Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Moderator: Keshia
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Das ist ein sehr interessantes und manchmal auch subtiles Thema. Ich habe in meinem Stall (ca 40 Pferde, seeehr gemischtes Publikum, eigentlich eher klassisch bis alternativ...) auch immer wahnsinnig viele ungefragte Tipps bekommen, von den wenigen (aber am meisten von sich überzeugten) Leuten, die Sporen und Gerte zum Treiben nutzen und die Kandarre zum Bremsen, bei denen Bodenarbeit zweitrangig ist... Ich habe sie beobachtet und die mich. Während ich meine Meinung für mich behielt, mußten sie zu mir kommen und mir sagen, was ich besser machen kann. Ich finde aber, egal in welcher Phase ich mit meinem Pferd bin, dass ich kein Problem mit ihm habe, niemand muß mir helfen!!!! Ich liebe ihn und alle Themen, die wir angehen sind ebendies, einfach nur Themen, niemals ein Problem. Ich achte sehr darauf (er ist extrem fein und sensibel) ihn nicht zu überfordern. Das verstehen die anderen nicht, so wie ich nicht verstehe, dass sie gar nicht auf den psychischen Zustand ihres Pferdes eingehen. Es hat mich sehr beschäftigt, dass diese Leute, die so anders arbeiten als ich, mich einfach behelligen. Sogar der Mann von der SB, der nicht viel von Pferdearbeit weiss meinte, mir was erklären zu müssen. Ich ärger mich dann, ärger mich, dass diese Leute sich selbst überschätzen, denn das, was sie tun, will ich niemals...
Ich habe begonnen, diese Leute fast komplett auszublenden. Ich habe keine gesellschaftlichen Berührungspunkte mehr mit ihnen, sage Hallo und Tschüß, alle Nettigkeiten und Floskeln fallen weg und ich lasse sie tun, was sie tun. Ich kann dann auch sehr abweisend wirken, aber das befreit mich. Das beruht mittlerweile auf Gegenseitigkeit. Ich habe das Gefühl, keiner von denen interessiert sich mehr so recht für mich. Ich habe ein paar wenige Freundinnen und Leute die ich mag in meinem Stall und der Rest ist Schnurz.
In akuten Momenten der "Ich-weiss-es-besser-Attacken" habe ich mein Buch von Fred Pignon "Achtung Respekt Würde" rausgeholt und gelesen. Das hat mich immer wieder auf meinen Weg gebracht und ich bin so froh, ihn nicht verlassen zu haben, denn was mein Pferd und ich erleben erfreut uns beide..
Also, mein Tipp, sucht Euch Anker, ein Buch, Gleichgesinnte oder ein Vorbild, etwas dass Euch inspiriert, immer wenn der "gemeine Miteinstaller"angreift. Ausserdem hat es mir sehr geholfen auch die anderen weniger zu beurteilen. Das distanziert (Tierschutzfälle ausgenommen). Die wirklich pferdegerechte Arbeit ist subtil und fällt so oft dem harten alten Umgang zum Opfer. Ich habe leider auch schon feine Leute dauerhaft hart werden sehen...
Also, lasst uns bei unserem Bauchgefühl bleiben und bei unseren Pferden ...
...im Sinne der Pferde
Ich habe begonnen, diese Leute fast komplett auszublenden. Ich habe keine gesellschaftlichen Berührungspunkte mehr mit ihnen, sage Hallo und Tschüß, alle Nettigkeiten und Floskeln fallen weg und ich lasse sie tun, was sie tun. Ich kann dann auch sehr abweisend wirken, aber das befreit mich. Das beruht mittlerweile auf Gegenseitigkeit. Ich habe das Gefühl, keiner von denen interessiert sich mehr so recht für mich. Ich habe ein paar wenige Freundinnen und Leute die ich mag in meinem Stall und der Rest ist Schnurz.
In akuten Momenten der "Ich-weiss-es-besser-Attacken" habe ich mein Buch von Fred Pignon "Achtung Respekt Würde" rausgeholt und gelesen. Das hat mich immer wieder auf meinen Weg gebracht und ich bin so froh, ihn nicht verlassen zu haben, denn was mein Pferd und ich erleben erfreut uns beide..
Also, mein Tipp, sucht Euch Anker, ein Buch, Gleichgesinnte oder ein Vorbild, etwas dass Euch inspiriert, immer wenn der "gemeine Miteinstaller"angreift. Ausserdem hat es mir sehr geholfen auch die anderen weniger zu beurteilen. Das distanziert (Tierschutzfälle ausgenommen). Die wirklich pferdegerechte Arbeit ist subtil und fällt so oft dem harten alten Umgang zum Opfer. Ich habe leider auch schon feine Leute dauerhaft hart werden sehen...
Also, lasst uns bei unserem Bauchgefühl bleiben und bei unseren Pferden ...
...im Sinne der Pferde
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Es ist doch normal, dass das Stallklima uns beeinflusst, genauso wie uns unsere Kollegen und unsere Familie beeinflussen. Wir Menschen sind nun mal "Herdentiere", die darauf angewiesen sind, dass man eine soziale Ebene findet, damit die Gruppe funktioniert.
....
Soviel zur Theorie..... praktisch ist es leider sehr oft so, dass man durch Gruppendruck Dinge macht, die man im Normalfall nie machen, bzw. anders anfassen würde. Und genau da fängt aus meiner Sicht das Problem an: gegen den Strom schwimmen ist unglaublich anstrengend und es macht einsam
. Gerade in einem Stall sind unglaublich viele Leute mit unglaublich viel (Nicht)Wissen versammelt und fast jeder fühlt sich dazu berufen, den anderen zu "bekehren". Je nachdem welcher Geist in einem Stall herrscht, können das unglaubliche Vorschläge sein, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Ganz oft sind es aber die normalen und gesellschaftsfähigen Ratschläge, die man zu hören bekommt.
