Tigull hatte heute Nachmittag die nächste heftige Kolik

aber TA war sowieso gerade mit den Befunden unterwegs. Gestern war ja fast Frühlingswetter, in der Nacht rauschte das Thermomenter runter auf Minusgrade. So beschlich mich ja schon wieder ein blödes Gefühl. Wir hatten einigermaßen vorgesorgt und ihm schon die Decke verpasst. Als ich morgens draußen war, sprang er auch frisch und munter mit Reddi rum und ich war erleichtert. Mittags machte er dann das Nickerchen überm Heunetz.
Nachmittags gings wieder los. Nun wissen wir aber, was Sache ist. Wie vermutet, haut ihm immer der Kreislauf weg. Akuter Eisenmangel, Blutarmut, Blut wird nicht richtig mit Sauerstoff versorgt, dann zieht er sozusagen "Nebenluft" und schon gehts los. Verordnet bekam er jetzt ein Eisenpräparat und knallhartes Training, keine Schonung mehr, ordentlich Powern. Tja, wie man es macht, macht man es verkehrt. Da seine Sarkoidbehandlung anfangs nicht so richtig anschlug, wurde uns nahegelegt, sämtlichen Stress rausnehmen. Also stoppten wir erstmal die weitere Ausbildung und begnügten uns mit etwas rumtollen auf der Koppel, Spaziergängen, ein bißchen LK nett im Schritt. Da er sich immer sehr gerne selbst sehr viel bewegte, sah ich da nie ein Problem. Seit dem klappte es auch mit der Bekämpfung des Tumors hervorragend und wir haben es fast geschafft. Seit der Hitze im Sommer fiel mir aber auf, dass er immer gemächlicher wurde und dann kamen auch schon die ersten Koliken bei Kälteeinbrüchen.
Auch wenn das heute wieder an den Nerven gezeht hat, ich bin froh, dass wir jetzt wissen, was mit ihm ist und dass das im Grunde gut in den Griff zu bekommen ist. Leider hat die Trainerin, mit der wir weiter machen wollten, derzeit zu viel um die Ohren, so dass wir den Winter erstmal mit Longieren überbrücken werden aber nicht mehr nett im Schritt, das wird jetzt echts Kreislauftraining und im Frühjahr gehts dann wieder ins Reittraining. Ich bin froh, dass wir jetzt auch die große Wiese haben und die Kühe wieder runter sind, so ist auch ausreichend Platz vorhanden, dem jungen Mann ordentlich Beine zu machen. Nun kann ich nur noch hoffen, dass uns nicht wieder Dauerglatteis heimsucht. Als letzte Lösung müsste ich ihn dann zu meiner Freundin bringen, die haben eine Halle.