Schmerzgesicht

[Heidemi]

udn gleich noch eins Aber anderes Pferd...
Also, hier frage ich eigentlcih nur aus Interesse, weil ich das so ncoh nciht bei anderen Pferden beobachtet habe.
Es geht hier um meinen VB Wallach, 12 Jahre, in seiner Jugend 4 jahre im rennsport tätig.
Also ich ihn bekommen habe, ging es ihm nciht gut, er war sehr runter gewirtschaftet udn stand schon mit 2 Hufen quasi beim Schlachter.
Inzwischen geht es ihm wirklich gut, wenn man ihn so sieht, würde man ncih tmeinen, dass er rigendwas hat. Er ist schön rund und kräftig (nicht dick!) und ganz gut bemuskelt.
Allerdings hat er ein katastrophales Gebäude. Man sieht das nicht wirklich, aber wir sind Dauerkunden beim Osteo udn auch der Huftechniker sing mir immer ein Leid davon. Irgendwie ist er so ungünstig "zusammengesetzt", dass alle möglichen Körperartien gegeneinander arbeiten und er daher sehr häufig Verspannungen und Blockaden hat.
Daher kann es sein, dass schon eine kleine Bewegung die falsche sein kann und er sich weh tut.
Aktuell haben wir einen kleinen Spielkameraden dazu genommen udn die zwei spielen sehr schön miteinander, in der Regel nciht zu wild, aber ab und zu doch ein wenig stürmischer.
Udn da kommt es dann auch vor, dass sich Brucy eben mal weh tut.
So nach langer Rede kommt es nun:
Wenn sich Brucy weh tut, macht er ein Schmerzgesicht.
Kennt das jemand?
Das sieht so aus, dass er den Kopf relativ tief nimmt und dann mti dem Unterkiefer nach links udn rechts schiebt. Kein Gähnen, oder Flehemen, sondern wirklich starkes Kieferverschieben.
Der Schmerzursprung hat aber gar ncihts mit dem Kiefer zu tun. Ich habe das schon beobachtet, dass er einen Streifschuss gegen den Hals oder die Schulter bekommen hat- wie gesagt, das sind keine schlimmen tritte, sindern einfach mal aus dem spielerischen gerangel entstanden.
Aber ihm kann dann so etwas schon sehr weh tun.
Was ich außerdem auch schon beobachtet habe, ist, dass er manchmal auch seine Stirn dann gegen eine Wand drückt.
EIGENTLICH ist er nicht sehr pienzig. Ein Hufgeschwür übergeht er zB schon mal udn läuft nur etwas klamm, bis ich merke, dass etwas nciht stimmt. Ich glaube, dass er aus seiner Rennzeit gelernt hat, Schmerzen einfach zu übegehen.
Wie passt das zusammen?
Welche Bedeutung hat das Schmerzgesicht, wie soll ich das einschätzen?

Ach so, wenn er sich dann weh getan hat, kann es sein, dass mit Glück nach kurzer Pause schon alles wieder gut ist.

Oder passt das Thema in dem Zusammenhang eher unter Verhalten?
Wenn ja, kann gern verschoben werden

[Reitmaus]

...Ach so, wenn er sich dann weh getan hat, kann es sein, dass mit Glück nach kurzer Pause schon alles wieder gut ist.

Dann würd ich mir wegen dem Schmerzgesicht nicht allzuviel Sorgen machen. Wir kennen es ja auch von uns selber, dass wir beim Wehtun mal heftig durchschnaufen, die Stelle reiben, und dann geht's schon wieder. Ist der Schmerz zu heftig, zeigen wir eine sehr deutliche Haltung, wir krümmen uns quasi vor Schmerz. Ist es aber nur ein kurzer Schmerz, ist es meist mit einem verbissenen Gesicht erledigt. "Die Zähne zusammenbeissen" quasi. Manchmal hat man ja gigantische blaue Flecken und weiss Stunden später gar nicht mehr, wie man dazu gekommen ist. Im Moment des Anpralls verspannen wir und kurz wegen dem Schmerz, reiben evtl ein paar Sekündchen drüber, und dann ist's meist schon wieder vergessen, obwohl die Folgen davon immer noch da sind. Vielleicht werden wir später nochmal kurz an den Schmerz erinnert wenn wir eine falsche Bewegung machen, dann krampft unser Gesicht sich wieder kurz zusammen und dann geht's gleich schon wieder.

Also ich würd das Verhalten des Pferdes so einschätzen : kurzer heftiger Schmerz, aber nicht weiter schlimm.

