Heuqualität beurteilen

Moderator: Sheitana

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Sheitana
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Sheitana »

Wenn man den Artikel so liest kann man davon ausgehen, dass man kaum noch Heu findet, was wirklich gut ist.

Unser SB kann sehr gut Futter machen und ist immer sehr pinibel in der Herstellung, trotzdem kommt es auch bei uns vor, dass hier und da auch mal Staub dabei ist... :nix: Jetzt habe ich Glück, unsere Pferde ernähren sich derzeit noch komplett von Gras, aber um die 3 Monate im Jahr leben auch sie nur von Heu.
Groß Alternativen hat man nicht.
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

Jaa, aber es ist immer noch ein Unterschied von grösstenteils schimmligem zu grösstenteils gutem Heu, oder nicht?
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Sheitana
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Sheitana »

snöflingan hat geschrieben:Jaa, aber es ist immer noch ein Unterschied von grösstenteils schimmligem zu grösstenteils gutem Heu, oder nicht?
Ja, natürlich. Trotzdem gibt mir das schon zu denken alles :seufz:
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

Das auf jeden Fall, ich wollte damit nicht sagen, dass es gut ist. Aus meiner Perspektive wäre ich im Moment schon dankbar, ich hätte solches Heu, das war mehr mein Punkt ;)
calista
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von calista »

Wie gesagt, unser Heu ist nicht im üblichen Sinne "schimmelig", das ist nicht das Problem. Schimmelsporen werden sich in jeder Heuprobe finden. Nur ist bei meinem Pferd inwzischen leider keine Toleranz mehr gegeben. Daher muss ich alle diese Massnahmen treffen, um die Situation nicht zu verschlimmern.
weil es halt billiger ist wenn es aus der "grossen" LW kommt
Das dürfte der Grund des Problems sein. Vielleicht kannst Du ja auf die Beschaffung der nächsten Ernte einwirken. Allerdings steht das den Pferdebesitzern entgegen, die weniger Geld ausgeben wollen..
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Lottehüh
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Lottehüh »

Ich hab auch gerade das Gefühl, dass ich mich von Ballen zu Ballen durchhangele, immer in der Hoffnung dass der nächste Ballen besser wird, um dann doch zu denken, dass ich lieber den letzten nochmal hätte…

Einer hatte Herbstzeitlose – wenig, aber er hatte – also sortieren.
Einer war gammelig.
Einen hatte ich, der war echt krass. Der war richtig grün, hat irgendwie vom Geruch her an Tabak erinnert und ich war total allergisch dagegen. Die Pferde haben ihn aber gerne gegessen und er hat kein bisschen gestaubt.
Dann wieder Gammelballen (also Staub-Schimmelig).
Dann hatte ich einen komplett staubfreien, der für mich ok aussah und roch, aber die Pferde mochten ihn nicht so gerne.
Jetzt hab ich wieder einen schimmel-staubigen mit irgendwelchen Blättern und Ästen drin.

Ich hab zwei Pferde und füttere große Quaderballen – da dauert ein Ballen 8 Tage…

Bei den Gammelballen bekommt Pablo Durchfall, erholt sich aber schnell. Lotti bekommt Kotwasser und braucht 3 gute Ballen um wieder in Form zu kommen. Drei gute Ballen am Stück gibt’s quasi nie. Interessant ist, dass die Herbstzeitlosen-Ballen das beste Heu überhaupt sind. Aber abends am Stall hocken und 40 kg Heu durchsuchen macht halt auch keinen Spaß. Auf die Lösung hoffe ich noch. Einen besseren Stall gibt es nicht, also keine Alternativen.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Hina_DK
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Hina_DK »

Man kann mit einer normalen UVC-Lampe nach dem Schimmel schauen.

Wenn man eine ganz starke UVC-Lampe nimmt, also z.B. eine alte Höhensonne, dann könnte man im Grunde damit auch Schimmelsporen abtöten. Ratsam ist das jedoch nicht, weil viel zu gefährlich. Heu bedampfen könnte klappen, wenn es wirklich heiß genug ist. Ist aber natürlich auch aufwändig.

Bleibt noch, dass man irgendwas dem Pferd geben müsste, was die Mykotoxinbelastung im Verdauungsapparat einigermaßen unten hält, so weit möglich. Da kann man z.B. Bentonit füttern, das bindet Schadstoffe, ist aber natürlich kein Wundermittel. Stark antimykotisch ist Thymol und das ist in großen Mengen in Bohnenkraut (natürlich auch im Thyminan) vorhanden. Bohnenkraut lieben viele Pferde. Ist auch ein sehr nettes Leckerlie. Da kann man dann ab und an mal eine richtige Kur machen, indem man in gewissen Abständen immer mal pro Tag eine ganze Handvoll verfüttert, so 10-14 Tage, kommt so etwa 1 kg zusammen. Um die natürliche Darmflora nicht lahmzulegen, kann sie mit Bierhefe gepäppelt werden. Und da man davon ausgehen kann, dass der Schimmel auch noch ordentlich die Leber belastet, die ja das eigentliche Entgiftungsorgan ist, ist es sinnvoll, der dann auch noch Mariendistelsamen zur Unterstützung zu gönnen. Kommt natürlich einiges zusammen, was zum Gegensteuern beiträgt aber letztendlich ist das alles natürlich unbefriedigend, gegen Symptome anzugehen und nicht die Ursache beseitigen zu können. Kostet auch letztendlich alles einiges an Geld. Es gibt auch gewissen Fertigprodukte aber dann wirds noch teurer.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Stjern
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Stjern »

calista hat geschrieben:@ stjern: zuerst hatte sie in einem Stall, wo wirklich Heu, Stroh und Holzwände mit Pilzsporen belastet waren, angefangen zu husten. In diesen Stall bin ich im Frühjahr in den Laufstall eingezogen, dort bekam mein Pferd aber nicht genug Futter ab, daher Umzug in eine Paddockbox des gleichen Gebäudes. Im nächsten Frühjahr zog sie dann in einen Anbau eines älteren Stallgebäudes um, wo für 6 Pferde Paddockboxen mit Gemeinschaftsauslauf geschaffen worden war. Da fing die Husterei richtig an, denn hier waren auch die Holzwände betroffen. Außerdem war mir dort das 1.Mal aufgefallen, dass das Stroh richtig rötlich wirkte: Befall mit Fusarium roseum, der das Schimmelpilzgift Zearalenon bildet (nachgewiesen durch Analyse der Hochschule in Hannover).
:uebel: Meine Güte, da hast Du ja etwas hinter Dir! Und Du hast mich gerade voll darin bestätigt, dass mein Tick den Stall einmal im Jahr ausgekärchert haben zu wollen, kein Tick ist, sondern gut investiert in die Gesundheit der Pferde.

Hina_DK hat geschrieben:Man kann mit einer normalen UVC-Lampe nach dem Schimmel schauen.
Flott, so ein Ding landet demnächst im Einkaufswagen.
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

wo kriegt man die denn her?
ich glaube, mariendistel brauch ich auch, das scheint eine gute investition zu sein...

wobei ich immer noch keine "schimmelpunkte" im heu gefunden habe. aber es klebt nicht von der erde zusammen und riecht muffig. definitiv. selbst das verhältnismässig gute heu :gaah:

calista, das ist schon echt heftig :shock:

meine zwei werden wohl kuren gehen, zurück zur züchterin, und ich mach mich in ruhe auf die suche nach einer neuen bleibe. ich weiss jetzt auch, warum ich so "unkritisch" war: die sb hat eine tolle einstellung gegenüber training und netter behandlung, barhufen (feilt sie selbst und das richtig gut!), etc. - ich hätte doch im leben nicht damit gerechnet, dass sie es dann an so etwas "basis-schem" wie einer anständigen heuqualität fehlen lässt :shock: - und irgendwie tut es mir auch echt leid, da zu gehen, weil sie so eine nette ist. aber bei geld hört die nettigkeit dann offenbar irgendwie doch auf. oder sie findet es nicht so schlimm, oder, ach, was weiss ich. schade!
Stjern
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Stjern »

snöflingan hat geschrieben:r und irgendwie tut es mir auch echt leid, da zu gehen, weil sie so eine nette ist. aber bei geld hört die nettigkeit dann offenbar irgendwie doch auf. oder sie findet es nicht so schlimm, oder, ach, was weiss ich. schade!
Und wenn Du, um doch der Spekulation ein Ende zu bereiten, das Heu analysieren lässt? Wie Calista z.B. in der Hochschule Hannover. Dann brauchst Du Dir nicht mehr fragend den Kopf heisszurauchen.
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