Also, Lunis Hinten links:
Da sehe ich in der Frontalansicht, dass es innen eine mehrbelastete (= steilere) Wand gibt, und außen eine weniger belastete, verbogene Wand. Außerdem ist der Kronrand innen hochgeschoben, was darauf hindeutet, dass die innere Wand zu lang ist.
Ich schätze, die Zehenrichtung ist angeraspelt, nicht hingelaufen? Sonst würde sie definitiv über außen abrollen, da müsste man schauen, ob das ein Hufproblem ist oder von weiter oben kommt, ggf. aus einer Kuhhessigen Stellung o.ä. Da sie ja aber eine einseitig zu lange Wand hat, kann das durchaus erworben sein.
Von der Seite sieht der Hufe relativ ok aus, evtl. etwas steil für einen Hinterhuf, aber das wird sicher herausstellen.
In der Trachtenansicht sieht man ganz deutlich, wie verbogen und gezerrt der Huf ist. Außerdem erkennt man, dass der innere Ballen hochgeschoben ist - wieder ein Indiz für die zu hohe Wand.
Außerdem ist der Strahl nicht so richtig super, der könnte viel breiter sein und ganz evtl. ist da auch Pilz/Gammel in der mittleren Strahldfurche, die sieht etwas tief aus.
Von unten sieht man Trachten, die nicht an der breitesten Stelle des Strahls enden.
Aufgrund der Imbalance und den Verbiegungen würde ich hier möglichst viel kürzen. Im Bild sieht es so aus, als ob wenig Trachtenüberstend da wäre, aber ich bin mir fast sicher, dass da Zerfallshorn (evtl. komprimiert und dadurch härter als normal) im Trachtenwinkel sitzt. Wenn man das rauskratzt, kann man plötzlich wieder Trachten kürzen

Dabei darauf achten, dass die Trachten auf die gleiche Höhe gekürzt werden (von den Ballen aus gemessen), damit man die Ballenverschiebung rückgängig macht - also innen stärker kürzen als außen. Die Wände aber auch bitte kurz kurz kurz, und die inneren Wand sehr gut abrollen. Dann die Zehe berunden (und zwar "rundherum" also von halb 10 bis halb 3) damit sie besser abrollen kann. Dabei würde ich nicht explizit in ihre Zehenrichtung arbeiten, sondern eine gleichmäßige Rundung arbeiten. So KANN sie weiter über außen abrollen, wenn ihr das bequemer ist, aber ihr Huf ZWINGT sie durch seine Form nicht mehr dazu und sie kann auch gerade abrollen.
So, dann der hinten rechts:
Man erkennt von vorn, dass die Hufachse zur Fesselachse gebrochen ist. Das ist so gut wie nie ein gutes zeichen. Seitlich gesehen kann ich (persönlich) vorübergehend mit einer gebrochenen Fesselachse leben, von vorn gesehen aber bitte nicht.
Auch hier haben wir eine steile innere Wand, aber die äußere Wand flügelt zwar im unteren bereich, im oberen ist sie aber schon hinter der Senkrechten, wenn das Bild nicht völlig täuscht. Sprich: Der Huf ist auf dem Weg zum Zwanghuf.

Nicht das, was man möchte :-ü
Schwer zu sagen, welche der Wände höher ist, aber irgendwie wirken beide Kronränder sehr unentspannt und hochgeschoben.
Von der Seite sieht man auch einen ganz leicht verschobenen Kronrand (läuft nicht gerade, sondern in einer leicht geschwungenen Linie), ist aber nicht dramatisch und nicht Hauptproblem des Hufs.
Passend zum parallelen vorn links ist dieser Huf flacher als der andere - die Vorderhufe haben also Einfluss auf die Hinterhufe, was ganz üblich ist. Sagt aber auch, dass die Vorderhufe schon so unbequem sind, dass die hinteren kompensieren müssen. Deswegen sehen sie wohl auch so aus, normalerweise sind Hinterhufe nämlich meist unproblematisch...
Wenn das Foto über die Trachten nicht täuscht, ist in dieser Ansicht eindeutig der innere Ballen hochgeschoben, also diese Trachte zu lang. Allerdings sie die Trachten hier deutlich kürzer und enden besser neben dem Strahl als am anderen Huf, also wird da weniger Spielraum sein. Dennoch würd ich da mm für mm versuchen, auszubalancieren. Bitte NICHT versuchen, die äußere Trachte länger zu züchten, das geht in die Hose. Denn auch in dieser Ansicht sieht man die Tendenz enger zu werden, und dem begegnet man am besten, indem man Hebel minimiert und - kürzt.
EDIT: Ich glaube stark, dass das Foto täuscht, und die Ballen gar nciht wirklich verschoben sind. Das müsste man in Realität noch mal prüfen (:shy: oder du zeigst noch mal ein Bild im Stand von hinten aufgenommen, sodass man die Trachtenregion sieht, wenn sie belastet wird - versteht wer, was ich meine?

Ich fürchte, ich rede wirr...)
Evtl. würde ich auch hier die Zehe weiter zurücksetzen (ein Abklatsch vom Trim vorne links), einfach wegen der High-Low-Problematik, damit sich die beiden Hinterhufe wieder angleichen.
Beim Bockhuf vorn würd ich aus ner Intuition mal vorsichtig ne Schwebe machen und schauen, wie sie drauf reagiert. Evtl. tut sich am Huf was, wenn man ihn zu ein wenig mehr Hufmechanismus bringt...
Aber das ist nur ne Idee, keine Ahnung, ob's funktioniert...
So, Erklärbär Ende!

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi