Hier in Dänemark ist Pferde mieten/vermieten auch eine ganz normal übliche Sache. Dafür gibt es nicht so oft RB, wie in Deutschland. Aber im Unterschied zur RB, ist der Mieter für die Mietzeit auch er Besitzer dieses Pferdes, d.h. der Eigentümer hat solange auch nicht direkten Zugriff auf das Pferd, sondern muss erst den Mietvertrag kündigen oder warten, bis er ausläuft. In erster Linie handelt es sich um Pferde, die im Turniersport unterwegs sind und zwar in allen Sparten und Klassen. Es gibt so viele sehr talentierte Jugendliche, die sich einfach noch kein eigenes gut ausgebildetes Pferd auf entsprechendem Niveau leisten können, bzw. vom Alter her nicht mehr allzulange in der Ponyklasse unterwegs sein können. Dafür gibt es Eigentümer, die ein tolles Pony haben, der Ponyklasse aber bereits entwachsen sind oder anderweitig dem Pferd nicht mehr gerecht werden können, es aber in ihrem Eigentum behalten wollen, z.B. um später zu züchten. Da ist es z.B. fast die üblichste Form ein Pony zu mieten. Hier im Bekanntenkreis hat auch eine Familie ein Shetty für ein Jahr gemietet. Die Besis sind derzeit im Ausland, übernehmen ihn dann aber wieder, wenn sie zurück sind. Allerdings haben sie der Familie auch ein Vorkaufsrecht eingeräumt, falls alles perfekt laufen sollte. Und so gibt es eine Menge Varianten, warum ein Pferd gemietet oder vermietet wird.
Über eines muss man sich allerdings im Klaren sein. So ein Mietvertrag kann mit einer festgelegten Frist von beiden Seiten gekündigt werden. Vereinbarte Auflagen müssen auch immer eingehalten werden, die kompletten Kosten hat man trotzdem am Hals. Im Grunde lohnt sich ein Pferd zu mieten nur, wenn es ein sehr hochpreisiges ist. Ist es eigentlich erschwinglich, macht es mehr Sinn, es zu kaufen, um dann seine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Ähnlich hat es nicht immer Vorteile für den Vermieter, denn der Mietvertrag kann vom Mieter ebenso gekündigt werden und dann muss er das Pferd wieder zurück nehmen. Wenn der das Pferd selbst aber nicht finanzieren und versorgen kann, kann das durchaus zu argen Problemen führen, denn es ist nicht sicher, ob er so schnell wieder einen neuen Mieter findet. So ein Pferd kann auch auf diese Weise zu einem ewigen Wanderpokal werden, was für so ein Pferd nun auch nicht gerade schön ist. Das Sytem mit Mietpferden funktioniert eigentlich nur mit wirklich "guten" Pferden, allerdings auch mit Leuten, die das nicht so recht überblicken, was Sinn und Hintergrund bei Mietsachen ist

. Irgendwo habe ich schon mal eine deutsche Webseite gefunden mit Mietpferden. Das waren teilweise wirkich traurige Klepper und es war eindeutig, dass der Mieter nicht sehr viel vom Pferd haben wird, außer viel Arbeit und unüberschaubare Kosten. Der Vermieter war da sehr fein raus und es schien ihn nicht zu stören, wenn die Pferde spätestens nach einem Jahr wieder zurückgegeben werden.
Wir haben übrigens mit der Vorbesitzerin unseres Reddis einen Mietkauf über ein Jahr vereinbart, was hier auch sehr üblich ist. Er geht somit erst im Juni in unser tatsächliches Eigenrum über. Auch das ist eine Variante. Hintergrund war, dass wir nicht eingeplant hatten, gleich zwei nun nicht so billige Pferde hintereinander zu kaufen, die Vorbesi ihn aber unbedingt zu uns geben wollte und so bot sie uns diese Variante an. Innerhalb des vereinbarten Jahres hatten beide Seiten noch die Möglichkeit, den Kauf rückgängig zu machen.