Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Moderator: Sheitana

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Never Mind
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Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von Never Mind »

Hallo Ihr Lieben,

ich eröffne doch noch einen Thread diesbezgl. weil es mir doch keine Ruhe lässt. Ich darf aus der Müllbox zitieren:
Ich weis nicht - ich glaub ich fange nochmal an mich mit dem Kotwasser/Durchfall Problem systematisch zu beschäfitgen - so wie es jetzt wieder ist ist echt wirklich rhythmisches Auf und Ab der Symptomatik. Bauchweh hält sich wirklich gut in Grenzen aber das Kotwasser und dieser Pflatschdurchfall nimmt kein Ende. An sich mit dem Leben vereinbar - was ihm das Leben aber zur Hölle macht sind die schwarzen eingetrockneten Krusten von Scheixe und eine entzündete Anusregion weil das Zeug halt nie richtig trocken wird unterm Schweif.
DAS find ich ist eher die Tatsache, die mit dem Alltagsleben und dem "solang es ihm nicht wehtut" nicht vereinbar ist. Wenn er sich permanent wo wetzen muss, nie sauber ist, entzündet - ich stell mich das beim Menschen vor, eindeutige Verschlechterung der Lebensqualität.

Und obwohl ich gesagt hab, wenn seine Krankheit seine Lebensqualität beeinflusst negativ mehr, dann lass ich es irgendwan gut sein. Aber damit waren eher Schmerzen und Koliken gemeint - nicht sowas. Versteh mich wer wenn ich das so hinkrizzle?

Was mach ich denn jetzt?
Wie geh ich sowas an?
Ne - also es ging ihm immer gesamtheitlich besser. Schon etwas jahreszeitenabhängig, aber völlig grasunabhängig. Einerseits ists das Kotwasser - das ist eigentlich immer. Mal mehr mal weniger - aber es vergeht keine Woche ohne Striemen am Po. Und der Durchfall an sich blieb mal sicher 6 Wochen weg, dann wieder alle 2 Wochen, jetzt 1x ein Tag komplett flüssig und dann wieder nichts. Also ganz unregelmäßig und irgendwie an nichts festzumachen.

Er wird natürlich in starken Durchfallperioden Elektrolytmäßig zugesetzt, aber nicht adhock - sondern nachdem ich mal Blutbilder in verschiednen Durchfallstadien gemacht hab - darauf circa abgestimmt.

Ich glaub ich werd mal einen Thread eröffnen und das Thema echt nochmal ausgraben - zudem ich ne SB hab, die wirklich alles mitmachen würde :puh:
Aber heute hats gefroren und er hatte nachts Durchfall (+er legt sich gerne immer in den Mist anderer, macht die Sache .. nicht besser :roll: ) und die feuchten Striemen waren eingefroren und diese vorher durchtränkten nassen Haare müssen bis auf die Haut eingefroren sein. Logischerweise. Das muss die Hölle wehtun an der Haarwurzel.

Ansonsten unabhägig davon ist er tiptopfit. Außer ab und an Bauchweh, macht alles, reiten, laufen, spielen, völlig unauffällig.
Ich sehe meine Nerven schon schwinden. Prinzipiell gehts nur über das Futter, ich brauch was alltägliches. Dachte irgendwie an mal überlegen, was es gibt und dann sukzessive abgestimmt immer periodenweise alles ... durchtesten .. oder so.
Meine Nerven liegen jetzt schon blank.

Prinzipiell muss ich dazusagen, dass ich weis warum wir die Problematik haben. Viele die uns schon lange kennen, haben es mitbekommen und auch sonst lässt sichs leicht erklären - eine nicht ganz geklärte Mischungs aus Würmern, Autoimmun Mb Crohn und Imflammatory Bowl Disease - lassen wir es einfach mal so stehen - haben zum Enterozyten (also Darmzell) Verfall geführt - bzw zum Zerfall ihrer Funktion.
Mal grob gesagt.. eigentlich fühle ich mich so als könnte ich Bücher drüber schreiben :-? aber gut.

Nun geht es aufgrund von oben erzählter Tatsache nochmal darum, das Kotwasser/Durchfall als Erstymptombekämpfung zu reduzieren oder loszuwerden. Heißt Wasseraufnahme im Enddarm - wichtig im Enddarm - es bringt nicht viel wenn etwas sich schon im Magen "vollsaugt" und dann keine Kapazität da ist weiter hinten.