Ich zähle mal wahllos ein paar auf:
- hau dem mal ein schärferes Gebiss in die Fresse, dann geht der Dir auch nicht mehr durch
- wenn der jetzt noch mal buckelt, dann gibst Du ihm mal richtig vorne eine rein
- wenn der Dich anrempelt, musst Du ihm einmal richtig zeigen, wer der Boß ist, dann passiert das auch nicht mehr
- der darf die Ohren nicht anlegen, wenn er auf Dich zukommt, das ist absolut Respektlos und das musst sofort unterbinden
- was soll der Scheiß mit diesem komischen Führen in Stellung. So würden Pferde in freier Natur nie laufen. Wenn er sich biegen soll, dann nimm doch das tolle elastische Seil, was Du in der Trense einschnallst, dann biegt der sich von alleine und kommt vorne auch noch schön runter.
Das sind jetzt Ratschläge, die ich irgendwann mal bekommen habe. Durchgegangen ist er mir, weil er unzählige Magengeschwüre hatte und die Schmerzen ihn fast irre gemacht haben. Gebuckelt hat er, weil der Sattel nicht gepasst hat und er rempelt mich immer noch ab und an an, wenn ich ihn auf seiner blinden Seite überrasche, die Ohren legt er an, weil er durch seine harte Zeit auf der Bahn einen "Sprachfehler" hat, er kann nichts dafür und über den LK muss ich nichts sagen
.
Das Problem gerade in den Anfängen war, dass ich schlicht keine Ahnung hatte. Keine Ahnung von Pferden mit Krankheiten, die nicht auf deren Stirn stehen und von seelischen Problemen durch schlechte Erlebnisse
also habe ich den einen oder anderen Rat angenommen und so versucht, sein Verhalten in stallkonforme Bahnen zu lenken. Meine SB damals war mir eine große Hilfe und hat bei sehr vielen Ratschlägen gesagt, hör einfach weg, aber auch sie hatte für bestimme Verhaltensweisen eine Vorgehensweise und die war (aus ihrer Sicht) die einzig Richtige. Als ich mich auch dagegen gestemmt habe, weil ich es so einfach nicht wollte, war abzusehen, dass meine Zeit in dem Stall nach sehr langen Jahren endete.
Im nächsten Stall hatte man seine Ruhe, als der SB allerdings anfing, den Stall völlig zu überladen und mein Pferd immer mehr darunter litt, dass er mit seiner eingeschränkten Sehfähigkeit die Masse nicht mehr einschätzen konnte und ich immer mehr darunter litt, dass ein Fachmann nach dem nächsten einzog und die Luft vor guten Ratschlägen nur so schwirrte, da wurde mir klar, dass ich da auch nicht alt werden kann. Ich musste leider feststellen, dass ich in einen an sich normalen Stall nicht integrierbar bin, weil meine Vorstellung von richtig und falsch oft Lichtjahre von denen anderer entfernt ist. Das fängt schon beim spazieren gehen an (meiner darf vorlaufen) und hört beim Füttern auf. Ich höre mir immer alles an, denn nicht alles ist dumm, was andere sagen. Aber ich prüfe immer sehr genau, ob das, was mir geraten wird, auch zu meinem Pferd und mir passt und uns gut tut. Manchmal ja, sehr oft leider nein
. Ich kann leider auch nicht sagen, dass ich nie was sage
aber ich bemühe mich, es nicht mehr ungefragt zu tun (es sei denn es ist Tierschutzrelevant) .
Seit ich das große Glück hatte, einen kleinen O-Stall anzupachten und wir dort eine sehr kleine Gruppe sind, merkt man nicht nur an uns Menschen eine Veränderung, man merkt sie besonders an den Pferden. Nur mal ein paar Beispiele: meiner war immer ein Schummelrappe, bis wir in unseren jetzigen Stall zogen. Innerhalb von 3 Wochen war er trotz Sonne lackschwarz
. War er bisher so gestresst gewesen, dass es Auswirkung auf sein Fell hatte?
Ich werde das weiter beobachten. Das Pony war vorher unführbar gewesen, von reiten konnte man nicht mal träumen. Jetzt kann man mit ihm ewig im Gelände spazieren gehen, seine Besi reitet ihn inzwischen frei auf dem Platz in allen Gangarten. Liegt es daran, dass ihn bei uns keiner doof und respektlos findet und wir ihn alle mögen und nicht zig Leute ihre Erfahrungen an ihm ausprobieren wollen? (Auch wenn er mal wieder meine Träume von einem angeblich sicheren Zaun platzen läßt
).
Man muss für sich und sein Pferd einen verträglich Weg finden, mit dem man nicht nur leben kann, sondern der auch glücklich macht (Mensch und Pferd). Für den einen kann es die Abgrenzung sein, für den nächsten die Eingliederung und für manche eben der große Schritt zum Selbstversorger mit sehr begrenzter Anzahl von Mensch und Pferd. Man muss auch Verständnis dafür haben, dass nicht jeder dazu geboren ist, gegen den Strom zu schwimmen und dass nicht jeder den Ehrgeiz hat, mehr zu lernen, als er aktuell gerade braucht, weil das was er macht, funktioniert und nicht jeder Rat, den man ungefragt bekommt ist schlecht, nur weil er gegen die eigene Vorstellung geht
.
....
Soviel zur Theorie..... praktisch ist es leider sehr oft so, dass man durch Gruppendruck Dinge macht, die man im Normalfall nie machen, bzw. anders anfassen würde. Und genau da fängt aus meiner Sicht das Problem an: gegen den Strom schwimmen ist unglaublich anstrengend und es macht einsam

