinballen von 9-10 kg. Ein Jahr hab ich das hohe Gras beweidet, es sehr bereut und hinterher dann gemulcht, was auch blöde war, weil ich einen dicken Teppich Mulch drauf liegen hatte und den dann mühsam entfernt habe, weil da sonst kein vernünftiges Gras nachgewachsen wäre.....
Ansich ist mulchen super fürs Land, aber nicht wenn zuviel Gras vorhanden ist und der Mulchteppich sehr dick liegen bleibt.....
Dem Land und dem Gras bekommt es gut nicht so tief verbissen zu werden, deshalb nur die wenigen Tage Beweidung.
Außerdem dünge und kalke ich im März, bzw. mein Nachbarbauer.... dieser schleppt die Weide im Frühjahr wegen der Maulwurfshügel auch ab und holt mir die eingesammelten Äppelhaufen-Berge

Eine Weide nutzen wir als Reitplatz und auch sie wird regelmäßig mit beweidet, damit sie trittfester ist.
Wenn du Interesse hast, könnte ich dir per Mail eine Zeichnung schicken wie ich die Portionsweiden samt Laufgänge gelöst habe.
Ich musste im letzten Sommer ein Pferd mit Hufrehe (ausgelöst durch Unverträglichkeit von Gras und PSSM) ganz vom Gras nehmen. Für sie hab ich einen Laufgang - graslosen Bereich - von etwa 1500 m² neben den anderen (enthalten in den 15.000 m²). Sie hat 3 automatisch sich öffnende Tore und bekommt 4 Heumahlzeiten am Tag. Sie zieht auch erst zur Weide um, wenn die anderen ihren Bereich vom Gras befreit haben.
Wir Versorgenden fahren einmal täglich zu den Pferden, äppeln ab, füttern Mineral, befüllen die Wasserstellen, befüllen die Heustationen und bespaßen unsere Pferde

Gegen Hahnenfuß, kl. Sauerampfer hab ich mal spritzen lassen und hätte ich ein größeres Kleeproblem, würde ich auch dagegen spritzen lassen. Ich habe spritzen lassen, bevor wir auf die Weide umgezogen sind (2 km vom Winterstall entfernt) und eben gewartet bis wir ungefährlich zum Beweiden drauf durften. Ich hab zwei Rehepferde mit unterschiedlicher Ursache und bin von daher recht vorsichtig was Klee betrifft.