Ramona hat geschrieben: Auf dem Foto (und nur das kann ich beurteilen) sieht es für mich eben so aus, als würde sich die äußere Trachte stärker abnutzen (kein Wandüberstand im Bereich der Trachtendkante und Eckstrebe) als die innere.
Kann sein, dass der Huf "in echt" was anderes sagt. Da ist ja einiges Zerfallshorn und auch Schmutz an der Sohle, was das Sehen erschwert. Vielleicht sähe die äußere Trachte anders aus, wenn man Schmutz und Zerfallshorn entfernen würde und hätte dann auch Wandüberstand. Aber das sind Mutmaßungen.

Ha! Ich glaube, das ist der Knackpunkt in unserem Verständnis von mehr- oder wenigerbelasteter Trachte
Ich mache die Mehr- oder Weniger-Belastung ausschließlich an der Winkelung der Wand (steilere = mehrbelastet) und der Proportion der Sohlenansicht (engere Seite ist mehrbelastet).
Ich schließe daraus aber nicht auf die Abriebsituation, und gehe auch nicht unbedingt davon aus, dass der Abrieb an der stärker belasteten Seite größer ist.
Dazu gibt es meines Erachtens zu viele Variablen. Ich kenne Pferde, wo die stärker belastete Wand hochgeschoben = zu lang ist, wo sie länger ist ohne hochzuschieben, wo sie annähernd gleich lang ist und wo sie ürzer ist als auf der weniger belasteten Seite.

Der Abrieb hängt halt nicht nur von der Gewichtsverteilung ab, sondern auch von der Fußung, ggf. Drehen des Hufes, dem Untergrund auf dem das Pferd lebt (viel oder wenig Abrieb), der Manipulation durch Hufbearbeitung und nicht zuletzt davon, wie sich das Horn der Belastung anpasst.
Beim meinem Pferd z.B. wird bei den hinteren Hufen außen vermehrt belastet, es besteht aber kein Wandüberstand und der Abrieb erhält die "Schiefe" der Hufe immer gleich. Ich muss an den Hufen seltenst Korrekturen vornehmen, die über ein generelles Kürzen & Berunden hinaus gehen.

Ungleichmäßige Belastung heißt somit nicht ungleichmäßiger Abrieb.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi