
Hufbeurteilung
Moderator: Sheitana
Re: Hufbeurteilung
Der Huf vorne links ist bearbeitet (das am weißeren Bein) und das andere ist unbearbeitet 

Renner
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
Re: Hufbeurteilung
also wenn ich das dann richtig verstehe, dann ist das schwarze Bein unbearbeitet und das weisse Bearbeitet. Wenn das weisse vorher so aussah wie das schwarze, dann ist generell von unten was genommen worden und nicht nur an den Trachten.
Jedoch mag ich ohne Unteransicht vorher/nachher nicht urteilen, ob ich genauso gehandelt hätte. Die Trachten erscheinen von aussen zwar recht hoch, aber eine pauschalierung, dass hohe Trachten immer genommen werden sollten halte ich für falsch! Meine Stute z.B. hat vorne auch hohe Trachten, aber sie hat von unten minimal Tragrand. Somit würde ich da niemals kürzen.
Jedoch mag ich ohne Unteransicht vorher/nachher nicht urteilen, ob ich genauso gehandelt hätte. Die Trachten erscheinen von aussen zwar recht hoch, aber eine pauschalierung, dass hohe Trachten immer genommen werden sollten halte ich für falsch! Meine Stute z.B. hat vorne auch hohe Trachten, aber sie hat von unten minimal Tragrand. Somit würde ich da niemals kürzen.
Re: Hufbeurteilung
Um nochmal auf Taiga´s Hufe zurück zu kommen. Der Hafi hat zwar auch hohe Trachten, aber die Bilder von unten zeigen, dass minimal Tragrand da ist. Von daher würde ich da nicht kürzen. Haflinger haben generell höhere Trachten.
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Re: Hufbeurteilung
Wie meinen? Ist doch irgendwie klar, dass man nicht nur im hintersten cm kürzt, sondern quasi Keilförmig mit nach vorn. Sonst hätte man ja ne Stufe im HornHP-Manu hat geschrieben:Wenn das weisse vorher so aussah wie das schwarze, dann ist generell von unten was genommen worden und nicht nur an den Trachten.

An der Zehe ist aber nichts weggenommen, da war kein Tragrandüberstand.
Dass ich nicht in die funktionale Sohle gehe, habe ich ja nun schon mehrfach gesagt.
Allerdings findet sich im Eckstrebenwinkel meist Zerfallshorn, das aber ggf. komprimiert ist und daher wie festes Sohlenhorn wirkt. Wenn man das aber mal etwas löst und die Trachten niedriger setzt, fällt der Rest meist von allein raus und schon hat man wieder Tragrandüberstand an den Trachten. Insbesondere, wenn die Hufe ein wenig eng sind (bei vielen Isländern der Fall, oder bei Shetties, Spaniern,Arabern,...) passiert das mit dem komprimierten Zerfallshorn schnell mal.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
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Re: Hufbeurteilung
ich hab mal die Fesselachsenlinien bei beiden Hufen eingezeichnet. Bei dem schwarzen noch unbearbeitet sieht man deutlich, dass er anfangs zu steil war...jedoch finde ich den bearbeiteten noch schlimmer, da ist die Fesselachse richtig gebrochen und zwar so, dass es auf die Sehne geht. Eine Zwischenlösung fände ich akzeptabel. Ich finde, du hast im Trachtenbereich zuviel genommen.
Mich würde interessieren, nach welche "Methode" du gelernt hast, bzw, wo du deine Ausbildung gemacht hast.
Mich würde interessieren, nach welche "Methode" du gelernt hast, bzw, wo du deine Ausbildung gemacht hast.
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- Sheitana
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Re: Hufbeurteilung
Da aber - nach den Fotos - die Zehe noch gekürzt wurde finde ich kann man in dem Fall doch noch gar nicht beurteilen wie letztlich die Achse am Ende der Bearbeitung war.
Re: Hufbeurteilung
aber mit der Zehenkürzung verändere ich ja nicht den Hufbeinwinkel und der ist von oben herunter ja zu flach.
