Kolik-OP, und danach?

Moderator: Sheitana

Elenell
Fohlen
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Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Elenell »

Wie der Titel schon sagt, bin ich etwas orientierungslos.

Meine 17-jährige Stute steht noch in der Klinik, darf am Sonntag nach Hause.
Von der Klinik habe ich zur Haltung, Fütterung und zum Trainingsaufbau Instruktionen bekommen.
Aber irgendwie habe ich jetzt eine Blockade. Werde mich wohl nicht mehr auf's Pony trauen.

Sie sollte dringend abspecken, also viel Bewegung ein absolutes MUSS! Nur hat sie Probleme mit den Kniebändern, Spat und Arthrose in der Schulter. Nun auch noch die Kolik-OP.

Irgendwie ist da ja kaum mehr was heile an dem Tier und ich soll sie bewegen, bewegen...

Nach ca. 3 Monaten soll ich sie zur Lahmheitsabklärung nochmals in der Klinik vorstellen.

Einzige Idee, sie täglich am Rad mitzunehmen.

Ich bin glücklich, dass sie die OP gut überstanden hat. Sie ist mein Herzenspferd und ich möchte nur das Beste für sie.
Doch was ist das?

Ideen, Tipps, Erfahrungsberichte?

Bin für jeden Gedankenanstoss dankbar
Napipony
Einhorn
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Napipony »

Wie sieht den die Haltung generell aus? Box, Weide, Offenstall....
Steht sie alleine gut oder brauch sie immer jemanden dabei....
ehem User

Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von ehem User »

was war denn die Ursache der Kolik?
Verstopfung, Fütterungsfehler (auch schon jahrelange), Wetterumschwung? Unbekannt?
Gas oder Krampfkolik? normale Kolik oder Darmverlagerung oder gar -verdrehung?

Am Fahrrad darfst Du in D kein Pferd führen.

Bei dem Krankheitsbild sollte die Stute m.E. in einen gut geführten O-Stall mit vielen Bewegungsanreizen und einer friedlichen Herde. Dazu sollte ständig Raufutter zur Verfügung stehen, genug mageres Heu gefüttert werden.
So etwas ist natürlcih ein Wunschtraum.

Du schreibst nichts über die bisherige Fütterung. Aber so ein Invalide wird wohl kaum arbeiten, daher kein Kraftfutter, kein Heu von Wiesen für Milchkühe, späterer Schnitt. Geh halt mit dem Pferd joggen. Das fördert auch die Fitnes des Menschen.

Ich weiß nicht, ob ich ein lahmes Pferd überhaupt an der Kolik hätte operieren lassen. Der anschließende Aufbau ist nicht ganz einfach und dazu gehört eben auch sehr viel Bewegung. Das geht aber mit einem lahmen Pferd nicht. Du wirst also schauen müssen, dass Du neben dem Abspecken auch etwas (homöopatisch?) gegen die Arthrose tust sonst kannst Du das Pferd nicht adäquat bewegen... Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz.
Elenell
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Elenell »

Sie steht mit 3 weiteren Islandstuten in einem grossen Offenstall. Viel Platz auf dem Paddock.
Weide auf 2 mal eine Stunde beschränkt. Es gäbe da noch einen Rundlauf, doch Stuti steht lieber irgendwo dekorativ herum oder hat Nase im Grün.
Sie ist die Ranghöchste, kommt also immer an Heu. Nachts bekommen sie Heusäcke in den Stall gehängt.
Sie bewegt sich freiwillig kaum, heisst, macht keinen Schritt zu viel. :roll:

Habe ihr nun einen nasenfreien Maulkorb für Spaziergänge und Rad anfertigen lassen. Ansonsten immer Kämpfe, da sie da ständig Kopf nach jedem Grashalm runter reisst.
Zuletzt geändert von Elenell am Do 29. Aug 2013, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
Elenell
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Elenell »

@ elja

Da haben sich unsere Beiträge eben überschnitten.

Wir haben die Ponys beim Haus.
Sie bekommen seit Jahren nur Heu, (grob, langstängeliges Oekoheu) , um Mineral/Vitamin ins Pony zu bekommen gibt es eingeweichte Wiesencobs (ein Joghurtbecher), Kraftfutter gibt es nicht, ebenso keine Aepfel, Karotten o.ä.

Sie hat immer mal wieder eine leichte Kolik, vor allem bei Wetterwechsel. Liess sich jeweils homöopathisch oder mit Spritze lösen.
Nun hatte sie einen Knick und Verdrehung im Dickdarm.
Elenell
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Elenell »

Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz
Das genau ist die Krux.

Als ich vor der Entscheidung stand sie operieren zu lassen, meldete Verstand: NEIN, doch dann war die Stimme des Herzens stärker. Sie ist so ein liebes Tier. :herzi: Gutmütig, zuverlässig, und hat Buttergänge.
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Schnucke
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Schnucke »

Hm ihr habt doch einen Rundlauf, wäre es möglich den so zu gestalten, daß sie da durch muß um an Heu, Gras, Wasser und den Liegebereich kommt.
Kannst du sie als Handpferd mit einem der anderen Pferde mitnehmen?
Ansonsten fällt mir verschiedenste Bodenarbeit ein, das täte auch der Arthrose und den Kniebändern gut. Grad bei Kniebändersachen ist es wichtig die Muskulatur sogut als möglich zu kräftigen.

