2 jährige Stute - was ist altersgerecht? -

[ehem User]

In eine reine Jungpferdeherde würde ich meine Jungpferde auch niemals stellen. Dann lieber ältere Pferde dabei.

Dito

[Sheitana]

Wobei ich mir für einen Hengst ab 1-jährig eine Jungpferdeherde vorstellen könnte, wenn dort wirklich 1-3, besser 4-jährige Hengste/Wallache mitlaufen und/oder ein älteres Pferd.

[Cashew]

Du wirst das schon richtig machen. Ideale Haltungsbedingungen finden die wenigsten von uns, da muss man halt Kompromisse machen. Von außen zu beurteilen, was gerade in deinem Fall angemessen ist oder nicht, ist eh schwierig. Deine Stute hat ja auch schon einiges mitgemacht!

Lass dir Zeit, mit so einem jungen Pferd muss nichts. Respekt bringt man einem Pferd nicht bei, den Respekt seines Pferdes bekommt man geschenkt. Du musst dir nur mal vorstellen, wer früher deine Lieblingslehrer waren und warum Der Luxus bei eigener Jungpferdehaltung ist gerade, dass kein Zeitdruck da ist. Ein Züchter muss seine Jungpferde rendabel halten, wir als Privatleute nicht. Nachteil ist, dass wir fast immer (zu) wenig Erfahrung haben Habt Freude aneinander, nichts hindert dich daran, mit deiner Stute auf dem Platz über Stangen, um Pilonen usw zu toben. Ich werde zB nie die leuchtenden Augen meines Jungpsundes verbessern, als er - ansonsten eher Angsthase - zum ersten Mal hinter einem Ball rannte.

Du solltest es nur nicht auf ein Kräftemessen ankommen lassen. Dass es stärker ist als der Mensch sollte ein junges Pferd nämlich auf gar keinen Fall lernen. Am allerbesten suchst du dir Begleitung von einem Jungpferde-erfahrenen Fachmann/frau. Es ist immer gut, die Interaktion mit dem Pferd von einem Außenstehenden beobachten und reflektieren zu lassen.

[ehem User]

Vielen Vielen Dank für deine Antwort Sarah
Hast du wirklich gut und für mich sehr einleuchtend geschrieben !!

Und natürlich auch einen großen Dank an alle anderen

[Berry]

Das tut mir leid, dass dein Pferd eine so schwere Verletzung hatte. Klar, dann muss es lernen, sich behandeln zu lassen.
Mein Fohlen musste mit 4 Wochen lernen, sich am Halfter täglich auf eine Koppel führen zu lassen, von heute auf morgen, weil unser Hof abgebrannt ist und im "Notquartier" war das eben so, dass er nicht frei mit der Mutter laufe durfte.... Er hat mir sehr leid getan, weil er so "gekämpft" hat, aber half alles nichts.... Allerdings habe ich ihn dann zuhause erst mal wieder ganz in Ruhe gelassen und dann in die Hengstherde gestellt. "Führen" haben wir erst mit 3,5 Jahren wieder probiert - er konnte es noch

Deinen Plan mit der Sommerweide finde ich sehr gut! Lass sie noch ein bisschen "Kind" sein, wenn sie schon so früh so schlechte Erfahrungen mit ihrer Verletzung machen musste! Du musst das Anbinden und Stillstehen usw. nicht ständig üben, sie hat es gelernt und kann das später ganz schnell wieder!

Jungpferdeweide ist natürlich idealerweise mit älteren Pferden zusammen. Aber ich würde mein Pferd lieber nur mit Jungpferden zusammenstellen, auch wenn kein älteres Pferd dabei ist, als mit lauter erwachsenen Pferden. Dann halt evtl. keine drei Jahre. Bei "meiner" Herde waren die Pferde (30) ab 1jährig und es waren mehrere 5 - 6jährige Wallache dabei, das war wirklich großes Glück, dass ich so etwas gefunden habe....

[kolyma]

In den allermeisten Aufzuchtställen sind die Pferde in aller Regel zwischen 1 und 3 Jahre alt. Hin und wieder gibt es auch Ställe mit Jungwallachen und einigen erwachsenen Hengsten dabei.
Meiner war ja fünf Jahre lang Hengst und wuchs auch mit Hengsten auf. Er hat ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten, was ich sehr schätze.