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Re: Hufbeurteilung
Ich geb's auf, glaub ich. 
Das Foto zeigt doch gerade, dass allein das Maß, in dem ich die Trachten runternehme, NICHT bestimmt, was mit dem Fesselstand passiert. Dann hätte der Fesselstand ja viel krasser kippen müssen.
Ja, Trachten kürzen beeinflusst den Fesselstand, aber eben nicht als einziger Faktor. Wenn ich das Pferd bequemer auf seine Füße stelle, stellt es seine Füße anders, und schwupps ist der Fesselstand anders als erwartet.
Von daher kann Zehe kürzen durchaus den Fesselstand beeinflussen.
Daher sehe ich es auch nicht so, dass man nach Fesselstand beurteilen kann, ob der Huf ok ist oder nicht. Einfach weil er auch stark davon abhängt, wie sich das Pferd hinstellt, und weil er durch allzu viele Faktoren beeinflusst wird. Ich bearbeite lieber nach den diversen Dingen, die der Huf sonst so anzeigt, und gucke nach der Bearbeitung zur Kontrolle noch mal, was die Fesselachse sagt.
Habe leider keine Fotos von nachher gemacht, aber als alle Füße fertig waren, stimmte der ach-so-wichtige Fesselstand wieder
. Es kommt halt immer wieder auf die Umstände an.
Ach so, ich bearbeite "nach NHC". In Anführungszeichen deshalb, weil es da ja kaum eine einheitliche Schule gibt. Aber mir geht's um den Naturhuf, den natürlichen Hufmechanismus - so weit er denn erforscht ist, siehe Bowker & Co.

Das Foto zeigt doch gerade, dass allein das Maß, in dem ich die Trachten runternehme, NICHT bestimmt, was mit dem Fesselstand passiert. Dann hätte der Fesselstand ja viel krasser kippen müssen.
Ja, Trachten kürzen beeinflusst den Fesselstand, aber eben nicht als einziger Faktor. Wenn ich das Pferd bequemer auf seine Füße stelle, stellt es seine Füße anders, und schwupps ist der Fesselstand anders als erwartet.
Von daher kann Zehe kürzen durchaus den Fesselstand beeinflussen.
Daher sehe ich es auch nicht so, dass man nach Fesselstand beurteilen kann, ob der Huf ok ist oder nicht. Einfach weil er auch stark davon abhängt, wie sich das Pferd hinstellt, und weil er durch allzu viele Faktoren beeinflusst wird. Ich bearbeite lieber nach den diversen Dingen, die der Huf sonst so anzeigt, und gucke nach der Bearbeitung zur Kontrolle noch mal, was die Fesselachse sagt.
Habe leider keine Fotos von nachher gemacht, aber als alle Füße fertig waren, stimmte der ach-so-wichtige Fesselstand wieder

Ach so, ich bearbeite "nach NHC". In Anführungszeichen deshalb, weil es da ja kaum eine einheitliche Schule gibt. Aber mir geht's um den Naturhuf, den natürlichen Hufmechanismus - so weit er denn erforscht ist, siehe Bowker & Co.
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Re: Hufbeurteilung
doch, tut es eben doch! Die Fessel ansich ändert sich fast nicht, aber der Bezug zum Hufbein schon und das ist mir bei dieser Arbeit zuviel! Der Huf ist übertreckt, die tiefe Beugesehne zu sehr beansprucht.Das Foto zeigt doch gerade, dass allein das Maß, in dem ich die Trachten runternehme, NICHT bestimmt, was mit dem Fesselstand passiert. Dann hätte der Fesselstand ja viel krasser kippen müssen.
