Ich habe tatsächlich beide Folgen geschaut und ich bin hin und her gerissen. Vorab, nicht darüber, ob es mir gefällt oder nicht, sondern tatsächlich, wen ich schlimmer finde.
Beide Trainer zeigen Wege, die nicht die meinen wären, zumindest nicht mehr. Dieses Forum hier ist gold wert und hat mir sooooo viele Alternativen gezeigt und bietet mir ständig Anreize es besser und freundlicher zu machen.
Der Mann ist teils schon recht ruppig, dabei aber wenigstens nicht emotional (das ist meine große Schwäche, ich werde leider noch immer - wenn auch seltener - emotional) und wie ich finde größtenteils fair. Schlimm finde ich bei ihm die Wortwahl, gerade bei Maxl: der ist frech, man muss sich durchsetzen, der muss funktionieren
Er hat dem Mädel recht grobe Hilfsmittel an die Hand gegeben, um sich schlicht und einfach durchzusetzen. Bei dem traumatisierten Pferd, das dann sogar halbwegs "angriffslustig" wurde, fand ich es aber gut, dass er mit der Besi gearbeitet hat, auch wenn er diese damit ganz schön überfordert hat und ich es gefährlich fand. Auch hier wieder die Dominanzschiene
Die Frau fand ich schon bei dem Pferdie mit Kuhphobie gräßlich, völlig daneben, das arme Pferd da in den dunkelen Kuhstall zu zwingen, die hat meiner Meinung nach irgendwann nur noch resigniert. Die Kühe dann zu treiben ist ja als erste Idee mal ganz lustig, aber ich finde das eigentlich auch gefährlich, weil der Stresspegel dadurch meiner Meinung nach nicht sinkt, nur halt anders ist, von Angst zu Aggression, nein, auch das garnicht mein Weg. Ich finde, sie arbeitet genauso mit Zwang, auch wenn sie durch ihre Worte scheinbar netter zu dem Pferd ist. Meine Cira geht übrigens ähnlich mit Kühen um, eigentlich hat sie Angst, aber sie hat irgendwann (frei und auf der Wiese) gelernt, dass die Kühe ihr weichen und dann hat sie munter gejagdt, richtig heftig sogar, Cira und Kühe dauerhaft zusammen auf der Wiese geht garnicht, bei Kälbern ist die Angst nicht so groß, die werden dann auch nicht so gejagdt. Nun ist es ja bei den wenigsten so, dass Pferde und Kühe gemeinschaftlich gehalten werden, aber trotzdem finde ich grundloses Jagen nicht schön. Für den Menschen als Reiter ist es wahrscheinlich einfacher ein Pferd zu kontrollieren, das ein Rind jagdt, als ein Pferd zu kontrollieren, das vor einem Rind flüchtet, aber das kann doch nicht Maß der Dinge für die Erziehung sein...
Das arme Pferd mit den Berührungsängsten an den Hinterbeinen war dann ohne Worte. Auch da bloße Resignation, keine positive Bestärkung, nein, das gefällt mir garnicht.
Am meisten macht mich die zum Pferd vermittelte Einstellung traurig. Anders als beim Hundetrainer, der den Hund als Freund und Gefährten betrachtet und behandelt, wird bei den Pferdeprofis das Pferd doch eher als Sportgerät, das zu funktionieren hat, abgestempelt. Mit gerechter negativer Bestärkung könnte ich vielleicht noch in gewissen Grenzen leben, aber so ist das für mich indiskutabel. Schade, schade, schade!