Ich weiß wie das mit der OP Sache ist, ich stand vor genau drei Wochen vor der gleichen Entscheidung und hab mich dafür entschieden, allerdings hat es bei uns kein gutes Ende genommen. Ich hab auch immer gesagt Kolik- OP niemals tja und dann steht man da und das Herz schreit.
Vor ca sechs Tagen dann eine erneute Kolik bei einem anderen Pferd, wieder die Entscheidung ob Klinik ja oder nein. Diesmal fiel aufgrund des Alters die Entscheidung anders aus, keine OP, keine Klinik. Tja und das Schimmelchen hat es so überstanden.

Was ich derzeit mit dem Schimmelchen mach ist, viel führen, ich nehm sie überall mit hin damit sie sich bewegt. Sie ist auch Typ Energiesparpferd, allerdings ist sie ansonsten gesund. Auf Gras hab ich sie derzeit noch nicht, das kommt heute das erstemal dazu. Fütterung ist bei uns ein schwieriges Thema, sie verweigert Mash komplett auch das extra bestellte Magnoguard wird nicht angerührt. Sie bekommt derzeit mehrmals täglich eingeweichte Heucobs zu fressen um Öl und Leinsamen/ Flohsamenschalen ins Pferd zu bekommen. Dazu hat sie Heu ad lib, was sie aber durch die noch gereizte Speiseröhre ( hatte Reflux) noch nicht in der Menge frißt wie ich das gerne hätte.
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Elenell
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Elenell »

Ach herrjeh, da wünsche ich Deinem Schimmelchen alles Gute!
Das tut mir so leid, dass es beim 1. Koliker kein gutes Ende genommen hat. Was ist denn passiert?

Bin ja auch noch immer auf Nadeln. Eine 2. OP würde ich ihr auch nicht mehr zumuten.
Da sie nach der OP Durchfall machte, kam sie in die Quarantäne-Boxe, da die Klinik Salmonellen-Paranoia hat. Sie ist erst seit gestern wieder auf der Normal-Station. Da sie so viele Medis bekam und zu fett ist, haben sie sie zur Reheprophylaxe in Eisschuhe gestellt. Danach gab es Hufverbände.

Das mit dem Rundlauf muss ich mal gründlich überdenken. Wenn ich da Heusäcke aufhänge, latscht sie bis zum 1., beisst alle weg, leert den Sack, macht sich dann auf zum nächsten.... etc.

Evtl. muss ich sie auch überall hin mit nehmen. Mals schauen, ob es vor dem Lebensmittelgeschäft eine Anbindevorrichtung hat. :-D

Handpferd geht leider auch nicht. Die Junge ist noch nicht so weit und die Alte wird nicht mehr geritten.
Da muss ich dann doch selber ins Fitnessprogram mit einsteigen. ;)
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Schnucke
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Schnucke »

Die erste Kolikpatientin hatte eine ganz leichte Kolik, war dann wieder stabil bis halb zwei in der Nacht, alle werte ok sie hat auch nicht mehr gekolikt, alle Darmanschnitte haben wieder gearbeitet. Ich hab sie dann um 6 Uhr früh bei der Morgenfütterung wieder kolikend vorgefunden. Um halb 8 Uhr waren wir dann in der Klinik, Dickdarmdrehung um 360 Grad. Sofort OP, leider war da schon alles zu spät, große Teile des Dickdarms waren schon abgestorben. Wir haben sie dann gar nicht mehr aufwachen lassen.
Das klingt jetzt alles ein wenig unemotional geschrieben, aber anders kann ich darüber immer noch nicht schreiben und schon gar nicht sprechen,

Na dann darfst du sporteln, ist doch auch was selber fit zu werden, ich find das ist ein schöner Nebeneffekt. Aber du wirst sehen nach der OP udn der Kolik jetzt nimmt sie sicher auch ein wenig von selber ab. Mein Energiesparschimmelchen hat seit der Kolik locker 30-50kg abgenommen, also weniger sollte sie nicht werden. Und wenn du mit dem richtigen Fitnessprogramm jetzt gleich einsteigst wird das auch was mit dem Gewicht halten.
Aber gut, daß deine Klinik so auf Zack ist mit Reheprophylaxe, denn das wär was was ihr jetzt gar nicht brauchen könntet. Grad wenn sie voll mit Medis ist, wird sicher auch Cortison bei gewesen sein, dann ist das mit der Vorsorge besser. Ich kühl beim Schimmelchen auch fleißig wegen dicksein und Cortison. Leider haben wir in der Nähe kein Gewässer sonst wär ich mit ihr dort zum Wassertreten hingegangen.
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Elenell
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Re: Kolik-OP, und danach?

Beitrag von Elenell »

Das versteh ich nur zu gut, wenn man über erlebte Traumata nur ganz nüchtern reden oder schreiben kann.
Fühl Dich unbekannterweise gedrückt. :schulter2:

Meine hatte von der OP, der Anstrengung, den Schmerzen , oder allem zusammen tagelang wie Schüttelfrost. Das ganze Pony hat von vorne bis hinten gezittert. Keiner wusste woher das Gezittere herkam und ob das wieder weg ging. Fieber hatte sie auch gemacht, und ich fragte mich da, ob ich die richtige Entscheidung getroffen, oder sie doch besser nicht mehr aus der Narkose hätte aufwachen lassen.

Du hast übrigens absolut Recht. Komme eben aus der Klinik und finde eine Futteranleitung vor. Darin ist auch das aktuelle Gewicht vermerkt. Sie hat tatsächlich bereits 50kg abgenommen! :happy:

Kauf dem Schimmelchen auch Krankenschuhe und füll sie mit Brucheis.

Alles Liebe und Gute
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