Ich weiss, dass die NHC´ler nicht sonderlich darauf achten, ob der Fesselstand zur Zehenachse passt. Mir persönlich ist das sehr wichtig, da ich nur so eine optimale Belastung der Gelenke habe. Wenn man sich Pferdeknochen nimmt und stellt diese sauber untereinander, so sieht man gut, dass wenn das Fesselbein, das Kronbein und das Hufbein eine Linie bilden, dass dann auch die Belastung der Gelenke am optimalsten ist. Mir ist der Naturhuf relativ egal, da unsere Pferde anders leben, anders gehalten werden und vorallem geritten werden und somit ist gerade auf der Vorderhand eine Mehrbelastung wie bei einem wildlebenden Pferd. Und ich will eben eine optimale Belastung, die auch dauerhaft keine Belastungsschäden bekommt. Hohe Trachten sehe ich von daher nicht immer als schlecht an, sofern der Rest passt. Ein steiler Huf hat meistens auch höhere Trachten im Gegensatz zu flacheren Hufen.
sicher nicht nur, aber man darf ihn auch nicht ausseracht lassen.Daher sehe ich es auch nicht so, dass man nach Fesselstand beurteilen kann, ob der Huf ok ist oder nicht.
Schau dir mal dieses Röbi an. Um eine optimale Belastung der Gelenke zu bekommen müsste dieses Pferd soagr noch steiler stehen. Das ist ein Pferd mit hohen Trachten

das tu ich genauso, aber du wirst niemals von mir hören, dass hohe Trachten unbedingt gekürzt werden müssen. ...immer davon ausgehend, dass der Rest passt.Ich bearbeite lieber nach den diversen Dingen, die der Huf sonst so anzeigt
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Re: Hufbeurteilung
die Fesselstandtheorie scheitert aber doch schon in dem Moment, wo ich mein Pferd vom idealen brettebenen Betonboden auf Kies, Lehm, Strohmatte, Matsch, whatever stelle, denn da sinkt die Zehe automatisch ein. Pete Ramey hat dazu im neuen Buch schöne Vergleichsbilder, dass ein auf Beton perfekter Fesselstand auf weichem Boden wieder hinfällig ist, weil das Pferd mit einsinkender Zehe auf letzterem dann wieder viel zu steil stünde.
Für mich heißt das, dass ich eigentlich nur bei einem Pferd, das 100% seiner (Frei)Zeit auf Beton steht nach Fesselstandstheorie bearbeiten kann, bei allen anderen Variablen passt der Fesselstand in der natürlichen Umgebung eh nciht mehr.
Zudem müsste ich berücksichtigen, wenn ein Pferd ungleich hohe Trachten hat und sich immer in Ausfallschritt-Stellung hinstellt, dass ich da den Fesselstand gar nciht als Kriterium heranziehen kann, weil der nur bei senkrechtem Röhrbein überhaupt Aussagekraft hat. Wenn sich das Pferd aber schon nciht senkrecht stellen kann/will, weil unbequem, anch was beurteile ich dann? Oder wenn es nur das Gewicht verlagert, so wie er hier (heute würde ich ihn anders, stärker, bearbeiten, aber die Bilder hab ich halt gerade zur Hand); da reicht ne Gewichtsverlagerung (weißer huf wird angehoben, schwarzer dadurch mehr belastet) und die FST ist hinfällig. zwischen beiden Bildern liegen ca 10sec. Letztlich bearbeite ich ein Pferd nach Fesselstandstheorie sehr statisch: es mag perfekt STEHEN - aber eigentlich ist es doch 16h/Tag in BEWEGUNG. und da kann eine ganz andere Bearbeitung erforderlich sein.
möglicherweise auch mal höhere Trachten, wenn zB ein Gammelstrahl da ist, der sonst gleich zu viel Druck abbekäme, wenn ich die Trachten runternehme.
Dann hab ich aber mglw sogar ein Pferd, dass im Stand einen zu steilen Huf mit zu hoher Trachte hat, in Bewegung auf weicherem Boden aber mit der Trachte zuerst landen kann und in dem Moment eine passende Fesselachse hat. da schau ich aber mehr auf das Laufmuster.
Stell ich ein solches Pferd hingegen auf Beton und im Stand nach Fesselstandstheorie hin, wird es mir wegen Aua-Strahl in der Bewegung in Zehenfußung kippen.