Ich zähle mal wahllos ein paar auf:
- hau dem mal ein schärferes Gebiss in die Fresse, dann geht der Dir auch nicht mehr durch
- wenn der jetzt noch mal buckelt, dann gibst Du ihm mal richtig vorne eine rein
- wenn der Dich anrempelt, musst Du ihm einmal richtig zeigen, wer der Boß ist, dann passiert das auch nicht mehr
- der darf die Ohren nicht anlegen, wenn er auf Dich zukommt, das ist absolut Respektlos und das musst sofort unterbinden
- was soll der Scheiß mit diesem komischen Führen in Stellung. So würden Pferde in freier Natur nie laufen. Wenn er sich biegen soll, dann nimm doch das tolle elastische Seil, was Du in der Trense einschnallst, dann biegt der sich von alleine und kommt vorne auch noch schön runter.
Das sind jetzt Ratschläge, die ich irgendwann mal bekommen habe. Durchgegangen ist er mir, weil er unzählige Magengeschwüre hatte und die Schmerzen ihn fast irre gemacht haben. Gebuckelt hat er, weil der Sattel nicht gepasst hat und er rempelt mich immer noch ab und an an, wenn ich ihn auf seiner blinden Seite überrasche, die Ohren legt er an, weil er durch seine harte Zeit auf der Bahn einen "Sprachfehler" hat, er kann nichts dafür und über den LK muss ich nichts sagen

