Vielleicht passiert Dir das selbe, wie es mir bei unserem Shetty-Kind (1 Jahr) ging. Du bremst evtl. Dein Pferd selbst aus. Der kleine Luca lässt sich genau so führen, wie es immer in den schlauen Pferdebüchern steht. Wir haben ihm aber nie etwas beigebracht, dazu ist der noch viel zu jung, der ist Naturtalent

. Der läuft beim Führen immer genau so, dass ich auf Schulterhöhe bin (macht er selbst so

). Trödel ich ein wenig langsamer als er und komme auf Bauchhöhe, fühlt er sich "geschoben" und geht schneller. Komme ich, weil ich etwas schneller laufe, bei ihm auch nur ein wenig auf Augenhöhe, bleibt er wie auf Kommando stehen. Anfangs hatte ichs gar nicht geschnallt und habe auf alle möglichen Art und Weisen versucht, ihn zum weitergehen zu animieren. Pony bewegte sich aber nicht ein bisschen. Dann bin ich ein wenig zurück gegangen, wieder auf Schulterhöhe und Pony wirft Motor wieder an und läuft brav weiter. Das ist mit dem zum Piepen aber der hat mir wirklich Pferdeführen mit Körperkontrolle beigebracht

. Seit dem glaube ich sogar, dass es ein paar Pferde gibt, die so funktionieren, wie es immer in den schlauen Büchern steht. Meine anderen drei haben diese Bücher aber leider nicht gelesen

. Klein Josi lässt sich immer hinterherschleifen, bleibt aber niemals selbst stehen. Tígull, der knapp 5jährige, konnte das alles mal richtig gut aber im Moment flegelt er und geht überhaupt nur, wie er gerade Lust hat. Meist ist er kaum zu bremsen und mit Reddi klappts eigentlich gut aber da brauche ich keine so präzise Körperkontrolle. Der ist mit 13 alles gewohnt

.
Insgesamt müssen die Pferde das aber erstmal lernen. Das klappt nicht immer gleich auf Anhieb. Anfangs ist es doch recht normal, dass die nicht immer genau das machen, was man von ihnen gerade erwartet. Da braucht man schon Geduld. Bei Deinem 4jährigen hat es ja auch mit der Zeit und üben geklappt. Du darfst auch nicht vergessen, dass Zweijährige noch eine sehr begrenzte Konzentrationsfähigkeit haben. Das ist ja nun alles neu, was Du machst und das muss auch alles erstmal verarbeitet werden. Da sind "Streiks" bei zuviel einfach dabei. Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass man den Eindruck hat, dem Pferd macht das alles viel Spaß. Junge Pferde wollen auch gerne gefallen aber irgendwann wollen sie auch wieder Kind sein. Wenn sie gerade erst von der Fohlenweide gekommen ist und Du hast schon alles das gemacht, was Du da geschrieben hast, dann ist das meiner Meinung schon viel zu viel des Guten. Besonders das über Planen und Stange steigen usw., sollte doch erst der nächste Schritt sein, wenn das Führen eingeübt und gefestigt ist. Das sind riesen Lernprozesse, die verarbeitet werden müssen. Wenn Du evtl. jeden Tag mit ihr Stillstehen am Putzplatz machst und dann noch Führen übst, bist Du doch locker eine halbe Stunde oder mehr mit ihr zugange, Dinge zu machen, die sie bis dahin nicht gemacht hat. In dem Alter kann sich ein Pferd aber höchstens 10 min wirklich richtig konzentrieren.
Und noch eine Frage. Sie ist doch erst zwei, ein halbes Baby noch, wieso willst Du sie jetzt schon aufs Anreiten in 3 Jahren vorbereiten? Wieso gönnst Du ihr nicht ihre Kindheit? Was eilt da so? Stillstehen, putzen und führen, das ist ja in Ordnung, das braucht man ja auch vorher schon aber was kommt dann?