Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Moderator: Keshia
Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Hallo,
wir haben schon seit längerer Zeit Probleme im Umgang mit unserer Kaltblut-Stute Kyoko.
Genau genommen schon seit wir sie haben (seit ca. 8 Monaten).
Kyoko ist 11 Jahre alt.
Ein bisschen was haben wir schon zusammen hinbekommen. Z.B. gibt sie inzwischen (kurz) Hufe oder lässt sich mit Wasser abspritzen.
Aber unser größtes Problem ist ihr Verhalten uns gegenüber.
Also so ansich scheint sie uns schon zu mögen (obwohl ich bei ihrem Verhalten da manchmal zweifle), wenn wir zum Stall oder zur Koppel kommen, kommt sie meistens gleich zu uns gelaufen.
Aber irgendwie ist sie uns gegenüber so unvorsichtig... und manchmal würde ich es echt schon richtig respektlos nennen.
Es geht schon los, wenn wir normal mit auf der Koppel stehen. Erst kommt sie an, begrüßt uns, lässt sich beschmusen und wenn sie dann genug hat geht sie wieder weg. Aber nicht zur Seite oder so, nein, sie geht einfach geradeaus weiter, drückt uns weg oder rennt uns einfach um.
Ist irgendwie völlig egal, ob wir da stehen. Aber bei ihrer Kraft kann man auch nicht gegenhalten, das scheint sie genau zu wissen.
Selbst wenn ich ihr dann kräftig gegen die Brust drücke, stört sie das nicht im geringsten...
Weiter gehts beim Führen. Wir machen viel Führtraining mit ihr und es ist auch schon besser, aber wenn ihr dann danach ist, geht sie einfach dahin wo sie will und zerrt uns hinterher oder rennt gleich in unsere richtung und rammt uns weg und geht dann dahin wo sie will...
Beim putzen reißt sie sich los, wenn sie keine Lust mehr hat . Irgendwas gibt immer nach, entweder der Strick oder das Halfter. Wir haben zwar ein Haufen Ersatzhalfter und Stricke inzwischen, aber ist trotzdem irgendwie schade darum...
Beim FiS gehts genauso. Manchmal macht sie mit, manchmal drängt sie uns einfach weg nach innen. Oder trabt an und rennt uns direkt um, wir sind ja dann genau neben ihr.
Manchmal bleibt sie einfach im Weg stehen, wenn wir gar nichts von ihr wollen, sondern z.B. unsere andere Stute aus dem Paddock holen wollen. Dann steht sie vor dem Ausgang und bewegt sich nicht ein Stück vom Fleck. Da ist bei ihr ohne Gerte überhaupt nichts zu machen. Ich glaube sie weiß genau, das wir ohne Gerte eh keine Chance haben.
Beim führen ist das auch so. Haben wir da keine Gerte in der Hand bleibt sie einfach auf der Stelle stehen und das wars...
Und wenn wir dann noch in Situationen kommen, wo sie Angst hat und nervös wird, können wirs fast vergessen. Sie ist eh nicht zu halten, da müssen wir eher aufpassen, dass wir dabei nicht voll umgerannt werden.
Der Hufschmied verzweifelt jedes mal fast an ihr...
Naja das sind so einige Ding.
Aber in dem Bereich machen wir einfach keine Fortschritte.
Sie scheint ganz genau zu wissen, wieviel Kraft sie hat und wir haben da echt überhaupt keine Chance gegenzuhalten.
Das ist manchmal echt frustrierend
Habt ihr vielleicht Ideen, wie ich ihr beibringen kann, uns nicht umzurennen oder wegzustoßen?
Wir gehen doch auch geduldig, freundlich und vor allem gewaltfrei mit ihr um, warum ist sie dann nur so "unvorsichtig" zu uns?
wir haben schon seit längerer Zeit Probleme im Umgang mit unserer Kaltblut-Stute Kyoko.
Genau genommen schon seit wir sie haben (seit ca. 8 Monaten).
Kyoko ist 11 Jahre alt.
Ein bisschen was haben wir schon zusammen hinbekommen. Z.B. gibt sie inzwischen (kurz) Hufe oder lässt sich mit Wasser abspritzen.