[Hina_DK]

Den täglichen normalen Umgang, sollte ein so junges Pferd durchaus auch schon lernen aber das übt man auch nicht so in dem Sinne, sondern das ergibt sich eben auch aus dem täglichen Umgang. Alles, was nicht dazu gehört, passt auch noch nicht in dieses Alter. Dazu gehören auch Spaziergänge mit einem folgsamen Pferd, das sowohl Tempo als auch Abstand respektiert. Man muss mit dem Pferd in dem Alter nicht spazieren gehen, die bewegen sich bei artgerechter Haltung noch selbst ausreichend. Spazierengehen macht man ja im Grunde schon als Gehorsamsübung. Die Gegend können sie auch später noch ohne Probleme kennen lernen. Auch brav am Putzplatz stehen müssen sie in dem Alter noch nicht. Wenn sie es aber können, dann ist das schon o.k. aber speziell üben ist schon von der Konzentrationsfähigkeit zu viel für das Alter. Je mehr altesgerecht man mi ihnen umgeht, desto ausgeglichener sind sie später, wenn man dann wirklich mit der Arbeit mit ihnen beginnt. Überfordert man sie schon so früh und das passiert unweigerlich, läuft man Gefahr, sich ein recht spanniges nervöses Pferd zu erziehen. Temperament sollte man auch nicht mit dominant und ungehorsam verwechseln. Gutes Temperament sollte in dem jungen Alter eher als positiv zu werten sein, auch wenn es nicht in jeder Situation den Umgang einfach macht aber wer will schon später mal eine echte Schlaftablette reiten.

In dem Alter muss eher der Besi etwas ganz entscheidendes lernen - sich in Geduld zu üben, dass man mit Kleinkindern nicht "arbeitet" .

[Sanojlea]

Hina du hast völlig recht man muss mit so jungen Pferden nicht spazieren gehen! Aber möchtest du vorbeikommen und Ayla erklären das sie nicht mehr spazieren gehen darf bis sie 3 ist? Bist herzlich eingeladen uns mal zu besuchen aber ich schätze da hast du keine Chane!
Ayla sagt ihre Meinung ziemlich deutlich und die lautet oft genug "Nein ich will noch nicht in die Koppel zurück draussen ist es viel spannender!!!" Und so deutlich würde sie das auch andersrum sagen! Sie will Abenteuer und die Gegend erkunden und wenn ich sie zurücklasse mit ihrer Freundin dann geht sie durch den Zaun wenn es ihr nicht gereicht hat! Oder sie stemmt nach dem Spaziergang die Beine in den Boden VOR dem Tor, von aussen, von innen hat sie das (so) noch nie gemacht.... Also gehen wir spazieren und dabei stimmen wir uns beim führen aufeinander ab aber ich verlange nicht von ihr auf Schulterhöhe/ hinter mir/ wie auch immer gewünscht zu laufen und sehe auch über vieles hinweg solange sie die grundsätzliche Mindesthöflichkeit beachtet, was sie bisher immer getan hat.

[kolyma]

Wie wird sie denn gehalten? Ich bin davon überzeugt, wenn junge Pferde artgerecht gehalten werden, das heißt auf großen Flächen mit vielen anderen Pferden, dann brauchen sie keinen Menschen der sie bespaßt. In Aufzuchten geht ja auch niemand mit den Youngsters spazieren - die sind sich mehr als genug. Und in freier Wildbahn ist auch kein Entertainer unterwegs...
Finde es anders gesagt schon etwas komisch, wenn ein so junges Pferd sich so derartig langweilt, dass es sich an den Menschen kleben muss.... Da fehlt dann der pferdische Spielkammerad - entweder weil es zu wenige gibt oder weil die Herdenkonstellation nicht passt und das Pferd nicht zum spielen kommt.

[brexi]

Ich finde auch nicht, dass man das sich so schönreden kann

Woher soll das Pferd denn wissen was es eventuell kognitiv überfordert. Klar ist das spannend und es macht Spaß aber dann ist es in dem Fall deine Aufgabe für das "Kind" zu entscheiden was es überfordert.
Ich kenne Hunde die laufen am Fahrrad bei 35°C im Schatten bis sie umfallen würden. Die müssen nicht gezwungen werden, gleichsam ist es nicht gut. Da muss man als Besitzer für sein unmündiges Tier entscheiden.
Was Spaß macht ist nicht immer gut.

Und bei Kolyma stimme ich da auch zu. Klar ist das langweilig wenn immer nur ein anderes Pferd da ist. Noch dazu ein älteres was auch nicht immer Lust hat von dem Zwerg genervt zu werden.
Das heißt aber nicht dass der Mensch dann mit Spaziergängen gut machen kann, was das Pferd sich zu hause langweilt