Veränderungen während des Trainings

[Keshia]

Bei mir kommt es da ganz darauf an, an was ich gerade arbeite. Wenn ich z.B. gerade an mir selbst arbeite, dann lasse ich so gut wie alles vom Pferd zu, da es dann gar nichts "falsch" machen kann.
Wenn ich aber am Pferd arbeite, dann brauche ich einen Plan, was es für eine bestimmte Aufgabe als erstes können muß. Wenn es erstmal nur vorwärts gehen soll, dann ist es völlig egal, wie das aussieht, ich belohne das Vorwärts. Wenn dann die Stellung dazu soll, ist die Linientreue egal, usw.
Ich find's grad schwierig, so eine Frage pauschal und trotzdem konkret zu beantworten.

[ehem User]

Ich find's grad schwierig, so eine Frage pauschal und trotzdem konkret zu beantworten.

Ging mir selbst auch so, deswegen dachte ich, ich frag mal in die Runde....

Als ich früher noch turniere geritten bin, hatte ich das große Glück, bei einem tollen Grand Prix reiter regelmäßig RS nehmen zu können. Ich wollte über Winter für die erste L mit dem Pferd trainieren und war hochmotiviert, Verstärkungen, Kurzkehrt und Außengalopp zu üben.

Wurde alles gestrichen, ich habe ein geschlagenes halbes Jahr unter Anleitung nur Trab und Galopp Übergänge geübt, teilweise mit 10minütigem Galopp, weil Herr Pferd sich nicht in den Trab reintreiben lassen wollte.

Ich durfte vor dem ersten Turnier nichts anders üben und war trotzdem direkt plaziert, obwohl ich mit diesem Pferd mind ein 3/4 jahr keine Lektionen mehr geritten bin:-D (ja, in der Prüfung war es für mich sehr spannend zu sehen was er überhaupt kann und macht )
Nur weil wir diese eine Baustelle so intensiv bis zum Erbrechen beharkt hatten, haben sich die anderen baustellen aufgelöst. Ein anderes Pferd, dass ich bei ihm geritten und auf L vorbereiten sollte, sollte mehrere Wochen nur schritt-trab übergänge geritten werden, weil der galopp nicht bergauf genug war. auch das hatte sich dann gegeben.

Ich finde das total spannend, wie sich manches entwickelt. So mit Freizeitambitionen mag ich dieses arg strenge "nur noch dies und das üben" nicht mehr so wirklich. aber es war immer toll zu sehen, wie sich durch die eine, für das Pferd spezifische lektionen die pferd in anderen Bereichen verbessert haben.

[Keshia]

Naja, es sind oft halt logische Abfolgen, WENN man erkennt, warum eine Lektion nicht funktioniert. Wenn dem Pferd z.B. die Kraft für den Galopp fehlt, dann ist es logisch, den Galopp erstmal wegzulassen, um nicht ständig einen "falschen" Galopp zu üben. Man geht einen Schritt zurück und übt das, was man richtig machen kann als Vorbereitung für das, was man können möchte. Man kann die Kraft ja auch durch anderes aufbauen. (Als Beispiel. Vielleicht liegt der fehlende Bergaufgalopp aber auch am Sitz des Reiters oder an noch ganz anderen Dingen, das ist ja immer total individuell.)
Das Schwierigste ist wahrscheinlich zu erkennen, warum etwas nicht funktioniert und genau zu wissen, was man dafür tun muß. Wenn man das beides weiß, dann weiß man auch, was man erstmal ignorieren kann.

Mir wäre es aber auch zu langweilig, immer anderselben Sache rumzudoktorn, aber man findet ja sicher noch andere Baustellen.