Aber unser größtes Problem ist ihr Verhalten uns gegenüber.
Also so ansich scheint sie uns schon zu mögen (obwohl ich bei ihrem Verhalten da manchmal zweifle), wenn wir zum Stall oder zur Koppel kommen, kommt sie meistens gleich zu uns gelaufen.
Aber irgendwie ist sie uns gegenüber so unvorsichtig... und manchmal würde ich es echt schon richtig respektlos nennen.
Es geht schon los, wenn wir normal mit auf der Koppel stehen. Erst kommt sie an, begrüßt uns, lässt sich beschmusen und wenn sie dann genug hat geht sie wieder weg. Aber nicht zur Seite oder so, nein, sie geht einfach geradeaus weiter, drückt uns weg oder rennt uns einfach um.
Ist irgendwie völlig egal, ob wir da stehen. Aber bei ihrer Kraft kann man auch nicht gegenhalten, das scheint sie genau zu wissen.
Selbst wenn ich ihr dann kräftig gegen die Brust drücke, stört sie das nicht im geringsten...
Weiter gehts beim Führen. Wir machen viel Führtraining mit ihr und es ist auch schon besser, aber wenn ihr dann danach ist, geht sie einfach dahin wo sie will und zerrt uns hinterher oder rennt gleich in unsere richtung und rammt uns weg und geht dann dahin wo sie will...
Beim putzen reißt sie sich los, wenn sie keine Lust mehr hat . Irgendwas gibt immer nach, entweder der Strick oder das Halfter. Wir haben zwar ein Haufen Ersatzhalfter und Stricke inzwischen, aber ist trotzdem irgendwie schade darum...
Beim FiS gehts genauso. Manchmal macht sie mit, manchmal drängt sie uns einfach weg nach innen. Oder trabt an und rennt uns direkt um, wir sind ja dann genau neben ihr.
Manchmal bleibt sie einfach im Weg stehen, wenn wir gar nichts von ihr wollen, sondern z.B. unsere andere Stute aus dem Paddock holen wollen. Dann steht sie vor dem Ausgang und bewegt sich nicht ein Stück vom Fleck. Da ist bei ihr ohne Gerte überhaupt nichts zu machen. Ich glaube sie weiß genau, das wir ohne Gerte eh keine Chance haben.
Beim führen ist das auch so. Haben wir da keine Gerte in der Hand bleibt sie einfach auf der Stelle stehen und das wars...
Und wenn wir dann noch in Situationen kommen, wo sie Angst hat und nervös wird, können wirs fast vergessen. Sie ist eh nicht zu halten, da müssen wir eher aufpassen, dass wir dabei nicht voll umgerannt werden.
Der Hufschmied verzweifelt jedes mal fast an ihr...
Naja das sind so einige Ding.
Aber in dem Bereich machen wir einfach keine Fortschritte.
Sie scheint ganz genau zu wissen, wieviel Kraft sie hat und wir haben da echt überhaupt keine Chance gegenzuhalten.
Das ist manchmal echt frustrierend
Habt ihr vielleicht Ideen, wie ich ihr beibringen kann, uns nicht umzurennen oder wegzustoßen?
Wir gehen doch auch geduldig, freundlich und vor allem gewaltfrei mit ihr um, warum ist sie dann nur so "unvorsichtig" zu uns?
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- Schulpferd
- Beiträge: 862
- Registriert: Sa 23. Mär 2013, 08:42
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Huhu, also zunächst einmal ist es schon oft so, dass die Kalten eine andere Individualdistanz haben und eher schon mal nah an Mensch oder Pferd ranrücken. Zum anderen würde mich aber interssieren, ob ihr wisst wie vorher mit ihr umgegangen wurde. Vielleicht wurde sie vorher selber sehr distanzlos behandelt, und sie denkt sich nichts dabei, weil das für sie ganz normal ist, dass man so miteinander umgeht.
Eventuell hat sie auch resigniert dem Menschen gegenüber, ihr wurde vielleicht nie richtig zugehört oder sie versteht den Menschen eh nie, weil es ihr nie richtig erklärt wurde.