Das Problem gerade in den Anfängen war, dass ich schlicht keine Ahnung hatte. Keine Ahnung von Pferden mit Krankheiten, die nicht auf deren Stirn stehen und von seelischen Problemen durch schlechte Erlebnisse

Im nächsten Stall hatte man seine Ruhe, als der SB allerdings anfing, den Stall völlig zu überladen und mein Pferd immer mehr darunter litt, dass er mit seiner eingeschränkten Sehfähigkeit die Masse nicht mehr einschätzen konnte und ich immer mehr darunter litt, dass ein Fachmann nach dem nächsten einzog und die Luft vor guten Ratschlägen nur so schwirrte, da wurde mir klar, dass ich da auch nicht alt werden kann. Ich musste leider feststellen, dass ich in einen an sich normalen Stall nicht integrierbar bin, weil meine Vorstellung von richtig und falsch oft Lichtjahre von denen anderer entfernt ist. Das fängt schon beim spazieren gehen an (meiner darf vorlaufen) und hört beim Füttern auf. Ich höre mir immer alles an, denn nicht alles ist dumm, was andere sagen. Aber ich prüfe immer sehr genau, ob das, was mir geraten wird, auch zu meinem Pferd und mir passt und uns gut tut. Manchmal ja, sehr oft leider nein


Seit ich das große Glück hatte, einen kleinen O-Stall anzupachten und wir dort eine sehr kleine Gruppe sind, merkt man nicht nur an uns Menschen eine Veränderung, man merkt sie besonders an den Pferden. Nur mal ein paar Beispiele: meiner war immer ein Schummelrappe, bis wir in unseren jetzigen Stall zogen. Innerhalb von 3 Wochen war er trotz Sonne lackschwarz



Man muss für sich und sein Pferd einen verträglich Weg finden, mit dem man nicht nur leben kann, sondern der auch glücklich macht (Mensch und Pferd). Für den einen kann es die Abgrenzung sein, für den nächsten die Eingliederung und für manche eben der große Schritt zum Selbstversorger mit sehr begrenzter Anzahl von Mensch und Pferd. Man muss auch Verständnis dafür haben, dass nicht jeder dazu geboren ist, gegen den Strom zu schwimmen und dass nicht jeder den Ehrgeiz hat, mehr zu lernen, als er aktuell gerade braucht, weil das was er macht, funktioniert und nicht jeder Rat, den man ungefragt bekommt ist schlecht, nur weil er gegen die eigene Vorstellung geht

