Hufbeurteilung
Moderator: Sheitana
Re: Hufbeurteilung
Ich habe drei eigene Pferde und bearbeite je nach Bedarf. Das eine Pferd jede Woche, da ist die Hufform zu korrigieren, das andere Pferd alle zwei Wochen und das dritte alle zwei oder auch drei Wochen.
Überständiges Horn was ich abknipsen muss gibt es da nicht, da reicht die Raspel dicke aus.
Da dann immer nur wenig zu machen ist, ist das doch in 20 Minuten erledigt. Zumindest die Raspel liegt immer griffbereit in einem Stoffbeutel zum Schutz beim Putzzeug.
Und je öfter man bearbeitet, desto besser kann man das Werkzeug auch beherrschen.....
Je öfter man die Hufe kritisch anguckt, desto mehr sieht man auch. Und dann guckt man auch anderen Pferden dauernd auf die Hufe.... Hufvirus nennt man das.... grins.
Überständiges Horn was ich abknipsen muss gibt es da nicht, da reicht die Raspel dicke aus.
Da dann immer nur wenig zu machen ist, ist das doch in 20 Minuten erledigt. Zumindest die Raspel liegt immer griffbereit in einem Stoffbeutel zum Schutz beim Putzzeug.
Und je öfter man bearbeitet, desto besser kann man das Werkzeug auch beherrschen.....
Je öfter man die Hufe kritisch anguckt, desto mehr sieht man auch. Und dann guckt man auch anderen Pferden dauernd auf die Hufe.... Hufvirus nennt man das.... grins.
Re: Hufbeurteilung
Mit Spritzen setzen und allem anderen, habe ich auch kein Problem, aber an die Hufe traue ich nicht so recht.
Mag daran liegen, dass die Hufstellung meiner Stute bis vor einiger Zeit noch ziemlich problematisch war und ich deswegen Angst habe, da was "kaputt" zu machen.
Cat, warum sind kurze Intervalle nicht empfehlenswert? Der einzige Grund, der mir jetzt so einfiele, wäre der, dass man keine Tendenz mehr erkennen kann, wenn man das Wachstum quasi "im Keim erstickt".
Mag daran liegen, dass die Hufstellung meiner Stute bis vor einiger Zeit noch ziemlich problematisch war und ich deswegen Angst habe, da was "kaputt" zu machen.
Cat, warum sind kurze Intervalle nicht empfehlenswert? Der einzige Grund, der mir jetzt so einfiele, wäre der, dass man keine Tendenz mehr erkennen kann, wenn man das Wachstum quasi "im Keim erstickt".

Re: Hufbeurteilung
das ist aber leider oft eben nicht der Fall und da genau beginnt das Problem. Wenn man von unten an der falschen Seite kürzt, dann schadet man den Gelenken , aber das Pferd läuft trotzdem erstmal weiter. Wieviell Pferde gibt es denn, wo absolut krumme Hufe haben und eine ganz üble Stellung...aber sie laufen trotzdemUnd wer übers Ziel hinausschießt, dem sagt das Pferd sehr schnell, das war falsch.

Wenn ich meinen Kunden erkläre wo was zuviel ist, dann sehen sie es meistens auch erst dann wenn ich es ihnen zeige. Ich habe auch einige Kunden, die ab und zu mal etwas rund raspeln, aber niemals Stellungen korrigieren, das ist für mich ein no-go! und es wundert mich dann auch nicht, wieso unser beruf dann oft so einen schlechten Ruf bekommt

Re: Hufbeurteilung
Da hab ich mich wohl blöd ausgedrückt. Ich meinte, dass ich auch jetzt die Hufe nicht so lang werden lassen, trotz der Ausbildung und auch wenn ich weiß, wie man mit der Zange umgeht, weil es für die Hufe nicht gut ist. Ist das jetzt verständlich? Ich sollte wohl so spät nichts mehr schreiben.l'eau hat geschrieben:Cat, warum sind kurze Intervalle nicht empfehlenswert? Der einzige Grund, der mir jetzt so einfiele, wäre der, dass man keine Tendenz mehr erkennen kann, wenn man das Wachstum quasi "im Keim erstickt".