[Heidemi]

Ja, den Gedanken hatte ich auch. Ich habe nur immer so viel Sorge um ihn, weil er nun mal a) mein Prinz ist und b) eben auch gesundheitlich nicht der Stabilste...
Früher hat er dieses Schmerzgesicht nicht gemacht. Aber grundsätzlich hat er in den 4 Jahren bei mir eine riesige Entwicklung gemacht und gelernt, dass er sich äußern darf dun dass ich ihm auch zuhöre. Außerdem ist sein Körpergefühl viel besser geworden und er ist auch emotional viel differenzierter (klingt komisch, ist aber so). Möglicherweise ist das Schmerzgesicht einfach ein Resultat daraus, dass er eben viel mittiger und expressiver geworden ist.
Ich hatte schon die BEfürchtung, dass dieses Verhalten auch noch wieder auf eine weitere Erkrankung hinweisen könnte (Zähne sind von er Dentistin gemacht, die sollten es nicht sein )

[Ramona]

Bist du dir sicher, dass ihm dann überhaupt was weh tut?

Wenn unsere Pferde ein Schmerzgesicht haben, kann ich verkniffene Nüstern und Maulpartie beobachten, teilweise tiefe Kuhlen über den Augen und sie "sehen" und "hören" dann in sich hinein. Das von dir beschriebene Kauen konnte ich im Zusammenhang mit Schmerzen jedoch noch nie beobachten.

Ich würde das eher als Unterlegenheitsgeste deuten (ähnlich wie Fohlenkauen) bzw. als ein Signal für "Jetzt hab ich genug". Das ist zwar eher ungewöhnlich wenn ein älteres Pferd das gegenüber einem jüngeren tut, aber wenn Bruce so viele gesundheitliche Probleme hat, könnte ich mir schon vorstellen, dass er sich dem anderen unterlegen fühlt und das dann eben auf diese Weise ausdrückt.

Oder zeigt er dieses Verhalten auch ganz unabhängig von vorherigen Rangeleien mit dem anderen, wenn ihm sonst was weh tut?

[Heidemi]

ja, deswegen frage ich ja auch. So etwas habe ich auch noch nicht gesehen.
Also inzwischen bin ich wirklich sicher, dass es eine Reaktion auf ein plötzliches Schmerzemfpinden ist.
Dieses verkniffene Gesicht kenen ich auch, auch das in sich rein hören. Das würde ich eher schlimmeren Verletzungen zuordnen. Das mit dem Keifer macht er zB auch, wenn er sich stößt.
Fohlenkauen zur Deeskalation ist eine gute Idee, denn wenn ich neben ihm steh und er das mal wieder vergessen hat und dann, um mich nicht mit dem Kopf zu erwischen den Kopf irgendwie komisch zur Seite tut und sich dan ZB am Zaunpfosten stößt, macht er auch das Gesicht. Gut, dann kann er ja annehmen, dass ICH das war. Aber ich habe das auch beobahctet, wenn er sich sonst wo stößt.
Einmal hat er sich erschreckt und hat sich beim Zucken an einem Baum gestoßen- sofort kam das Kieferschieben.
Er hat auch Narkolepsie. Nicht sehr ausgeprägt, aber manchme, wenn er im Stehen einschläft, bricht er zusammen. Er wacht im Zusammenbrechen wieder auf, aber es kommt vor, dass er sich dabei schon auch weh ttu und auch in diesem ZUsammenhang habe ich das Kieferschieben gesehen. Da denke ich, kann er den Schmerz niemand anderem zuordnen. Oder?
Ich finde die Idee aber trotzdem absolut faszinierend, dass er vieleicht doch sich quasi "entschuldigt", wenn er eine plötzlichen Schmerz fühlt. So von wegen "tu mir nix, wer du auch immer bist, ich bin doch so klein".

[Ramona]

Dieses verkniffene Gesicht kenen ich auch, auch das in sich rein hören. Das würde ich eher schlimmeren Verletzungen zuordnen.

Ein verkniffenes Gesicht macht meine "verdauungsempfindliche" Stute auch schon bei leichtem Bauchweh. Ab welchem Schmerzgrad ein Pferd seinen Gesichtsausdruck ändert, ist aber sicher auch individuell verschieden.

Ich finde die Idee aber trotzdem absolut faszinierend, dass er vieleicht doch sich quasi "entschuldigt", wenn er eine plötzlichen Schmerz fühlt. So von wegen "tu mir nix, wer du auch immer bist, ich bin doch so klein".

Vielleicht ist das ja wirklich eine Schreckreaktion auf plötzlichen Schmerz? Ein Mensch würde vermutlich "Aua" rufen und er kaut dann eben?

Kommt Bruce eigentlich auch aus dem Tierschutz oder hatte er ein "normales" Leben bevor du ihn übernommen hast?

