Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von ehem User »

Oh sheitana, vielen Dank für deinen Beitrag. Das werde ich auf jeden Fall mal probieren, insofern die Mama noch auf der gleichen Weide steht, was ich eigentlich nicht vermute.

Ja, sicherlich kann Abstammung dazu dienen, Gangveranlagung zu vermuten. Da ich aber kein Gangwunder möchte, ist das im Grunde zweitrangig, dennoch aber durchaus interessant. Charakter lässt sich wahrscheinlich eher schwer feststellen, ich kenne ja die Pferde nicht außerhalb von Recherchen oder wie meinst du das?
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Sheitana
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von Sheitana »

Brimnir hat geschrieben: Ja, sicherlich kann Abstammung dazu dienen, Gangveranlagung zu vermuten. Da ich aber kein Gangwunder möchte, ist das im Grunde zweitrangig, dennoch aber durchaus interessant. Charakter lässt sich wahrscheinlich eher schwer feststellen, ich kenne ja die Pferde nicht außerhalb von Recherchen oder wie meinst du das?
Es geht gar nicht nur um das "Talent".
Ich kenne mich jetzt mit Isländern nicht aus und weiß nicht, in wiefern man da an solche Informationen kommt.
Bei den Appis gibt es schon durchaus Linien, denen man bestimmte Dinge nachsagt. Ebenso bei den Warmblütern.
Und daran kann man eigentlich schon auch Dinge ableiten.
Auch, wenn man z.B. weiß welche Linien gut harmonieren, schon oft gute Nachkommen gebracht haben.
So würde ich, wenn ich ein Pferd im Auge hätte immer schauen, welche Linien es führt und dann sehen, ob ich vielleicht schon erwachsene Nachkommen finde, die ähnlich gezogen sind und wie die so im Wesen und unterm Sattel sind.
Schwierig wird das natürlich bei unbekannteren Linien. Aber möglich ist es dennoch.
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HP-Manu
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von HP-Manu »

Meinst du, dass die X-Beine vom Schmied hätten korrigiert werden können bzw. er vielleicht sogar die Ursache war? Ich hab jetzt schon oft gelesen, dass gerade im jungen Alter der Hufschmied viel beeinflussen kann...
ob ganz mag ich zu bezweifeln, aber sicher wäre es möglich gewesen, etwas zu korrigieren.
Ja, kann man. Aber erst bei einem Jährling. Ich würde mir anschauen, auf welcher Höhe die Karpalgelenke sind, am Besten das Pferd neben ein Ausgewachsenes stellen. Sind sie auf gleicher höher, wird das Pferd ähnlich groß, entsprechend wenn sie tiefer liegen, bzw. höher sind.
:-n ja, das ist richtig so. Das Längenwachstum der Knochen endet ja unterschiedlich. Als erstes enden die unteren Gliedmaße der Jungtiere...deswegen sehen sie auch oft so lustig aus...ganz langes Fesselgelenk und der Rest ist noch recht kurz. Das Röhrbeinwachstim endet in etwas mit 1 bis 1,5 Jahren. Aber wenn du die Eltern kennst und weisst wie groß die sind, so kann man auch da in etwas sagen wie groß der Nachwuchs wird. Es ist eher selten, dass wenn die eltern knappe 1,30m sind, dass das Jungpferd stäter dann mal 1,45m groß wird.
Übrigens finde ich Papiere gar nicht so unwichtig. Ich höre zwar immer den Spruch "auf Papieren kann man nicht reiten", aber es macht Sinn, sich mit den Vorfahren eines Pferdes zu beschäftigen und zu versuchen, mehr über die Linien herauszufinden. Da kann man schon einiges über mögliche Veranlagung und Charaktermerkmale herausfinden.
Seh ich ein wenig anders....ausser man hat Nachkommen aus genau der gleichen Konstullation. Manchmal veerbt die Mutter z.b. den Gang und der Vater den Charakter, dann kann dieses Pferdchen wieder ganz anders sein, wie seine Geschwister. Und einen Pferdecharakter kann man oft auch formen. Wird mit dem Tier in jungen Jahren schlecht umgegangen...muss noch nichtmal offensichtlich gewesen sein.... dann vererbt sich sowas ja nicht und umgekehrt genauso. Meine Jungstute z.b. hat nie schlechte Erfahrungen gemacht in ihrem Leben und sie macht alles offen mit. Ich bin mir sicher, wenn es anders gelaufen wäre, dann wäre auch ihr Charakter anders.

Zum Thema Gebäudebeurteilung: schau dir am besten viele Jungpferde einfach an, es ist schwerer wie bei erwachsenen hier ein gutes Gebäude zu erkenne, weil sie oft schlöacksig wirken...aber du erkennst auch als "Laie" unter Jungpferden, was harmonisch wirkt und was nicht....so kannst du gut dein Auge schulen. Und natürlich kommt es dann auch starl drauf an, wie das Pferd weiter gehalten wird und nicht zu vergessen ist auch eine gute Hufbearbeitung in so jungen Jahren....auch hier kann viel falsch laufen und zu Fehlstellungen führen.