Da es ja im Prinzip nicht genau managebar ist - dachte ich einfach an ein Aufrollen von allem was man tun könnte - systematisch und durchgeprobt. Vielleicht lässt sich mit überlegter Struktur und Futtermittelgaben das ganze etwas eindämmen?
Das ist mein Ziel und ich denke damit kann ich ihm wieder ein Stück seinens sonst so krankheitsgeplagten Lebens mitgeben.

Bei uns lässt sich die Periodendauer und das Erscheinen an nichts knüpfen, weder an alltägliche Futtergaben, noch an Herdenstress, Gras hat auf die Periodizität auch keinen Einfluss. Eine einzige Vorhersage, die zu ausgerechnet 20% stimmt, ist ein Wetterumschwung, allerdings nur nach unten und nur nach bestimmten Luftfeuchtigkeitsverhältnissen (Regen) - das führe ich drauf zurück, dass bestimmte Pilz und Bakteriensporn im Heu erst bei bestimmten Temperaturen (bei großen Schwankungen mehr - weil mehr Temperaturoptima erreicht werden) wieder "aktiv" werden und sich im Heu und schliesslich im Darm vermehren. Dafür spricht auch die erhöhte Bakterienmenge von typischen "Heuorganismen" nach Verzehr im Stuhl. Diese Tatsache belastet den Darm natürlich noch mehr durch eingeschwemmte Erreger und die Symptomatik wird verstärkt.

Das würde ich sagen, ist mal ein Start und Überblick. Ich würde mich sehr über Futtermittelerfahrungen und Ideen freuen (mir fällt jetzt mal spontan Flohsamen, Bentionit, das wundersame Kristallkraft .. etc ein) .. und würde, wenn ich systematisch Ideen gesammelt hab auch anfangen zu probieren und dokumentieren.

Für das wohl tapferste Pferd, das ich kenne. :herzi:
Reiten ist eine Schule von Verzicht und Demut.

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ehem User

Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von ehem User »

Ich habe leider nicht die gesamte Problematik mitverfolgt, sondern lese gerade deinen neuen Thread hier.
Du schreibst u.a. über Darmzellenzerfall. Das hat mich über Möglichkeiten zur Unterstützung der Zellerneuerung nachdenken lassen. Aus (menschlicher) Erfahrung fielen mir hierzu 2 Sachen ein:
Q 10 und Reishi. Gerade die Vitalpilze könnten vllt. ein erfolgversprechender Weg bei der Suche nach Heilung sein.
Die (längerfristige) Gabe von Zeolith und / oder ggfs. Luvos Heilerde mikrofein halte auch ich für sehr hilfreich.
Ich wünsche deinem tapferen Pferdchen von Herzen alles Liebe.
ehem User

Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von ehem User »

Wenn ich dich richtig verstehe, dann suchst du nach weiteren Ideen, was du ausprobieren könntest. Hier mein Vorschlag:

Johannisbrotkernmehl

War schon bei den alten Römern bekannt für seine positiven Auswirkungen auf das Verdauungssystem der Pferde. Frag mal Tante Google, wenn du mehr erfahren willst. Einen versuch wär es sicher wert und schmecken tut es den Pferden eigentlich auch!

Sternenkind war schneller und da sie Vitalpilze erwähnt, damit hat eine andere Einstellerin bei uns auch gute Erfolge gahabt!
hafibande
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Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von hafibande »

Hallo,

was mir dazu einfällt:

a) Bokashi (oder eMa) und
b) Sonnenblumenkernen. Darauf hat mich mal eine MA beim Raiffeisenmarkt hingewiesen, weil Marst++ll da ein neues Futter auf den Markt gebracht hat. Sie sagte, die Sonnenblumenkerne in diesem Müsli seinen der Trick. Weil ich kein Müsli füttere, hab ich es nicht probiert. Wobei wir auch nur ein sehr dezentes und saisonbedingtes Kotwasserproblem haben! Hab daher keinen weiteren Druck - das klingt bei Euch echt anders ... :cry:

Ich drück' Euch beiden Kämpferherzen feste die Daumen!

LG
Stefanie
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Biggi
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Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von Biggi »

Hallo Never Mind, unser Shetty hat seit einigen Jahren identische Symptome, wie dein Pferd. Die Kotkonsistenz kann an einem Tag mehrmals wechseln, von locker-geformt bis breiig. Phasen von breiig bis rausschießendes Wasser gab es auch. Bei unserm Shetty leigt wahrscheinlich eine Magengeschwür Problematik zu grunde und jahrelang zu lange Fresskarenzen. Es wurde auch schon eine löchrige Darmwand vermutet.