Die Bearbeitung nach der (lebenden) Sohle wurde übrigens neben der Fesselstandstheo in der Zeit der Weltkriege auch an Schmiedeschulen unterrichtet, haben mir zwei Hufbearbeiter unabhängig voneinander berichtet. Erst in der Zeit danach, als Pferde weniger wichtig für den täglichen Einsatz waren, scheint die Sohlentheorie in Vergessenheit geraten zu sein und sich die FST mehr und mehr durchgesetzt zu haben. warum auch immer.
Für mich heißt das, dass ich eigentlich nur bei einem Pferd, das 100% seiner (Frei)Zeit auf Beton steht nach Fesselstandstheorie bearbeiten kann, bei allen anderen Variablen passt der Fesselstand in der natürlichen Umgebung eh nciht mehr.
Zudem müsste ich berücksichtigen, wenn ein Pferd ungleich hohe Trachten hat und sich immer in Ausfallschritt-Stellung hinstellt, dass ich da den Fesselstand gar nciht als Kriterium heranziehen kann, weil der nur bei senkrechtem Röhrbein überhaupt Aussagekraft hat. Wenn sich das Pferd aber schon nciht senkrecht stellen kann/will, weil unbequem, anch was beurteile ich dann? Oder wenn es nur das Gewicht verlagert, so wie er hier (heute würde ich ihn anders, stärker, bearbeiten, aber die Bilder hab ich halt gerade zur Hand); da reicht ne Gewichtsverlagerung (weißer huf wird angehoben, schwarzer dadurch mehr belastet) und die FST ist hinfällig. zwischen beiden Bildern liegen ca 10sec. Letztlich bearbeite ich ein Pferd nach Fesselstandstheorie sehr statisch: es mag perfekt STEHEN - aber eigentlich ist es doch 16h/Tag in BEWEGUNG. und da kann eine ganz andere Bearbeitung erforderlich sein.
möglicherweise auch mal höhere Trachten, wenn zB ein Gammelstrahl da ist, der sonst gleich zu viel Druck abbekäme, wenn ich die Trachten runternehme.
Dann hab ich aber mglw sogar ein Pferd, dass im Stand einen zu steilen Huf mit zu hoher Trachte hat, in Bewegung auf weicherem Boden aber mit der Trachte zuerst landen kann und in dem Moment eine passende Fesselachse hat. da schau ich aber mehr auf das Laufmuster.
Stell ich ein solches Pferd hingegen auf Beton und im Stand nach Fesselstandstheorie hin, wird es mir wegen Aua-Strahl in der Bewegung in Zehenfußung kippen.
Die Bearbeitung nach der (lebenden) Sohle wurde übrigens neben der Fesselstandstheo in der Zeit der Weltkriege auch an Schmiedeschulen unterrichtet, haben mir zwei Hufbearbeiter unabhängig voneinander berichtet. Erst in der Zeit danach, als Pferde weniger wichtig für den täglichen Einsatz waren, scheint die Sohlentheorie in Vergessenheit geraten zu sein und sich die FST mehr und mehr durchgesetzt zu haben. warum auch immer.
Darum ging es mir übrigens in meinem Beispiel mit dem bockhufigen Fuchs auf der letzen Seite - klar ändert sich da der gesamte Fesselstand und wird flacher, aber nicht so, dass die Fessel in einem einheitlichen und festgelgeten Winkel stehen bleibt, während der Huf durchs Trachten kürzen deutlich flacher würde als die Fessel. ich beeinflusse ja nicht nur den Huf, sondern die kpl GliedmaßeScheckenfan hat geschrieben:Ich geb's auf, glaub ich.
Das Foto zeigt doch gerade, dass allein das Maß, in dem ich die Trachten runternehme, NICHT bestimmt, was mit dem Fesselstand passiert. Dann hätte der Fesselstand ja viel krasser kippen müssen.
Ja, Trachten kürzen beeinflusst den Fesselstand, aber eben nicht als einziger Faktor. Wenn ich das Pferd bequemer auf seine Füße stelle, stellt es seine Füße anders, und schwupps ist der Fesselstand anders als erwartet.
Von daher kann Zehe kürzen durchaus den Fesselstand beeinflussen.
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... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
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