Mein Haflinger haut mit dem Vorderbein gegen Türen und ich weiß nicht was ich dagegen machen soll/kann.
Es hat wohl nix damit zu tun das er raus will oder sich langweilt, sondern eher das er auf sich aufmerksam machen will und/oder versucht die Türen so zu öffnen.
Ignorieren bringt irgendwie nichts und wenn man ihn ermahnt weiß er zwar was gemeint ist und geht auch einen schritt von der Tür weg, allerdings macht er dann trotzdem weiter, auch wenn es etwas "vorsichtiger" bzw leiser ist als vor dem ermahnen.
Angelehnte Türen mit der Nase aufschubsen findet er sowieso klasse und alles umwerfen/runterschubsen auch.
Das ist im Grunde genau so eine Reaktion wie das Scharren, oder andere sogenannte "Unarten", die Pferde z.B. oft bei Boxenhaltung zeigen. Das sind aber keine Angewohnheiten, um auf sich aufmerksam zu machen oder den Menschen damit "anzusprechen", dass er reagieren soll, sondern sogenannte Überspannungsreaktionen. Die bauen auf diese Art und Weise inneren Stess ab. Da gibt es noch eine ganze Palette mehr, solcher für uns unangenehm wirkenden Reaktionen. Dagegen kann man nichs weiter machen, als versuchen, auf geeignete Weise, die Ursache dieser inneren Spannungen zu beseitigen. Direkt das Türschlagen anzugehen, ist im Prinzip sinnlos, egal ob ignorieren oder mit Kommandos verbieten, das Pferd wird es immer wieder machen, solange es einen Grund dafür gibt. Bei Boxenpferden ist es der eingegrenzte Bewegungsraum und die Monotonie darin. Pferde sind Lauftiere und Weitsehtiere. Wenn beides eingeschränkt ist, wie bei Boxenhaltung, dann braut sich da was zusammen. Einige Pfede haben damit eher wenig Probleme oder haben resigniert, andere wiederum zeigen sehr deutlich ihr Unbehagen und äußern sich auch mal lautstark. Der einzig wirklich sinnvolle Ausweg ist dann eine Offenstallhaltung mit großen Auslaufflächen und auch der Möglichkeit weit zu sehen. Aber das ist ja nicht überall so ohne weiteres machbar.
Hmm, unsere Pferde stehen Tagsüber draußen auf der Weide und kommen nur Nachts rein in die Box.
Komischerweise macht er das aber auch wenn ich miste und ihn aussperre das er nicht in Stall rein kann. Anstatt draußen rumzulaufen und zu fressen steht er dann aber an der Stalltüre und haut dagegen.
Wenn sie abends schon im Stall stehen und er jemand draußen hört wird gewiehrt, wenn man dann nicht zu ihm geht wird angefangen gegen die Tür zu klopfen. Auch wenn man nebenan Heu holt wird angefangen zu klopfen.
Unser einer hat auch immer randaliert, anfangs wenn man gekommen ist und vor allem wenn man in seiner Nähe Futter fertig gemacht hat, obwohl die 24 Stunden Heu haben. Hauptsächlich scharrt er aber wenn er im Unterstand ist, dann schlägt der auch schon mal gegen die Holzwand. Wir haben dann die "Futterküche" verlegt, weil das wirklich nervtötend sein kann. In dem Fall ist es richtige Aufregung. Pferde können sich auch tierisch aufregen, wenn es um für sie positive Dinge geht, durchaus auch, wenn Mensch einfach nur da ist und erst recht, wenn der grade dabei ist, sich zum Futterspender zu machen. Andere stampfen dann auch mit den Beinen oder tänzeln wie verrückt auf der Stelle rum oder rennen im Kreis. Auch da kann man nichts machen, denn das sind letztendlich natürliche Reaktionen zur Kompensation ihres inneren Gemütszustandes. Das sind jedenfalls keine "Unarten", die sie haben, weil sie uns damit zu irgendwas zwingen wollen. Unserer ist mittlerweile, nachdem er sich richtig eingelebt hatte, in der Hinsicht ein wenig gelassener geworden aber ganz abgewöhnt hat er sich das nicht. Normalerweise ist der auch gelassen aber in solchen Situationen nicht. Ich schätze aber, wenn wir den irgendwie zeitweilig einsperren würden, wäre das auch ziemlich heftig, was der veranstalten würde. Das Blöde ist nur, man kann das Pferd ja nicht umprogrammieren, wie es sich äußert, man kann nur an seiner Gelassenheit arbeiten. Nur wie will man das machen, wenn die Ursache keine für das Pferd erstmal negativ zu beurteilenden Dinge sind, die man abstellen oder den Umgang damit üben kann, z.B. wenn die Stress am Putzplatz haben. Die Gelassenheit muss ja von innen kommen.
Also was das Futter angeht ist er wirklich immer sehr aufgeregt.
Er ist zwar absolut nicht aufdringlich wenn man Heu bringt und wartet auch immer brav an seiner Raufe, allerdings muss er wohl Todesangst haben das er nix abbekommt
Ansonsten ist er eigentlich eher ein gelassener Typ der einem gerne am Rockzipfel hängt.
Dinge die ihm unheimlich sind versucht er mit seinem schrägen, entsetzten Blick "einzuschüchtern" oder durch stures davor stehen bleiben zum "flüchten" zu bringen
Alle Lebewesen haben ja zwei Grundängste, zu verhungern und auszusterben .
Wenn es um Recourcen geht, dann ist das eigentlich immer das Wichtigste überhaupt. Das hat ja die Natur auch so vorgegeben, damit die Population überlebt. Meiner ist auch so. Wird Futter gemacht, ist er aufgeregt aber dann hält er als einziger ganz diszipliziert Abstand, wenn man die Eimer bringt oder man die Heunetze aufhängt, während die anderen einem dann schon mal gerne in den Hacken stehen, um ja schnell ranzukommen, auch wenn die Netze vorher gar nicht leergelaufen waren.
Also, wir füttern gerade im Winter auch keine Offenstallponies, die wirklich sehr reichlich Heu bekommen, sondern Tiger. Die allerhöchtens alle drei Tage was zu essen bekommen. Und daher höchst gereizt sind . Gegen die Türen treten, gegenseitig angiften, um die besten Plätze streiten... Und unser Haffi ist dabei ganz weit vorn . Er hatte gerade aus noch nicht so ganz geklärten Ursachen einen Kreuzverschlag ( siehe Thread Gesundheit) und hat es sogar im akuten Zustand noch geschafft, um Futter zu betteln
Wir haben jetzt angefangen, zur Fütterungszeit erstmal Heu im Paddock so weit wie möglich vom Stall weg zu füttern - damit die Tiger mal mit dem rumlungern aufhören. Klappt ganz gut, sie haben es schnell kapiert und gehen dann an die Futterplätze im Paddock und lassen das Theater im Stall sein.
Danke für eine weitere Anregung
Am Freitag war die Vorbesitzerin zu Besuch da, und die erzählte uns das es bei ihr auch schon so war das er gegen Türen haut.
Bei uns kommen unsere zwei Buben tagsüber auf die Weide und nachts dann in den Stall. Dort bekommen sie dann auch ihr "Abendessen". Den rest vom Tag wird auf der Weide gefüttert.
Bei seiner Vorbesitzerin stand er dauerhaft im Offenstall. Es wird wohl wirklich so sein das er fürchterlich aufgeregt ist wenn sich jemand im Stall oder Hof aufhält und er schon in der Box steht und nicht alles genau beobachten und inspizieren kann.
UND wenn er genau weiß wann es Heu gibt