Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Moderator: Stjern

ehem User

Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von ehem User »

Hallo Sanojlea, hast PN :) !

Hallo Berry,

ja, das mit dem Geld ist immer so eine Sache...
Guck mal hier: http://www.vorreiter-deutschland.de/fil ... garten.pdf
Dort steht u.a. auch drin, wie ein solches Projekt finanziert werden kann, u.a. durch den Landessportbund, sodaß für die Eltern letztlich im besten Fall nur noch 2,50 €/Einheit zuzuzahlen sind - und das ist durchaus machbar, denke ich.
Eine andere Möglichkeit wäre z.B. auch, einen nahen RV anzusprechen: die Kurse über diesen laufen zu lassen (die könnten Dich als RL anstellen, so verdienst Du auch etwas) würde sich auch für die auszahlen, denn - meist ist es doch so, daß wenn man einen Verein bereits kennt und auch weiterhin reiten möchte, daß man grad in diesen Verein bleibt --> höhere Mitgliederzahlen, mehr Geld...
Auch könnte man so ein Projekt erst mal in den Ferien anbieten (Werbung in den Kindergärten!!!) und wenn dies gut angenommen wurde/wird (Du hast ja dann die Zahlen), könnte man nochmal in Verhandlung mit dem KiGa bzw. den Eltern treten, am besten halt mit Vorschlägen einer Finanzierung...

Wie es mit unserem Kindergarten weiterläuft, werden wir am Mittwoch morgen erfahren; ich halte Euch auf den laufenden!
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Cashew
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von Cashew »

Gerade erst auf das Thema gestoßen - was für eine klasse Idee! Ich kenne Hippolini nicht, wie gehen die denn vor? Hab mal versucht zu googeln, aber bekomme irgendwie nicht viel Info beisammen.

Ich kenne das Konzept Equine Assisted Learning bei EAGALA, das zielt nicht auf Reiten hin, sondern nur auf spielerischen Umgang mit Pferden. Reine Bodenarbeit hat für mich den Vorteil, die Hemmschwelle für manche Eltern (und auch für die Versicherungen!) zu verkleinern.

:dd: für euren KiGa!
Viele Grüße,
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Berry
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von Berry »

Kennt jemand TeamPonyConcept? Das finde ich noch viel besser als Hippolini, weil Hippolini sehr "reitlastig" ist und beim TeamPonyConcept wirklich das Wissen über Pferde und der Umgang im Vordergrund steht. Da möchte ich evtl. im Sommer einen Kurs mit machen.
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
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A.Z.
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von A.Z. »

Bei uns am Hof läufte gerade so eine Hippolini-Sache.

Leider zu einer Zeit, wo ich nicht am Stall bin.

Aber es wurde auf jeden Fall offenbar sehr gut angenommen. Der erste Kurs war recht schnell belegt und es wurden sogar extra zweit Shettys dafür angschafft. Ich denke, dass würden die Betreiber nur tun, wenn das Konzept überzeugend und nachgefragt ist.

Aus dem Bauch heraus finde ich eine reine Bodenarbeitsgeschichte für Kinder eher unattraktiv. Soweit ich das beobachtet habe, wollen doch viele Kinder eher früher als später dann auch reiten. Selbst wenn sich der Spaß mit Umherführen letztlich erschöpft - wie bei meinem Stiefsohn z.B. - aber ohne aufs Pferd zu dürfen, haben die meisten Kinder, die ich bisher erlebt habe, Pferde doch recht bald als langweilig empfunden.


Ohne euch entmutigen zu wollen, das ist sicher von Region zu Region sehr unterschiedlich - die meisten Mütter in meiner Umgebung wählen den Kindergarten aufgrund seiner Erreichbarkeit, weniger wegen des Konzepts. Ich denke nicht, dass meine Kolleginen mehr Zeit als unbedingt nötig aufwenden würden, um ihre Kinder in den Kindergarten zu schaffen. Weg und Betreuungszeiten müssen bei uns in der Regel zur Vollzeitarbeitstätigkeit der Eltern passen.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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ehem User

Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von ehem User »