Re: Hufbeurteilung
Wenn man selbst jedes WE oder jedes 2. oder 3. WE (je nach Wachstum) an den Hufen (nach)arbeitet, sollte man eigentlich nie den Status erreichen, dass man rundum was abnippern muss. Meist reichen ein paar Umrundungen mit der Raspel. Für das Pferd ist hierbei der eindeutige Vorteil, dass es fast immer gleichbleibende Hufe hat und es nie von einem Tag auf den anderen eine starke Umstellung hat (wie z. B. nach einem Schmiedtermin im 8-Wochen-Intervall, wo dann mehrere Zentimeter zum Opfer fallen).l'eau hat geschrieben:Das Raspeln/Nachfeilen ist ja die eine Sache, aber überständiges Horn abzuknipsen, würde ich mir selbst nicht zutrauen oder haltet ihr die (Raspel-) Intervalle dann so kurz, dass das gar nicht mehr nötig ist?
Gruß Sabine
Re: Hufbeurteilung
mal ne dumme frage 
mag mir mal jemand genau den abrollpunkt erklären? ich steh da irgendwie auf dem schlauch.
wieso heißt der so? (rollt das pferd nicht immer über die zehensputze ab?)
und wie erkenne ich, wo der liegt?
meine gedanken: sehr steile fesselung und entsprechend steiler huf mit kurzer zehe: das pferd rollt sehr schnell ab - dadurch eventuell eher kurze schritte?
sehr lange zehe: das pferd rollt sehr schlecht über die lang zehe ab, muss daher vielleicth den huf aktiv hochheben, statt abzurollen - im extremfall kurze schritte und künstliche knieaktion?
wo läge da jeweils der abrollpunkt?
und was ist optimal?

mag mir mal jemand genau den abrollpunkt erklären? ich steh da irgendwie auf dem schlauch.
wieso heißt der so? (rollt das pferd nicht immer über die zehensputze ab?)
und wie erkenne ich, wo der liegt?
meine gedanken: sehr steile fesselung und entsprechend steiler huf mit kurzer zehe: das pferd rollt sehr schnell ab - dadurch eventuell eher kurze schritte?
sehr lange zehe: das pferd rollt sehr schlecht über die lang zehe ab, muss daher vielleicth den huf aktiv hochheben, statt abzurollen - im extremfall kurze schritte und künstliche knieaktion?
wo läge da jeweils der abrollpunkt?
und was ist optimal?
Re: Hufbeurteilung
Na, ja, der Abrollpunkt ist der Punkt, an dem das Pferd den Huf abrollen kann zum abfussen.
der liegt je nach Hufform woanders, das hast Du ja ganz treffend formuliert.
Nun stellt sich natürlich die Frage für den Hufzubereiter, wo er im Idealfall sein sollte. Damit der Bewegungsfluß möglichst physiologisch stattfinden kann, der Bänder- und Sehnenapparat mit den Gelenken usw. möglichst harmonisch und gleichmäßig belastet und nicht irgendwas überlastet wird.
Also setzt man Beschläge zurück, nutzt z.B. den extra dafür entwickelten NBS-Beschlag, schweisst Zehenrichtungen an, und bearbeitet den Barhuf entsprechend. Denn zu lange Zehen belasten gewisse Strukturen, zu hohe Trachten auch.
Der Bewegungsbogen soll ja möglichst ungestört vonstatten gehen, um möglichst verschleißarm laufen zu können und keine Spätfolgen wie Arthrosen z.B. und keine Sehnen- und Bänderüberlastungen/-Defekte zu verursachen.
Also schaut man bei jeder Arbeit am Huf immer, wo er im Idealfall sein sollte.
Wir Menschen greiffen ja ein, weil der Huf es i.d.R. beim Freizeitpferd nicht selbst genug ablaufen kann. Und da kann man dann auch viel unphysiologisch hinstellen...
Deswegen reden alle immer vom optimierten Abrollpunkt. Ist ja der Soll-Abrollpunkt im Vergleich zum ist-Abrollpunkt.
LG

Nun stellt sich natürlich die Frage für den Hufzubereiter, wo er im Idealfall sein sollte. Damit der Bewegungsfluß möglichst physiologisch stattfinden kann, der Bänder- und Sehnenapparat mit den Gelenken usw. möglichst harmonisch und gleichmäßig belastet und nicht irgendwas überlastet wird.
Also setzt man Beschläge zurück, nutzt z.B. den extra dafür entwickelten NBS-Beschlag, schweisst Zehenrichtungen an, und bearbeitet den Barhuf entsprechend. Denn zu lange Zehen belasten gewisse Strukturen, zu hohe Trachten auch.
Der Bewegungsbogen soll ja möglichst ungestört vonstatten gehen, um möglichst verschleißarm laufen zu können und keine Spätfolgen wie Arthrosen z.B. und keine Sehnen- und Bänderüberlastungen/-Defekte zu verursachen.
Also schaut man bei jeder Arbeit am Huf immer, wo er im Idealfall sein sollte.
Wir Menschen greiffen ja ein, weil der Huf es i.d.R. beim Freizeitpferd nicht selbst genug ablaufen kann. Und da kann man dann auch viel unphysiologisch hinstellen...
Deswegen reden alle immer vom optimierten Abrollpunkt. Ist ja der Soll-Abrollpunkt im Vergleich zum ist-Abrollpunkt.