Im Grunde ist diese "einfach gehen und dichtmachen" ein typisches Protestzeichen bei den Kalten, durch Über-Unterforderung, Missverständnisse, was auch immer. Das mag respektlos sein, die Frage ist, ob man vorher mit ihr respektvoll umgegangen ist.
Hat sie gar keine Freude an Dingen die ihr mit ihr macht? Da würde ich ansetzen.
Und sie scheint euch ja nicht direkt zu attackieren, zu beißen oder zu treten, das finde ich schonmal beruhigend.
Eventuell hat sie auch resigniert dem Menschen gegenüber, ihr wurde vielleicht nie richtig zugehört oder sie versteht den Menschen eh nie, weil es ihr nie richtig erklärt wurde.
Im Grunde ist diese "einfach gehen und dichtmachen" ein typisches Protestzeichen bei den Kalten, durch Über-Unterforderung, Missverständnisse, was auch immer. Das mag respektlos sein, die Frage ist, ob man vorher mit ihr respektvoll umgegangen ist.
Hat sie gar keine Freude an Dingen die ihr mit ihr macht? Da würde ich ansetzen.
Und sie scheint euch ja nicht direkt zu attackieren, zu beißen oder zu treten, das finde ich schonmal beruhigend.
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- Schulpferd
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Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
PS. und OT : Ist das die Hübsche aus dem Abnehm-Thread? Wie sieht sie denn mittlerweile aus?
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Ich habe auch eine Kaltblutdame und kann Puscheltiers Aussage zur Individualdistanz bestätigen. Auch aus Beobachtungen unserer Herde. Da gehen unsere Kaltblüter nicht zimperlich miteinander rum. Und tatsächlich habe ich dort auch schon häufig die von Dir beschriebene Situation beobachtet: Sie gehen nicht umeinander herum, nein, sie rumpeln sich regelrecht über den Haufen. Daher nehme ich dieses Verhalten absolut nicht als Respektlosigkeit, sondern als "Charakterzug". Das bedeutet jedoch auch, dass sie den vorsichtigen, aufmerksamen Umgang mit dem Menschen erst lernen und verstehen müssen.
Überhaupt erinnert Deine Stute mich sehr an meine, wie sie am Anfang war. Inzwischen sieht es bei und jedoch deutlich besser aus.
Ganz zu Anfang habe ich noch versucht, mich einfach durchzusetzen. Auch mit Druck. Mal davon abgesehen, dass ich selbst damit sehr unglücklich war, hat es bei meiner Dicken nur das Gegenteil bewirkt, nämlich Gegendruck oder komplette Arbeitsverweigerung. Auch das Festwachsen beim Führen hatten wir sehr oft. Und auf Gerte reagierte sie gar nicht, da hätte ich schon prügeln müssen.
Inzwischen gehe ich mit ihr fast ausschließlich den Weg der positiven Verstärkung und arbeite sehr viel mit dem Clicker. Ich erkläre ihr damit alles haarklein. Und das war bei uns der absolute Durchbruch. Nun habe ich ein Pferd, was oftmals sehr fein reagiert. Das sich bemüht, es richtig zu machen und auf höfliches Bitten wie einen Fingertipp rückwärts oder zur Seite geht, und das mir schon von der Weide entgegen kommt, wenn es mich kommen sieht.
Ich glaube, dass die Kalten aufgrund ihres rumpeligen Verhaltens oder auch des Festwachsens in gewissen Situationen gerne vorschnell als dickfellig und rüpelig abgestempelt werden. Innerlich aber oft hochsensible Pferde sind.
Meine Stute arbeitet fein mit, aber sie erwartet dieses feine Arbeiten auch von mir, ergo Höflichkeit und sanfte (!) Konsequenz. Gleichzeitig sucht sie hinter allem einen Sinn und muss die Möglichkeit bekommen, zu verstehen. So muss ich alles mit ihr sehr kleinschrittig erarbeiten, so dass viele Erfolgserlebnisse für sie möglich sind. Das war und ist extrem wichtig für unser Verhältnis und das Fortkommen in der Ausbildung. Wird sie heute noch einmal unhöflich, dann ist es ein sicheres Zeichen für Überforderung oder Unsicherheit.