A.Z. hat geschrieben:Ohne euch entmutigen zu wollen, das ist sicher von Region zu Region sehr unterschiedlich - die meisten Mütter in meiner Umgebung wählen den Kindergarten aufgrund seiner Erreichbarkeit, weniger wegen des Konzepts. Ich denke nicht, dass meine Kolleginen mehr Zeit als unbedingt nötig aufwenden würden, um ihre Kinder in den Kindergarten zu schaffen. Weg und Betreuungszeiten müssen bei uns in der Regel zur Vollzeitarbeitstätigkeit der Eltern passen.
Unser KiGa wird zum 1.8.d.J. geschlossen. Das Konzept und evtl. Konzepterweiterungsvorschläge hat niemanden interessiert :( .
Mir ist schon klar, daß die meisten Eltern den KiGa aufgrund seiner Erreichbarkeit und der Öffnungszeiten auswählen. Nun ist es aber hier bei uns so, daß nur die großen oder neuen KiGas über arbeitsfreundliche Öffnungszeiten verfügen (bis 17.00 Uhr) und die kleineren/älteren eher nicht (bis 14.30 Uhr). Außerdem gibt es hier nicht in jedem Ort einen KiGa, weshalb ohnehin gefahren werden muß. Die Leute also, die nicht aufgrund des Arbeitsplatzes einen großen KiGa wählen müssen und ohnehin ihr Kind fahren müssen, suchen dann schon bewußt ein KiGa mit speziellem Konzept. Gerade Eltern mit extrem agilen Kindern (muß nicht mal ein AD(H)S-Kind sein) bevorzugen solche Konzepte, da die Kinder neben vermehrter Bewegung auch Denkanreize bekommt, die diese mehr auslasten. Ich sehe das an meinem Sohn: er ist ein sehr agiles Kind und braucht viel Bewegung um dann auch mal "ruhigere" Sachen machen zu können. An den 2 Nicht-Waldtagen in der Woche können die Kinder stundenlang den KiGa-eigenen Spielplatz nutzen um sich körperlich "auszupowern" und trotzdem ist er an einem solchen Tag nicht mal annähernd so ausgelastet wie an einem Waldtag.


Auch wenn für mich dieses Thema nicht mehr aktuell ist, möchte ich mich weiter dazu äußern.
Zunächst mal war mir gar nicht bewußt, daß es so viele Konzepte gibt, finde ich toll! Könntet ihr die Konzepte vielleicht mal ein bißchen "vorstellen"?
Was die Bodenarbeit-das Reiten betrifft, muß ich Angela recht geben. Was ich bislang mitgekriegt habe, ist Bodenarbeit mit dem Pferd für die Kiddies natürlich toll aber dran bleiben sie eigentlich nur, wenn zumindest "draufsitzen und mal geführt werden" in Aussicht steht. Meinem Sohn (4) und dessen Freundin (5) die ab und an vorbeikommt finden sogar das bloße geführt werden schon langweilig und fragen regelmäßig nach "richtig reiten lernen"...
Und auch die meisten Eltern -denke ich- haben die Erwartungshaltung, daß das Kind richtig reiten lernt, da Nicht-Pferdemenschen den Umgang mit Pferden i.d.R. mit Reiten gleichsetzen. Und wenn dann ein Kurs mit "nur Bodenarbeit" angeboten wird, kann das einige Eltern abschrecken.
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A.Z.
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von A.Z. »

:hug:

Schade um euren Kindergarten.
Viele Grüße Angela

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Berry
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von Berry »

Gioia, das tut mir leid mit eurem Kindergarten! Und einen privaten Waldkindergarten gründen nur mit Elterninitiative geht nicht? Ich habe eine Bekannte, die das jahrelang gemacht hat, musste dann auch mal als "Erzieherin" aushelfen, wenn die angestellte Erzieherin krank war und regelmäßig "Bauwagen putzen". Das war ein Zusammenschluss von einigen Eltern, die das auf die Beine gestellt haben.

Ja, das ist schon klar, dass die Kids "reiten" wollen und das ist ja auch bei jedem Konzept so vorgesehen. Aber es ist meiner Meinung nach ein Unterschied, ob ich das Reiten gleich mit "Sport" oder "Springen" usw. in Verbindung bringe oder erst mal ganz einfach nur mit Spaß. Bei einer Hippolini-Ausbilderin, bei der ich mal zuschauen durfte, war mir das Pony selbst zu wenig im Mittelpunkt. Allerdings weiß ich sonst nicht viel über Hippolini, weil die sich alle ziemlich bedeckt halten und man nichts über die genaue Arbeitsweise erfährt, vielleicht machen andere das anders?
Schau mal, hier steht was zum TeamPonyConcept: http://www.teamponyschule.de/index.php? ... %20Konzept
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von ehem User »

Berry hat geschrieben:Gioia, das tut mir leid mit eurem Kindergarten! Und einen privaten Waldkindergarten gründen nur mit Elterninitiative geht nicht? Ich habe eine Bekannte, die das jahrelang gemacht hat, musste dann auch mal als "Erzieherin" aushelfen, wenn die angestellte Erzieherin krank war und regelmäßig "Bauwagen putzen". Das war ein Zusammenschluss von einigen Eltern, die das auf die Beine gestellt haben.

Ja, das ist schon klar, dass die Kids "reiten" wollen und das ist ja auch bei jedem Konzept so vorgesehen. Aber es ist meiner Meinung nach ein Unterschied, ob ich das Reiten gleich mit "Sport" oder "Springen" usw. in Verbindung bringe oder erst mal ganz einfach nur mit Spaß. Bei einer Hippolini-Ausbilderin, bei der ich mal zuschauen durfte, war mir das Pony selbst zu wenig im Mittelpunkt. Allerdings weiß ich sonst nicht viel über Hippolini, weil die sich alle ziemlich bedeckt halten und man nichts über die genaue Arbeitsweise erfährt, vielleicht machen andere das anders?
Schau mal, hier steht was zum TeamPonyConcept: http://www.teamponyschule.de/index.php? ... %20Konzept
Hallo Angela und Berry, Danke für Euer :hug: . Das geschlossen wird, war uns schon lange klar, aber die Hoffnung stirbt schließlich nie...

