Meine Tochter ist 6 Jahre alt. Das erstemal auf einem Pferd gesessen hat sie mit ca. 4 Monaten, sie hat geheult und ich hab sie runtergehoben. Das 2. mal war eine Weile später, am Putzplatz eines Reitvereins, da wurde sie auch mal 10 Schritte geführt und hat geheult- weil sie runter musste...
Als sie noch keine 3 Jahre alt war las ich eine Anzeige "Reitunterricht und Bambiniereiten" stand da unter anderem. Ich rief an, in der Hoffnung endlich Jemanden zu finden der meine Kleine "schon" aufs Pony lässt und hatte Glück!
Im Enddefekt ist dann zwar vieles ganz anders gekommen als geplannt, aber meine Tochter war schon früh, aber unregelmässig auf dem Shettyrücken. Von Beginn an auch im Trab, Schritt ist ihr viel zu langweilig.
Galloppiert sind wir auch schonmal, aber bei so einem verkappten Trabrennshetty war es MIR (zu Fuß) leider nicht möglich ihr viel Galopp zu bieten

Als Handpferd hatten wir sie mit Shetty auch schon mit im Gelände (sind eh nur im Gelände), ich weiß aber nicht mehr ob wir da auch schon galloppiert sind?
Ach ja, mit etwa 3 Jahren hatte ich sie auf meine damaligen RB zum umkoppeln gesetzt, mit baumlos Sattel.
Der "Umzug" gestalltete sich zu einer hardcore Geländetour mit 3 Jungpferden und 2 zusätzlichen Kindern zu Fuß die nicht eingeplannt waren! Im Grunde hatte keiner richtig Zeit und Aufmerksamkeit für meine Tochter übrig, jedenfalls nicht die vollen ca. 80min die es am Ende waren. Ich hab die Stute geführt, hatte aber selbst mit dem unwegsamen Weg, dem Fohlen vor mir und den Kids um mich rum genug zu tun. Meine Tochter musste sich bergauf- bergab, unter Ästen durch, an Dornbüschen vorbei, mit kurzen, zugerufenen Anweisungen wie "Lehn dich nach VORN, NICHT nach hinten, wenn Äste kommen!", selbst oben halten und hat das super gemeistert!- Also traut den Kindern ruhig was zu!!!
Neulich durfte meine Tochter mich, auf einem "gebuchten" Ausritt auf Isländern, begleiten. Wir ritten 45min. in allen drei Gangarten (oder 4? Keine Ahnung ob ihr Pferd getöltet ist!), sie auf dem Handpferd des fremden RL, mit Voltigurt, sie war begeistert!
Fazit dazu:
Ich setze sie eigentlich aufs Pferd wann immer sie möchte und Gelegenheit dazu ist, auch auf einem rohen Pferd saß sie schon als 1. Mensch.
Wichtig finde ich das die Kinder ordentlich sitzen können!
Durch meine Tochter ist mir extrem bewusst geworden was das "drunter" für Auswirkungen hat! In einem VHS Sattel, auf dem Shetty, musste sie die Ellenbogen anfangs durchdrücken um sich am Vorderzwiesel/dem Angstriemen festhalten zu können! Dadurch vielen die Schultern nach vorne und zusammen und das ganze Kind saß, als würde es jeden Moment nach vorne umfallen! Mit Voltigurt war es ein gaaanz anderes Bild! Sie saß locker und aufrecht, die Arme angewinkelt und konnte sich selbst ausbalanciern und grade setzen, wenn sie mal rutschte.- DARAN bitte NICHT SPAREN!
Mit Hilfengebung würde ich jetzt so langsam beginnen, könnte man wohl auch ab 5, oder früher- je nach Kind halt...
Wir hatten da eben auch schlechte Vorraussetzungen durch fehlende eigene Pferde.
Ansonnsten hab ich mal gehört das die Kinder nicht so früh reiten solen wegen der Hüfte- breitbeinig wäre nicht so gut...
Was den Rücken angeht kann ich nur sagen, das man reiten als Therapie einsetzt unter anderem weil die Bewegung im Schritt dem laufen am nächsten kommt und den Rücken fürs laufen trainiert.
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
Reitmeister Nuno Oliveira