In diesem Sommer habe ich eine lange Kur mit Vitalpilzen, Bierhefe, Mariendistel und diversen Kräutern gemacht. Gegen Herbst schien er sich tatsächlich großteils stabilisiert zu haben. Das Kotwasser war ganz weg und die haufen durchweg geformt. Dann kam der Pferdezahnarzt, mit Sedierung und ein wenig Aufregung. Am nächsten Tag war alles vorbei, starken Wasserdurchfall, bauchweh... Jetzt, nach 6 Wochen, scheinen wir wieder auf einem guten Weg zu sein.

Das Problem mit Verkrustungen und ständig nassem Po haben wir auch. Es scheint dem Pony aber nicht allzuviel auszumachen. Allerdings hat es auch sehr viel Fell, das die Haut schützt.

Aktuell gebe ich ein Mittel zum Magenschleimhautschutz, ein hoch-konzentriertes Mineralfutter und ein ganz neues Präparat von Nösenb... mit speziellen Hefekulturen. Außerdem wechselnde Bitterkräuter und ständig Äste, Blätter und jahreszeitliche Früchte.

Ich bin gespannt, was noch an Tips kommt und werde mich gerne deinen versuchen anschließen. Wie wurden denn die Diagnosen bei deinem Pferd gestellt? Vermutungen oder hast du den Darm untersuchen lassen?
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

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Hina_DK
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Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von Hina_DK »

Bentonit zur Bindung und Entgiftung und Bierhefe, um die Darmflora zu peppeln. Beides aber nicht in homöopatischen Mengen, sonst bringts nichts.

Zenolith und Heilerde sind als Futtermittel nicht zugelassen, weil sich das aufgrund ihrer Struktur bei längerer Fütterung im Blinddarm ansammeln. Bentonit hat dagegen die Futtermittelzulassung. Durch die noch größere Oberflächenstruktur, ist es auch wirksamer als Heilerde und auch kostengünstiger, wenn man es nicht gerade in der Pferdefutterabteilung kauft, sondern im Landwirtschaftshandel.

Vitalpilze im Grunde auch aber dann sollte man auch wirklich wissen welche und was da wie wirkt. Es gibt da sehr unterschiedliche Erfahrungen mit. Man kann die Wirkung nicht mit der beim Menschen 1 : 1 setzen.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
ehem User

Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von ehem User »

Pektin soll manchmal auch helfen, offenbar kriegt man das auch als reines Pektin für Pferde.

Ich glaube, es ist einfach eine Herumprobiererei, bis man "dasjenige welche" gefunden hat... Viel, viel Glück :hug:
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Gladdis
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Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von Gladdis »

Abgesehen von allen Mittelchen, gibt es nicht eine "Hose" oder irgendein Sleezy, dass du ihm anziehen kannst?
Den Anus vielleicht mit EM absprühen und so Wundgel. Wie bei Babys.
Dann den Schweif oben Bandagieren, damit auch da nichts kleben bleibt. Muss man halt jeden Tag neu machen.
Somit wäre genug Zeit, das richtige Mittel zu finden.
LG von den Rothaarigen
Zuckerpuppe oder Paprikaschnitzel viewtopic.php?f=14&t=1179
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Never Mind
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Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von Never Mind »

Ohhh - so viele Antworten :grouphug: das ist total lieb von euch. Freut mich :breitgrins:
Ich werde natürlich ausführlich antworten :-n bin aber heute erstmal Praktikum - komme aber drauf zurück :-n
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Nucades
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Re: Kotwasser/Durchfall mit Diagnose

Beitrag von Nucades »

Gladdis´ Idee zur Minderung der Folgen finde ich super und kann mir gut vorstellen, dass P*naten Creme zumindest zwischen den Backen und im darüberliegenden Bereich die Haut beruhigt und Feuchtigkeit fern hält. Tolle Erfahrungen habe ich mit St*lo Puderspray gemacht - das wäre vielleicht was für die Beine/befellten Stellen.

Und ja, auch wir haben mit Kotwasser zu tun :seufz: TÄ und ich sind noch mitten in der Ursachenforschung...
Behandlung der Symptome bisher:
- Kräuterkur zur Ausleitung: Schien zunächst zu helfen, dann ging´s wieder los.
- Flohsamenschalen: Hat Pferd abgelehnt, lag nicht am Geschmack, sondern an der Konsistenz...
- Kräuterkur zur Entgiftung: Habe ich gerade erst begonnen, da Gamma-GT erhöht. Ob es einen Zusammenhang gibt :nix:

Ist das Kotwasser mit Durchfall verbunden, gebe ich 2 - 3 mal/Tag N*x V*mica. Das hilft auf jeden Fall zuverlässig gegen zu weichen Kot :-d

So, und jetzt gibt´s noch ´ne PN :-)
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