Tja, Berry, das mit dem privaten KiGa mit Elterninitiative haben wir lange und ausführlich unter uns Eltern besprochen. Grundsätzlich hatten 8/10 Eltern besonderes Interesse daran. Hauptproblem war allerdings, daß die meisten Eltern keine Zeit investieren können, um überhaupt erst mal einen KiGa zum Laufen zu bringen. Es muß schließlich ein Konzept erstellt werden, die Finanzierung stimmen, etc. Da wir jetzt auch noch in "Zeitnot" geraten sind (bis 1.8. können wir keinen KiGa aus dem Boden stampfen), ist das Projekt leider gestorben... allerdings... da jetzt auch noch unser Nachbarkiga, der unserer gesamten Gruppe Plätze zugesichert hat, plötzlich einen Rückzug macht und unsere Alternative nur noch ein KiGa mit marodem Gebäude zu sein scheint, vielleicht sollte ich diese Möglichkeit nochmal ansprechen...? Ganz wichtiger Punkt ist natürlich die Finanzierung - und da käme die Stadt wieder mit ins Spiel. Solange die uns nicht finanziell unterstützt, können wir keinen KiGa aufrecht erhalten...
Bauwagen bräuchten wir übrigens nicht mal - unser KiGa-Gebäude könnte für wenig Geld von der Stadt gekauft werden, es müßte halt nur entsprechend saniert werden. Und dafür hätten wir sogar einen Sponsor. Nur will der sicher gehen, daß er nicht ein Haufen Geld investiert und nach 2 Jahren sagen wir dann, sorry, es klappt nicht, weil ... - ist ja auch irgendwo verständlich...

Natürlich sollte man -grad bei den Kleinen!- das Reiten unbedingt mit Spaß in Verbindung bringen, das sehe ich genauso wie Du!
Daß bei Hippolini das Pony zu wenig im Mittelpunkt steht, war mir nicht bewußt. Um ehrlich zu sein, kenne ich das Konzept gar nicht. Eine ehemalige Bekannte von mir hat mal eine Ausbildung bei Hippolini gemacht, von daher kannte ich halt den Namen - mehr nicht. Und als ich davon bei Vorreiter.de gelesen habe, fiel es mir halt wieder ein.
Das TeamPonyConcept habe ich übrigens fast vor der Haustür, war mal mit der einen befreundet und in ihren Anfängen habe ich mal eine Stunde mitgemacht (als Betreuerin). Ich weiß natürlich nicht, inwiefern ihr damaliges noch mit dem heutigen Konzept übereinstimmt, aber damals stand das Pferd auch nicht im Mittelpunkt. Mehr mag ich mich dazu nicht äußern, da unsere Freundschaft nicht ohne Probleme beendet wurde und ich dadurch vermutlich eher negative Dinge ansprechen würde.
Wenn Du im Sommer dort einen Kurs machen solltest, melde Dich doch mal, vielleicht können wir uns mal treffen?
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Sanojlea
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Re: Equinopädagogik oder 'Mit dem Pferd im Kindergarten'

Beitrag von Sanojlea »

So... Ich war heute mit in der Reit-AG. Joa... Von den Shettys war leider eines nicht einsatzfähig und darum wurde das Voltipferd (Endmaßpony) geholt. (Ausserdem ziehen die Shettys bald zu ihren Besitzern zurück, die ich sogar kenne! Hab ich also DOCH die zwei auf den Fotos erkannt!)
Ich muss sagen das ich ziemlich enttäuscht bin. Halt Pferd an der Longe, natürlich mit Ausbindern "damit er etwas Begrenzung hat" und Sperriemen und dann noch geführt...
Also ich stand in der Mitte mit der Longe und der Peitsche, war aber eigentlich nur Statist, denn das Pferd wurde auch noch geführt. So lief es dann eben Runde um Runde in der warmen, staubigen Halle...
Das beste am ganzen Tag war das ich erfahren habe das eine Bekannte jetzt Reitpädagogik anbietet, die habe ich jetzt mal angeschrieben! Hier ihre HP:
http://www.ponyschule-steinbach.de/cms/
und ihre FB Seite:
https://www.facebook.com/PonySchuleSteinbach
Das ist doch schon was gaaanz anderes! Das die Kinder bei Rebecca mit Halfter reiten gefällt mir sehr gut! Keine Ahnung ob das bei "Team Pony Concept" so üblich ist, aber es ist gut so!
Ich hoffe ich darf mal schnuppern kommen.
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
Reitmeister Nuno Oliveira
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