[Heidemi]

nein, Bruce ist ein klassischer Fall von Pferd, der durch das Raster gefallen wäre.
nach 4 Jahren Rennen ist er mit Sehnenschaden ausgeschieden. Dann 1 Jahr stehen, dann hat ihn eine junge Frau entdeckt und ihn aus Mitleid gekauft. Leider ohne Kenntnisse über Rehabilitanden, Leistungssportler oder Rennkarrieren.
Brucy kam in einen Stall, indem die Rollkur salonfähig war, bzw schlicht usus. Also wrude er 1 jahr aus seiner Rehabox heraus vom Fleck mit Schlaufis als Reitpferd eingesetzt.
Als er sich wehrte, hieß es, er verträgt den Hafer nicht, der ersatzlos gestrichen wurde.
Natürlich wurde dadurch nichts besser und die Besitzerin entschloss sich, ihn zu verkaufen. Dazu muss ich sagen, dass sie sehr nett war, aber überhaupt nicht darüber bewusst, was sie da mit dem Pferd gemacht hat. Gemeint hat sie es schon gut und sie hat ihn auch gemocht, aber sie war da einfach etwas blauäugig.
Auf ihre Anzeige kamen auch INteressenten, dei sich mit Grauen abgewendet haben, wenn sie das abgemagerte, unterbemuskelte, aus UNterhals bestehende Pferd gesehen haben, ohne Gleichgewicht, kaum regulierbar in Weg und Geschwindigkeit- weit entfernt davon, ein Reitpferd zu sein!
Nur ein Händler hat zugesagt. "Egal, ich nehm den, irgendwas geht immer!" -Ja, Chappi lässt grüßen.
Wir sind dann direkt am nächsten Tag, einen Tag vor dem Händler hin.
Es war sofort klar, dass das ein laaaanger Weg werden würde, ihn wieder aufzubauen, umzuschulen,.... Gut, dass ich noch nciht wusste, dass er Geld quasi isst.
Aber ich hatte schon gleich eine Verbindung zu ihm und es hat mich beeindruckt, wie sehr er sisch auf mich eingelassen hat. Wir konnten ihn einfach nciht hängen lassen und haben ihn direkt am nächsten Tag- vor dem Eintrffen des Händlers geholt.
Dieses Jahr werden es 5 Jahre im August.
Osteo udn Huftechniker sagen unabhängig voneinander, sie hätten ihm, als sei ihn damals gesehen haben, keine guten Chancen eingeräumt, dass er überhaupt so alt wird. Und ja, das meiste, was ich machen kann ist Krankengymnastik.
Aber er ist so ein zarter, sensibler großer Liebling, dass ihn nicht missen wollte.
Ich habe so viel gelernt udn wir haben so viel erlebt und wir sind einfach total innig miteinander...
Bruce ist übrigens nich tsein Rennname, den haben wir geändert, weil er dieses alte Leben hinter sich lassen sollte.
Und er hat auch noch einen "privaten" Namen, den nur wenige kennen, der ihm besser gerecht wird, finde ich, als Bruce.

Inzwischen ist er sogar so ein Schatz, dass er ein eigenes Reitmädel hat
Hier mal ein Bild aus dem April 12.

[Ramona]

Puh, da hat er ja als junges Pferd so einiges erlebt oder besser gesagt überlebt. Bei der Vergangenheit könnte ich mir schon vorstellen, dass das Kauen seinen Ursprung darin hat.

Nettes Bild übrigens.

[Heidemi]

danke sehr.
Ja, ich werde das mit dem Kauen mal unter dem Gesichtspunkt im Auge behalten.
Seine psychische Entwicklung ist sehr interessant, in den 4 Jahren hat er sich ständig verändert, Verhaltensweisen gezeigt, entwickelt, wieder abgelegt,... Wenn man das von einem Pferd sagen kann (und ich glaube mit ihm vor Augen schon daran), hat er alles an psychischer udn Persönlichkeitsentwicklung, was er die Jahre nicht durchleben konnte, bei mir nachgeholt dun ist noch dran, auch das zu bewältigen, was er bisher so erlebt hat. Kann schon gut sein, dass das einfach eine neue Phase ist. Ich bin gespannt.

[Morena3]

Das mit dem Unterkiefer verschieben machen manche Pferde, wenn sie einen heftigen Schmerz verspüren. Mein Pferd hat mal dösend vor einem Baum gestanden und dann kam einer von hinten stänkern und hat ihn in sein Hinterteil gezwickt, da hat er sich so erschrocken, dass er mit dem Kopf gegen den Baum gesprungen ist. Ich hab dann den Tierarzt geholt, weil dieses Kopf tief und Leerkauen auch nach einer halben Stunde nicht aufgehört hat. Der Ta sagte damals, er hätte wohl eine Gehrinerschütterung. Er bekam dann Schmerzmittel ein paar Tage nicht Reiten und dann war es auch wieder gut.

Was mir aber mehr Gedanken machen würde ist, dieses Kopf an die Wand drücken und Du schreibst, er hätte Narkolepsie. Hast du schon einmal einen Herpes-/Borna-Borreliosetest machen lassen? Das Kopf an die Wand drücken deutet auf starke Kopfschmerzen (Migräne ähnlich) hin.
Meine Stute hat Herpes und die Narkolepsie Probleme, mein Wallach hat Borreliose und auch unter anderem ab und zu mit Kopfschmerzen zu tun. Vielleicht solltest du auch einmal in die Richtung schauen...
LG Sabine