Ich habe meine Maus inzwischen über ein Jahr und erst seit einigen Wochen habe ich das Gefühl, dass sie sich mir wirklich langsam öffnet. Obwohl sie Menschen sehr mag, müssen sich diese erst einmal beweisen. Und zumindest bei meiner Stute brauchte/ braucht das viel Zeit. Und ich kann mir vorstellen, dass es bei Euch ähnlich ist.
Damit möchte ich Dir Mut machen, ich war anfangs auch oft verzweifelt und kann auch vieles erzählen. Von Losreißen auf Spaziergängen, Weglaufen am Putzplatz, Festwachsen ... aber letzten Endes war es das stetige Werkeln in winzigen, positiv belegten Schritten, welches viele Probleme wie von selbst hat verschwinden lassen. Auch wenn es anfangs sehr mühsam war.
Überhaupt erinnert Deine Stute mich sehr an meine, wie sie am Anfang war. Inzwischen sieht es bei und jedoch deutlich besser aus.
Ganz zu Anfang habe ich noch versucht, mich einfach durchzusetzen. Auch mit Druck. Mal davon abgesehen, dass ich selbst damit sehr unglücklich war, hat es bei meiner Dicken nur das Gegenteil bewirkt, nämlich Gegendruck oder komplette Arbeitsverweigerung. Auch das Festwachsen beim Führen hatten wir sehr oft. Und auf Gerte reagierte sie gar nicht, da hätte ich schon prügeln müssen.
Inzwischen gehe ich mit ihr fast ausschließlich den Weg der positiven Verstärkung und arbeite sehr viel mit dem Clicker. Ich erkläre ihr damit alles haarklein. Und das war bei uns der absolute Durchbruch. Nun habe ich ein Pferd, was oftmals sehr fein reagiert. Das sich bemüht, es richtig zu machen und auf höfliches Bitten wie einen Fingertipp rückwärts oder zur Seite geht, und das mir schon von der Weide entgegen kommt, wenn es mich kommen sieht.
Ich glaube, dass die Kalten aufgrund ihres rumpeligen Verhaltens oder auch des Festwachsens in gewissen Situationen gerne vorschnell als dickfellig und rüpelig abgestempelt werden. Innerlich aber oft hochsensible Pferde sind.
Meine Stute arbeitet fein mit, aber sie erwartet dieses feine Arbeiten auch von mir, ergo Höflichkeit und sanfte (!) Konsequenz. Gleichzeitig sucht sie hinter allem einen Sinn und muss die Möglichkeit bekommen, zu verstehen. So muss ich alles mit ihr sehr kleinschrittig erarbeiten, so dass viele Erfolgserlebnisse für sie möglich sind. Das war und ist extrem wichtig für unser Verhältnis und das Fortkommen in der Ausbildung. Wird sie heute noch einmal unhöflich, dann ist es ein sicheres Zeichen für Überforderung oder Unsicherheit.
Ich habe meine Maus inzwischen über ein Jahr und erst seit einigen Wochen habe ich das Gefühl, dass sie sich mir wirklich langsam öffnet. Obwohl sie Menschen sehr mag, müssen sich diese erst einmal beweisen. Und zumindest bei meiner Stute brauchte/ braucht das viel Zeit. Und ich kann mir vorstellen, dass es bei Euch ähnlich ist.
Damit möchte ich Dir Mut machen, ich war anfangs auch oft verzweifelt und kann auch vieles erzählen. Von Losreißen auf Spaziergängen, Weglaufen am Putzplatz, Festwachsen ... aber letzten Endes war es das stetige Werkeln in winzigen, positiv belegten Schritten, welches viele Probleme wie von selbst hat verschwinden lassen. Auch wenn es anfangs sehr mühsam war.
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Ja genau, es ist die Stute aus dem Abnehm-Thread.
Hier mal ein relativ aktuelles Foto vom Herbst. Der Hals ist immernoch sehr kräftig, aber ansonsten wird es langsam weniger.
Wieder zurück zum Thema
Leider weiß ich nichts darüber, wie sie früher gehalten wurde. Sie kommt aus Polen und es ist gar nichts über sie bekannt, außer dass sie im Ständer gehalten wurde und hauptsächlich Kutschenpferd war.