wir machen aus
ein 


Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Ich merke auch, dass mir der Schritt zum Selbstversorgerdasein gut getan hat. Im großen Stall ist es nicht nur das Auseinandersetzen mit "guten Tipps", sondern auch das Gegenteil: Bis wohin sehe ich weg? was mich gestresst hat. Keiner will als Besserwisser dastehen, aber wenn eine Frau Unterricht gibt auf ihren Ponies und den Kindern beibringt, diese an der Trense anzubinden...eine RB ein Pferd an der Trense im Round anbindet um Stangen wegzuräumen, was das Pferd mit spontaner Flucht und entsprechenden Schäden im Maul quittiert...nach Zahnextraktion 1 Tag später schon wieder mit Trense läuft...im Round ein nicht ganz 2-jähriger mit Sattel, Trense und im Halfer eingeschnallten Ausbinder im Kreis gescheucht wird, eine Reitlehrerin ihrer Schülerin begeistert zubrüllt "jetzt geht es richtig schön hinter dem Zügel" und das auch so meint, ein Pony mit auf den Nüsternrändern liegend eng verschnalltem Hackamore läuft.........wann sage ich was, wann sehe ich weg? Ich habe mir eine böse Schulterverrenkung eingefangen, weil eine Frau ihr Kleinkind (2-3)unbeaufsichtigt am Gatter der Treibweges hat spielen lassen. Das Tor hatte der SB gerade aufgemacht, damit die Herde von ca. 20 hungrigen Wallachen da durch zum Stall laufen konnte, er ging sie zu holen. Das Kind schaukelte kurz darauf darauf herum, hinter dem Tor war eine Mauer. Ich habe das nur zufällig mitbekommen, bin vom Pferd runter, habe mein verdutztes gerade angerittenes Jungpferd wie es war auf dem Platz allein gelassen um hinzusprinten und gerade noch das Tor auffangen können *autsch*, bevor es mit Kind dran an die Wand klatschte. Mutters Kommentar: "Ich habe ihr das gesagt, das sie das nicht soll, das muss sie jetzt so lernen" . Zum Glück war meinem Pferd nichts passiert, was aber wenn? Wäre ich nicht gelaufen, wäre das Kind platt gewesen. Der SB hat daraufhin die Stelle entschärft.
Natürlich befruchtet auch gute Atmosphäre ungemein, gemeinsame Ausritte, zusammensitzen mit Freunden, gemeinsame Grillfeiern, so was vermisse ich jetzt schon etwas.
Natürlich befruchtet auch gute Atmosphäre ungemein, gemeinsame Ausritte, zusammensitzen mit Freunden, gemeinsame Grillfeiern, so was vermisse ich jetzt schon etwas.
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.
http://www.reitschwein.de
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.
http://www.reitschwein.de
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Ich bin ein eigenbockiges Weib....immer gewesen.....Und ich habe mich,egal in welchem Stall,nicht verbiegen lassen.Ich habe natürlich schon oft meine Ansichten geändert,aber nur,wenn es für mich nachvollziehbar war.
Ich habe z.B. schon immer Ausbinder abgelehnt,obwohl meine RL und Dustins Ex-Besi mir erklärt hat,wozu sie "gut" sein sollen.Ich hatte immer ein ungutes Gefühl mit den Dingern.Gemacht habe ich es am Anfang natürlich,Dustin war ihr Pferd und ich Reitschüler.Bis ich mal näher in dieses ungute Gefühl rein gespürt habe.Ich hatte gelesen,daß ein Pferd erst mal sein Gleichgewicht finden muß,um später einen Reiter in Balance tragen zu können....mmmhhh......Ich bin Tänzerin und verstehe ein bißl was vom Gleichgewicht,vom Körperschwerpunkt.Wie ,hab ich mich gefragt,kann ein Tänzer sein Gleichgewicht finden,wenn seine Arme vorne zusammen gebunden sind,er sie nicht frei bewegen kann.Ein Pferd mit Ausbindern kann sich nicht frei bewegen,egal wie "locker" sie auch immer sein mögen.Also sagte ich Dustins Ex-Besi,daß ich keine Ausbinder mehr bei ihm verwenden werde und hab ihr auch erklärt,warum.Ja,ich war keine einfache RB......
Ich hinterfrage gerne.Am tollsten finde ich immer Aussagen wie :" Das ham wir immer schon so gemacht"....
Da kommt dann mein Widderspruchsgeist und sagt:"Achja,interessant.Aber ICH mache es nicht so!"
Als ich dann mit Dustin als eigenem Pferd in unseren jetzigen Stall gezogen bin,habe ich von Anfang an erklärt,daß ich mein Ding machen werde.Was hinter meinem Rücken geschwätzt wird,geht mir am A.... vorbei.Ich bin freundlich zu allen Miteinstellern und zu der Familie der SB.Bis jetzt werde ich in Ruhe gelassen,keine ungewollten Ratschläge.Im Gegenteil,eine neugierige Frage,warum ich Dustin nicht beschlagen lasse,habe ich freundlich beantwortet.Das Pferd geht nun auch unten ohne....
Oder wie das mit der gebißlosen Trense funktioniert,ob man vielleicht auch mal beim RU im Westernreiten zugucken darf,weil man vielleicht auch....
Ich versuche,authentisch zu sein,nicht hintenrum zu quatschen,sondern ehrlich,aber freundlich zu sein.Besonders der SB gegenüber.Gut,ich habe natürlich auch ein Pferd,was wenig Probleme macht,zu anderen Menschen freundlich ist und sich eben wunderbar als Therapiepferd für ängstliche Artgenossen,und somit auch für ihre Besis,eignet.
Vielleicht ist es ja ganz gut,in einem Stall von Anfang an seinen Standpunkt klar zu machen.Ich habe noch nie gesagt,daß ich es unmöglich finde,wenn die Turnierdamen mit Sporen an den Stiefeln ins Gelände gehen.Müssen die selber wissen.Wenn ich gefragt würde,wäre ich ehrlich.Oder diese Ausbinder.....
Aber gut,haben wir immer schon so gemacht.Nur die Suse nicht. 
Ich habe z.B. schon immer Ausbinder abgelehnt,obwohl meine RL und Dustins Ex-Besi mir erklärt hat,wozu sie "gut" sein sollen.Ich hatte immer ein ungutes Gefühl mit den Dingern.Gemacht habe ich es am Anfang natürlich,Dustin war ihr Pferd und ich Reitschüler.Bis ich mal näher in dieses ungute Gefühl rein gespürt habe.Ich hatte gelesen,daß ein Pferd erst mal sein Gleichgewicht finden muß,um später einen Reiter in Balance tragen zu können....mmmhhh......Ich bin Tänzerin und verstehe ein bißl was vom Gleichgewicht,vom Körperschwerpunkt.Wie ,hab ich mich gefragt,kann ein Tänzer sein Gleichgewicht finden,wenn seine Arme vorne zusammen gebunden sind,er sie nicht frei bewegen kann.Ein Pferd mit Ausbindern kann sich nicht frei bewegen,egal wie "locker" sie auch immer sein mögen.Also sagte ich Dustins Ex-Besi,daß ich keine Ausbinder mehr bei ihm verwenden werde und hab ihr auch erklärt,warum.Ja,ich war keine einfache RB......

