ich hatte gestern einige verwirrende Gespräche mit Anwohnern an der Weidefläche wo meine Pferde in knapp 14 Tagen hinziehen sollen.
Von vorn:
Unser Stall und unsere Weideflächen standen Anfang Juni bis reichlich 2,50 m bzw. die Weiden > 5m unter Wasser (Elbe). Wir mussten sehr schnell weg und fanden ganz lieb Unterschlupf auf einer Wiese nicht allzu weit weg. Nun neigt sich dort das Futter dem Ende entgegen. Ich möchte aber dieses Jahr meine Pferde nicht mehr auf den Elbwiesen weiden lassen, brauche also noch bis Ende der Saison Weidefläche, da aufstallen auch noch nicht geht. Der Stall ist noch nicht wieder nutzbar.
Vor 2,5 Wochen bekam ich durch Zufall über eine Bekannte gut 1 ha Weideland plus eine Fläche mit Auflagen nur mähen in der Nähe meiner Wohnung angeboten. Bisher fahre ich gut 30 min von zu Hause, dafür nur 7 min von Arbeit, wäre dann ungedreht. Die Fläche ist Autobahnausgleichsfläche, darf also nicht bebaut, nicht gärtnerisch genutzt etc., muß aber frei von höherem Bewuchs gehalten, sprich beweidet, gemäht oder gemulcht werden, wobei kein Schnitt vorm 15.6. erfolgen darf. Ähnlich ist es bei unsern Weideflächen an den Elbwiesen, nur dass es dort das Wasserschiffahrtsamt ist und wohl auch mulchen untersagt ist. Die Wiese verläuft in einem schmalen Streifen längs der Autobahn, angrenzend stehen Einfamilienhäuser (müßten 5 Anwohnerparteien direkt sein) und ein großes verwildertes Grundstück.
Seit dem Autobahnbau (vorher war das alles Feld) vor ca. 10 Jahren hat sich wohl laut der Anwohner das Autobahnamt nicht weiter um die Fläche gekümmert, sodass sich da stillschweigend ein Nutzung der Anwohner etabliert hat. Aktuell ist es so, dass entlang des Zauns zur Autobahn ein ca. 1,5m breiter Fußweg durch die Fläche gemäht wird, vor 2 Grundstücken gut 3000m² als 1 cm hohe Wiese bis zur Autobahn gemäht sind und mitten in der Fläche widerrum auf Höhe eines Grundstückes ziemlich großzügig und asymmetrisch ein Fußballplatz gemäht wird, der Zugang zu diesem geht quer durch die Fläche von dem Weg entlang des Autobahnzaunes.
Da ich jetzt auch kein böses Blut will und an sich die Fläche für den Rest der Saison reichen sollte, ist mein Plan folgender. Ich möchte einen Triebweg mit ca. 4 abgehenden Koppel in Portionsweidenbewirtschaftung. An dem einen Ende (dort stehen keine Häuser, ist auch von keinem Haus einsehbar und ich komme auf Asphalt mit dem Auto bis ran) soll das Wasser, Heu und der Bauwagen mit unserm Zeug stehen. Dort ist es auch flach und man kann auch mal was arbeiten mit den Pferden. Ich möcte den Bereich und den Triebweg abäppeln und den Mist kompostieren. Die 3000m² Gemähtes koppel ich mit ein, in der Hoffnung, dass bis Mitte-Ende September vielleicht noch was wächst zum weiden lassen. Den Fußballplatz will ich außen vor lassen und den Zaun auf den Rand des Gemähten stellen. Der Weg hält aktuell großzügigen Abstand zum Autobahnzaun, den möchte ich direkt an den Zaun verlegen, sodass die Leute weiterhin dort lang können, ich aber auch den Platz des jetzigen Weges nutzen kann. Den Zugang zum Fußballplatz möchte ich mit einkoppeln. Ich möchte eh einen gut 2 m breiten Streifen entlang der Grundstücke lassen, der ja dann dafür genutzt werden kann.