Wie sie behandelt wurde, kann ich immer nur vermuten.
Und ich vermute, sie wurde sehr grob behandelt...
Schon allein, dass sie solchen Respekt vor der Gerte hat, lässt darauf schließen.
Aber auch Tipps von der Dame, von der ich sie vermittelt bekommen habe...
Hab mich ja am Anfang an sie gewendet, auch wegen dem gleichen Problem mit dem Umrennen.
Da kamen Antworten wie (ich zitier mal ein paar):
"Sie ist so der buffelige Typ, der Gutherzigkeit ausnutzt"
"Ein ausgekochtes schlaues Schlitzohr scheint sie zu sein, weiß mit euch umzugehen. Schaffst du mit Zuckerbrot und Peitsche den Spieß umzudrehen?"
"Verschaff dir Respekt. Das ist viel Masse gegen die du anmusst. Schicke sie weg und wenn mit Gewalt. Pferde in der Herde sind auch nicht zimperlich"
"Ganz langen Strick, Rückwärts schicken, wegjagen, dann doller, werd mal richtig ernst. Ziehen und drücken geht gar nicht, Ruckartig ist besser"
und weitere in der Art. Z.B. Bullenkette wegen dem Anbindeproblem. Jedes mal eine Klatschen wenn sie sich bewegt usw...
Das ist aber überhaupt nicht meine Art mit Pferde umzugehen.
Ich nehm jetzt zwar meist eine Gerte mit, aber schlagen werde ich sie nicht.
Bullenkette kommt nicht infrage und sowas wie wegscheuchen mache ich auch nicht, dann bekommt sie ja nie Vertrauen...
Außerdem denke ich auch, dass immernoch das Vertrauen zwischen uns fehlt. Mein Freund und ich schaffen nicht ihr zu vertrauen und ebenso wenig vertraut sie uns. Wenn wir mit ihr alleine draußen sind, ist sie immer total nervös.
Hier mal ein relativ aktuelles Foto vom Herbst. Der Hals ist immernoch sehr kräftig, aber ansonsten wird es langsam weniger.
Wieder zurück zum Thema
Leider weiß ich nichts darüber, wie sie früher gehalten wurde. Sie kommt aus Polen und es ist gar nichts über sie bekannt, außer dass sie im Ständer gehalten wurde und hauptsächlich Kutschenpferd war.
Wie sie behandelt wurde, kann ich immer nur vermuten.
Und ich vermute, sie wurde sehr grob behandelt...
Schon allein, dass sie solchen Respekt vor der Gerte hat, lässt darauf schließen.
Aber auch Tipps von der Dame, von der ich sie vermittelt bekommen habe...
Hab mich ja am Anfang an sie gewendet, auch wegen dem gleichen Problem mit dem Umrennen.
Da kamen Antworten wie (ich zitier mal ein paar):
"Sie ist so der buffelige Typ, der Gutherzigkeit ausnutzt"
"Ein ausgekochtes schlaues Schlitzohr scheint sie zu sein, weiß mit euch umzugehen. Schaffst du mit Zuckerbrot und Peitsche den Spieß umzudrehen?"
"Verschaff dir Respekt. Das ist viel Masse gegen die du anmusst. Schicke sie weg und wenn mit Gewalt. Pferde in der Herde sind auch nicht zimperlich"
"Ganz langen Strick, Rückwärts schicken, wegjagen, dann doller, werd mal richtig ernst. Ziehen und drücken geht gar nicht, Ruckartig ist besser"
und weitere in der Art. Z.B. Bullenkette wegen dem Anbindeproblem. Jedes mal eine Klatschen wenn sie sich bewegt usw...
Das ist aber überhaupt nicht meine Art mit Pferde umzugehen.
Ich nehm jetzt zwar meist eine Gerte mit, aber schlagen werde ich sie nicht.
Bullenkette kommt nicht infrage und sowas wie wegscheuchen mache ich auch nicht, dann bekommt sie ja nie Vertrauen...