Ich hinterfrage gerne.Am tollsten finde ich immer Aussagen wie :" Das ham wir immer schon so gemacht"....

Da kommt dann mein Widderspruchsgeist und sagt:"Achja,interessant.Aber ICH mache es nicht so!"
Als ich dann mit Dustin als eigenem Pferd in unseren jetzigen Stall gezogen bin,habe ich von Anfang an erklärt,daß ich mein Ding machen werde.Was hinter meinem Rücken geschwätzt wird,geht mir am A.... vorbei.Ich bin freundlich zu allen Miteinstellern und zu der Familie der SB.Bis jetzt werde ich in Ruhe gelassen,keine ungewollten Ratschläge.Im Gegenteil,eine neugierige Frage,warum ich Dustin nicht beschlagen lasse,habe ich freundlich beantwortet.Das Pferd geht nun auch unten ohne....

Ich versuche,authentisch zu sein,nicht hintenrum zu quatschen,sondern ehrlich,aber freundlich zu sein.Besonders der SB gegenüber.Gut,ich habe natürlich auch ein Pferd,was wenig Probleme macht,zu anderen Menschen freundlich ist und sich eben wunderbar als Therapiepferd für ängstliche Artgenossen,und somit auch für ihre Besis,eignet.
Vielleicht ist es ja ganz gut,in einem Stall von Anfang an seinen Standpunkt klar zu machen.Ich habe noch nie gesagt,daß ich es unmöglich finde,wenn die Turnierdamen mit Sporen an den Stiefeln ins Gelände gehen.Müssen die selber wissen.Wenn ich gefragt würde,wäre ich ehrlich.Oder diese Ausbinder.....


Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Also beim lesen hab ich immer wieder festgestellt, daß ich an meinem Stall wohl doch ganz gut aufgehoben bin 
Generell halte ich es so, daß wenn ich gefragt werde gebe ich gerne meinen Kommentar/ Meinung ab, aber letztlich halte ich wenig davon anderen dreinzureden oder mir selbst dreinreden zu lassen. Es gibt ein paar Leuts von denen ich weiß, daß sie mir mir auf einer Linie schwimmen und mit denen tausche ich mich gerne aus, und frage sie auch nach ihrer Meinung wenn ich bei etwas unsicher bin.
Für manche bin ich sicher was meinen Umgang mit dem Pferd angeht ein Sonderling, aber das ist schließlich deren Problem und nicht meines.
Einzig im Schulstall nehme ich mir die Freiheit heraus Leute auf Fehler hinzuweisen, in dem Fall erkläre ich aber auch warum und wieso. Da habe ich bisher aber eigentlich nur Dankbarkeit bekommen weil es die Leuts z.T einfach nicht wissen, daß sie grade was falsch machen und der RL halt auch nicht immer daneben steht.

Generell halte ich es so, daß wenn ich gefragt werde gebe ich gerne meinen Kommentar/ Meinung ab, aber letztlich halte ich wenig davon anderen dreinzureden oder mir selbst dreinreden zu lassen. Es gibt ein paar Leuts von denen ich weiß, daß sie mir mir auf einer Linie schwimmen und mit denen tausche ich mich gerne aus, und frage sie auch nach ihrer Meinung wenn ich bei etwas unsicher bin.
Für manche bin ich sicher was meinen Umgang mit dem Pferd angeht ein Sonderling, aber das ist schließlich deren Problem und nicht meines.
Einzig im Schulstall nehme ich mir die Freiheit heraus Leute auf Fehler hinzuweisen, in dem Fall erkläre ich aber auch warum und wieso. Da habe ich bisher aber eigentlich nur Dankbarkeit bekommen weil es die Leuts z.T einfach nicht wissen, daß sie grade was falsch machen und der RL halt auch nicht immer daneben steht.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball 