LG
Re: Hufbeurteilung
Hallo Mosheline, kann es sein, dass dein Pferd kurze Tritte macht und du deshalb nach dem Abrollpunkt fragst?? Um eine Erklärung für die kurzen Tritte zu finden??
Den Abrollpunkt hat SilentDee in bekannter Weise
schön erklärt. Aber ich hatte eben das Gefühl, dass mehr hinter deiner Frage steckt.
LG
Heike
Den Abrollpunkt hat SilentDee in bekannter Weise

LG
Heike
Re: Hufbeurteilung
Nein. Moshs hufe haben von allen pferden bei uns das mMn mit abstand beste abrollverhalten.
Ih kann beurteilen, wie das abrollberhalten ist, ob die hufe durch zu lange zehen den beqegungsablauf stoeren etc.
Allein der begriff abrollpunkt erschliesst sich mirnicht.
Liegt der auf dem huf (wuerde ich dann gar nicht verstehen) oder auf dem boden odr bezeichnet wr einen zeitpunkt im verhaeltnis zur bewegungsphase des pferdes.
(gibts ein auf dem schlauh steh smiley?)
Ih kann beurteilen, wie das abrollberhalten ist, ob die hufe durch zu lange zehen den beqegungsablauf stoeren etc.
Allein der begriff abrollpunkt erschliesst sich mirnicht.
Liegt der auf dem huf (wuerde ich dann gar nicht verstehen) oder auf dem boden odr bezeichnet wr einen zeitpunkt im verhaeltnis zur bewegungsphase des pferdes.
(gibts ein auf dem schlauh steh smiley?)
Re: Hufbeurteilung
Der Abrollpunkt liegt zum einen auf dem Huf, beeinflusst zum anderen durch seine Lage aber auch den zeitlichen Punkt in der Bewegung. Er markiert also sowohl einen örtlichen als auch einen zeitlichen Punkt.
Ich hab mal gemalt:
Bei den roten Punkten muss der Huf bis ganz nach vorne abrollen, wobei der Weg von der Trachte bis zur Zehenspitze rechts beim steileren Huf kürzer ist, was im Vergleich zum linken, flachen Huf beim rechten Huf zu einem zeitlich vorverlagerten Abrollen führt. Dennoch liegt bei beiden Hufen der Abrollpunkt örtlich gesehen ganz vorn. Zeitlich gesehen gibt es einen Unterschied aufgrund der unterschiedlichen zurückzulegenden Weglänge.
Bei den blauen Punkten ist der Abrollpunkt örtlich gesehen zurückgesetzt durch die weggeraspelte oder abgelaufene Zehenspitze, was zeitlich betrachtet jedoch zu einem früheren Abrollen führt, da sich der Weg verkürzt.
Ein am Huf zurückgesetzter Abrollpunkt führt zu einem zeitlich nach vorn verlagerten Abrollpunkt. Umgekehrt führt ein am Huf nach vorn verlagerter Abrollpunkt zu einem nach hinten verlagerten zeitlichen Abrollpunkt.
War das jetzt verständlich?
Ich hab mal gemalt:

Bei den roten Punkten muss der Huf bis ganz nach vorne abrollen, wobei der Weg von der Trachte bis zur Zehenspitze rechts beim steileren Huf kürzer ist, was im Vergleich zum linken, flachen Huf beim rechten Huf zu einem zeitlich vorverlagerten Abrollen führt. Dennoch liegt bei beiden Hufen der Abrollpunkt örtlich gesehen ganz vorn. Zeitlich gesehen gibt es einen Unterschied aufgrund der unterschiedlichen zurückzulegenden Weglänge.
Bei den blauen Punkten ist der Abrollpunkt örtlich gesehen zurückgesetzt durch die weggeraspelte oder abgelaufene Zehenspitze, was zeitlich betrachtet jedoch zu einem früheren Abrollen führt, da sich der Weg verkürzt.
Ein am Huf zurückgesetzter Abrollpunkt führt zu einem zeitlich nach vorn verlagerten Abrollpunkt. Umgekehrt führt ein am Huf nach vorn verlagerter Abrollpunkt zu einem nach hinten verlagerten zeitlichen Abrollpunkt.
War das jetzt verständlich?