Außerdem denke ich auch, dass immernoch das Vertrauen zwischen uns fehlt. Mein Freund und ich schaffen nicht ihr zu vertrauen und ebenso wenig vertraut sie uns. Wenn wir mit ihr alleine draußen sind, ist sie immer total nervös.
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- Schulpferd
- Beiträge: 862
- Registriert: Sa 23. Mär 2013, 08:42
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Hach sie ist soo hübsch!
So wie du es beschreibst, habe ich es mir gedacht. Ich denke dass eine kleinschrittige Vorgehensweise über positive Verstärkung, wie sie Samstnase beschreibt, wirklich das wirkungsvollste ist, du eröffnest ihr da ganz neue Welten, denn mal im Ernst, egal wie sehr man aufrüstet, sie wird immer mehr Kraft haben.
Bei meinem Büffel hat auch die von Samtnase beschriebene vorgehensweise am meisten gebracht, sie sind nämlich eigentlich meist ganz fein, die Dicken
So wie du es beschreibst, habe ich es mir gedacht. Ich denke dass eine kleinschrittige Vorgehensweise über positive Verstärkung, wie sie Samstnase beschreibt, wirklich das wirkungsvollste ist, du eröffnest ihr da ganz neue Welten, denn mal im Ernst, egal wie sehr man aufrüstet, sie wird immer mehr Kraft haben.
Bei meinem Büffel hat auch die von Samtnase beschriebene vorgehensweise am meisten gebracht, sie sind nämlich eigentlich meist ganz fein, die Dicken
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Wirklich eine Hübsche!!
Nun, da ich diesbezüglich ein ganz gutes Gefühl habe, erorbern wird uns das Gelände wieder gemeinsam. In ebenso kleinen Schritten, aber immerhin. Wobei das auch zum großen Teil an mir liegt, mich haben die Anfangserfahrungen mit Losreißen etc. nämlich ganz schön Vertrauen gekostet, so dass ich immernoch ein Rucksäckchen Misstrauen und auch Angst mit mir rumschleppe.
Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung und habe daher das Rausgehen, wenn Du damit das Verlassen der vertrauten Umgebung meinst, eine ganze Weile komplett auf Eis gelegt. Wir haben unglaublich viel "an der Basis" gearbeitet. Das haben wir beide gebraucht, um einander zu vertrauen.Haruna hat geschrieben:Außerdem denke ich auch, dass immernoch das Vertrauen zwischen uns fehlt. Mein Freund und ich schaffen nicht ihr zu vertrauen und ebenso wenig vertraut sie uns. Wenn wir mit ihr alleine draußen sind, ist sie immer total nervös.
Nun, da ich diesbezüglich ein ganz gutes Gefühl habe, erorbern wird uns das Gelände wieder gemeinsam. In ebenso kleinen Schritten, aber immerhin. Wobei das auch zum großen Teil an mir liegt, mich haben die Anfangserfahrungen mit Losreißen etc. nämlich ganz schön Vertrauen gekostet, so dass ich immernoch ein Rucksäckchen Misstrauen und auch Angst mit mir rumschleppe.
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Vielen Dank. Eure Antworten machen mir da echt Mut, dass wir das noch hinbekommen
@Samtnase
Was du über die Kaltblutherde schreibst ist echt interessant. Kyoko steht hier in einer Herde mit Ponys und Warmblütern und ist mir mit ihrem Verhalten in der Herde immer aufgefallen. Ich hatte mich darüber oft gewundert, aber wenn Kaltblüter allgemein so untereinander umgehen, erklärt das einiges.
Sie ist die rangniedrigste in der Herde und ich hab mich immer darüber gewundert, dass sie an die anderen trotzdem so extram nah rangeht oder so spät von der Stelle weicht, wenn der Chef kommt, während die anderen schon weg sind, wenn er nur die Ohren anlegt...
Hab ehrlich gesagt in letzter Zeit schon ernsthaft überlegt mit dem Clickern angefangen, mit allen 3 Stuten. In letzter Zeit habe ich viel darüber gelesen und viele Videos angeschaut und bin ganz begeistert davon.
(Ich schaue mir gerne eure Videos an. Ich finde es toll, was du alles mit deiner Schwarzwälderin erreicht hast )
Und doch bin ich irgendwie noch skeptisch gewesen, ob Kyoko sich wirklich dazu motivieren lässt. Sie liebt zwar Leckerlies, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass sie nicht wirklich Freude dabei hat, mit uns irgendwas zu machen.
Er ist immer eher ein "sie lässt es einfach zu"
Aber was ihr schreibt, motiviert mich echt, es einfach mal mit ihr zu probieren
Vielleicht findet sie ja auch Spaß daran
@Samtnase
Was du über die Kaltblutherde schreibst ist echt interessant. Kyoko steht hier in einer Herde mit Ponys und Warmblütern und ist mir mit ihrem Verhalten in der Herde immer aufgefallen. Ich hatte mich darüber oft gewundert, aber wenn Kaltblüter allgemein so untereinander umgehen, erklärt das einiges.
Sie ist die rangniedrigste in der Herde und ich hab mich immer darüber gewundert, dass sie an die anderen trotzdem so extram nah rangeht oder so spät von der Stelle weicht, wenn der Chef kommt, während die anderen schon weg sind, wenn er nur die Ohren anlegt...
Hab ehrlich gesagt in letzter Zeit schon ernsthaft überlegt mit dem Clickern angefangen, mit allen 3 Stuten. In letzter Zeit habe ich viel darüber gelesen und viele Videos angeschaut und bin ganz begeistert davon.
(Ich schaue mir gerne eure Videos an. Ich finde es toll, was du alles mit deiner Schwarzwälderin erreicht hast )
Und doch bin ich irgendwie noch skeptisch gewesen, ob Kyoko sich wirklich dazu motivieren lässt. Sie liebt zwar Leckerlies, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass sie nicht wirklich Freude dabei hat, mit uns irgendwas zu machen.
Er ist immer eher ein "sie lässt es einfach zu"
Aber was ihr schreibt, motiviert mich echt, es einfach mal mit ihr zu probieren
Vielleicht findet sie ja auch Spaß daran
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Fesche Dame Aber sag mal, ihr Blick auf dem Foto wirkt auf mich so verschlossen, nach innen gekehrt... seh ich schon Gespenster, oder ist sie wirklich so? Nach dem, wie du beschreibst, wie sie früher behandelt wurde (diese "Tipps" ) glaub ich gern, dass sie einfach nicht mehr mag. Ich würde es da auch mit clickern versuchen.
Und:
OT hinterher, langsam erhärtet sich mein Verdacht, dass in meinem VB-Mix auch was Kaltes mit drin steckt. Denn das über-den-Haufen-büffeln, das dagegengehen, wegdrängen und einfrieren, kenn ich von ihm sehr wohl auch. Ist bei ca. 500 kg Lebendmasse allerdings leichter zu händeln als bei 800 kg
Und:
OT hinterher, langsam erhärtet sich mein Verdacht, dass in meinem VB-Mix auch was Kaltes mit drin steckt. Denn das über-den-Haufen-büffeln, das dagegengehen, wegdrängen und einfrieren, kenn ich von ihm sehr wohl auch. Ist bei ca. 500 kg Lebendmasse allerdings leichter zu händeln als bei 800 kg
Re: Unvorsichtiges oder wirklich respektloses Pferd?
Probier es aus! Ich kann dir auch nur Mut machen, diesen Weg mit der Maus zu gehen. Gerade wenn sie noch niemals lernen durfte, dass Menschen auch Spaß machen können, ist Clickern ein Weg, ihr das zu vermitteln. Und ihr auch zu zeigen, dass sie selbst machen darf, dass sie sich euch öffnen darf und kann. Sie hat warscheinlich die letzten 11 Jahre ihres Lebens nur das erlebt, was die Vorbesi dir an Rat-Schlägen gegeben hat... Woher soll sie mit so einer Geschichte auch Freude an Umgang mit Menschen haben? Dagegen sich acht Monate bei euch leider nur ein Klacks...
Wenn nur die Liebe, die Liebe existiert - so ist Zeit ein absurdes Konzept.
Forugh Farrokhzad an Ebrahim Golestan
Frau Vina - Piratin unterm Edelweiß
Zwei Hafinasen - TB 1
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