
In der Vorstellungsrunde hatte ich gesundheitliche Schwierigkeiten beschrieben ( allergischer Schock Ende Sommer 2012 bei Calista mit massivem Bauchödem und damit verbunden Reit- und Longierverbot bis Anfang März 2013, eine schlechte Bauchmuskulatur und ein Genickproblem). Daher wollte ich den Kurs vorsichtig angehen und hab die Massagen, die mir die Physio gezeigt hat, vor den LK Einheiten durchgeführt. Damit Calista sich eingewöhnen konnte, bin ich schon am Freitagnachmittag angereist. Dank sehr freundlicher Stallbesitzer durfte ich meinem Pferd einen Paddock abtrennen und auch ihr Heu wie gewohnt bedampfen. Gefressen hat sie trotzdem sehr wenig, das ist halt Calista, mein Seelchen. Sie ist einfach sensibel, was ein Segen und ein Fluch ist. Wenn sie sich ihrem Menschen erst mal angeschlossen hat, ist sie sehr respektvoll und enorm lern- und leistungsbereit. Andererseits ist man gelegentlich auch überfordert, wenn so viel Feinheit bei den Hilfen, den Händen und Füssen von einem verlangt wird, weil sie sonst mit Fragezeichen oder überreagiert oder eigene Ideen mit Interpretationen entwickelt …
Gleich zu Anfang der ersten Einheit hat es bei uns heftig „click“ gemacht, denn schon nach den ersten Schritten vom FiS hat Lisa meine Hand am Kappzaum korrigiert. Und siehe da, die Schwierigkeiten wegen des Genicks mit Aufrollen und Kopfschlagen besonders auf der rechten Hand, haben sich in Luft aufgelöst. Mein Pferd mag es nicht besonders, im Gesicht angefasst zu werden. Der Zangengriff, den ich vom LK noch in Erinnerung hatte, ist bei ihr einfach zu viel. Fasse ich dagegen den mittleren Kappzaumring mit spitzen Fingern an und gebe dort leise Hilfen, ist das starke Aufspulen weg. Kann so einfach sein.
Deutlich wurde bei den verschiedenen Führübungen die Schwierigkeiten in der Schulterbalance besonders der rechten Schulter. Denn beim Übertreten kam ich nur zu sehr wenigen erfolgreichen Schritten. Folgerichtig arbeiteten wir in der Einheit am Sonntag auch an der Schulterkontrolle mittels „Treppe“ Spätestens da wurde dann auch klar, dass nicht nur Calista Koordinationsprobleme hat, denn was auf der linken Hand noch leidlich klappte, wurde auf der rechten schwer. Na gut, man braucht ja Ziele im Leben. Zum Abschluss in der Distanzarbeit haben wir noch an unserem Galoppproblem gearbeitet. Wegen der nicht besonders ausgeprägten Baumuskulatur verbunden mit dem Ödem war an Galopp zuletzt wenig zu denken. Und so hatte ich vermehrt das Anspringen geübt und belohnt. Mit dem Ergebnis, dass Calista aus dem Galopp kaum noch weitertraben wollte, sondern entweder nach innen kam um sich nach einem Belohnungskeks zu erkundigen oder den Trapp mit einem eher gemäßigten Schwung weiterlief.
Lisa hat uns gezeigt, wie wir am Schwung im Trab arbeiteten und mit feinfühligen Paraden diesen Schwung erhalten können. Und Calista konnte dann auf einmal wieder sehr schön auf einem engeren Zirkel (größere Distanz bekommen wir später…) angaloppieren und auch einen tollen Galopp entwickeln. Motor aus im Galopp war gestern!
Ich glaube ich kann für alle Teilnehmende sprechen und sagen, dass ich kein Mensch/Pferde-Paar gesehen habe, was nicht deutliche Fortschritte unter Lisas kompetenter Anleitung gemacht hat! Besonders gefallen hat mir ihre klare Sprache, ihre pferdefreundliche Vorgehensweise und ihre Freundlichkeit und Geduld auch den menschlichen Teilnehmern gegenüber. Gepaart mit ihrer Kompetenz und der zugehörigen Leichtigkeit und Freude war es eine ganz besondere Atmosphäre, die mir zumindest furchtbar viel Lust am Kurs und der Longenarbeit gemacht hat. Gehörig dazu beigetragen hat Justme, die immer gut gelaunt die Organisation in den Händen hatte. Es hat alles super geklappt und das Wetter war nahezu perfekt (bis auf die Aprilsonne am Samstag, die wir doch ziemlich unterschätzt haben!). Danke für ein gelungenes und aus meiner Sicht sehr erfolgreiches WE!
P.S.: es war auch sehr schön, den einen oder anderen Forumsnamen mit einem Gesicht verbinden zu können! Wir sollten unsere alte LK-Gruppe erweitert? aufleben lassen!