Wenn du was in näheren Betracht gezogen hast, dann würde ich an deiner Stelle auch hier ins Forum mal Bilder reinsetzen, es sind viele kompetente Leute hier, die ein Gebäude beurteilenm können ;)
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Sheitana
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von Sheitana »

HP-Manu hat geschrieben:Seh ich ein wenig anders....ausser man hat Nachkommen aus genau der gleichen Konstullation. Manchmal veerbt die Mutter z.b. den Gang und der Vater den Charakter, dann kann dieses Pferdchen wieder ganz anders sein, wie seine Geschwister. Und einen Pferdecharakter kann man oft auch formen. Wird mit dem Tier in jungen Jahren schlecht umgegangen...muss noch nichtmal offensichtlich gewesen sein.... dann vererbt sich sowas ja nicht und umgekehrt genauso. Meine Jungstute z.b. hat nie schlechte Erfahrungen gemacht in ihrem Leben und sie macht alles offen mit. Ich bin mir sicher, wenn es anders gelaufen wäre, dann wäre auch ihr Charakter anders.
Da wird dir jeder erfahrene Züchter etwas Anderes erzählen ;-)

Sicherlich ist z.B. der Charakter auch von dem abhängig, was das Pferd erlebt. Trotzdem spielen die Gene da eine gewissen Rolle, das kann man nun mal nicht leugnen.
Mir fällt da spontan ein Fohlen ein, das schon mit dem Mittelfinger zuerst aus der Stute raus ist und Menschen einfach sch***** fand. Die Mutter muss genauso gewesen sein (und hat natürlich kein weiteres Fohlen mehr bekommen).
Und es ist einfach so, dass bestimmte Linien häufig bestimmte Merkmale aufweisen.
Natürlich sollte man dabei nicht vergessen, das Individuum anzuschauen, aber dieses Wissen kann einem durchaus hilfreich sein.
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HP-Manu
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von HP-Manu »

aber als mensch kann ich trotzdem einen charakter in gewisser weise formen...vorallem, wenn ich ein so junges Pferd kaufe. Züchter sehen die Pferde oft als Fohlen und vielleicht noch bis zu ihrem 4ten Lebensjahr und dann verkaufen sie sie...was aber wird in der zeit mit dem Jungpferd gemacht? in der Regel so gut wie nix. Ein Fohlen, dass den Menschen anfangs sch... findet, kann trotzdem ein tolles menschenbezogenes Pferd werden, wenn es den Menschen entsprechend kennen lern tundmerkt, dass man mit Menschen einfach Spaß haben kann. Es gibt sicher einfachere Pferde und nicht so einfache und da stimm ich dir auch bei, dass es teils sicher vererbt wird. Unterm Strich aber kann man das doch nur dann genau sagen, wenn man schon Nachkommen von genau der Mama mit immer dem gleichen Papa sieht. Was ist denn, wenn Mama eine Furie ist und Papa total supernett...was vererbt sich denn dann? Die Chancen stehen im normalfall 50 zu 50 :(
Bei dem Vater meiner Stute ist es so. Papa hatte tollen Tölt (wie gesagt Töltweltmeister), aber einen eher schweren Charakter. Da es hunderte von Nackommen gibt, habe ich mit einigen mal Kontakt aufgenommen und die Nachkommen unterscheiden sich schon extrem. Meine Harka hat einen sch... Tölt und ist auch schwer vom Charakter, es gibt aber auch Geschwister bei denen es total umgekehrt ist, sie hben super Tölt und einen supereinfachen Charakter.
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von Sheitana »

Nein, die Chancen liegen nicht bei 50%. Denn man darf nicht vergessen, dass neben dem Charakter die Stute das Fohlen prägt.
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von HP-Manu »

da stimm ich dir zu, die Stute prägt sicher einiges, aber eben so kann ich als Mensch ja auch mitprägen.

manununüberlegt,wiesodannsovieleaufdenhengstsovielwertlegen.....
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von Sheitana »

HP-Manu hat geschrieben: manununüberlegt,wiesodannsovieleaufdenhengstsovielwertlegen.....

:mrgreen:

Nicht umsonst ist eine alter Züchterweisheit: Die Stute macht den Unterschied.

Es nützt der beste Hengst nichts, wenn die Stuten, die ihm zugeführt werden schlechte Zuchtpferde sind.
Nur mit den Hengsten lässt sich eben mehr Geld machen. Sie sind besser zu promoten, weil sie neben der Zucht in aller Regel noch im Sport laufen können. Zudem können sie jedes Jahr viele Nachkommen zeugen, wo eine Stute nur 1 Fohlen bekommen kann (ok, heutzutage auch nicht mehr).

Ein guter Stutenstamm ist Gold wert. Eine gute Stute könntest du wahrscheinlich mit fast jedem durchschnittlichen Hengst anpaaren und es kämen anständige Fohlen bei raus. Macht man natürlich nicht, denn man möchte schließlich Verbesserungen.

Sich den Hengst anzuschauen ist sicherlich wichtig. Würde ich auch immer tun, meist findet man gerade bei den "In-Hengsten" genug im Netz. Viel wichtiger wäre es mir aber, die Stute anzuschauen. Wie ist sie im Wesen, wie geht sie mit ihrem Fohlen um, wie verhält sie sich dem Menschen gegenüber.
Denn neben der Prägung ist auch das Erbgut nicht 50/50 verteilt, sondern es kommt etwas mehr von der Stute.
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HP-Manu
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von HP-Manu »

leuchtet alles ein. Liegt vermutlich mal wieder daran, dass ein Hengst eben auch viel schicker aussieht, wie eine Stute mit Bauch und ohne großen Muskeln. Eigentlich furchtbar, oder? :(
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Sheitana
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge

Beitrag von Sheitana »

So ist eben der Markt.

Bei den Quartern ist das ganz schlimm. Pferd von Hengst xy aus einer Mutter von Hengst z.
Es gibt da nur ganz ganz wenig Stuten, die sich selbst einen großen Namen gemacht haben, dass er den Meisten bekannt ist.

Ich glaube bei den Warmblüter verhält es sich da etwas anders, da gibt es ja ganze Bücher über Stutenstämme.
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