Gestern habe ich nun angefangen mit der Motorsense den stehen gelassenen Streifen am Autobahnzaun zu hauen. Dabei habe ich nun 4 angrenzende (3 direkt, 1 etwas weg) Anwohner kennen gelernt. Einer war ziemlich problematisch und schlecht drauf, die anderen nach nettem Gespräch nett und höflich. Einer äußerte Bedenken wegen dem Fußballplatz und wenn Bälle quer rüber fliegen und was ist wenn die Pferde ausbrechen. Einer will das ich mindestens 5-10 m Abstand mit meinem Zaun von seinem Grundstück halten, sein Sohn hätte auch das gerne zu dem Fußballplatz. Der Ungemütlichere war ziemlich aufgebracht, da er selber wohl mal einen Teil der Fläche als Gartenland pachten wollte und ne Abfuhr vom Autobahnamt bekommen hat, dass man Autobahnausgleichsflächen nicht pachten kann. Der Gleiche erzählte auch, dass wohl vor ein paar Jahren auf einem Grundstück daneben jemand mal dauerhaft Pferde halten wollte und ihm da der Landrat persönlich zugesichert hätte, dass derjenige dafür das Einverständnis aller Anwohner bräuchte. Und das würde ich eh nicht kriegen... Der mit dem großen Abstand zu seinem Grundstück sprach dann auch noch (unabhängig voneinander) von Einverständnis der Anwohner. Man könnte ihm ja nicht einfach Pferde vor die Nase stellen und das Autobahnamt habe ihm damals beim Hausbau versichert, dass auf der Fläche nix passiert. Er will nämlich auch keinen Zaun um sein Grundstück ziehen, aber auch keinen "Besuch" dort haben (ein Nachbarshund kommt wohl regelmäßig zum ka****).
Jedenfalls bin ich nun sehr verunsichert. Aus meiner Sicht und meinem Verständnis bzw. meinem (zugegeben recht dürftigem) Wissen um die rechtliche Sachlage, könnte ich eigentlich alles von einem Ende des Zaunes bis zu den Grundstücken ran einzäunen. Die Nutzung der Flächen (mähen, Fußballplatz) wurde nie vom Autobahnamt gefordert oder gewünscht, sondern geduldet (kam denen ja auch entgegen). Wie gesagt, dass möchte ich ja gar nicht. Aber den Leuten dort ist das gar nicht bewußt. Sie treten einem entgegen als wenn ich auf ihrem Grundstück etwas machen will. Ich verspüre dort Angst etwas zu verlieren, Unsicherheit über das was auf sie zukommt, Wut/Neid über die Nutzung durch mich. Leider haben wir in der Nähe auch noch eine Pferdehalterin, bei der es auf dem Grundstück ganz räudig aussieht und das befürchten die Leute nun auch. Am liebsten hätten sie noch die Zusicherung von mir dass meine Pferde nie durch den Zaun gehen (die hatten wohl mal Besuch von 6 ausgebüxten Pferden im Ort) und auch sonst nichts tun wenn die Kinder ihren Fußbal aus der Weide holen bzw. der reinfliegt (das rausholen habe ich kategorisch abgelehnt, sie sollen warten bis einer von uns kommt).
Meine Bekannte will nun nochmal mit dem Autobahnamt telefonieren, sie fährt abe ruach die Woche in den Urlaub). Da sie ja die Fläche in Nutzung hat, habe ich keinen direkten Ansprechpartner irgendwo.
Ich war gestern nach 4 h Motorsense und den Gesprächen ziemlich fertig, aber auch ziemlich stolz auf mich, dass ich stets ruhig, höflich und verständnisvoll geblieben bin, gut, ich konnt mich auch ziemlich gut doof stellen

Jetzt zu meinen Fragen:
Wisst ihr was zum Thema Anwohner um Einverständnis fragen? (Die Gemeinde weiß eigentlich auch, dass da Pferde hin sollen)
Wie sind die Mindestabstände Weidezaun zu Grundstücken?
Wie würdet ihr weiter vorgehen?
Was kann man hinsichtlich der Gefahr des Fußball"bombardements" bzw. dem folgend des Betretens der Koppeln zum holen machen? Meine Pferde machen nichts, aber man weiß ja auch nicht was die Kinder dann mal außer rausholen da drinn machen. Und wenn nur einer mal anfängt da drin zu füttern, wird Darina sehr aufdringlich und nicht ganz ungefährlich.
In der Fläche steht auch noch ein großer Hochspannungsmast, was gibts damit zu beachten (außer auskoppeln)?
Oje, eine große

