Sheitana hat geschrieben:dass das Pferd es schön haben soll und bloß nichts getan werden soll, was das Pferd einengt.
Was ist aber, wenn das Pferd mich einengt. Soll ich dann schlucken bloß, dass das arme Tier so leben kann wie es will.
Ein Pferd lebt niemals so wie es will. Das Pferd hat sich nicht ausgesucht, so zu leben, wie es das tut, sonder Du hast Dich für das Pferd entschieden, Du entscheidest, wo es lebt, wie viel Natur es erleben darf, wie viel Futter es bekommt. Ich finde, das alleine stellt die Pferdemenschen schonmal in die "Bringschuld", dem Pferd zuzuhören und es nicht noch mehr einzuengen.
Ich seh das wie Equester und Cate: Es kommt aufs Pferd und die Beziehung an. Lotti darf fast alles. Es gab Zeiten, da hab ich Lotti fürs Betteln belohnt. Weil sie endlich mal gezeigt hat, dass sie was will. Weil sie endlich überhaupt mal was wollte. Sie war nach außen hin immer ein völlig unkompliziertes Pferd, hat immer alles gemacht. Aber das war's dann auch schon. Lebensfreude - was ist das? Da hätte sicher jeder, dem ich gesagt hätte, dass ich ein "Problmepferd" (=ein Pferd mit großen Problemen) habe, mit Unverständnis reagiert. AUs heutiger Sicht bin ich der Meinung, dass Lotti irgendwo zwischen traumatisiert und depressiv festhing. Körperlich anwesend, geistig ganz weit weg. Sie hat "funktioniert" - aber nur weil das für mich praktisch ist, ging es ihr nicht gut. Ihr ging es ja nichtmal schlecht - ihr ging es einfach gar nicht. Lotti und ich haben jetzt 6 Jahre miteinander verbacht. Wir kennen uns. Sie hat ein gewisses Alter und ich weiß, dass sie an sich sehr vernünftig ist. Sie ist jetzt da - sie hat einen ganz anderen - wachen - Blick. Sie will Dinge tun, manche lieber und manche weniger gern. Sie weiß, was sie will. Ich FREUE mich, wenn sie mal frech ist und was unerwartetes tut. Wenn sie am Strick buckelt, kuller ich mich vor Lachen. Sie passt schon auf mich auf. Meistens sprechen wir uns vor dem Buckler ab. Ich merke, dass sie Hummeln hat, frage "Magst Du?" und dann mag sie auch

Und wenn sie etwas absolut nicht mag, dann zwinge ich sie nicht dazu. Sie hat so viel an Selbstbewusstsein gewonnen, und wir vertrauen uns blind.
Ganz anders bei Pablo - er ist so unsicher und braucht Regeln, Wiederholungen, gleichbleibendes, um einfach ankommen zu können. Um mich einschätzen zu lernen. Um zu wissen, dass er sich auf meine Aussagen verlassen kann. Er kann nciht mit "Heute darfst Du grasen, morgen aber nicht". Er muss dieses Selbstvertrauen noch gewinnen, deshalb kann er nicht so viele Freiheiten haben wie Lotti. Was nicht bedeutet, dass er total unterdrückt wird. Er darf auch mal austicken und sagen, dass er jetzt mal buckeln muss. Dann wird die Longenstunde hat mit einem Buckelrennspiel unterbrochen - dann geht's aber weiter. Aber er kann MIT Lotti Freiheiten haben und ich versuche die Dinge, die ich von ihm erwarte, die er tun muss, so zu vermitteln, dass er Spaß daran hat und ich ihn nicht überfordere. Ich versuche mich auf seine Probleme einzustellen, seine (aus seiner Sicht berechtigten) Ängste nicht zu unterdrücken, sondern ihm zu helfen, sich ihnen zu stellen.
Ich bin ein TKler, ich habe schon Bioresonanz ausprobiert und das krasseste was ich je hab machen lassen war eine APM auf Distanz (das war ein Versuch und es hat funktioniert). Ich gebe Globuli und Schüssler Salze und bin durchaus davon überzeugt, dass solche Dinge wirken.
Und ja, ich habe zwei sehr spezielle Pferde, weil beide einiges erlebt haben. Und wie ich schon geschrieben habe, glaube ich auch, dass ein Großteil der Pferde "schon so einiges durchgemacht" hat (was in der Pferdeszene einfach normal ist und man sich gar nicht so viele Gedanken darüber macht) und eine gewissen Rücksichtnahme durchaus angebracht ist. Es ist eine Gratwanderung und von Pferd zu Pferd bewegt sich dieser Grat.