Ich hab mir über’s Wochenende nochmal echt viele Gedanken gemacht, weil hier wirklich viele sind, die alles an den SBs entschuldigen.
Ich als Einsteller bezahle eine Leistung des SB, die vorher im besten Falle vereinbart wurde – sowohl die Leistung als auch der dafür zu bezahlende Betrag.
Dass das angebotene Futter mein Pferd nicht krank macht, darüber muss man wohl hoffentlich nicht diskutieren.
Nun ist das Heu schimmlig – Heu ist ein Naturprodukt, es gibt halt solche und solche Jahr – kann passieren.
Meine Meinung: Der SB kann das nicht einfach totschweigen. Dann muss er wenigstens mit den Einstellern reden und sagen: Hört zu, wir haben da ein Problem mit dem Heu, das Jahr war schlecht oder es wurde zum falschen Zeitpunkt gemäht oder was auch immer. Und dann kann man sehen, was die Einsteller meinen, ob man das Heu füttert, ob man es wässert, ob man ein paar Ballen heu zukauft und das ganze mischt oder wie auch immer. Das Problem, dass nicht gesprochen wird, muss von beiden Seiten behoben werden.
Die Realität sieht anders aus: Ja, ich kennen genügend Einsteller, die alles mitmachen was die SBs vorgeben, ohne darüber nachzudenken, was sie ihren Pferden antun. Ich bin mal gegangen, weil wir Gersten- und Weizensilage füttern sollten!!! Das sind andere geblieben! Als ich gegangen bin, stand der erste Ballen schon auf der Koppel, da ist vorher ein Auto reingefahren und der war schon halb vergammelt!!! Also bin ich ebenfalls der Meinung, dass es nicht unbedingt bedeutet, dass alles ok ist, nur weil andere schon 10 Jahre in dem Stall sind.
Wir haben bei uns immer wieder das Problem Herbzeitlose im Heu. Ich hab kein Problem damit, wenn da mal ein bisschen was drin ist, man den Ballen grob durchschaut und das dann raussucht. Wenn ich als Einsteller, der Heu separat von der Stallmiete bezahlt (was ich als extrem gute Lösung empfinde, weil ich in vorherigen Ställen immer gesagt habv, das mein 900kg Pferd halt doppelt so viel Heu braucht wie andere Pferde und das vorher nie ein Problem war und dann doch immer ärger gab – ist aber halt bei Herdenhaltung schwierig umzusetzen), im Winter nachts um 11 im dunkeln mit Stirnleuchte im kalten Stall sitze und 40kg Heu durchsuche, in dem mehr Herbstzeitlose als alles andere ist und dann 3 Ballen hintereinander so sind, dann sag ich auch mal was. Beim ersten Ballen sag ich nix, beim zweiten sag ich, dass welche drin sind (und dass im letzten auch welche drin waren), aber beim dritten wird ich sauer. Dann geh ich zum SB und bitte ihn, dass WIR was gegen die HZL machen. Ich biete ihm an, im Frühjahr zu helfen, das Zeug loszuwerden. Die Realität der meisten Einsteller sieht doch so aus, dass sie ihre Pferde bei einem Landwirt stehen haben, der das schon ewig macht, evtl. nichtmal Lust hat, das zu machen und sich schon gar nicht von so nem jungen Ding reinreden lässt. Das ist ja im Heu eh nicht mehr giftig wird einem dann gesagt und man könne ja gehen. Also unseren SB werdet ihr sicher nicht hier im Forum finden
Ich hab doch kein Problem damit, wenn mal was nicht so toll ist, aber dann muss der SB halt auch mithelfen, mitdenken, zeigen, dass es ihm nicht sonstwo vorbeigeht. Und das ist leider nicht die Realität.
Um jetzt nochmal auf die aremen SBs und ihre wirtschafltiche Lage zurückzukommen, die vorher in diesem Thread debattiert wurde:
Wenn ich einem Kunden was verkaufe, und mein Produkt ist schlecht (weil es Käufer auch interessiert, dass der Faden in der Fußmatte von seinem Auto nicht 1000 prozentig zu dem Grau der restlichen Matte gehört – nicht, dass man 85 Grautöne in der Farbkarte hätte – es MUSS eine Sonderfarbe für die graue Fußmatte sein…), dann gibt’s Motze. Dann wird nicht nur der Faden zurückgeschickt und man hockt auf seiner Sonderfarbe, nein, da muss man noch Ausfall der Produktion des Kunden zahlen und Strafe und weiß ich was alles. Da sagt auch kein Kunde: Ach der arme Fadenlieferant, der muss ja auch wirtschaftlich sein, also vernähe ich das grau obwohl man bei der Farbausmessung einen minimalen Unterschied gesehen hat, den kein Mensch mit bloßem Auge erkenne kann.
Wieso also muss ich mein Pferd krank füttern, weil der SB einen Betrieb zu führen hat?
Das ist jetzt graue Theorie. Meine Realität ist natürlich, dass ich meinen SB trotz seiner Bauernart (und er ist wirklich einer

) sehr mag und niemalsnie da weg will. Ich bin bereit, ihn zu unterstützen, ich hab keine Problem damit, mehr zu zahlen, wenn er das braucht. Als vor 2 Jahren das ganz schlechte Huejahr war, bin ich auch von mir aus zu ihm und hab gesagt, dass er 5 EUR mehr pro Ballen bekommt (weil er, wenn er an andere Ställe verkauft, in einem schlechten Heujahr ja auch mehr verlangen kann). Den höheren Preis bekommt er jetzt immer noch. Und ich hab auch kein Problem damit, seine 100 Stallschafe zu versorgen, wenn er mal 2 Tage weg ist. Aber trotzdem bezahle ich für eine Leistung (in meinem Fall Bereitstellung des Platzes und Futters) , er hat gesagt, was er dafür haben will und dann kann es nicht sein, dass ich als Einsteller meine Pferde krank füttern muss.