- Sheitana
- Zentaur
- Beiträge: 31947
- Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
- Wohnort: Wesseling
- Kontaktdaten:
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Es gehört aber auch eine Menge Selbstbewusstsein dazu um das so zu handhaben wie du, Suse.
Nicht falsch verstehen, ich finde das total gut
. Kann aber auch verstehen, wenn das jemand nicht kann.
Ich hatte - vor Allem als ich noch jünger war - schon große Probleme damit mich da durchzusetzen und es war vor Allem seelisch für mich teilweise wirklich eine Qual. Ich kann noch heute nicht z.B. in reine Boxenställe gehen, weil ich das Gefühl habe die Pferde schreien zu hören.
Feendrache sagte letztens noch zu mir, wir haben Glück, wir haben uns. Wir Beide sind so dicke miteinander und uns nach außen hin unserer Sache so sicher, dass wir inzwischen auch gar nicht mehr mit guten Ratschlägen behelligt werden. Selbst die neue Einstellerin, die schon jedem einen "guten Ratschlag" gegeben hat, hat es bei uns noch nicht versucht.
Wenn man allerdings alleine auf weiter Flur ist kann ich schon verstehen, wenn man das nicht kann.
Ich zumindest könnte es nicht.
Weniger, wegen dem beeinflusst werden, als wegen der schlechten Stimmung. Ich habe leider eine relativ ausgeprägte Empathiefähigkeit. Ich bekomme ALLES mit. In unserem Stall ist es harmlos. Bei vielen Sachen denke ich "naja.....", aber es ist bis auf ein Vorfall (wo ich mich dann auch nicht zurück halten konnte
) nichts dabei, wo es den Pferden wirklich schlecht bei geht. Es könnte sicherlich besser sein, aber es geht allen gut.
Aber als ich noch alleine in einem Stall stand, wo vorne ziehen - hinten stechen, Ausbinder, Gerte und Sporen ausgiebigst (falsch) benutzen und "der Gaul hat zu tun was ich sage", ich habs nicht ausgehalten
Das hat mich so "begegungsunfähig" gemacht, dass ich und mein Pferd auf Dauer nur unglücklich waren.
Nicht falsch verstehen, ich finde das total gut

Ich hatte - vor Allem als ich noch jünger war - schon große Probleme damit mich da durchzusetzen und es war vor Allem seelisch für mich teilweise wirklich eine Qual. Ich kann noch heute nicht z.B. in reine Boxenställe gehen, weil ich das Gefühl habe die Pferde schreien zu hören.
Feendrache sagte letztens noch zu mir, wir haben Glück, wir haben uns. Wir Beide sind so dicke miteinander und uns nach außen hin unserer Sache so sicher, dass wir inzwischen auch gar nicht mehr mit guten Ratschlägen behelligt werden. Selbst die neue Einstellerin, die schon jedem einen "guten Ratschlag" gegeben hat, hat es bei uns noch nicht versucht.
Wenn man allerdings alleine auf weiter Flur ist kann ich schon verstehen, wenn man das nicht kann.
Ich zumindest könnte es nicht.
Weniger, wegen dem beeinflusst werden, als wegen der schlechten Stimmung. Ich habe leider eine relativ ausgeprägte Empathiefähigkeit. Ich bekomme ALLES mit. In unserem Stall ist es harmlos. Bei vielen Sachen denke ich "naja.....", aber es ist bis auf ein Vorfall (wo ich mich dann auch nicht zurück halten konnte

Aber als ich noch alleine in einem Stall stand, wo vorne ziehen - hinten stechen, Ausbinder, Gerte und Sporen ausgiebigst (falsch) benutzen und "der Gaul hat zu tun was ich sage", ich habs nicht ausgehalten

Das hat mich so "begegungsunfähig" gemacht, dass ich und mein Pferd auf Dauer nur unglücklich waren.
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Als ich noch jünger war,hätte ich das auch nicht gekonnt.Ich war immer eine Außenseiterin und wollte so gerne "dazu" gehören.Aber Fehler sind nun mal dazu da,um draus zu lernen.Nun bin eine Alte Drachin von fast 57 Jahren,da sieht frau so einiges anders.
Ich wollte anderen Mut machen mit meiner Geschichte,mehr zu sich selber zu stehen.
Und da bei mir im Stall kein Pferd richtig mißhandelt wird,ich habs mal noch nicht gesehen,und es Dustin dort gut geht und gefällt,werde ich dort bleiben.Aber wie heißt es doch:"Sag niemals nie.....
"
Ich wollte anderen Mut machen mit meiner Geschichte,mehr zu sich selber zu stehen.

Und da bei mir im Stall kein Pferd richtig mißhandelt wird,ich habs mal noch nicht gesehen,und es Dustin dort gut geht und gefällt,werde ich dort bleiben.Aber wie heißt es doch:"Sag niemals nie.....

Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Equester, das glaub ich Dir sofort. Ich will auch unbedingt einen eigenen Stall. ....Seit ich das große Glück hatte, einen kleinen O-Stall anzupachten und wir dort eine sehr kleine Gruppe sind, merkt man nicht nur an uns Menschen eine Veränderung, man merkt sie besonders an den Pferden
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
@Waldsuse: .....eigenbockiges Weibsbild....
Herrlich!!!! Dann können wir uns die Hand reichen.
Ich habe es genauso gemacht! Paßt es Euch nicht?!?? Mir doch egal! Das war schon immer so!
Von mir gab´s auch schon verbalattacken gegen solche "Affen"! Hab halt ne große Fresse
und meine Meinung (wenn sie den Richtig ist und belget werden kann) vertrete ich dann auch vehement.
Aber seine Fehler schon mal erkennen und daran arbeiten ist doch schon mal ein Schritt in eine Richtung, die andere erst gar nicht erkennen!!!
Somit kannst du doch an dir "arbeiten". Vielleicht vorher Situationen in Gedanken abspielen und sich mögliche Antworten/Reaktionen von dir abspeichern.
Mein Glück ist, dass ich ziemlich schlagfertig bin und da kanns bei mir auch schon mal fies werden, wenn man mich richtig ärgert!
Bei mir im RV wissen die das mittlerweile und einige halten lieber ihre Klappe.
Lästerein ersticke ich gleich im Keim, indem ich die Leute anspreche und eine Ansage mache.
Laß dich nicht unterkriegen!!!

Ich habe es genauso gemacht! Paßt es Euch nicht?!?? Mir doch egal! Das war schon immer so!
Von mir gab´s auch schon verbalattacken gegen solche "Affen"! Hab halt ne große Fresse

Aber seine Fehler schon mal erkennen und daran arbeiten ist doch schon mal ein Schritt in eine Richtung, die andere erst gar nicht erkennen!!!
Somit kannst du doch an dir "arbeiten". Vielleicht vorher Situationen in Gedanken abspielen und sich mögliche Antworten/Reaktionen von dir abspeichern.
Mein Glück ist, dass ich ziemlich schlagfertig bin und da kanns bei mir auch schon mal fies werden, wenn man mich richtig ärgert!
Bei mir im RV wissen die das mittlerweile und einige halten lieber ihre Klappe.

Laß dich nicht unterkriegen!!!
Re: Wie Stallatmosphäre uns beeinflusst
Oh je, mein Thema. elcaracol - du bis auf jeden Fall in bester Gesellschaft.
Ich halte es nicht für jeden durchführbar, sich einfach über die beeinflussende Atmosphäre hinwegzusetzen. Ich konnte es letztlich auch nicht. Sheitana spricht mir da aus der Seele ... Andererseits bewundere ich die "eigenbockigen Weibsbilder", die stoisch ihren eigenen Weg gehen.
Ich kann es nicht, nicht auf diese Weise. Und wer das als erstes merkt, ist Herr Pferd. Und vor allem seine Nerven. "Ich bin dann mal weg" höre ich dann meist als erstes. Während ich oben oder unten verzweifle.
Wir sind umgezogen in einen kleinen Stall, wo ich wie andere hier schon erzählten, meist allein bin. Die Stallgemeinschaft ist klein, offen, tolerant, von jedem etwas, nur eins nicht: Turnierbesessene, die mir laufend erzählen wollen, die Rollkurdiskussion sei völlig überbewertet und Hilfszügel helfen IMMER.
Du wirst für dich entscheiden müssen, womit du am besten klarkommst: Kannst du dich wirklich widersetzen, dem Gequake gegenüber die Ohren verschließen und dein Ding machen? Oder brauchst du es nicht doch familiärer? Ich drück dir die Daumen, daß du eine Lösung findest.

Ich halte es nicht für jeden durchführbar, sich einfach über die beeinflussende Atmosphäre hinwegzusetzen. Ich konnte es letztlich auch nicht. Sheitana spricht mir da aus der Seele ... Andererseits bewundere ich die "eigenbockigen Weibsbilder", die stoisch ihren eigenen Weg gehen.

Ich kann es nicht, nicht auf diese Weise. Und wer das als erstes merkt, ist Herr Pferd. Und vor allem seine Nerven. "Ich bin dann mal weg" höre ich dann meist als erstes. Während ich oben oder unten verzweifle.
Wir sind umgezogen in einen kleinen Stall, wo ich wie andere hier schon erzählten, meist allein bin. Die Stallgemeinschaft ist klein, offen, tolerant, von jedem etwas, nur eins nicht: Turnierbesessene, die mir laufend erzählen wollen, die Rollkurdiskussion sei völlig überbewertet und Hilfszügel helfen IMMER.

Du wirst für dich entscheiden müssen, womit du am besten klarkommst: Kannst du dich wirklich widersetzen, dem Gequake gegenüber die Ohren verschließen und dein Ding machen? Oder brauchst du es nicht doch familiärer? Ich drück dir die Daumen, daß du eine Lösung findest.